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Früherkennung seelischer Belastung in der onkologischen Versorgungspraxis
Zusammenfassung. Die Distress-Skala (DS) bildet ein Single-Item-Instrument in Form einer zehnstufigen Likertskala in 2 Varianten zur Identifikation psychosozialer Belastungen zum Krankheitsbeginn (Screening-Variante) sowie im Krankheitsverlauf (Verlaufsvariante). Die DS wurde an einer Stichprobe onkologisch erkrankter Patientinnen und Patienten mit einer Größe von N = 661 nahe am Diagnosezeitpunkt validiert. Bei N = 92 der Stichprobe lagen insgesamt 3 Erhebungszeitpunkte vor, anhand dessen die Validierung der Verlaufsvariante erfolgte. Unter Verwendung des HADS-Gesamtsummenscore-Schwellenwerts > 14 als externes Kriterium wurde für die Screening-Variante der DS ein Schwellenwert > 7 mit einer Sensitivität von 81 % bzw. 78 % und einer Spezifität von 71 % bzw. 75 % ermittelt. Die Verlaufsvariante der DS erzielte bei einem Schwellenwert von > 5 eine Sensitivität zu T2 von 77 % und zu T3 von 70 % und eine Spezifität zu T2 von 67 % und zu T3 von 78 %. Die Ergebnisse weisen eine gute Diskriminierungsfähigkeit auf und empfehlen den Einsatz der DS zu Beginn der Krebserkrankung bzw. im Krankheitsverlauf.