{"title":"教育选择和风险偏好:相对风险偏好和个人风险偏好有多重要?","authors":"Vanessa Obermeier, Thorsten Schneider","doi":"10.25656/01:11492","DOIUrl":null,"url":null,"abstract":"Der Einfluss von individueller und relativer Risikopraferenz auf Bildungsintentionen wird am Beispiel von Abiturienten diskutiert und empirisch untersucht. Ausgehend von der Prospekttheorie und soziologischen Modellen der Bildungswahl argumentieren wir, warum zwischen individueller und relativer Risikopraferenz zu differenzieren ist und wie sich diese beiden Facetten auf Bildungsentscheidungen auswirken. Die empirische Uberprufung basiert auf Angaben 17-jahriger Gymnasiasten, die im Rahmen des Sozio-oekonomischen Panels in den Jahren 2003 bis 2012 befragt wurden. Die multivariaten Analysen zeigen deutlich, dass der Einfluss der individuellen Risikoaversion auf Bildungsabsichten nach der sozialen Herkunft variiert: Fur Schuler aus privilegierten Familien ist die individuelle Risikopraferenz fur die nachschulischen Ausbildungsplane irrelevant. Bei Schulern aus bildungsferneren Haushalten erweisen sie sich hingegen als signifikanter Pradiktor: Je starker risikosuchend diese Schuler sind, desto eher beabsichtigen sie die Aufnahme eines Studiums und vice versa. Die unterschiedliche Relevanz von individuellen Risikopraferenzen – und auch der schulischen Leistungen – in Abhangigkeit von der sozialen Herkunft der Schuler sind ein indirekter Beleg dafur, dass obere soziale Klassen aufgrund ihrer sozialstrukturellen Position risikosuchend, untere soziale Klassen hingegen risikoavers sind und somit relative Risikopraferenzen nach der sozialen Herkunft variieren.","PeriodicalId":44888,"journal":{"name":"Journal for Educational Research Online-JERO","volume":"6 1","pages":"99-128"},"PeriodicalIF":0.6000,"publicationDate":"2015-09-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":"14","resultStr":"{\"title\":\"Educational choice and risk preferences: how important is relative vs. individual risk preference?\",\"authors\":\"Vanessa Obermeier, Thorsten Schneider\",\"doi\":\"10.25656/01:11492\",\"DOIUrl\":null,\"url\":null,\"abstract\":\"Der Einfluss von individueller und relativer Risikopraferenz auf Bildungsintentionen wird am Beispiel von Abiturienten diskutiert und empirisch untersucht. Ausgehend von der Prospekttheorie und soziologischen Modellen der Bildungswahl argumentieren wir, warum zwischen individueller und relativer Risikopraferenz zu differenzieren ist und wie sich diese beiden Facetten auf Bildungsentscheidungen auswirken. Die empirische Uberprufung basiert auf Angaben 17-jahriger Gymnasiasten, die im Rahmen des Sozio-oekonomischen Panels in den Jahren 2003 bis 2012 befragt wurden. Die multivariaten Analysen zeigen deutlich, dass der Einfluss der individuellen Risikoaversion auf Bildungsabsichten nach der sozialen Herkunft variiert: Fur Schuler aus privilegierten Familien ist die individuelle Risikopraferenz fur die nachschulischen Ausbildungsplane irrelevant. Bei Schulern aus bildungsferneren Haushalten erweisen sie sich hingegen als signifikanter Pradiktor: Je starker risikosuchend diese Schuler sind, desto eher beabsichtigen sie die Aufnahme eines Studiums und vice versa. Die unterschiedliche Relevanz von individuellen Risikopraferenzen – und auch der schulischen Leistungen – in Abhangigkeit von der sozialen Herkunft der Schuler sind ein indirekter Beleg dafur, dass obere soziale Klassen aufgrund ihrer sozialstrukturellen Position risikosuchend, untere soziale Klassen hingegen risikoavers sind und somit relative Risikopraferenzen nach der sozialen Herkunft variieren.\",\"PeriodicalId\":44888,\"journal\":{\"name\":\"Journal for Educational Research Online-JERO\",\"volume\":\"6 1\",\"pages\":\"99-128\"},\"PeriodicalIF\":0.6000,\"publicationDate\":\"2015-09-01\",\"publicationTypes\":\"Journal Article\",\"fieldsOfStudy\":null,\"isOpenAccess\":false,\"openAccessPdf\":\"\",\"citationCount\":\"14\",\"resultStr\":null,\"platform\":\"Semanticscholar\",\"paperid\":null,\"PeriodicalName\":\"Journal for Educational Research Online-JERO\",\"FirstCategoryId\":\"1085\",\"ListUrlMain\":\"https://doi.org/10.25656/01:11492\",\"RegionNum\":0,\"RegionCategory\":null,\"ArticlePicture\":[],\"TitleCN\":null,\"AbstractTextCN\":null,\"PMCID\":null,\"EPubDate\":\"\",\"PubModel\":\"\",\"JCR\":\"Q3\",\"JCRName\":\"EDUCATION & EDUCATIONAL RESEARCH\",\"Score\":null,\"Total\":0}","platform":"Semanticscholar","paperid":null,"PeriodicalName":"Journal for Educational Research Online-JERO","FirstCategoryId":"1085","ListUrlMain":"https://doi.org/10.25656/01:11492","RegionNum":0,"RegionCategory":null,"ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":null,"EPubDate":"","PubModel":"","JCR":"Q3","JCRName":"EDUCATION & EDUCATIONAL RESEARCH","Score":null,"Total":0}
Educational choice and risk preferences: how important is relative vs. individual risk preference?
Der Einfluss von individueller und relativer Risikopraferenz auf Bildungsintentionen wird am Beispiel von Abiturienten diskutiert und empirisch untersucht. Ausgehend von der Prospekttheorie und soziologischen Modellen der Bildungswahl argumentieren wir, warum zwischen individueller und relativer Risikopraferenz zu differenzieren ist und wie sich diese beiden Facetten auf Bildungsentscheidungen auswirken. Die empirische Uberprufung basiert auf Angaben 17-jahriger Gymnasiasten, die im Rahmen des Sozio-oekonomischen Panels in den Jahren 2003 bis 2012 befragt wurden. Die multivariaten Analysen zeigen deutlich, dass der Einfluss der individuellen Risikoaversion auf Bildungsabsichten nach der sozialen Herkunft variiert: Fur Schuler aus privilegierten Familien ist die individuelle Risikopraferenz fur die nachschulischen Ausbildungsplane irrelevant. Bei Schulern aus bildungsferneren Haushalten erweisen sie sich hingegen als signifikanter Pradiktor: Je starker risikosuchend diese Schuler sind, desto eher beabsichtigen sie die Aufnahme eines Studiums und vice versa. Die unterschiedliche Relevanz von individuellen Risikopraferenzen – und auch der schulischen Leistungen – in Abhangigkeit von der sozialen Herkunft der Schuler sind ein indirekter Beleg dafur, dass obere soziale Klassen aufgrund ihrer sozialstrukturellen Position risikosuchend, untere soziale Klassen hingegen risikoavers sind und somit relative Risikopraferenzen nach der sozialen Herkunft variieren.