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Wille, Genie, Musik. : Thomas Bernhards Schopenhauer-Rezeption im Roman Der Untergeher
Für den österreichischen Schriftsteller Thomas Bernhard war der Einfluss Arthur Schopenhauers weitreichend und entscheidend. Einerseits ist Schopenhauer der meisterwähnte Philosoph in Bernhards Werk,1 andererseits sind zahlreiche inhaltliche und formalästhetische
Affinitäten zwischen den beiden Autoren und ihren Textwelten zu beobachten.2 Beide vertreten die Ansicht, dass das Leiden als Basis der Existenz und die Kunst als Zuflucht im Leben angesehen werden können. Außerdem stimmen sie miteinander hinsichtlich des Geniekonzepts
und der hohen Wertschätzung der Musik überein. Nicht zuletzt weisen ihre Konzepte im Hinblick auf eine Erlösung vom irdischen Leid weitreichende Gemeinsamkeiten auf. All diese Gesichtspunkte sind keine nebensächlichen, sondern zentrale Elemente ihrer Weltanschauung. Sie
deuten darauf hin, dass die Schopenhauer-Rezeption keine periphere Referenz im Werk Bernhards ist, sondern in dessen Zentrum steht.