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Eine Einführung in das Religionsverständnis der zeitgenössischen chinesischen Religionswissenschaft
Die postkoloniale Religionswissenschaft fragt nach der wissenschaftlichen Definition des Begriffs »Religion«, wahrend im Alltag ein konsensbasiertes Verstandnis von Religion existiert. Der vorliegende Beitrag untersucht welche Auswirkung diese Sichtweisen auf die Religionswissenschaft in China hat. Er geht der Frage nach, inwiefern ein Phanomen wissenschaftlich als »religios« definiert bzw. anerkannt werden kann. Dazu werden im Folgenden die Theorien von drei zeitgenossischen chinesischen Religionsforschenden – Zhuo Xinping, Lv Daji und Mu Zhongjian – vorgestellt. Alle drei Religionswissenschaftler/innen betonen den kulturellen Charakter und die soziale Bedeutung von Religion, anstatt, wie bisher ublich, Religion als Instrument der Politik oder als psychologisches Gift zu interpretieren: Zur Etablierung einer objektiven und neutralen Position in der Religionswissenschaft verwendet Zhuo Xinping vor allem die Methode »Xuanzhi« (Beobachten vor Beurteilen). Lv Daji interpretiert Religion als eigenstandiges System kultureller Symbole, indem er die Marxistische Religionstheorie wieder aufgreift. Mu Zhongjian versucht, die Besonderheit der Religion(en) in China herauszuarbeiten. Im Zuge der Bemuhungen der chinesischen Religionsforschenden wird Religion, so die in diesem Beitrag vertretende These, in der chinesischen Gesellschaft zunehmend als kulturelles Phanomen betrachtet.