{"title":"哈金斯的《战争日记》(1940—1945):对民主、人道主义和自我思想的呼吁","authors":"Elisa Pontini","doi":"10.3726/jig541_85","DOIUrl":null,"url":null,"abstract":"Anna Haag, Mutter von drei Kindern,1 Schriftstellerin und Journalistin von Beruf, beginnt im Mai 1940, ein Kriegstagebuch im Verborgenen zu führen. In 20 handschriftlich abgefassten Heften hält Anna Haag ihre Gedanken und Reflexionen über die aktuelle Lage\n in ihrem Land (und der ganzen Welt), über das nationalsozialistische Regime, seine Politik und Propaganda sowie über die Schrecken des Krieges fest. Im Tagebuch, Ort der Privatheit par excellence, kann sie – außerhalb der öffentlichen Presse – ihren\n Gedanken freien Raum lassen. Sie verfolgt täglich die politischen Ereignisse und beobachtet aufmerksam das Verhalten ihrer Mitbürger. Kommentare bleiben nicht ausgespart: Anna Haag klagt den Faschismus und die ,Kurzsichtigkeit‘2 (vieler) ihrer Landsleute an,\n die das Regime passiv akzeptiert haben und zu Mitläufern geworden sind. Im Tagebuch kommen auch ihre Gefühle und Sorgen als Mutter, (Ehe-)frau und (Welt-)bürgerin zum Ausdruck. Familiengeschehnisse, die ebenso Platz in ihren Zeilen finden, sind immer im großen Zusammenhang\n eingebettet. Ein solches regimkritisches Tagebuch (auch wenn privat) zu führen, stellt zweifellos ein großes Risiko dar: Anna Haag weiß, dass es sich dabei um eine lebensgefährliche (jedoch aber um die einzig mögliche) Form von Widerstand handelt, auf die sie keinesfalls\n verzichten will.","PeriodicalId":40838,"journal":{"name":"JAHRBUCH FUR INTERNATIONALE GERMANISTIK","volume":" ","pages":""},"PeriodicalIF":0.1000,"publicationDate":"2022-01-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":"0","resultStr":"{\"title\":\"Anna Haags Kriegstagebücher (1940–1945): Ein Appell für Demokratie, Humanismus und selbständiges Denken\",\"authors\":\"Elisa Pontini\",\"doi\":\"10.3726/jig541_85\",\"DOIUrl\":null,\"url\":null,\"abstract\":\"Anna Haag, Mutter von drei Kindern,1 Schriftstellerin und Journalistin von Beruf, beginnt im Mai 1940, ein Kriegstagebuch im Verborgenen zu führen. In 20 handschriftlich abgefassten Heften hält Anna Haag ihre Gedanken und Reflexionen über die aktuelle Lage\\n in ihrem Land (und der ganzen Welt), über das nationalsozialistische Regime, seine Politik und Propaganda sowie über die Schrecken des Krieges fest. Im Tagebuch, Ort der Privatheit par excellence, kann sie – außerhalb der öffentlichen Presse – ihren\\n Gedanken freien Raum lassen. Sie verfolgt täglich die politischen Ereignisse und beobachtet aufmerksam das Verhalten ihrer Mitbürger. Kommentare bleiben nicht ausgespart: Anna Haag klagt den Faschismus und die ,Kurzsichtigkeit‘2 (vieler) ihrer Landsleute an,\\n die das Regime passiv akzeptiert haben und zu Mitläufern geworden sind. Im Tagebuch kommen auch ihre Gefühle und Sorgen als Mutter, (Ehe-)frau und (Welt-)bürgerin zum Ausdruck. Familiengeschehnisse, die ebenso Platz in ihren Zeilen finden, sind immer im großen Zusammenhang\\n eingebettet. Ein solches regimkritisches Tagebuch (auch wenn privat) zu führen, stellt zweifellos ein großes Risiko dar: Anna Haag weiß, dass es sich dabei um eine lebensgefährliche (jedoch aber um die einzig mögliche) Form von Widerstand handelt, auf die sie keinesfalls\\n verzichten will.\",\"PeriodicalId\":40838,\"journal\":{\"name\":\"JAHRBUCH FUR INTERNATIONALE GERMANISTIK\",\"volume\":\" \",\"pages\":\"\"},\"PeriodicalIF\":0.1000,\"publicationDate\":\"2022-01-01\",\"publicationTypes\":\"Journal Article\",\"fieldsOfStudy\":null,\"isOpenAccess\":false,\"openAccessPdf\":\"\",\"citationCount\":\"0\",\"resultStr\":null,\"platform\":\"Semanticscholar\",\"paperid\":null,\"PeriodicalName\":\"JAHRBUCH FUR INTERNATIONALE GERMANISTIK\",\"FirstCategoryId\":\"1085\",\"ListUrlMain\":\"https://doi.org/10.3726/jig541_85\",\"RegionNum\":4,\"RegionCategory\":\"文学\",\"ArticlePicture\":[],\"TitleCN\":null,\"AbstractTextCN\":null,\"PMCID\":null,\"EPubDate\":\"\",\"PubModel\":\"\",\"JCR\":\"0\",\"JCRName\":\"LITERATURE, GERMAN, DUTCH, SCANDINAVIAN\",\"Score\":null,\"Total\":0}","platform":"Semanticscholar","paperid":null,"PeriodicalName":"JAHRBUCH FUR INTERNATIONALE GERMANISTIK","FirstCategoryId":"1085","ListUrlMain":"https://doi.org/10.3726/jig541_85","RegionNum":4,"RegionCategory":"文学","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":null,"EPubDate":"","PubModel":"","JCR":"0","JCRName":"LITERATURE, GERMAN, DUTCH, SCANDINAVIAN","Score":null,"Total":0}
Anna Haags Kriegstagebücher (1940–1945): Ein Appell für Demokratie, Humanismus und selbständiges Denken
Anna Haag, Mutter von drei Kindern,1 Schriftstellerin und Journalistin von Beruf, beginnt im Mai 1940, ein Kriegstagebuch im Verborgenen zu führen. In 20 handschriftlich abgefassten Heften hält Anna Haag ihre Gedanken und Reflexionen über die aktuelle Lage
in ihrem Land (und der ganzen Welt), über das nationalsozialistische Regime, seine Politik und Propaganda sowie über die Schrecken des Krieges fest. Im Tagebuch, Ort der Privatheit par excellence, kann sie – außerhalb der öffentlichen Presse – ihren
Gedanken freien Raum lassen. Sie verfolgt täglich die politischen Ereignisse und beobachtet aufmerksam das Verhalten ihrer Mitbürger. Kommentare bleiben nicht ausgespart: Anna Haag klagt den Faschismus und die ,Kurzsichtigkeit‘2 (vieler) ihrer Landsleute an,
die das Regime passiv akzeptiert haben und zu Mitläufern geworden sind. Im Tagebuch kommen auch ihre Gefühle und Sorgen als Mutter, (Ehe-)frau und (Welt-)bürgerin zum Ausdruck. Familiengeschehnisse, die ebenso Platz in ihren Zeilen finden, sind immer im großen Zusammenhang
eingebettet. Ein solches regimkritisches Tagebuch (auch wenn privat) zu führen, stellt zweifellos ein großes Risiko dar: Anna Haag weiß, dass es sich dabei um eine lebensgefährliche (jedoch aber um die einzig mögliche) Form von Widerstand handelt, auf die sie keinesfalls
verzichten will.