H. Brenner, L. Altenhofen, C. Stock, M. Hoffmeister
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Dabei wurden durch Entdeckung und Entfernung von Adenomen nach Modellrechnungen mehr als 180 000 Darmkrebserkrankungen verhütet, in mehr als 40 000 Fällen wurde Darmkrebs frühzeitig entdeckt. Die Adenom-Entdeckungsrate, ein Indikator für die Qualität von Vorsorge-Koloskopien, ist über die Jahre stetig angestiegen und liegt bundesweit mittlerweile bei über 30 % für Männer und 20 % für Frauen. Entgegen dem aufgrund der demografischen Entwicklung zu erwartenden Trend beginnt die Zahl der jährlichen Neuerkrankungen an Darmkrebs in Deutschland mittlerweile zu sinken. 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Vorsorge-Koloskopie in Deutschland – Bilanz und Perspektiven
Zusammenfassung Im Oktober 2002 wurde die Vorsorge-Koloskopie in das Gesetzliche Krebsfrüherkennungsprogramm in Deutschland aufgenommen. Das Programm bietet Frauen und Männern ab 55 Jahren die Durchführung einer Vorsorge-Koloskopie an. Diese kann nach 10 Jahren wiederholt werden, wenn die erste Vorsorge-Koloskopie vor dem Alter von 65 Jahren erfolgte. Durchführung und Ergebnisse der Vorsorge-Koloskopien werden in einem bundesweiten Register dokumentiert und ausgewertet. Mit mehr als 5 Millionen dokumentierten Befunden ist dieses Register die größte standardisierte Datensammlung zur Beurteilung der Vorsorge-Koloskopie weltweit. In den ersten 10 Jahren haben etwas mehr als 20 Prozent der Berechtigten das Angebot einer Vorsorge-Koloskopie wahrgenommen. Dabei wurden durch Entdeckung und Entfernung von Adenomen nach Modellrechnungen mehr als 180 000 Darmkrebserkrankungen verhütet, in mehr als 40 000 Fällen wurde Darmkrebs frühzeitig entdeckt. Die Adenom-Entdeckungsrate, ein Indikator für die Qualität von Vorsorge-Koloskopien, ist über die Jahre stetig angestiegen und liegt bundesweit mittlerweile bei über 30 % für Männer und 20 % für Frauen. Entgegen dem aufgrund der demografischen Entwicklung zu erwartenden Trend beginnt die Zahl der jährlichen Neuerkrankungen an Darmkrebs in Deutschland mittlerweile zu sinken. Durch die im Nationalen Krebsplan geforderte Weiterentwicklung zu einem organisierten Vorsorgeprogramm mit gezielter Einladung der Anspruchsberechtigten könnten die Teilnahmeraten deutlich erhöht und ein deutlich stärkerer Rückgang von Darmkrebsinzidenz und -mortalität erreicht werden.