{"title":"“我原则上也只用拉丁语写希伯来语”:马克斯·布罗德在他来自巴勒斯坦/以色列的信件中(1939–1968)","authors":"Anna-Dorothea Ludewig","doi":"10.3726/jig543_123","DOIUrl":null,"url":null,"abstract":"Im März 1939 floh Max Brod in buchstäblich letzter Minute aus Prag nach Palästina. Dort gelang es ihm, sich als Dramaturg des (hebräischsprachigen) Theaters Habimah im Kulturbetrieb des Jeschuw bzw. des jungen Staates zu etablieren, gleichzeitig blieb er als Autor\n der deutschen Sprache und Literatur verpflichtet: ein Balanceakt, der Brod immer wieder Kritik einbrachte. Zwar war er interessiert und gewillt, sich auf die neue Umgebung einzulassen und aktiv an der Entstehung einer israelischen Nationalkultur mitzuwirken, dennoch widmete er jener sprichwörtlich\n gewordenen ,,Welt von Gestern“ zahlreiche Romane – und nicht zuletzt auch sein Schreiben über Kafka. Entsprechend bilden sich in seinen zahlreichen Korrespondenzen (oft schmerzhafte) Aushandlungsprozesse, ein Ringen um Verortung und Zugehörigkeit(en) ab, die in diesem\n Beitrag nachgezeichnet werden sollen.","PeriodicalId":40838,"journal":{"name":"JAHRBUCH FUR INTERNATIONALE GERMANISTIK","volume":" ","pages":""},"PeriodicalIF":0.1000,"publicationDate":"2022-01-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":"0","resultStr":"{\"title\":\",,Ich schreibe überdies das Hebräische prinzipiell nur lateinisch“ : Max Brod im Spiegel seiner Briefe aus Palästina/Israel (1939–1968)\",\"authors\":\"Anna-Dorothea Ludewig\",\"doi\":\"10.3726/jig543_123\",\"DOIUrl\":null,\"url\":null,\"abstract\":\"Im März 1939 floh Max Brod in buchstäblich letzter Minute aus Prag nach Palästina. Dort gelang es ihm, sich als Dramaturg des (hebräischsprachigen) Theaters Habimah im Kulturbetrieb des Jeschuw bzw. des jungen Staates zu etablieren, gleichzeitig blieb er als Autor\\n der deutschen Sprache und Literatur verpflichtet: ein Balanceakt, der Brod immer wieder Kritik einbrachte. Zwar war er interessiert und gewillt, sich auf die neue Umgebung einzulassen und aktiv an der Entstehung einer israelischen Nationalkultur mitzuwirken, dennoch widmete er jener sprichwörtlich\\n gewordenen ,,Welt von Gestern“ zahlreiche Romane – und nicht zuletzt auch sein Schreiben über Kafka. Entsprechend bilden sich in seinen zahlreichen Korrespondenzen (oft schmerzhafte) Aushandlungsprozesse, ein Ringen um Verortung und Zugehörigkeit(en) ab, die in diesem\\n Beitrag nachgezeichnet werden sollen.\",\"PeriodicalId\":40838,\"journal\":{\"name\":\"JAHRBUCH FUR INTERNATIONALE GERMANISTIK\",\"volume\":\" \",\"pages\":\"\"},\"PeriodicalIF\":0.1000,\"publicationDate\":\"2022-01-01\",\"publicationTypes\":\"Journal Article\",\"fieldsOfStudy\":null,\"isOpenAccess\":false,\"openAccessPdf\":\"\",\"citationCount\":\"0\",\"resultStr\":null,\"platform\":\"Semanticscholar\",\"paperid\":null,\"PeriodicalName\":\"JAHRBUCH FUR INTERNATIONALE GERMANISTIK\",\"FirstCategoryId\":\"1085\",\"ListUrlMain\":\"https://doi.org/10.3726/jig543_123\",\"RegionNum\":4,\"RegionCategory\":\"文学\",\"ArticlePicture\":[],\"TitleCN\":null,\"AbstractTextCN\":null,\"PMCID\":null,\"EPubDate\":\"\",\"PubModel\":\"\",\"JCR\":\"0\",\"JCRName\":\"LITERATURE, GERMAN, DUTCH, SCANDINAVIAN\",\"Score\":null,\"Total\":0}","platform":"Semanticscholar","paperid":null,"PeriodicalName":"JAHRBUCH FUR INTERNATIONALE GERMANISTIK","FirstCategoryId":"1085","ListUrlMain":"https://doi.org/10.3726/jig543_123","RegionNum":4,"RegionCategory":"文学","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":null,"EPubDate":"","PubModel":"","JCR":"0","JCRName":"LITERATURE, GERMAN, DUTCH, SCANDINAVIAN","Score":null,"Total":0}
,,Ich schreibe überdies das Hebräische prinzipiell nur lateinisch“ : Max Brod im Spiegel seiner Briefe aus Palästina/Israel (1939–1968)
Im März 1939 floh Max Brod in buchstäblich letzter Minute aus Prag nach Palästina. Dort gelang es ihm, sich als Dramaturg des (hebräischsprachigen) Theaters Habimah im Kulturbetrieb des Jeschuw bzw. des jungen Staates zu etablieren, gleichzeitig blieb er als Autor
der deutschen Sprache und Literatur verpflichtet: ein Balanceakt, der Brod immer wieder Kritik einbrachte. Zwar war er interessiert und gewillt, sich auf die neue Umgebung einzulassen und aktiv an der Entstehung einer israelischen Nationalkultur mitzuwirken, dennoch widmete er jener sprichwörtlich
gewordenen ,,Welt von Gestern“ zahlreiche Romane – und nicht zuletzt auch sein Schreiben über Kafka. Entsprechend bilden sich in seinen zahlreichen Korrespondenzen (oft schmerzhafte) Aushandlungsprozesse, ein Ringen um Verortung und Zugehörigkeit(en) ab, die in diesem
Beitrag nachgezeichnet werden sollen.