生殖能力与生殖正义——跨性别背景下生殖的跨学科分析

IF 0.8 4区 心理学 Q4 PSYCHOLOGY, CLINICAL
T. Nieder, F. Schneider, R. Bauer
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Diese konzeptuelle Analyse wird ergänzt um eine narrative Literaturübersicht, die interdisziplinäre Perspektiven berücksichtigt: Juristische und reproduktionsmedizinische sowie psychologische und soziologische Beiträge gehen ein.\n Ergebnisse Wir zeigen, wie repronormative Vorstellungen und gesetzliche Regelungen nicht-cis Personen in ihren reproduktiven Möglichkeiten einschränken und diskriminieren. Anknüpfend an den empirischen Forschungsstand zur Reproduktion bei trans Personen werden die praktischen Möglichkeiten der Fertilitätsprotektion im Kontext von Trans vorgestellt.\n Schlussfolgerung Auf Grundlage der Befunde argumentieren wir dafür, dass trans Person mit den gleichen reproduktiven Rechten ausgestattet werden wie cis Personen. 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摘要

引言在跨性别的背景下,大约二十年来,关于生殖的问题变得越来越重要。这涉及到想要孩子、保持生育能力以及怀孕、分娩和为人父母的愿望。然而,不仅生殖医学的可能性在这里有影响,而且阻碍我们社会中跨性别和非顺性别者实现生孩子愿望的再规范障碍,或者至少使生孩子变得更加困难。因此,本文从跨学科的角度探讨跨性别者生殖的可能性和局限性。方法首先介绍了再规范性的概念,阐述了生殖公正的概念。这一概念分析得到了叙事文献综述的补充,该综述考虑到了跨学科的观点:法律和生殖医学以及心理和社会学的贡献。结果我们展示了反规范思想和法律法规如何限制和歧视非顺式人士的生育可能性。基于跨性别者生育研究的实证现状,提出了跨性别背景下生育保护的现实可能性。结论基于研究结果,我们认为跨性别者与顺性别者具有相同的生育权利。总的来说,将推动一场关于再规范性和生殖正义的公开讨论,这将为酷儿可持续的生殖打开大门并为其提供便利。
本文章由计算机程序翻译,如有差异,请以英文原文为准。
Repronormativität und reproduktive Gerechtigkeit – eine interdisziplinäre Analyse zur Fortpflanzung im Kontext von Trans
Einleitung Im Kontext von Trans gewinnen Fragen zur Reproduktion seit etwa zwei Jahrzehnten zunehmend an Bedeutung. Dabei geht es um Kinderwunsch und Fertilitätserhalt sowie um Schwangerschaft, Geburt und Elternschaft. Einflussreich sind hier jedoch nicht nur die reproduktionsmedizinischen Möglichkeiten, sondern auch die repronormativ geprägten Barrieren, die trans und nicht-cis Personen in unserer Gesellschaft daran hindern, ihren Kinderwunsch zu realisieren oder dies zumindest erheblich erschweren. Forschungsziele Der vorliegende Beitrag fragt daher aus interdisziplinärer Perspektive nach den Möglichkeiten und Grenzen der Reproduktion bei trans Personen. Methoden Zunächst werden der Begriff der Repronormativität eingeführt und das Konzept der reproduktiven Gerechtigkeit elaboriert. Diese konzeptuelle Analyse wird ergänzt um eine narrative Literaturübersicht, die interdisziplinäre Perspektiven berücksichtigt: Juristische und reproduktionsmedizinische sowie psychologische und soziologische Beiträge gehen ein. Ergebnisse Wir zeigen, wie repronormative Vorstellungen und gesetzliche Regelungen nicht-cis Personen in ihren reproduktiven Möglichkeiten einschränken und diskriminieren. Anknüpfend an den empirischen Forschungsstand zur Reproduktion bei trans Personen werden die praktischen Möglichkeiten der Fertilitätsprotektion im Kontext von Trans vorgestellt. Schlussfolgerung Auf Grundlage der Befunde argumentieren wir dafür, dass trans Person mit den gleichen reproduktiven Rechten ausgestattet werden wie cis Personen. Insgesamt soll eine öffentliche Diskussion zu Repronormativität und reproduktiver Gerechtigkeit gefördert werden, die Reproduktion nachhaltig für queere Menschen öffnet und erleichtert.
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