未读。:期刊的档案功能及其对文本感知能力的影响

IF 0.1 4区 文学 0 LITERATURE, GERMAN, DUTCH, SCANDINAVIAN
Daniel Ehrmann
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Die seit einigen Jahren intensivierte Zeitschriftenforschung hat diesen zentralen Aspekt wiederholt aufgegriffen und intensiv verhandelt.3 Gustav Frank, Madleen Podewski und Stefan Scherer haben Zeitschriften als\n ,kleine Archive‘ beschrieben, um sie damit auch stärker als Akteure historischer Wissensformation zu konturieren.4 Im Anschluss daran und parallel dazu sind weitere Untersuchungen auf die Rolle von Zeitschriften bei der Herstellung, aber auch der Verbreitung (und\n Popularisierung) von Wissen eingegangen, wobei immer wieder, wenngleich eher beiläufig, die Frage nach Formen der Aufmerksamkeitslenkung gestellt wurde. Die spezifische Archivfunktion von Zeitschriften, die diese Beiträge untersuchen, wird durch die Gleichzeitigkeit von Aufbewahrung\n und Abrufbarkeit ermöglicht, die auch Wiederaufnahme und Variation gestattet. Nach Madleen Podewski waren Zeitschriften ab dem ausgehenden 18. 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摘要

尤其是在18岁。在19世纪,杂志经常把自己作为储藏场所。几年来,期刊研究一直在加强,并多次涉及这一核心方面,并对此进行了深入研究。3 Gustav Frank、Madleen Podewski和Stefan Scherer将期刊描述为“小型档案”。随后,同时,对期刊在生产中以及在知识传播(和普及)中的作用进行了进一步的研究,人们一再提出注意力引导的形式问题,尽管这是很随意的。检查这些文章的期刊的特定档案功能是通过存储和可检索性的并发性实现的,这也允许重新进入和更改。根据马德琳·波德夫斯基的说法,这些杂志来自即将离任的18岁。在19世纪,“负责未完成的、永恒的、以各种形式共同存在的、多元化的,理性”,因此他们“处于快速收集事实的“报纸”和永久封闭的“书”之间的中间位置“A.5尽管这种描述从根本上讲是正确的,但与具体的历史实践形式相比,短暂和稳定的出版形式的比较显然更具示意性,在具体的历史惯例形式中,经常可以显示出出版形式之间的连续性。6因此,作为补充,Sean Franzel的论点可以理解为它们也被理解为一个“反思经验的时间化”的地方,7通过解决短暂性和保守性的问题。
本文章由计算机程序翻译,如有差异,请以英文原文为准。
Ungelesen. : Zur Archivfunktion von Zeitschriften und ihrem Einfluss auf die Wahrnehmbarkeit von Texten
Insbesondere im 18. Jahrhundert inszenierten sich Zeitschriften häufig als Orte der Aufbewahrung.1 Nicht zuletzt in Vorreden reflektierten und konkretisierten sie diese Rolle teils ausführlich,2 sie zeigten es aber auch schon in der Wahl von Titeln an, in denen sie sich als Magazin, Bibliothek oder Archiv ausstellten. Die seit einigen Jahren intensivierte Zeitschriftenforschung hat diesen zentralen Aspekt wiederholt aufgegriffen und intensiv verhandelt.3 Gustav Frank, Madleen Podewski und Stefan Scherer haben Zeitschriften als ,kleine Archive‘ beschrieben, um sie damit auch stärker als Akteure historischer Wissensformation zu konturieren.4 Im Anschluss daran und parallel dazu sind weitere Untersuchungen auf die Rolle von Zeitschriften bei der Herstellung, aber auch der Verbreitung (und Popularisierung) von Wissen eingegangen, wobei immer wieder, wenngleich eher beiläufig, die Frage nach Formen der Aufmerksamkeitslenkung gestellt wurde. Die spezifische Archivfunktion von Zeitschriften, die diese Beiträge untersuchen, wird durch die Gleichzeitigkeit von Aufbewahrung und Abrufbarkeit ermöglicht, die auch Wiederaufnahme und Variation gestattet. Nach Madleen Podewski waren Zeitschriften ab dem ausgehenden 18. Jahrhundert ,,zuständig für das unabgeschlossene, fortsetzbare, in verschiedenen Formen kopräsente, pluralisierte ,Räsonnement‘“, und sie nahmen daher ,,eine intermediäre Position zwischen der schnellen, faktensammelnden ,Zeitung‘ und dem dauerhaften, abgeschlossenen ,Buch‘“ ein.5 Zwar trifft diese Charakterisierung grundsätzlich zu, die Gegenüberstellung von ephemeren und stabilen Publikationsformen erscheint darin aber gewiss schematischer als sie in den konkreten historischen Praxisformen war, wo sich vielfach Kontinuitäten zwischen den Publikationsformaten aufweisen lassen.6 Als Ergänzung kann daher Sean Franzels Argument verstanden werden, dass Zeitschriften auch als Ort der ,,reflection upon the temporalization (Verzeitlichung) of experience“ zu begreifen sind,7 indem sie die Frage von Vergänglichkeit und Konservierung thematisieren.
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