阿帕伦特系列

IF 0.1 4区 历史学 0 CLASSICS
Fabian Zogg
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In diesem Aufsatz soll aufgezeigt werden, dass die angeblichen Jugendwerke Vergils bereits in den wichtigsten frühen Testimonien als eine Art Anhang zu Eklogen, Georgica und Aeneis erwähnt werden: Bei Martial, Donat, Servius und im Murbach-Katalog werden zwar Gedichte genannt, die Vergil ebenfalls geschrieben haben soll, sie werden aber nie richtig in sein Gesamtwerk integriert. Dieses besteht immer nur aus der etablierten Trias. Zudem wird sich nachweisen lassen, dass diese Testimonien alle miteinander verknüpft sind und der Appendix-Gedanke letztlich von Vergil selbst stammen könnte. Im 14. Buch von Martial findet sich das früheste Zeugnis zu einem Gedicht aus der Appendix Vergiliana überhaupt: Sein Epigramm 14,185 liefert den ersten von insgesamt fünf Belegen zum Culex aus dem 1. Jh. n. Chr.2 Die früheste Liste von Gedichten, die Vergil in seiner Jugend verfasst haben soll, ist in der Einleitung zum Vergil-Kommentar von Aelius Donat aus dem 4. Jh. n. Chr. überliefert. Kurze Zeit später rezipierte Servius diese Jugendwerke im Prolog zum ersten Buch seines Aeneis-Kommentars (um 400 n. Chr.). Moderne Ausgaben der Appendix Vergiliana orientieren sich bei der Auswahl der Texte neben Donat und Servius außerdem am Bibliothekskatalog von Murbach aus dem 9. Jh. n. Chr.3 Im Folgenden wird sich bei Martial (1) und Donat (2) zeigen lassen, dass die heute in der Appendix Vergiliana enthaltenen Gedichte vom sonstigen Œuvre Vergils getrennt sind. Der anschließende Blick auf Servius (3) und den Bibliothekskatalog von Murbach (4) wird bestätigen, dass die angeblichen Jugendwerke schon vor Scaliger als eine Art Appendix galten. (1) Der Culex wird im 1. Jh. n. Chr. zweimal von Martial (8,55,19 f.; 14,185), zweimal von Statius (Stat. 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Buch von Martial findet sich das früheste Zeugnis zu einem Gedicht aus der Appendix Vergiliana überhaupt: Sein Epigramm 14,185 liefert den ersten von insgesamt fünf Belegen zum Culex aus dem 1. Jh. n. Chr.2 Die früheste Liste von Gedichten, die Vergil in seiner Jugend verfasst haben soll, ist in der Einleitung zum Vergil-Kommentar von Aelius Donat aus dem 4. Jh. n. Chr. überliefert. Kurze Zeit später rezipierte Servius diese Jugendwerke im Prolog zum ersten Buch seines Aeneis-Kommentars (um 400 n. Chr.). Moderne Ausgaben der Appendix Vergiliana orientieren sich bei der Auswahl der Texte neben Donat und Servius außerdem am Bibliothekskatalog von Murbach aus dem 9. Jh. n. Chr.3 Im Folgenden wird sich bei Martial (1) und Donat (2) zeigen lassen, dass die heute in der Appendix Vergiliana enthaltenen Gedichte vom sonstigen Œuvre Vergils getrennt sind. 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摘要

规模的VergilsŒuvre Rezeptionsgeschichte不断推移变.它的名字叫帕伦丁克·瓦兰利纳,现今称为帕伦丁克。公元1573年,这部译本以书名出品,书名为《书名》。比方说,摩西在给老师的信的开头就用了“帕伦特·瓦尼亚”一词,法学家雅克·库亚奇。1世纪在这文章应列出所谓Jugendwerke Vergils已经主要早期Testimonien看作一种附件Eklogen、Georgica Aeneis:在Martial, Donat Servius分别于Murbach-Katalog虽然被称为Vergil也写诗,但是他们从未真正被纳入他的作品全集.这里面只有原有的翠丝此外,还会有证据证明,这些试验机都是相互联系的,最终可能由瓦尼尔自己产生。在14 .Martial的书中最早有来自阿门缘x维利亚纳的一首诗的见证:它的史诗14.185是第1篇中Jh .。2公元2年,被认为在他年轻时写完一份清单,最早的一页是《第4集的艾利乌斯·多纳特》栏目的评注。Jh .~ n . .顶礼.不久之后,《时代周刊》又将这些青少年作品写成了自己的第一本书的序言。(约公元400年)此外,还在穆拉巴九世的图书馆目录库。Jh .n . Chr.3以下等综合格斗(会)和Donat(2)表明,今天在Appendix Vergiliana所载的诗从其他Œuvre Vergils分割.下一看影片(3),以及种子图书馆目录(4),可以确认这些所谓的青少年作品在史卡利格之前,都是“粉丝”。他们就会进手术室Jh .~ n . .多次由Martial归还(8.519 f);卖给史黛西,史黛西有多大;773华)还有一次在《露肯维塔书》(法语)。
本文章由计算机程序翻译,如有差异,请以英文原文为准。
Die Appendix Vergiliana avant la lettre: Martial, Donat, Servius und der Murbach-Katalog zu Vergils angeblichen Jugendwerken
Der Umfang von Vergils Œuvre hat sich im Laufe der Rezeptionsgeschichte immer wieder verändert. Die heute als Appendix Vergiliana bezeichnete Gedichtsammlung verdankt ihren Namen Joseph Scaliger. Im Jahr 1573 hat dieser die Texte unter dem Haupttitel Publii Virgilii Maronis Appendix herausgegeben. Den Begriff Appendix Vergiliana verwendet er beispielsweise im ersten Satz des Einleitungsbriefs an seinen Lehrer, den Juristen Jacques Cujas.1 Mit Scaliger beginnt die moderne Debatte über die Echtheit der unter Vergils Namen überlieferten Gedichte. In diesem Aufsatz soll aufgezeigt werden, dass die angeblichen Jugendwerke Vergils bereits in den wichtigsten frühen Testimonien als eine Art Anhang zu Eklogen, Georgica und Aeneis erwähnt werden: Bei Martial, Donat, Servius und im Murbach-Katalog werden zwar Gedichte genannt, die Vergil ebenfalls geschrieben haben soll, sie werden aber nie richtig in sein Gesamtwerk integriert. Dieses besteht immer nur aus der etablierten Trias. Zudem wird sich nachweisen lassen, dass diese Testimonien alle miteinander verknüpft sind und der Appendix-Gedanke letztlich von Vergil selbst stammen könnte. Im 14. Buch von Martial findet sich das früheste Zeugnis zu einem Gedicht aus der Appendix Vergiliana überhaupt: Sein Epigramm 14,185 liefert den ersten von insgesamt fünf Belegen zum Culex aus dem 1. Jh. n. Chr.2 Die früheste Liste von Gedichten, die Vergil in seiner Jugend verfasst haben soll, ist in der Einleitung zum Vergil-Kommentar von Aelius Donat aus dem 4. Jh. n. Chr. überliefert. Kurze Zeit später rezipierte Servius diese Jugendwerke im Prolog zum ersten Buch seines Aeneis-Kommentars (um 400 n. Chr.). Moderne Ausgaben der Appendix Vergiliana orientieren sich bei der Auswahl der Texte neben Donat und Servius außerdem am Bibliothekskatalog von Murbach aus dem 9. Jh. n. Chr.3 Im Folgenden wird sich bei Martial (1) und Donat (2) zeigen lassen, dass die heute in der Appendix Vergiliana enthaltenen Gedichte vom sonstigen Œuvre Vergils getrennt sind. Der anschließende Blick auf Servius (3) und den Bibliothekskatalog von Murbach (4) wird bestätigen, dass die angeblichen Jugendwerke schon vor Scaliger als eine Art Appendix galten. (1) Der Culex wird im 1. Jh. n. Chr. zweimal von Martial (8,55,19 f.; 14,185), zweimal von Statius (Stat. Silv. 1 praef. 7–9; 2,7,73 f.) und einmal in der Lucan-Vita Suetons (Suet.
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期刊介绍: The ANTIKE UND ABENDLAND yearbook was founded immediately after the Second World War by Bruno Snell as a forum for interdisciplinary discussion of topics from Antiquity and the history of their later effects. The Editorial Board contains representatives from the disciplines of Classical Studies, Ancient History, Germanic Studies, Romance Studies and English Studies. Articles are published on classical literature and its reception, the history of science, Greek myths, classical mythology and its European heritage; in addition, there are contributions on Ancient history, art, philosophy, science, religion and their significance for the history of European culture and thought.
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