{"title":"(杂志俱乐部)。","authors":"","doi":"10.1159/000447082","DOIUrl":null,"url":null,"abstract":"Auch der Journalclub widmet sich in dieser Ausgabe der FORSCHENDEN KOMPLEMENTÄRMEDIZIN Arbeiten, die im engeren oder weiteren Sinne mit dem Thema Leitlinien zu tun haben. Bei der Leitlinienarbeit sind Meta-Analysen für die Bewertung der Evidenz von Therapieverfahren von zentraler Bedeutung. Der Königsweg bei der Erstellung ist dabei die Auswertung der Primärdaten. Da diese aber häufig nicht zur Verfügung gestellt werden, erfolgt aus Praktikabilitätsgründen in der Regel die Auswertung der Ergebnisse aus den Studien. Anna Koch macht am Beispiel einer Meta-Analyse zu Hypnosetherapie, autogenem Training und geführtem Visualisieren zur Behandlung von Insomnie (Ham et al.) deutlich, wie nicht eindeutig formulierte Studienfragen und undifferenziert durchgeführte Meta-Analysen die Leitlinienarbeit erschweren: «Alle Insomniepatienten über einen Kamm zu scheren, wird weder den betroffenen Patienten noch den untersuchten Verfahren gerecht.» Dennis Anheyer arbeitet anhand einer Meta-Analyse zu Echinacea bei akuten Atemwegsinfekten (Schapowal et al.) heraus, wie die fehlende Differenzierung nach altersspezifischen Patientenkollektiven ein relevantes Problem bei der Nutzung der Ergebnisse von Studien darstellen kann. Dr. Petra Klose kommentiert schließlich eine Arbeit, in der die Autoren 3 nationale Leitlinien aus Kanada, Israel und Deutschland zum Thema Fibromyalgiesyndrom, und hier insbesondere die Bewertungen und Empfehlungen im Bereich der Komplementären und Alternativen Medizin, vergleichen (Ablin et al.). Bei gleicher Datenlage zeigen die Leitlinien erstaunliche Unterschiede. Ein Grund dafür können unterschiedliche medizinische und kulturelle Traditionen sein, die sich besonders auch bei komplementären Verfahren abbilden. Allerdings ist nicht auszuschließen, dass hier auch berufspolitische Interessen oder schlichtes Desinteresse am Thema die Berücksichtigung und differenzierte Bewertung von komplementären Verfahren in Leitlinien beeinflussen und bestimmen. 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