H. Karnath, T. Schenk, T. Benke, Sabine Brinkmann, D. Brötz, Anna-Maria Engel, A. Guggisberg, H. Hildebrandt, G. Kerkhoff, A. Rodenberg, F. Schöberl, C. Wallesch
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Kurzfassung der S2k-Leitlinie „Diagnostik und Therapie von Neglect und anderen Störungen der Raumkognition“ (AWMF-030/126)
Zusammenfassung: In der neu überarbeiteten Leitlinie wurde das bewährte Explorationstraining bei der Behandlung des Neglects durch Vorschläge zum therapeutischen Vorgehen für verschiedene Schweregrade des Neglects und eine damit einhergehende zeitliche Reduktion ergänzt. Darüber hinaus erfährt es derzeit interessante Erweiterungen durch den Einsatz von „Augmented Reality“- und von „Virtual Reality“-Verfahren. Weiterhin empfohlen zur Behandlung des Neglects wird das Training mittels langsamer Folgebewegungen zur kontralateralen Seite und mittels Nackenmuskelvibration. Unter den nichtinvasiven transkraniellen Hirnstimulationsverfahren hat sich das kontinuierliche Theta-Burst Stimulation (cTBS) -Protokoll in Bezug auf die Neglectsymptomatik als wirksam erwiesen, wenn es mit mindestens einem weiteren Trainingsverfahren (z. B. Explorationstraining) kombiniert wurde. Zur Behandlung des Pusher-Syndroms wurden Visuelles-Feedback-Training und robotergestütztes Laufbandtraining von unterschiedlichen Gruppen erfolgreich eingesetzt. Die Situation ist problematischer bei jenen Verfahren, die zur Behandlung der weiteren in der Leitlinie besprochenen Störungen der Raumkognition (Bálint-Syndrom, Simultanagnosie, optische Ataxie, Störungen der visuell-räumlichen Wahrnehmung, visuokonstruktive Störungen, topografische Störungen) eingesetzt werden. Hier dominieren Einzelfall- bzw. Kleingruppenstudien. Die Auswertung einzelner methodisch hochwertiger und gut dokumentierter Therapiestudien bietet derzeit die einzige Grundlage zur Ableitung von Empfehlungen für die Behandlung dieser Gruppe von Störungen der Raumkognition.
期刊介绍:
In der Zeitschrift für Neuropsychologie werden aktuelle Forschungsergebnisse sowie Reviewartikel aus dem Bereich der experimentellen und klinischen Neuropsychologie sowie angrenzender Gebiete (z.B. Biologische Psychologie, Neurologie, Neuropsychiatrie, Neuropsychopharmakologie, Rehabilitationspsychologie) publiziert.
Die Beiträge sollen gleichgewichtet sowohl die human- und tierexperimentelle Grundlagenforschung, als auch die klinische Forschung und die klinische Praxis berücksichtigen. Der klinische Schwerpunkt liegt auf der Diagnostik und Rehabilitation von kognitiven und affektiven Störungen, wie z.B. von Aufmerksamkeit, Gedächtnis, Planen und Problemlösen, Sensomotorik, Wahrnehmung, Emotionalität und Sozialverhalten.