在希腊的路上。菲利普·法尔梅拉耶的《东方的碎片》与冯在希腊的瞬间

IF 0.1 4区 文学 0 LITERATURE, GERMAN, DUTCH, SCANDINAVIAN
Stefan Lindinger, Evi Petropoulou
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摘要

现在希腊的风景可能会让人失望,但这只是第一眼。今天的希腊是个采伐过度的国家,它需要一些刻薄的线条,人们可以清楚地看到它妙不可言的生活节奏。可是,我们找不到“大山坡”,就是从海滩放眼的法摩拉人,又找不到茂密的栗子、普朗树丛和栎树,以及千条灌木。这些悬空的山丘恰好就在Trapezunt附近,他从阿图斯山上俯视树丛。今天,瓦洛斯半岛还有著名的栗林;这真的是完全不同的故事。1这是1922年的希腊短篇小写文章的一部分,霍夫曼塔尔的Hugo Hugo说明了他和雅各·Philipp Fallmerayers的不同世界观。1845册经历了2册费雷莫旅途的记录为霍夫曼斯特的矩阵,3在这其中,他亲身体验了自己的希腊。这里提到的场地首先是景色的交界处。这部电影中内容的差异很明显。但这两个文字的总体布置也同样重要。这些都涉及到旅行者对希腊的主观预期,以及人们对时间和空间差异的认识,都对旅行经历产生了重要影响。事实上,霍夫曼斯特清楚地认识到,他是以地理政治的角度考察另一个希腊国家的,而法尔梅莱曾经访问过这个国家,但这并没有阻止他进行类似的比较。
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Unterwegs in Griechenland. Jakob Philipp Fallmerayers Fragmente aus dem Orient und Hugo von Hofmannsthals Augenblicke in Griechenland
Die griechische Landschaft, wie sie heute ist, kann den ersten Blick enttäuschen, aber nur den ersten. Das heutige Griechenland ist ein entwaldetes Land, und daher eine gewisse Härte der Konturen, die freilich das Licht mit seinem geistreichen zarten Leben umspielt. Aber vergeblich suchen wir die ,,schwellenden Hügel“, die Fallmerayer vom Meeresstrand landeinwärts bezauberten, oder das Dickicht von Edelkastanien, Platanen und Eichen, tausend Sträucher dazwischen, in das er von einer Bergklippe sich herunterließ. Aber die schwellenden Hügel waren in der Umgebung von Trapezunt; in das Baumdickicht blickte er vom Athoskamm herab; noch heute hat die Halbinsel Volos […] ihre berühmten Kastanienwälder; dies alles liegt außerhalb des eigentlichen Griechenland.1Mit dieser Passage, die aus dem kurzen Essay Griechenland von 1922 stammt, stellt Hugo von Hofmannsthal eine ausdrückliche intertextuelle Beziehung zu Jakob Philipp Fallmerayers Fragmenten aus dem Orient her, die 1845 in zwei Bänden erschienen sind.2 Fallmerayers Reisebericht dient Hofmannsthal als Matrix,3 vor deren Hintergrund er sein eigenes Griechenland erlebt. Anknüpfungspunkt ist dabei die Landschaft, um deren Gegensätzlichkeit es in diesem Zitat geht, die aber auch die beiden Texte insgesamt wesentlich bestimmt. Dabei dreht sich vieles um die subjektiven Erwartungen, die der Reisende an Griechenland hat, und um das Bewusstsein einer zeitlichen und räumlichen Diskrepanz, alles Faktoren, die Reiseerlebnis wesentlich beeinflussen. So ist sich Hofmannsthal darüber im Klaren, dass er von einem geographisch-politischen Blickwinkel aus betrachtet ein anderes Griechenland bereist als dasjenige, das Fallmerayer besucht hat, was ihn aber nicht hindert, diesen Vergleich vorzunehmen.
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