IV期黑素瘤长期幸存者的社会心理负担和持续副作用:横断面调查

IF 5.5 4区 医学 Q1 DERMATOLOGY
Markus Reitmajer, Norbert Schäffeler, Anne Bach, Lena Nanz, Teresa Amaral, Ulrike Leiter, Lukas Flatz, Andrea Forschner
{"title":"IV期黑素瘤长期幸存者的社会心理负担和持续副作用:横断面调查","authors":"Markus Reitmajer,&nbsp;Norbert Schäffeler,&nbsp;Anne Bach,&nbsp;Lena Nanz,&nbsp;Teresa Amaral,&nbsp;Ulrike Leiter,&nbsp;Lukas Flatz,&nbsp;Andrea Forschner","doi":"10.1111/ddg.15712_g","DOIUrl":null,"url":null,"abstract":"<p>Die neuen Therapieoptionen der Immuncheckpoint-Inhibition (ICI) und der zielgerichteten Therapie mit BRAF/MEK-Inhibitoren (TT) haben das Gesamtüberleben (OS) bei Patienten mit Stadium-IV-Melanomerkrankung erheblich verbessert.<span><sup>1-4</sup></span> Bis 2010 überlebten nur 5% der Patienten mit metastasiertem Melanom 5 Jahre.<span><sup>5-7</sup></span> Zehn Jahre später war dieser Anteil auf etwa 30% gestiegen,<span><sup>8-10</sup></span> und bei Patienten, die als erste Therapielinie eine kombinierte ICI (anti-PD1/anti-CTLA4) erhielten, erreichte die Melanom-spezifische 10-Jahres-Überlebensrate unter Studienbedingungen mehr als 50%.<span><sup>11-13</sup></span> Während das Gesamtüberleben weiterhin als der wichtigste Maßstab in der Krebsbehandlung gilt, gewinnen psychosoziale Aspekte und Bewältigungsmechanismen mit zunehmender Überlebensdauer der Patienten immer mehr an Bedeutung. Die entscheidende Frage bleibt, welchen Preis Langzeitüberlebende in Bezug auf Toxizität und psychosoziale Belastung zahlen.<span><sup>14, 15</sup></span></p><p>Es gibt nur begrenztes Wissen über die psychosozialen, physischen und finanziellen Belastungen von Langzeitüberlebenden mit metastasiertem Melanom. Die Daten aus anderen Krebsentitäten lassen jedoch erwarten, dass einige Langzeitüberlebende ohne Einschränkungen leben, während andere weiterhin schwerwiegende Beeinträchtigungen erfahren.<span><sup>16, 17</sup></span> In anderen Tumorerkrankungen wurden bereits Survivorship-Programme etabliert, die heute als unverzichtbar gelten.<span><sup>18-21</sup></span> Diese Programme adressieren nicht nur die Angst vor Rückfällen, Depressionen und Angststörungen, sondern auch behandlungsspezifische Nebenwirkungen und Toxizität.<span><sup>22-26</sup></span></p><p>In einer zuvor publizierten retrospektiven Studie haben wir Therapien, Ansprechraten und tumorspezifische Daten von Melanompatienten charakterisiert, die mehr als 5 Jahre nach dem Fortschreiten in Stadium IV überlebt haben.<span><sup>8</sup></span> Ziel dieser Querschnittsbefragung war es, die psychosozialen Belastungen und Nebenwirkungen dieser Langzeitüberlebenden zu erfassen.</p><p>Langzeitüberlebende von Krebs werden oft als geheilt betrachtet; jedoch bleibt es unklar, ob sie im Vergleich zur Allgemeinbevölkerung wirklich als vollständig gesund und resilient gelten. Bei anderen Krebsentitäten wurden persistierende therapiebedingte Nebenwirkungen sowie psychosoziale Beeinträchtigungen bei Langzeitüberlebenden bereits nachgewiesen.<span><sup>21, 32-36</sup></span> Soweit uns bekannt ist, handelt es sich hierbei um die erste Querschnittsbefragung unter langzeitüberlebenden Melanom-Patienten, die mindestens 5 Jahre nach Eintritt in das Stadium IV überlebt haben. Der Fokus der Umfrage liegt auf der Erfassung der psychoonkologischen Situation, der finanziellen Belastungen durch die Erkrankung sowie der potenziellen langfristigen Nebenwirkungen. Hierbei kommen etablierte Screening-Instrumente (DT, HSI) sowie individuell auf die Melanomerkrankung angepasste Fragen zum Einsatz.</p><p>In einer kürzlich durchgeführten Studie zu langzeitüberlebenden Melanompatienten, die mit ICI bei inoperablem Melanom in den Stadien III und IV behandelt wurden und mehr als 12 Monate überlebt haben, berichteten die Patienten am häufigsten von Symptomen wie Müdigkeit (28%), Gelenkschmerzen (17%) und Muskelschmerzen (12%).<span><sup>37</sup></span> Vergleichbar mit diesen Ergebnissen zeigte sich in unserer Kohorte, dass Müdigkeit/Fatigue (43%) und Bewegungs- beziehungsweise Mobilitätsprobleme (36%) zu den häufigsten Beschwerden zählen. Juckende oder trockene Haut (39%) wurde als zweithäufigstes Problem in der NCCN-Problemliste identifiziert und konnte außerdem als signifikanter Faktor im Zusammenhang mit DT-Werten ≥ 5 assoziiert werden. Patienten gaben ebenso an, dass die Haut infolge einer früheren systemischen medikamentösen Therapie das am häufigsten betroffene Organ ist. Ein möglicher Grund hierfür könnte sein, dass kutane immunvermittelte Nebenwirkungen (immune-related adverse events, irAE) mit einem verbesserten Therapieansprechen unter ICI in Zusammenhang stehen und daher in dieser Kohorte von Langzeitüberlebenden häufiger auftreten. Es gibt mehrere Hinweise in der Literatur, die darauf hinweisen, dass das Auftreten kutaner irAE (insbesondere Vitiligo) mit einem verbesserten Therapieansprechen unter ICI assoziiert sein könnte.<span><sup>38-40</sup></span> Während nur ein kleiner Teil der Patienten (15%) zum Zeitpunkt der Befragung noch eine systemische Therapie erhält, ist davon auszugehen, dass diese irAE bei den meisten Betroffenen auch nach Beendigung der Behandlung weiterhin bestehen.</p><p>In unserer Befragung gaben über 40% der Patienten mit einem Stadium-IV-Melanom an, weiterhin unter Problemen aufgrund früherer Behandlungen zu leiden. Dies entspricht den Ergebnissen einer früheren Studie, die eine Rate von 43% chronischer irAE bei Patienten mit Stadium-III–IV-Melanom unter Anti-PD-1-Therapie zeigte.<span><sup>41</sup></span> Wir beobachteten, dass diese anhaltenden Nebenwirkungen signifikant mit psychoonkologischen Belastungswerten ≥ 5 im DT assoziiert werden konnten. Fast 90% aller Patienten erhielten mindestens einen Zyklus einer ICI-Therapie, während nur etwa 20% mindestens einen Zyklus einer TT-Therapie durchliefen. Dies könnte mit Beobachtungen im adjuvanten Setting übereinstimmen, die zeigen, dass TT im Vergleich zu ICI eine höhere, jedoch vorübergehende, und eine geringere anhaltende Toxizität verursacht. In dieser retrospektiven Analyse wurden anhaltende irAE bei 3% (95%-Konfidenzintervall [KI] 1,6–5,3%) der TT-Gruppe und bei 26,3% (95%-KI 20,5–32,9%) der ICI-Gruppe festgestellt.<span><sup>42</sup></span> Bemerkenswert ist, dass wir keine signifikante Assoziation zwischen DT-Werten ≥ 5 und anhaltenden Nebenwirkungen nach Strahlentherapie oder chirurgischen Eingriffen feststellen konnten. Aufgrund der kleinen Stichprobengröße (n = 80) und breiter Konfidenzintervalle in einigen Untergruppen könnte es unserem statistischen Modell an Präzision fehlen. Größere multizentrische Studien sind hier erforderlich, um endgültige Schlussfolgerungen ziehen zu können.</p><p>Während die sozioökonomischen Folgen bei Langzeitüberlebenden anderer Krebserkrankungen, wie Arbeitslosigkeit, Frühverrentung und daraus resultierende finanzielle Belastungen, gut dokumentiert sind, bleibt die Relevanz dieses Themas bei Langzeitüberlebenden mit Stadium-IV-Melanom unbeantwortet.<span><sup>32, 43</sup></span> In der vorliegenden Studie konnten wir zeigen, dass kein Problem aus der Kategorie der praktischen Sorgen unter den zehn häufigsten angegebenen Beschwerden rangierte. Nur 8% der Patienten berichteten von finanziellen Einschränkungen. Hierbei zu erwähnen ist, dass diese Ergebnisse ausschließlich Hautkrebszentren innerhalb der DeCOG betreffen, in denen rechtlich geregelte soziale Schutzmechanismen in Bezug auf Finanzen und Krankenversicherung gut etabliert sind. Daher könnten Probleme der praktischen und familiären Problemkategorie in Ländern mit anderen Gesundheits- und Sozialversicherungssystemen von höherer Relevanz sein. Zudem lag das Eintrittsalter in das Stadium-IV-Melanom in der vorliegenden Kohorte nahe dem normalen Renteneintrittsalter in Deutschland. Dies spiegelt sich auch in dem sehr geringen Anteil (1%) der Patienten wider, die angaben, aufgrund ihres Melanoms bei der Arbeit eingeschränkt zu sein. Von unseren Patienten sind 67% nicht mehr berufstätig. Allerdings wurde nicht erfasst, ob diese Patienten aufgrund des regulären Rentenalters oder aufgrund des Melanoms oder anderer Gründe vorzeitig in Rente gegangen sind.</p><p>Bei einem Vergleich der erfassten Distress-Thermometer-Werte unserer Langzeitüberlebenden im Stadium IV mit einer bereits publizierten Kohorte von Stadium-I-Patienten (nicht ausschließlich Langzeitüberlebende) zeigte sich, dass die vorliegende Studienkohorte der Langzeitüberlebenden im Stadium IV einen geringeren Prozentsatz an Überschreitungen des Schwellenwerts aufweist.<span><sup>44</sup></span> Ursächlich könnten erfolgreiche Anpassungs- und Krankheitsbewältigungsprozesse unter Langzeitüberlebenden sein. Andererseits könnten auch effektive Bewältigungsstrategien zur Langzeitüberlebensrate im Stadium IV beigetragen haben.<span><sup>45</sup></span> Nahezu 80% der befragten Patienten gaben zudem an, regelmäßig an Krebsfrüherkennungsprogrammen anderer Krebsarten teilzunehmen, was auf eine Form von bewusstem Gesundheitsverhalten hindeuten könnte.</p><p>In der vorliegenden Studie wurden hohe Raten an psychosozialer Belastung und anhaltenden Nebenwirkungen erfasst. Die befragte Studienkohorte besteht aus Langzeitüberlebenden einer Melanomerkrankung, die mindestens 5 Jahre nach dem Eintritt in das Stadium IV überlebt haben. Ein direkter Vergleich mit Personen, die nicht an einem Melanom erkrankt sind, wurde jedoch in dieser Querschnittsbefragung nicht durchgeführt. Daher können wir nicht abschließend bestätigen, dass die von den Patienten berichteten Probleme ausschließlich durch das Melanom und nicht durch andere potenzielle Einflussfaktoren verursacht wurden.</p><p>Unsere Daten legen nahe, dass Überlebende einer Melanomerkrankung im Stadium IV potenziell anders betrachtet werden sollten als Langzeitüberlebende anderer Krebsarten. Finanzielle Probleme und soziale Beeinträchtigungen scheinen von untergeordneter Bedeutung zu sein, während körperliche Beschwerden häufig auftreten. Hohe Raten an anhaltenden Nebenwirkungen wurden identifiziert, was die Bedeutung der Implementierung von Krebsüberlebensprogrammen in der Nachsorge von Melanom-Patienten unterstreicht. Weitere multizentrische Studien weltweit sind erforderlich, um diese heterogene und wachsende Patientengruppe vollständig zu verstehen.</p><p>Open access Veröffentlichung ermöglicht und organisiert durch Projekt DEAL.</p><p>M.R. erhielt eine Förderung im Rahmen des Junior Clinician Scientists Programms der Universität Tübingen (Antragsnummer 523-0-0) sowie Reisekostenzuschüsse von Almirall Hermal und Pierre Fabre, außerhalb der eingereichten Arbeit. T.A. berichtet über persönliche Honorare von BMS, CeCaVa, Novartis, Philogen, Pierre Fabre und Delcath sowie über institutionelle finanzielle Unterstützung von iFIT, Neracare, Novartis, Sanofi und SkylineDX. Zudem erhielt sie ein institutionelles Forschungsstipendium von Novartis. Sie ist Vorsitzende des ESMO Leadership-Development Committees und erhielt Reisekostenzuschüsse von Neracare. Darüber hinaus berichtet sie über Honorare für die Durchführung klinischer Studien mit Zahlungen an die Institution von Agenus, AstraZeneca, Biontech, BMS, HUYA, iFIT, Immunocore, IO Biotech, MNI, MSD, Neracare, Novartis, Pascoe, Pfizer, Philogen, Regeneron, Roche, Sanofi, SkylineDx und Unicancer – außerhalb der eingereichten Arbeit. U.L. erhielt Zahlungen/Honorare für Vorträge von Sun Pharma und Sanofi sowie Reisekostenzuschüsse von Sun Pharma, Sanofi und Pierre Fabre. Sie ist zudem Boardmember bei Pierre Fabre, Sun Pharma, Sanofi, MSD, Novartis, DECOG, SCOPE und EADO – außerhalb der eingereichten Arbeit. L.F. erhielt Fördermittel von Hookipa Pharma, der Swiss Cancer League, der Deutschen Forschungsgemeinschaft, Immunophotonics und Mundipharma. Zudem erhielt sie Beratungshonorare von Philogen sowie Reisekostenzuschüsse von Philogen und Hookipa Pharma. Sie ist Mitglied des Vorstands der Universität Basel (TIL-Studie, unbezahlte Tätigkeit) und Gründerin von Hookipa Pharma, Schmelzberg, Humion und Abtherix – außerhalb der eingereichten Arbeit. A.F. war als Beraterin für Novartis, MSD, BMS, Pierre Fabre und Immunocore tätig, erhielt Reisekostenzuschüsse von Novartis, BMS und Pierre Fabre sowie Honorare für Vorträge von Novartis, Delcath, BMS und MSD. Darüber hinaus erhielt sie institutionelle Forschungsstipendien von der BMS Stiftung Immunonkologie – außerhalb der eingereichten Arbeit. L.N., A.B. und N.S. erklären keine Interessenkonflikte.</p>","PeriodicalId":14758,"journal":{"name":"Journal Der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft","volume":"23 7","pages":"832-843"},"PeriodicalIF":5.5000,"publicationDate":"2025-07-14","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"https://onlinelibrary.wiley.com/doi/epdf/10.1111/ddg.15712_g","citationCount":"0","resultStr":"{\"title\":\"Psychosoziale Belastung und persistierende Nebenwirkungen bei Langzeitüberlebenden einer Melanomerkrankung im Stadium IV – eine Querschnittsbefragung\",\"authors\":\"Markus Reitmajer,&nbsp;Norbert Schäffeler,&nbsp;Anne Bach,&nbsp;Lena Nanz,&nbsp;Teresa Amaral,&nbsp;Ulrike Leiter,&nbsp;Lukas Flatz,&nbsp;Andrea Forschner\",\"doi\":\"10.1111/ddg.15712_g\",\"DOIUrl\":null,\"url\":null,\"abstract\":\"<p>Die neuen Therapieoptionen der Immuncheckpoint-Inhibition (ICI) und der zielgerichteten Therapie mit BRAF/MEK-Inhibitoren (TT) haben das Gesamtüberleben (OS) bei Patienten mit Stadium-IV-Melanomerkrankung erheblich verbessert.<span><sup>1-4</sup></span> Bis 2010 überlebten nur 5% der Patienten mit metastasiertem Melanom 5 Jahre.<span><sup>5-7</sup></span> Zehn Jahre später war dieser Anteil auf etwa 30% gestiegen,<span><sup>8-10</sup></span> und bei Patienten, die als erste Therapielinie eine kombinierte ICI (anti-PD1/anti-CTLA4) erhielten, erreichte die Melanom-spezifische 10-Jahres-Überlebensrate unter Studienbedingungen mehr als 50%.<span><sup>11-13</sup></span> Während das Gesamtüberleben weiterhin als der wichtigste Maßstab in der Krebsbehandlung gilt, gewinnen psychosoziale Aspekte und Bewältigungsmechanismen mit zunehmender Überlebensdauer der Patienten immer mehr an Bedeutung. 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Bei anderen Krebsentitäten wurden persistierende therapiebedingte Nebenwirkungen sowie psychosoziale Beeinträchtigungen bei Langzeitüberlebenden bereits nachgewiesen.<span><sup>21, 32-36</sup></span> Soweit uns bekannt ist, handelt es sich hierbei um die erste Querschnittsbefragung unter langzeitüberlebenden Melanom-Patienten, die mindestens 5 Jahre nach Eintritt in das Stadium IV überlebt haben. Der Fokus der Umfrage liegt auf der Erfassung der psychoonkologischen Situation, der finanziellen Belastungen durch die Erkrankung sowie der potenziellen langfristigen Nebenwirkungen. 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Fast 90% aller Patienten erhielten mindestens einen Zyklus einer ICI-Therapie, während nur etwa 20% mindestens einen Zyklus einer TT-Therapie durchliefen. Dies könnte mit Beobachtungen im adjuvanten Setting übereinstimmen, die zeigen, dass TT im Vergleich zu ICI eine höhere, jedoch vorübergehende, und eine geringere anhaltende Toxizität verursacht. In dieser retrospektiven Analyse wurden anhaltende irAE bei 3% (95%-Konfidenzintervall [KI] 1,6–5,3%) der TT-Gruppe und bei 26,3% (95%-KI 20,5–32,9%) der ICI-Gruppe festgestellt.<span><sup>42</sup></span> Bemerkenswert ist, dass wir keine signifikante Assoziation zwischen DT-Werten ≥ 5 und anhaltenden Nebenwirkungen nach Strahlentherapie oder chirurgischen Eingriffen feststellen konnten. Aufgrund der kleinen Stichprobengröße (n = 80) und breiter Konfidenzintervalle in einigen Untergruppen könnte es unserem statistischen Modell an Präzision fehlen. 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Daher könnten Probleme der praktischen und familiären Problemkategorie in Ländern mit anderen Gesundheits- und Sozialversicherungssystemen von höherer Relevanz sein. Zudem lag das Eintrittsalter in das Stadium-IV-Melanom in der vorliegenden Kohorte nahe dem normalen Renteneintrittsalter in Deutschland. Dies spiegelt sich auch in dem sehr geringen Anteil (1%) der Patienten wider, die angaben, aufgrund ihres Melanoms bei der Arbeit eingeschränkt zu sein. Von unseren Patienten sind 67% nicht mehr berufstätig. 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Andererseits könnten auch effektive Bewältigungsstrategien zur Langzeitüberlebensrate im Stadium IV beigetragen haben.<span><sup>45</sup></span> Nahezu 80% der befragten Patienten gaben zudem an, regelmäßig an Krebsfrüherkennungsprogrammen anderer Krebsarten teilzunehmen, was auf eine Form von bewusstem Gesundheitsverhalten hindeuten könnte.</p><p>In der vorliegenden Studie wurden hohe Raten an psychosozialer Belastung und anhaltenden Nebenwirkungen erfasst. Die befragte Studienkohorte besteht aus Langzeitüberlebenden einer Melanomerkrankung, die mindestens 5 Jahre nach dem Eintritt in das Stadium IV überlebt haben. Ein direkter Vergleich mit Personen, die nicht an einem Melanom erkrankt sind, wurde jedoch in dieser Querschnittsbefragung nicht durchgeführt. Daher können wir nicht abschließend bestätigen, dass die von den Patienten berichteten Probleme ausschließlich durch das Melanom und nicht durch andere potenzielle Einflussfaktoren verursacht wurden.</p><p>Unsere Daten legen nahe, dass Überlebende einer Melanomerkrankung im Stadium IV potenziell anders betrachtet werden sollten als Langzeitüberlebende anderer Krebsarten. Finanzielle Probleme und soziale Beeinträchtigungen scheinen von untergeordneter Bedeutung zu sein, während körperliche Beschwerden häufig auftreten. Hohe Raten an anhaltenden Nebenwirkungen wurden identifiziert, was die Bedeutung der Implementierung von Krebsüberlebensprogrammen in der Nachsorge von Melanom-Patienten unterstreicht. 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摘要

免疫检查点抑制(ICI)和靶向BRAF/MEK抑制剂(TT)的新治疗方案显著提高了IV期黑色素瘤患者的总生存率(OS)。1-4人存活到2010年只有5%的患者metastasiertem黑瘤5 Jahre.5-7 10年后,这一比例已经上升至30%左右,8—和患者最早Therapielinie结合來(anti-PD1 / anti-CTLA4)成绩优异,达到Melanom-spezifische 10-jahres-überlebensrate学习条件下. 50%以上11-13虽然总生存率仍然是癌症治疗的主要衡量标准,但随着患者生存率的增加,心理社会方面和应对机制变得越来越重要。关键问题仍然是,就毒性和社会心理负担而言,长期幸存者的代价是什么。14,15关于转移性黑色素瘤长期幸存者的心理、身体和经济负担的知识有限。然而,来自其他癌症的数据表明,一些长期幸存者可以不受限制地生活,而另一些人则继续遭受严重损害。16,17在其他肿瘤疾病中,已经建立了生存方案,现在被认为是必不可少的。18-21这些方案地址害怕听来,抑郁症和焦虑症,不仅behandlungsspezifische副作用Toxizität.22-26In此前公布的回顾性研究我们疗法、Ansprechraten tumorspezifische Melanompatienten评价5年以上的数据后活了四阶段走向haben.8这项横断面调查的目的是确定这些长期幸存者的社会心理负担和副作用。癌症的长期幸存者通常被认为是可以治愈的;然而,与一般人群相比,他们是否真的被认为是完全健康和有弹性的,目前尚不清楚。在其他癌症中,治疗相关的副作用和长期幸存者的社会心理损害已经被记录下来。21,32 -36据我们所知,这是第一次对进入IV期后存活至少5年的黑色素瘤长期存活患者进行横断面调查。这项调查的重点是评估精神肿瘤学状况、疾病造成的经济负担以及潜在的长期副作用。在这方面,使用已建立的筛查工具(DT、HSI)以及针对黑素瘤疾病的个别问题。在最近进行了一项研究langzeitüberlebenden Melanompatienten与來inoperablem黑瘤的治疗阶段III和IV和超过12个月活已被报道,病人最常见的症状,例如疲劳(28%)、关节痛(17%)和肌肉酸痛等(12%).37与这些结果相比较,在我们的队列中,疲劳/疲劳(43%)和运动/行动问题(36%)是最常见的抱怨。皮肤瘙痒或干燥(39%)已被确定为NCCN问题列表中的第二常见问题,也可能是DT≥5的一个重要因素。患者还报告说,由于之前的全身药物治疗,皮肤是最常见的受影响器官。一个可能的原因是,在ICI中,皮肤免疫相关不良事件(irAE)与治疗反应的改善有关,因此在这一长期幸存者队列中更常见。文献中有一些证据表明,皮肤irAE(特别是白癜风)的发生可能与ICI治疗反应的改善有关。38-40虽然只有一小部分患者(15%)在调查时仍在接受全身治疗,但可以假设,在大多数患者中,这些irAE在治疗结束后仍然存在。在我们的调查中,超过40%的IV期黑色素瘤患者报告说,由于以前的治疗,他们继续遭受问题。这与之前的一项研究结果一致,该研究显示,在接受抗PD-1治疗的III - IV期黑色素瘤患者中,43%的慢性irAE发生率。我们观察到,这些持续的副作用与DT的精神肿瘤学负荷≥5显著相关。近90%的患者至少接受了一个周期的ICI治疗,而只有大约20%的患者至少接受了一个周期的TT治疗。 这可能与佐剂环境中的观察结果一致,表明与ICI相比,TT具有较高但短暂的毒性和较低的持久性毒性。在这一回顾性分析中,TT组的3%(95%置信区间[KI] 1.6 - 5.3%)和ICI组的26.3% (95% KI 20.5 - 32.9%)观察到持续的irAE。值得注意的是,我们没有发现DT≥5与放疗或手术后持续不良反应之间的显著关联。由于样本量小(n = 80)和某些子组的置信区间宽,我们的统计模型可能缺乏准确性。需要更多的多中心研究来得出明确的结论。虽然失业、提前退休和由此造成的经济负担等其他癌症长期幸存者的社会经济后果已得到充分证明,但这一问题与IV期黑色素瘤长期幸存者的相关性仍未得到解答。32,43在目前的研究中,我们能够表明,在实际关注的类别中,没有一个问题被列为十大最常见的投诉。只有8%的患者报告经济拮据。值得注意的是,这些发现只涉及DeCOG内的皮肤癌中心,这些中心在财政和健康保险方面有良好的法律社会保护。因此,在卫生和社会保障制度不同的国家,实际和家庭问题可能更相关。此外,该队列中第四期黑色素瘤的发病年龄接近德国的正常退休年龄。这也反映在报告因黑色素瘤而工作受限的患者中非常低的比例(1%)。我们的病人中有67%不再工作。然而,目前还不清楚这些患者是由于正常的退休年龄还是由于黑色素瘤或其他原因而提前退休。在对比的所涉Distress-Thermometer-Werte Langzeitüberlebenden同已公布第四期步兵大队的Stadium-I-Patienten(不限于Langzeitüberlebende)显示,本Studienkohorte Langzeitüberlebendenüberschreitungen第四阶段更低,学校中有上限aufweist.44这可能是由于长期幸存者成功的适应和疾病管理过程。另一方面,有效的应对策略也可能有助于第四阶段的长期生存率。近80%的受访患者还表示,他们经常参加其他类型癌症的癌症筛查项目,这可能表明他们有某种形式的健康意识。目前的研究记录了高水平的社会心理压力和持续的副作用。黑素瘤患者在进入IV期后至少存活5年。然而,与非黑素瘤患者的直接比较并没有在横断面调查中进行。因此,我们不能确定患者报告的问题完全是由黑色素瘤引起的,而不是由其他潜在的影响因素引起的。我们的数据表明,对IV期黑素瘤幸存者的看法可能与对其他类型癌症的长期幸存者不同。经济问题和社会问题似乎是次要的,而身体问题经常发生。长期不良反应的发生率很高,这强调了在黑色素瘤患者的善后护理中实施癌症生存计划的重要性。需要在世界各地进行更多的多中心研究,以充分了解这一异质和不断增长的患者群体。开放获取出版是由DEAL.M.R项目实现和组织的获得了Tubingen大学初级临床科学家项目(申请编号523-0-0)的资助,以及Almirall Hermal和Pierre Fabre的旅费资助。T.A.报告了BMS、CeCaVa、诺华、Philogen、Pierre Fabre和Delcath的个人费用,以及iFIT、Neracare、诺华、赛诺菲和SkylineDX的机构财务支持。她还获得了诺华的机构研究奖学金。
本文章由计算机程序翻译,如有差异,请以英文原文为准。

Psychosoziale Belastung und persistierende Nebenwirkungen bei Langzeitüberlebenden einer Melanomerkrankung im Stadium IV – eine Querschnittsbefragung

Psychosoziale Belastung und persistierende Nebenwirkungen bei Langzeitüberlebenden einer Melanomerkrankung im Stadium IV – eine Querschnittsbefragung

Die neuen Therapieoptionen der Immuncheckpoint-Inhibition (ICI) und der zielgerichteten Therapie mit BRAF/MEK-Inhibitoren (TT) haben das Gesamtüberleben (OS) bei Patienten mit Stadium-IV-Melanomerkrankung erheblich verbessert.1-4 Bis 2010 überlebten nur 5% der Patienten mit metastasiertem Melanom 5 Jahre.5-7 Zehn Jahre später war dieser Anteil auf etwa 30% gestiegen,8-10 und bei Patienten, die als erste Therapielinie eine kombinierte ICI (anti-PD1/anti-CTLA4) erhielten, erreichte die Melanom-spezifische 10-Jahres-Überlebensrate unter Studienbedingungen mehr als 50%.11-13 Während das Gesamtüberleben weiterhin als der wichtigste Maßstab in der Krebsbehandlung gilt, gewinnen psychosoziale Aspekte und Bewältigungsmechanismen mit zunehmender Überlebensdauer der Patienten immer mehr an Bedeutung. Die entscheidende Frage bleibt, welchen Preis Langzeitüberlebende in Bezug auf Toxizität und psychosoziale Belastung zahlen.14, 15

Es gibt nur begrenztes Wissen über die psychosozialen, physischen und finanziellen Belastungen von Langzeitüberlebenden mit metastasiertem Melanom. Die Daten aus anderen Krebsentitäten lassen jedoch erwarten, dass einige Langzeitüberlebende ohne Einschränkungen leben, während andere weiterhin schwerwiegende Beeinträchtigungen erfahren.16, 17 In anderen Tumorerkrankungen wurden bereits Survivorship-Programme etabliert, die heute als unverzichtbar gelten.18-21 Diese Programme adressieren nicht nur die Angst vor Rückfällen, Depressionen und Angststörungen, sondern auch behandlungsspezifische Nebenwirkungen und Toxizität.22-26

In einer zuvor publizierten retrospektiven Studie haben wir Therapien, Ansprechraten und tumorspezifische Daten von Melanompatienten charakterisiert, die mehr als 5 Jahre nach dem Fortschreiten in Stadium IV überlebt haben.8 Ziel dieser Querschnittsbefragung war es, die psychosozialen Belastungen und Nebenwirkungen dieser Langzeitüberlebenden zu erfassen.

Langzeitüberlebende von Krebs werden oft als geheilt betrachtet; jedoch bleibt es unklar, ob sie im Vergleich zur Allgemeinbevölkerung wirklich als vollständig gesund und resilient gelten. Bei anderen Krebsentitäten wurden persistierende therapiebedingte Nebenwirkungen sowie psychosoziale Beeinträchtigungen bei Langzeitüberlebenden bereits nachgewiesen.21, 32-36 Soweit uns bekannt ist, handelt es sich hierbei um die erste Querschnittsbefragung unter langzeitüberlebenden Melanom-Patienten, die mindestens 5 Jahre nach Eintritt in das Stadium IV überlebt haben. Der Fokus der Umfrage liegt auf der Erfassung der psychoonkologischen Situation, der finanziellen Belastungen durch die Erkrankung sowie der potenziellen langfristigen Nebenwirkungen. Hierbei kommen etablierte Screening-Instrumente (DT, HSI) sowie individuell auf die Melanomerkrankung angepasste Fragen zum Einsatz.

In einer kürzlich durchgeführten Studie zu langzeitüberlebenden Melanompatienten, die mit ICI bei inoperablem Melanom in den Stadien III und IV behandelt wurden und mehr als 12 Monate überlebt haben, berichteten die Patienten am häufigsten von Symptomen wie Müdigkeit (28%), Gelenkschmerzen (17%) und Muskelschmerzen (12%).37 Vergleichbar mit diesen Ergebnissen zeigte sich in unserer Kohorte, dass Müdigkeit/Fatigue (43%) und Bewegungs- beziehungsweise Mobilitätsprobleme (36%) zu den häufigsten Beschwerden zählen. Juckende oder trockene Haut (39%) wurde als zweithäufigstes Problem in der NCCN-Problemliste identifiziert und konnte außerdem als signifikanter Faktor im Zusammenhang mit DT-Werten ≥ 5 assoziiert werden. Patienten gaben ebenso an, dass die Haut infolge einer früheren systemischen medikamentösen Therapie das am häufigsten betroffene Organ ist. Ein möglicher Grund hierfür könnte sein, dass kutane immunvermittelte Nebenwirkungen (immune-related adverse events, irAE) mit einem verbesserten Therapieansprechen unter ICI in Zusammenhang stehen und daher in dieser Kohorte von Langzeitüberlebenden häufiger auftreten. Es gibt mehrere Hinweise in der Literatur, die darauf hinweisen, dass das Auftreten kutaner irAE (insbesondere Vitiligo) mit einem verbesserten Therapieansprechen unter ICI assoziiert sein könnte.38-40 Während nur ein kleiner Teil der Patienten (15%) zum Zeitpunkt der Befragung noch eine systemische Therapie erhält, ist davon auszugehen, dass diese irAE bei den meisten Betroffenen auch nach Beendigung der Behandlung weiterhin bestehen.

In unserer Befragung gaben über 40% der Patienten mit einem Stadium-IV-Melanom an, weiterhin unter Problemen aufgrund früherer Behandlungen zu leiden. Dies entspricht den Ergebnissen einer früheren Studie, die eine Rate von 43% chronischer irAE bei Patienten mit Stadium-III–IV-Melanom unter Anti-PD-1-Therapie zeigte.41 Wir beobachteten, dass diese anhaltenden Nebenwirkungen signifikant mit psychoonkologischen Belastungswerten ≥ 5 im DT assoziiert werden konnten. Fast 90% aller Patienten erhielten mindestens einen Zyklus einer ICI-Therapie, während nur etwa 20% mindestens einen Zyklus einer TT-Therapie durchliefen. Dies könnte mit Beobachtungen im adjuvanten Setting übereinstimmen, die zeigen, dass TT im Vergleich zu ICI eine höhere, jedoch vorübergehende, und eine geringere anhaltende Toxizität verursacht. In dieser retrospektiven Analyse wurden anhaltende irAE bei 3% (95%-Konfidenzintervall [KI] 1,6–5,3%) der TT-Gruppe und bei 26,3% (95%-KI 20,5–32,9%) der ICI-Gruppe festgestellt.42 Bemerkenswert ist, dass wir keine signifikante Assoziation zwischen DT-Werten ≥ 5 und anhaltenden Nebenwirkungen nach Strahlentherapie oder chirurgischen Eingriffen feststellen konnten. Aufgrund der kleinen Stichprobengröße (n = 80) und breiter Konfidenzintervalle in einigen Untergruppen könnte es unserem statistischen Modell an Präzision fehlen. Größere multizentrische Studien sind hier erforderlich, um endgültige Schlussfolgerungen ziehen zu können.

Während die sozioökonomischen Folgen bei Langzeitüberlebenden anderer Krebserkrankungen, wie Arbeitslosigkeit, Frühverrentung und daraus resultierende finanzielle Belastungen, gut dokumentiert sind, bleibt die Relevanz dieses Themas bei Langzeitüberlebenden mit Stadium-IV-Melanom unbeantwortet.32, 43 In der vorliegenden Studie konnten wir zeigen, dass kein Problem aus der Kategorie der praktischen Sorgen unter den zehn häufigsten angegebenen Beschwerden rangierte. Nur 8% der Patienten berichteten von finanziellen Einschränkungen. Hierbei zu erwähnen ist, dass diese Ergebnisse ausschließlich Hautkrebszentren innerhalb der DeCOG betreffen, in denen rechtlich geregelte soziale Schutzmechanismen in Bezug auf Finanzen und Krankenversicherung gut etabliert sind. Daher könnten Probleme der praktischen und familiären Problemkategorie in Ländern mit anderen Gesundheits- und Sozialversicherungssystemen von höherer Relevanz sein. Zudem lag das Eintrittsalter in das Stadium-IV-Melanom in der vorliegenden Kohorte nahe dem normalen Renteneintrittsalter in Deutschland. Dies spiegelt sich auch in dem sehr geringen Anteil (1%) der Patienten wider, die angaben, aufgrund ihres Melanoms bei der Arbeit eingeschränkt zu sein. Von unseren Patienten sind 67% nicht mehr berufstätig. Allerdings wurde nicht erfasst, ob diese Patienten aufgrund des regulären Rentenalters oder aufgrund des Melanoms oder anderer Gründe vorzeitig in Rente gegangen sind.

Bei einem Vergleich der erfassten Distress-Thermometer-Werte unserer Langzeitüberlebenden im Stadium IV mit einer bereits publizierten Kohorte von Stadium-I-Patienten (nicht ausschließlich Langzeitüberlebende) zeigte sich, dass die vorliegende Studienkohorte der Langzeitüberlebenden im Stadium IV einen geringeren Prozentsatz an Überschreitungen des Schwellenwerts aufweist.44 Ursächlich könnten erfolgreiche Anpassungs- und Krankheitsbewältigungsprozesse unter Langzeitüberlebenden sein. Andererseits könnten auch effektive Bewältigungsstrategien zur Langzeitüberlebensrate im Stadium IV beigetragen haben.45 Nahezu 80% der befragten Patienten gaben zudem an, regelmäßig an Krebsfrüherkennungsprogrammen anderer Krebsarten teilzunehmen, was auf eine Form von bewusstem Gesundheitsverhalten hindeuten könnte.

In der vorliegenden Studie wurden hohe Raten an psychosozialer Belastung und anhaltenden Nebenwirkungen erfasst. Die befragte Studienkohorte besteht aus Langzeitüberlebenden einer Melanomerkrankung, die mindestens 5 Jahre nach dem Eintritt in das Stadium IV überlebt haben. Ein direkter Vergleich mit Personen, die nicht an einem Melanom erkrankt sind, wurde jedoch in dieser Querschnittsbefragung nicht durchgeführt. Daher können wir nicht abschließend bestätigen, dass die von den Patienten berichteten Probleme ausschließlich durch das Melanom und nicht durch andere potenzielle Einflussfaktoren verursacht wurden.

Unsere Daten legen nahe, dass Überlebende einer Melanomerkrankung im Stadium IV potenziell anders betrachtet werden sollten als Langzeitüberlebende anderer Krebsarten. Finanzielle Probleme und soziale Beeinträchtigungen scheinen von untergeordneter Bedeutung zu sein, während körperliche Beschwerden häufig auftreten. Hohe Raten an anhaltenden Nebenwirkungen wurden identifiziert, was die Bedeutung der Implementierung von Krebsüberlebensprogrammen in der Nachsorge von Melanom-Patienten unterstreicht. Weitere multizentrische Studien weltweit sind erforderlich, um diese heterogene und wachsende Patientengruppe vollständig zu verstehen.

Open access Veröffentlichung ermöglicht und organisiert durch Projekt DEAL.

M.R. erhielt eine Förderung im Rahmen des Junior Clinician Scientists Programms der Universität Tübingen (Antragsnummer 523-0-0) sowie Reisekostenzuschüsse von Almirall Hermal und Pierre Fabre, außerhalb der eingereichten Arbeit. T.A. berichtet über persönliche Honorare von BMS, CeCaVa, Novartis, Philogen, Pierre Fabre und Delcath sowie über institutionelle finanzielle Unterstützung von iFIT, Neracare, Novartis, Sanofi und SkylineDX. Zudem erhielt sie ein institutionelles Forschungsstipendium von Novartis. Sie ist Vorsitzende des ESMO Leadership-Development Committees und erhielt Reisekostenzuschüsse von Neracare. Darüber hinaus berichtet sie über Honorare für die Durchführung klinischer Studien mit Zahlungen an die Institution von Agenus, AstraZeneca, Biontech, BMS, HUYA, iFIT, Immunocore, IO Biotech, MNI, MSD, Neracare, Novartis, Pascoe, Pfizer, Philogen, Regeneron, Roche, Sanofi, SkylineDx und Unicancer – außerhalb der eingereichten Arbeit. U.L. erhielt Zahlungen/Honorare für Vorträge von Sun Pharma und Sanofi sowie Reisekostenzuschüsse von Sun Pharma, Sanofi und Pierre Fabre. Sie ist zudem Boardmember bei Pierre Fabre, Sun Pharma, Sanofi, MSD, Novartis, DECOG, SCOPE und EADO – außerhalb der eingereichten Arbeit. L.F. erhielt Fördermittel von Hookipa Pharma, der Swiss Cancer League, der Deutschen Forschungsgemeinschaft, Immunophotonics und Mundipharma. Zudem erhielt sie Beratungshonorare von Philogen sowie Reisekostenzuschüsse von Philogen und Hookipa Pharma. Sie ist Mitglied des Vorstands der Universität Basel (TIL-Studie, unbezahlte Tätigkeit) und Gründerin von Hookipa Pharma, Schmelzberg, Humion und Abtherix – außerhalb der eingereichten Arbeit. A.F. war als Beraterin für Novartis, MSD, BMS, Pierre Fabre und Immunocore tätig, erhielt Reisekostenzuschüsse von Novartis, BMS und Pierre Fabre sowie Honorare für Vorträge von Novartis, Delcath, BMS und MSD. Darüber hinaus erhielt sie institutionelle Forschungsstipendien von der BMS Stiftung Immunonkologie – außerhalb der eingereichten Arbeit. L.N., A.B. und N.S. erklären keine Interessenkonflikte.

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