{"title":"社论","authors":"Katarzyna Grzywka","doi":"10.1515/fabula-2020-0001","DOIUrl":null,"url":null,"abstract":"Die Wechselbeziehung zwischen Kunst und Märchen ist ein vielschichtiges und weitverzweigtes, komparatistisch orientiertes Forschungsfeld, das zu Projekten, Tagungen und Sammelbänden inspirierte und nach wie vor anregt. Verwiesen sei exemplarisch auf die im Jahre 2005 von Ursula Heindrichs und Heinz-Albert Heindrichs herausgegebene Veröffentlichung Das Märchen und die Künste. Forschungsbeiträge aus der Welt der Märchen. Auch die in den letzten Jahren erschienenen Bände zu Märchen im Allgemeinen enthalten Abhandlungen, die ausgewählte Aspekte der Korrespondenz zwischen Märchen und Kunst thematisieren. In der 2015 herausgebrachten zweibändigen Publikation Märchen, Mythen und Moderne. 200 Jahre „Kinderund Hausmärchen“ der Brüder Grimm zum Beispiel räumen die Herausgeber, Claudia Brinker-von der Heyde, Holger Ehrhardt, Hans-Heino Ewers und Annekatrin Inder, gerade solchen thematischen Komplexen wie Märchenillustration sowie Adaptionen und mediale Transformationen viel Platz ein. Das nicht nachlassende Forschungsinteresse an diesem Thema zeugt von seiner ununterbrochen präsenten Attraktivität, aber auch von seinem Wirkungspotenzial, das erlaubt, besonders im intermedialen Konnex, die Frage nach den Erscheinungsmöglichkeiten von Wechselbeziehungen zwischen Kunst und Märchen immer wieder neu aufzuwerfen. Auch wenn es als eine Generalisierung aufgefasst werden mag, lassen sich diese Wechselwirkungen zwei Hauptkategorien zuordnen, die ich 1. als Kunst in Märchen und 2. als Märchen in Kunst bezeichnen würde. Während die erste sich auf die Präsenz der Kunst und des Künstlerischen im Märchen bezieht und darauf hindeutet, dass sich die Kunst/das Künstlerische auf die Form und/oder den Inhalt des Märchens auswirkt, rekurriert die zweite auf den Einfluss des Märchens und des Märchenhaften auf die Form und/oder den Inhalt der Kunst beziehungsweise des Kunstwerkes und somit auch auf die Kunst, mit dem Märchenhaften in der Literatur umzugehen – auf Möglichkeiten, das Märchenhafte in den literarischen Text zu transportieren. 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摘要
艺术和童话之间的相互关系是一个多层次、分支广泛的比较研究领域,激发并继续激发项目、会议和选集的灵感。应参考乌尔苏拉·海因里希和海因茨·阿尔伯特·海因里希于2005年出版的《Märchen und die Künste》出版物。童话世界的研究贡献。近年来出版的关于童话的书籍也包含了一些论文,这些论文涉及童话与艺术之间对应关系的某些方面。2015年出版两卷本《童话、神话与现代性》。200年“儿童与家庭童话”“例如,编辑Claudia Brinker von der Heyde、Holger Ehrhardt、Hans Heino Ewers和Annekatrin Inder为童话插图、改编和媒体转型等主题综合体提供了大量空间。它的影响潜力,这使得,尤其是在中间连接中,反复提出艺术和童话之间相互关系的出现可能性的问题。尽管这可能被视为一种概括,但这些交互可以分为两个主要类别,我称之为1。如童话中的艺术和2。就像艺术中的童话。第一个是指童话中艺术和艺术性的存在,表明艺术/艺术性影响童话的形式和/或内容,第二个是指神话和童话对艺术或艺术作品的形式和(或)内容的影响,从而也对艺术的影响,处理文学中的童话&论如何将童话融入文学文本。当我想到将在本期《FABULA》特刊上发表的文章中可以想象的主题时,我意识到在这种背景下可以阐述许多问题,包括:
Die Wechselbeziehung zwischen Kunst und Märchen ist ein vielschichtiges und weitverzweigtes, komparatistisch orientiertes Forschungsfeld, das zu Projekten, Tagungen und Sammelbänden inspirierte und nach wie vor anregt. Verwiesen sei exemplarisch auf die im Jahre 2005 von Ursula Heindrichs und Heinz-Albert Heindrichs herausgegebene Veröffentlichung Das Märchen und die Künste. Forschungsbeiträge aus der Welt der Märchen. Auch die in den letzten Jahren erschienenen Bände zu Märchen im Allgemeinen enthalten Abhandlungen, die ausgewählte Aspekte der Korrespondenz zwischen Märchen und Kunst thematisieren. In der 2015 herausgebrachten zweibändigen Publikation Märchen, Mythen und Moderne. 200 Jahre „Kinderund Hausmärchen“ der Brüder Grimm zum Beispiel räumen die Herausgeber, Claudia Brinker-von der Heyde, Holger Ehrhardt, Hans-Heino Ewers und Annekatrin Inder, gerade solchen thematischen Komplexen wie Märchenillustration sowie Adaptionen und mediale Transformationen viel Platz ein. Das nicht nachlassende Forschungsinteresse an diesem Thema zeugt von seiner ununterbrochen präsenten Attraktivität, aber auch von seinem Wirkungspotenzial, das erlaubt, besonders im intermedialen Konnex, die Frage nach den Erscheinungsmöglichkeiten von Wechselbeziehungen zwischen Kunst und Märchen immer wieder neu aufzuwerfen. Auch wenn es als eine Generalisierung aufgefasst werden mag, lassen sich diese Wechselwirkungen zwei Hauptkategorien zuordnen, die ich 1. als Kunst in Märchen und 2. als Märchen in Kunst bezeichnen würde. Während die erste sich auf die Präsenz der Kunst und des Künstlerischen im Märchen bezieht und darauf hindeutet, dass sich die Kunst/das Künstlerische auf die Form und/oder den Inhalt des Märchens auswirkt, rekurriert die zweite auf den Einfluss des Märchens und des Märchenhaften auf die Form und/oder den Inhalt der Kunst beziehungsweise des Kunstwerkes und somit auch auf die Kunst, mit dem Märchenhaften in der Literatur umzugehen – auf Möglichkeiten, das Märchenhafte in den literarischen Text zu transportieren. Als ich über die vorstellbaren Themen der im vorliegenden Sonderheft der FABULA zu publizierenden Beiträge nachdachte, wurde mir klar, dass sich in diesem Zusammenhang sehr viele Fragen artikulieren lassen, auch solche, die
期刊介绍:
Fabula is a medium of discussion for issues of all kinds which are of interest to international folk narrative research. The journal contains eight divisions: Articles, Minor Contributions, Research Reports and Conference Reports, News, Projects and Queries, Reviews, Bibliographical Notes, and Books Received. Principal themes of the article section are the study of popular narrative traditions in their various forms (fairy tales, legends, jokes and anecdotes, exempla, fables, ballads, etc.), the interrelationship between oral and literary traditions as well as the contemporary genres. Interest focuses on Europe and overseas countries which are influenced by European civilization, but still, there is quite a number of contributions from other culture areas.