黑色素瘤患者在确诊后第一年的就业、工作能力和疾病状况

IF 5.5 4区 医学 Q1 DERMATOLOGY
Susanne Dugas-Breit, Martin Dugas, Hans-Joachim Schulze
{"title":"黑色素瘤患者在确诊后第一年的就业、工作能力和疾病状况","authors":"Susanne Dugas-Breit,&nbsp;Martin Dugas,&nbsp;Hans-Joachim Schulze","doi":"10.1111/ddg.15560_g","DOIUrl":null,"url":null,"abstract":"<p>Das maligne Melanom der Haut galt noch vor wenigen Jahrzehnten als seltener Tumor, belegte jedoch im Jahr 2015 in Deutschland den fünften Platz der häufigsten soliden Tumorentitäten sowohl bei Männern als auch bei Frauen.<span><sup>1</sup></span> Das Melanom als Hauttumor mit der höchsten Metastasierungsrate ist für mehr als 90% aller Todesfälle durch Hauttumoren verantwortlich. Eine Analyse der Inzidenz in Australien, Neuseeland, Norwegen, Schweden, Großbritannien sowie der weißen Bevölkerung der USA von 1982 bis 2011 ergab einen deutlichen Anstieg von etwa 3% jährlich.<span><sup>2</sup></span> In Deutschland stieg die altersstandardisierte Inzidenzrate im Zeitraum von 1970 bis 2016 von drei auf 21 Fälle pro 100 000 Einwohner und Jahr. Das mediane Erkrankungsalter lag 2020 für Frauen bei 63 Jahren und für Männer bei 69 Jahren.<span><sup>1</sup></span> Die Altersverteilung zeigt zwei Gipfel: Junge Erwachsene bis etwa 30 Jahre sowie ältere Personen über 50 Jahre erkranken besonders häufig am Melanom. Bei Frauen zwischen 20 und 30 Jahren ist das Melanom die häufigste Krebsart in Deutschland, noch häufiger als Brustkrebs.<span><sup>3</sup></span> Berufstätige sind daher besonders häufig von dieser Erkrankung betroffen.<span><sup>1, 4</sup></span></p><p>Im Jahr 2015 führte die Diagnose eines Melanoms bei 335 von 100 000 aktiv Versicherten in der gesetzlichen Rentenversicherung zur vorzeitigen Verrentung, davon waren 107 Personen unter 50 Jahre alt.<span><sup>5</sup></span> Daher stellt sich die Frage, ob die Neudiagnose eines Melanoms Auswirkungen auf die Arbeitsfähigkeit der Patienten hat. Bei einer umfangreichen Literaturrecherche mit den Suchbegriffen „workability“, „employment“, „occupation“ oder „sick leave“ konnten wir nur relativ wenige, schlecht vergleichbare Studien zu diesem Thema finden. Eine US-Studie aus dem Jahr 2012 ergab, dass jährlich 3,31 Millionen US-Arbeitnehmer an Krebs erkrankten, was zu etwa 33,4 Millionen Arbeitsunfähigkeitstagen führte. Das Melanom war hier im Vergleich zu anderen Krebsarten mit einer höheren Krankheitslast verbunden.<span><sup>6</sup></span></p><p>Entstellende oder funktionseinschränkende Operationen können zu körperlichen und psychischen Belastungen führen, ebenso wie Nebenwirkungen von Medikamenten. Die medizinische Rehabilitation von Patienten mit Melanom zielt darauf ab, körperliche, geistige, soziale und berufliche Beeinträchtigungen zu verhindern oder zu verringern und die soziale Teilhabe aufrechtzuerhalten. Weitere Ziele sind die Verbesserung der Lebensqualität und eine möglichst dauerhafte Wiedereingliederung in das Arbeitsleben,<span><sup>7</sup></span> also die Förderung der Arbeitsfähigkeit. Daher sind für komplexe onkologische Symptome nur interdisziplinäre Behandlungsstrategien geeignet. Die aktuelle Leitlinie der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften zum Melanom<span><sup>7</sup></span> empfiehlt, Rehabilitationsmaßnahmen bereits im Rahmen der Primärversorgung der Patienten einzuleiten. Die Rehabilitation sollte in einer dermatologischen Abteilung stattfinden, in der die notwendige Expertise vorhanden ist und in der die Patienten auch andere Patienten mit Hautkrebs oder chronisch rezidivierenden Hauterkrankungen treffen, da aktive Bewältigungsstrategien ein zentrales Therapieziel sind. Das Gesamtziel eines spezialisierten dermatoonkologischen Rehabilitationsprogramms sollte darin bestehen, das psychische und körperliche Wohlbefinden der Patienten zu bessern und ihnen eine erfolgreiche Wiedereingliederung in ihr Berufs- und Sozialleben zu ermöglichen. Allerdings stellen Melanompatienten in onkologischen Rehabilitationseinrichtungen derzeit eine Minderheit dar, fühlen sich oft fehl am Platz und können durch den Kontakt mit schwer kranken Patienten mit anderen Krebsarten verunsichert werden.<span><sup>8, 9</sup></span></p><p>Im Jahr 2020 befanden sich in Deutschland von etwa 25 000 neu diagnostizierten Melanompatienten nur 1887 Patienten in Vorsorge- oder Rehabilitationseinrichtungen, mit einer durchschnittlichen Verweildauer von 22 Tagen.<span><sup>10</sup></span> Mögliche Gründe für diese niedrige Quote (zum Beispiel mangelndes Wissen über Rehabilitationsmöglichkeiten, administrative Probleme oder fehlende spezialisierte Einrichtungen) sind bislang kaum erforscht. Folglich ist das Wissen darüber begrenzt, ob, in welcher Form oder in welchem Stadium der Melanomerkrankung Rehabilitationsmaßnahmen wirksam sein könnten, um die Arbeitsfähigkeit der Patienten zu verbessern. Einzelne Studien zeigen jedoch, dass bis zu zwei Drittel aller Krebspatienten direkt nach der Diagnose (2–5 Monate) einen unerfüllten Wunsch nach Hilfe und Unterstützung haben.<span><sup>11</sup></span> Diese Diskrepanz weist auf weiteren Forschungsbedarf hinsichtlich Rehabilitationsmaßnahmen für Melanompatienten hin.</p><p>Unsere Studie untersuchte, ob und wie sich Beschäftigungsstatus und Arbeitsfähigkeit bei Melanompatienten im ersten Jahr nach Diagnosestellung verändern. Insbesondere wollten wir auch den Einfluss des Tumorstadiums auf Beschäftigungsstatus und Arbeitsfähigkeit untersuchen. Darüber hinaus ermittelten wir die Inanspruchnahme von Nachsorgeleistungen (stationäre und ambulante Rehabilitation, psychoonkologische Maßnahmen) im ersten Jahr, und ihre Assoziation mit Beschäftigungsstatus und Arbeitsfähigkeit.</p><p>Das maligne Melanom ist ein Tumor, an dem auch jüngere Arbeitnehmer erkranken. Ziel dieser Studie war es daher, Veränderungen der Arbeitsfähigkeit bei Melanompatienten im ersten Jahr nach der Diagnose zu erfassen. Melanom-Überlebende leiden noch lange nach der Behandlung unter anhaltenden Symptomen, insbesondere Angstzuständen, und äußern den Bedarf an psychosozialer Unterstützung.<span><sup>26</sup></span> Daher waren wir daran interessiert, inwieweit Patienten solche Angebote tatsächlich in Anspruch nehmen und welche Vorteile sie danach berichten.</p><p>Im Verlauf eines Jahres nahmen 221 Patienten im Alter von 19 bis 65 Jahren teil. Patienten mit Stadium IIB und höher hatten im Jahr nach Diagnose eine hochsignifikante verlängerte Krankenzeit. Bereits im Tumorstadium IB/IIA, also ohne Metastasierung, konnte eine signifikant höhere Krankenzeit beobachtet werden. Dies könnte daran liegen, dass Patienten ab Stadium IB eine Sentinel-Lymphknoten-Dissektion angeboten wird, welche einen umfangreicheren chirurgischer Eingriff darstellt, der auch psychisch belastender sein kann. In unserer Studie wurde im Verlauf des Jahres bei Patienten mit Tumoren im Stadium 0 oder IA keine Veränderung der Krankenzeit beobachtet. Patienten ab dem Tumorstadium IB sollten daher verstärkt rehabilitativ und psychoonkologisch betreut werden, um längere Krankheitsphasen zu vermeiden, da die Gesamtprognose dieser Patienten relativ gut ist (94% melanomspezifische 10-Jahres-Überlebenswahrscheinlichkeit).<span><sup>27</sup></span></p><p>Der Anteil der Patienten mit Tumorstadium IIIA oder höher nahm im Beobachtungszeitraum von 5,1% auf 13,2% zu (Tabelle 1, Summe der Stadien IIIA bis IV). Eine reduzierte Arbeitsfähigkeit dieser Patienten ist naturgemäß zu erwarten und Rehabilitationsmöglichkeiten zur Besserung der Arbeitsfähigkeit sind eingeschränkt.</p><p>Im Laufe des Erhebungsjahres nahmen 24% der Patienten an einer psychoonkologischen Beratung teil, nur 18% der Patienten erhielten Rehabilitationsmaßnahmen. Die Inanspruchnahme der psychoonkologischen Beratung nimmt mit steigendem Tumorstadium signifikant zu, was eine Bewertung der Wirksamkeit erschwert. Der Nutzen der Rehabilitation ist in den Stadien IIA und IIB am höchsten, also in Stadien mit dickeren Primärtumoren ohne Metastasen. Patienten, die eine Rehabilitation erhielten, waren etwas älter, etwas häufiger männlich, hatten fast dreimal so dicke Melanome und ein Drittel mehr Begleiterkrankungen. Passend zu den prognostisch ungünstigeren Tumordaten zeigte sich bei Patienten mit Rehabilitation im Jahresverlauf trotz der Maßnahmen eine deutlich schlechtere Selbsteinschätzung der beruflichen Zukunft und Arbeitsfähigkeit. Unsere Studie zeigt diesen Zusammenhang. Eine randomisierte Studie müsste klären, ob dies mit der Krankheitsentwicklung zusammenhängt oder der Wirksamkeit der Rehabilitationsmaßnahmen.</p><p>Probleme an der Operationsstelle könnten ein Kofaktor für eine verminderte Arbeitsfähigkeit sein. In unserer Untersuchung berichteten 58% der Patienten über sensorische Störungen und 26% über Schwellungen an der Operationsstelle noch ein Jahr später (Daten nicht gezeigt). Die Datenlage zu langfristigen Wundkomplikationen nach Operationen des primären Melanom ist begrenzt: In einer Metaanalyse, die Studien von 1966 bis 2002 untersuchte, wurden Wundkomplikationen nur in einer Studie überhaupt erwähnt.<span><sup>28</sup></span> Andere Studien konzentrierten sich nur auf Patienten mit Melanom, die sich einer Sentinel-Lymphknotenbiopsie und/oder -dissektion unterzogen<span><sup>29</sup></span> oder während der Operation eine systemische Behandlung erhielten.<span><sup>30</sup></span> Kretschmer et al. untersuchten das Ausmaß einer Schwellung bei primärer Exzisionsstelle am Bein im Durchschnitt 30 Monate nach Operation. Interessanterweise konnte er zeigen, dass doppelt so viele Patienten subjektiv eine Schwellung empfanden, als von ihren Ärzten diagnostiziert wurde (31% vs. 15%).<span><sup>31</sup></span></p><p>In unserer Studie waren 20 Patienten mit initialem Tumorstadium ≤ IIA nach einem Jahr länger als 7 Wochen arbeitsunfähig. Nur sieben dieser Patienten hatten einen Progress in fortgeschrittene Stadien – bei diesen Patienten wird der Erhalt der Arbeitsfähigkeit nicht im Vordergrund stehen. Für Patienten ohne Progress können jedoch Maßnahmen zur Erhaltung der Arbeitsfähigkeit sinnvoll sein.</p><p>Unseres Wissens gibt es bisher nur wenige wissenschaftliche Untersuchungen über die Auswirkungen von Hautmelanomen auf Arbeitsfähigkeit und Beschäftigung. Nach Durchführung dieser Untersuchung wurde eine Studie mit Real-World-Daten zu Melanomen im Stadium IIIB/IIIC in Frankreich, Deutschland und Großbritannien durchgeführt.<span><sup>32</sup></span> In 22,5% der Fälle wurde eine Änderung des Beschäftigungsstatus aufgrund des Melanoms angegeben. Bemerkenswert ist, dass wir in unserer Kohorte bereits bei Patienten in früheren Tumorstadien (IB/IIA) längere Krankheitsdauern beobachtet haben. In einer Studie aus Kanada arbeiteten 20 von 29 Patienten mit fortgeschrittenem Melanom nicht.<span><sup>33</sup></span> Eine Umfrage in Norwegen unter jungen Langzeitüberlebenden von Krebs (Brust- oder Dickdarmkrebs, Leukämie, Non-Hodgkin-Lymphom, Melanom) zeigte, dass 25% arbeitslos waren und 38% eine geringe Arbeitsfähigkeit hatten;<span><sup>34</sup></span> dieses Patientenkollektiv ist jedoch weniger mit unserer Kohorte vergleichbar. Eine chinesische Studie untersuchte den Zusammenhang zwischen Arbeitslosigkeit, Einkommensverlust und anderen Auswirkungen der COVID-Epidemie mit der gesundheitsbezogenen Lebensqualität von Melanompatienten. Die Studie zeigte, dass 17,04% der Melanompatienten seit der COVID-19-Epidemie arbeitslos waren. Diese Studie unterschied jedoch nicht zwischen Arbeitslosigkeit durch die Erkrankung Melanom oder durch die Pandemie.<span><sup>35</sup></span> Auch eine kürzlich veröffentlichte US-Studie über die Auswirkungen von Arbeitslosigkeit und Melanom in der Vorgeschichte auf die Lebensqualität untersuchte nicht, ob die Arbeitslosigkeit durch die Krankheit selbst verursacht wurde.<span><sup>36</sup></span></p><p>Diese Studie weist Limitationen auf: Es handelt sich um eine Kohortenstudie an einem Standort, daher könnte ein Selektionsbias vorliegen, da es sich um eine Kohorte aus einer auf Melanombehandlung spezialisierten Klinik handelt. Art und weitere Details der psychoonkologischen Beratungs- oder Rehabilitationsmaßnahmen (allgemeine medizinische Rehabilitation oder spezifische berufsorientierte Maßnahmen) mit Ausnahme von stationär versus ambulant wurden nicht erfasst. Ein weiterer potenzieller Bias besteht darin, dass bei Patienten, die die Studie nicht abgeschlossen haben, tendenziell höhere Tumorstadien diagnostiziert wurden. Einige gaben an, dass die Belastung durch die Tumorerkrankung so groß war, dass sie die zusätzlichen Fragebögen nicht beantworten wollten. Aufgrund der geringeren Fallzahl in höheren Tumorstadien ist die Aussagekraft von Subgruppenanalysen zur Erkennung von Unterschieden geringer. Darüber hinaus wurde in der Befragung nicht zwischen Arbeitsunfähigkeit aufgrund von Melanomen oder aufgrund anderer Erkrankungen differenziert. Da sich jedoch alle Patienten zum Zeitpunkt ihrer Erstvorstellung kürzlich einer Operation unterzogen hatten, kann davon ausgegangen werden, dass sie zumindest zu diesem Zeitpunkt aufgrund von Melanomen arbeitsunfähig waren.</p><p>Die Daten wurden zwischen 2016 und 2018 erhoben. Zu Beginn wurde die AJCC-Version 2009 zur Klassifizierung von Melanomen verwendet. Um die Vergleichbarkeit über den Zeitraum zu wahren, wurde die Version von 2017 während der laufenden Studie nicht verändert. Effektive adjuvante Behandlungsmöglichkeiten stehen für Stadium III seit 2018 und für Stadium IIB und IIC seit 2022 zur Verfügung. Seitdem ist in den entsprechenden Stadien mit zusätzlichen signifikanten Veränderungen der Arbeitsfähigkeit und der Krankheitstage im ersten Jahr nach Erstdiagnose zu rechnen.</p><p>Insgesamt schätzten 72,9% der Patienten ihre Arbeitsfähigkeit nach dem akuten Ereignis der Melanomdiagnose als „mäßig“ oder geringer ein. Diese Einschätzung war durchweg schlechter bei kränkeren Patienten, die im Verlauf des Studienjahres eine psychoonkologische Beratung oder Rehabilitation erhielten, und blieb auch nach einem Jahr noch schlecht. Auch Patienten, bei denen ein dickeres Melanom ohne Lymphknotenbefall diagnostiziert wurde, waren im ersten Jahr nach der Diagnose länger arbeitsunfähig. Da das Melanom junge Erwachsene betrifft, sollte dem Thema Arbeitsfähigkeit besondere Aufmerksamkeit geschenkt werden. Weitere Forschung, einschließlich konfirmatorischer Studien sowie die Untersuchung des Einflusses adjuvanter Therapie, ist sinnvoll, um zu beurteilen, welche Maßnahmen in früheren Tumorstadien wirksam sind, um die Arbeitsfähigkeit zu erhalten.</p><p>Open access Veröffentlichung ermöglicht und organisiert durch Projekt DEAL.</p><p>Keiner.</p>","PeriodicalId":14758,"journal":{"name":"Journal Der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft","volume":"23 2","pages":"151-160"},"PeriodicalIF":5.5000,"publicationDate":"2025-02-06","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"https://onlinelibrary.wiley.com/doi/epdf/10.1111/ddg.15560_g","citationCount":"0","resultStr":"{\"title\":\"Erwerbstätigkeit, Arbeitsfähigkeit und Krankenstand bei Patienten mit Melanom im ersten Jahr nach der Diagnose\",\"authors\":\"Susanne Dugas-Breit,&nbsp;Martin Dugas,&nbsp;Hans-Joachim Schulze\",\"doi\":\"10.1111/ddg.15560_g\",\"DOIUrl\":null,\"url\":null,\"abstract\":\"<p>Das maligne Melanom der Haut galt noch vor wenigen Jahrzehnten als seltener Tumor, belegte jedoch im Jahr 2015 in Deutschland den fünften Platz der häufigsten soliden Tumorentitäten sowohl bei Männern als auch bei Frauen.<span><sup>1</sup></span> Das Melanom als Hauttumor mit der höchsten Metastasierungsrate ist für mehr als 90% aller Todesfälle durch Hauttumoren verantwortlich. Eine Analyse der Inzidenz in Australien, Neuseeland, Norwegen, Schweden, Großbritannien sowie der weißen Bevölkerung der USA von 1982 bis 2011 ergab einen deutlichen Anstieg von etwa 3% jährlich.<span><sup>2</sup></span> In Deutschland stieg die altersstandardisierte Inzidenzrate im Zeitraum von 1970 bis 2016 von drei auf 21 Fälle pro 100 000 Einwohner und Jahr. Das mediane Erkrankungsalter lag 2020 für Frauen bei 63 Jahren und für Männer bei 69 Jahren.<span><sup>1</sup></span> Die Altersverteilung zeigt zwei Gipfel: Junge Erwachsene bis etwa 30 Jahre sowie ältere Personen über 50 Jahre erkranken besonders häufig am Melanom. Bei Frauen zwischen 20 und 30 Jahren ist das Melanom die häufigste Krebsart in Deutschland, noch häufiger als Brustkrebs.<span><sup>3</sup></span> Berufstätige sind daher besonders häufig von dieser Erkrankung betroffen.<span><sup>1, 4</sup></span></p><p>Im Jahr 2015 führte die Diagnose eines Melanoms bei 335 von 100 000 aktiv Versicherten in der gesetzlichen Rentenversicherung zur vorzeitigen Verrentung, davon waren 107 Personen unter 50 Jahre alt.<span><sup>5</sup></span> Daher stellt sich die Frage, ob die Neudiagnose eines Melanoms Auswirkungen auf die Arbeitsfähigkeit der Patienten hat. Bei einer umfangreichen Literaturrecherche mit den Suchbegriffen „workability“, „employment“, „occupation“ oder „sick leave“ konnten wir nur relativ wenige, schlecht vergleichbare Studien zu diesem Thema finden. Eine US-Studie aus dem Jahr 2012 ergab, dass jährlich 3,31 Millionen US-Arbeitnehmer an Krebs erkrankten, was zu etwa 33,4 Millionen Arbeitsunfähigkeitstagen führte. Das Melanom war hier im Vergleich zu anderen Krebsarten mit einer höheren Krankheitslast verbunden.<span><sup>6</sup></span></p><p>Entstellende oder funktionseinschränkende Operationen können zu körperlichen und psychischen Belastungen führen, ebenso wie Nebenwirkungen von Medikamenten. Die medizinische Rehabilitation von Patienten mit Melanom zielt darauf ab, körperliche, geistige, soziale und berufliche Beeinträchtigungen zu verhindern oder zu verringern und die soziale Teilhabe aufrechtzuerhalten. Weitere Ziele sind die Verbesserung der Lebensqualität und eine möglichst dauerhafte Wiedereingliederung in das Arbeitsleben,<span><sup>7</sup></span> also die Förderung der Arbeitsfähigkeit. Daher sind für komplexe onkologische Symptome nur interdisziplinäre Behandlungsstrategien geeignet. 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Allerdings stellen Melanompatienten in onkologischen Rehabilitationseinrichtungen derzeit eine Minderheit dar, fühlen sich oft fehl am Platz und können durch den Kontakt mit schwer kranken Patienten mit anderen Krebsarten verunsichert werden.<span><sup>8, 9</sup></span></p><p>Im Jahr 2020 befanden sich in Deutschland von etwa 25 000 neu diagnostizierten Melanompatienten nur 1887 Patienten in Vorsorge- oder Rehabilitationseinrichtungen, mit einer durchschnittlichen Verweildauer von 22 Tagen.<span><sup>10</sup></span> Mögliche Gründe für diese niedrige Quote (zum Beispiel mangelndes Wissen über Rehabilitationsmöglichkeiten, administrative Probleme oder fehlende spezialisierte Einrichtungen) sind bislang kaum erforscht. Folglich ist das Wissen darüber begrenzt, ob, in welcher Form oder in welchem Stadium der Melanomerkrankung Rehabilitationsmaßnahmen wirksam sein könnten, um die Arbeitsfähigkeit der Patienten zu verbessern. Einzelne Studien zeigen jedoch, dass bis zu zwei Drittel aller Krebspatienten direkt nach der Diagnose (2–5 Monate) einen unerfüllten Wunsch nach Hilfe und Unterstützung haben.<span><sup>11</sup></span> Diese Diskrepanz weist auf weiteren Forschungsbedarf hinsichtlich Rehabilitationsmaßnahmen für Melanompatienten hin.</p><p>Unsere Studie untersuchte, ob und wie sich Beschäftigungsstatus und Arbeitsfähigkeit bei Melanompatienten im ersten Jahr nach Diagnosestellung verändern. Insbesondere wollten wir auch den Einfluss des Tumorstadiums auf Beschäftigungsstatus und Arbeitsfähigkeit untersuchen. Darüber hinaus ermittelten wir die Inanspruchnahme von Nachsorgeleistungen (stationäre und ambulante Rehabilitation, psychoonkologische Maßnahmen) im ersten Jahr, und ihre Assoziation mit Beschäftigungsstatus und Arbeitsfähigkeit.</p><p>Das maligne Melanom ist ein Tumor, an dem auch jüngere Arbeitnehmer erkranken. Ziel dieser Studie war es daher, Veränderungen der Arbeitsfähigkeit bei Melanompatienten im ersten Jahr nach der Diagnose zu erfassen. Melanom-Überlebende leiden noch lange nach der Behandlung unter anhaltenden Symptomen, insbesondere Angstzuständen, und äußern den Bedarf an psychosozialer Unterstützung.<span><sup>26</sup></span> Daher waren wir daran interessiert, inwieweit Patienten solche Angebote tatsächlich in Anspruch nehmen und welche Vorteile sie danach berichten.</p><p>Im Verlauf eines Jahres nahmen 221 Patienten im Alter von 19 bis 65 Jahren teil. Patienten mit Stadium IIB und höher hatten im Jahr nach Diagnose eine hochsignifikante verlängerte Krankenzeit. Bereits im Tumorstadium IB/IIA, also ohne Metastasierung, konnte eine signifikant höhere Krankenzeit beobachtet werden. Dies könnte daran liegen, dass Patienten ab Stadium IB eine Sentinel-Lymphknoten-Dissektion angeboten wird, welche einen umfangreicheren chirurgischer Eingriff darstellt, der auch psychisch belastender sein kann. In unserer Studie wurde im Verlauf des Jahres bei Patienten mit Tumoren im Stadium 0 oder IA keine Veränderung der Krankenzeit beobachtet. Patienten ab dem Tumorstadium IB sollten daher verstärkt rehabilitativ und psychoonkologisch betreut werden, um längere Krankheitsphasen zu vermeiden, da die Gesamtprognose dieser Patienten relativ gut ist (94% melanomspezifische 10-Jahres-Überlebenswahrscheinlichkeit).<span><sup>27</sup></span></p><p>Der Anteil der Patienten mit Tumorstadium IIIA oder höher nahm im Beobachtungszeitraum von 5,1% auf 13,2% zu (Tabelle 1, Summe der Stadien IIIA bis IV). Eine reduzierte Arbeitsfähigkeit dieser Patienten ist naturgemäß zu erwarten und Rehabilitationsmöglichkeiten zur Besserung der Arbeitsfähigkeit sind eingeschränkt.</p><p>Im Laufe des Erhebungsjahres nahmen 24% der Patienten an einer psychoonkologischen Beratung teil, nur 18% der Patienten erhielten Rehabilitationsmaßnahmen. Die Inanspruchnahme der psychoonkologischen Beratung nimmt mit steigendem Tumorstadium signifikant zu, was eine Bewertung der Wirksamkeit erschwert. Der Nutzen der Rehabilitation ist in den Stadien IIA und IIB am höchsten, also in Stadien mit dickeren Primärtumoren ohne Metastasen. Patienten, die eine Rehabilitation erhielten, waren etwas älter, etwas häufiger männlich, hatten fast dreimal so dicke Melanome und ein Drittel mehr Begleiterkrankungen. Passend zu den prognostisch ungünstigeren Tumordaten zeigte sich bei Patienten mit Rehabilitation im Jahresverlauf trotz der Maßnahmen eine deutlich schlechtere Selbsteinschätzung der beruflichen Zukunft und Arbeitsfähigkeit. Unsere Studie zeigt diesen Zusammenhang. Eine randomisierte Studie müsste klären, ob dies mit der Krankheitsentwicklung zusammenhängt oder der Wirksamkeit der Rehabilitationsmaßnahmen.</p><p>Probleme an der Operationsstelle könnten ein Kofaktor für eine verminderte Arbeitsfähigkeit sein. In unserer Untersuchung berichteten 58% der Patienten über sensorische Störungen und 26% über Schwellungen an der Operationsstelle noch ein Jahr später (Daten nicht gezeigt). Die Datenlage zu langfristigen Wundkomplikationen nach Operationen des primären Melanom ist begrenzt: In einer Metaanalyse, die Studien von 1966 bis 2002 untersuchte, wurden Wundkomplikationen nur in einer Studie überhaupt erwähnt.<span><sup>28</sup></span> Andere Studien konzentrierten sich nur auf Patienten mit Melanom, die sich einer Sentinel-Lymphknotenbiopsie und/oder -dissektion unterzogen<span><sup>29</sup></span> oder während der Operation eine systemische Behandlung erhielten.<span><sup>30</sup></span> Kretschmer et al. untersuchten das Ausmaß einer Schwellung bei primärer Exzisionsstelle am Bein im Durchschnitt 30 Monate nach Operation. Interessanterweise konnte er zeigen, dass doppelt so viele Patienten subjektiv eine Schwellung empfanden, als von ihren Ärzten diagnostiziert wurde (31% vs. 15%).<span><sup>31</sup></span></p><p>In unserer Studie waren 20 Patienten mit initialem Tumorstadium ≤ IIA nach einem Jahr länger als 7 Wochen arbeitsunfähig. Nur sieben dieser Patienten hatten einen Progress in fortgeschrittene Stadien – bei diesen Patienten wird der Erhalt der Arbeitsfähigkeit nicht im Vordergrund stehen. Für Patienten ohne Progress können jedoch Maßnahmen zur Erhaltung der Arbeitsfähigkeit sinnvoll sein.</p><p>Unseres Wissens gibt es bisher nur wenige wissenschaftliche Untersuchungen über die Auswirkungen von Hautmelanomen auf Arbeitsfähigkeit und Beschäftigung. Nach Durchführung dieser Untersuchung wurde eine Studie mit Real-World-Daten zu Melanomen im Stadium IIIB/IIIC in Frankreich, Deutschland und Großbritannien durchgeführt.<span><sup>32</sup></span> In 22,5% der Fälle wurde eine Änderung des Beschäftigungsstatus aufgrund des Melanoms angegeben. Bemerkenswert ist, dass wir in unserer Kohorte bereits bei Patienten in früheren Tumorstadien (IB/IIA) längere Krankheitsdauern beobachtet haben. In einer Studie aus Kanada arbeiteten 20 von 29 Patienten mit fortgeschrittenem Melanom nicht.<span><sup>33</sup></span> Eine Umfrage in Norwegen unter jungen Langzeitüberlebenden von Krebs (Brust- oder Dickdarmkrebs, Leukämie, Non-Hodgkin-Lymphom, Melanom) zeigte, dass 25% arbeitslos waren und 38% eine geringe Arbeitsfähigkeit hatten;<span><sup>34</sup></span> dieses Patientenkollektiv ist jedoch weniger mit unserer Kohorte vergleichbar. Eine chinesische Studie untersuchte den Zusammenhang zwischen Arbeitslosigkeit, Einkommensverlust und anderen Auswirkungen der COVID-Epidemie mit der gesundheitsbezogenen Lebensqualität von Melanompatienten. Die Studie zeigte, dass 17,04% der Melanompatienten seit der COVID-19-Epidemie arbeitslos waren. Diese Studie unterschied jedoch nicht zwischen Arbeitslosigkeit durch die Erkrankung Melanom oder durch die Pandemie.<span><sup>35</sup></span> Auch eine kürzlich veröffentlichte US-Studie über die Auswirkungen von Arbeitslosigkeit und Melanom in der Vorgeschichte auf die Lebensqualität untersuchte nicht, ob die Arbeitslosigkeit durch die Krankheit selbst verursacht wurde.<span><sup>36</sup></span></p><p>Diese Studie weist Limitationen auf: Es handelt sich um eine Kohortenstudie an einem Standort, daher könnte ein Selektionsbias vorliegen, da es sich um eine Kohorte aus einer auf Melanombehandlung spezialisierten Klinik handelt. Art und weitere Details der psychoonkologischen Beratungs- oder Rehabilitationsmaßnahmen (allgemeine medizinische Rehabilitation oder spezifische berufsorientierte Maßnahmen) mit Ausnahme von stationär versus ambulant wurden nicht erfasst. Ein weiterer potenzieller Bias besteht darin, dass bei Patienten, die die Studie nicht abgeschlossen haben, tendenziell höhere Tumorstadien diagnostiziert wurden. Einige gaben an, dass die Belastung durch die Tumorerkrankung so groß war, dass sie die zusätzlichen Fragebögen nicht beantworten wollten. Aufgrund der geringeren Fallzahl in höheren Tumorstadien ist die Aussagekraft von Subgruppenanalysen zur Erkennung von Unterschieden geringer. Darüber hinaus wurde in der Befragung nicht zwischen Arbeitsunfähigkeit aufgrund von Melanomen oder aufgrund anderer Erkrankungen differenziert. Da sich jedoch alle Patienten zum Zeitpunkt ihrer Erstvorstellung kürzlich einer Operation unterzogen hatten, kann davon ausgegangen werden, dass sie zumindest zu diesem Zeitpunkt aufgrund von Melanomen arbeitsunfähig waren.</p><p>Die Daten wurden zwischen 2016 und 2018 erhoben. Zu Beginn wurde die AJCC-Version 2009 zur Klassifizierung von Melanomen verwendet. Um die Vergleichbarkeit über den Zeitraum zu wahren, wurde die Version von 2017 während der laufenden Studie nicht verändert. Effektive adjuvante Behandlungsmöglichkeiten stehen für Stadium III seit 2018 und für Stadium IIB und IIC seit 2022 zur Verfügung. Seitdem ist in den entsprechenden Stadien mit zusätzlichen signifikanten Veränderungen der Arbeitsfähigkeit und der Krankheitstage im ersten Jahr nach Erstdiagnose zu rechnen.</p><p>Insgesamt schätzten 72,9% der Patienten ihre Arbeitsfähigkeit nach dem akuten Ereignis der Melanomdiagnose als „mäßig“ oder geringer ein. Diese Einschätzung war durchweg schlechter bei kränkeren Patienten, die im Verlauf des Studienjahres eine psychoonkologische Beratung oder Rehabilitation erhielten, und blieb auch nach einem Jahr noch schlecht. Auch Patienten, bei denen ein dickeres Melanom ohne Lymphknotenbefall diagnostiziert wurde, waren im ersten Jahr nach der Diagnose länger arbeitsunfähig. Da das Melanom junge Erwachsene betrifft, sollte dem Thema Arbeitsfähigkeit besondere Aufmerksamkeit geschenkt werden. 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摘要

这maligne黑瘤的皮肤的人在短短几十年前还算是盖罕见肿瘤,但2015年在德国第五名的位置常见健全Tumorentitäten既向男性,1黑瘤当Hauttumor Metastasierungsrate最高负责法庭Hauttumoren致死超过90% .一项对1982年至2011年间澳大利亚、新西兰、挪威、瑞典、英国和美国白人人口发病率的分析显示,每年约有3%的显著增长。从1970年到2016年,老年发病率从每10万人3例上升到每年21例。女性的中位年龄为63岁,男性为69岁。年龄分布有两个高峰:30岁以下的年轻人和50岁以上的老年人最常患黑色素瘤。在德国,20 - 30岁的女性中,黑色素瘤是最常见的癌症类型,甚至比乳腺癌更常见。1, 4Im 2015年药物Melanoms在335十万积极将在法定退休保险,以提前Verrentung,其中107未满50年alt.5因此的问题是,是否有Neudiagnose一个Melanoms因为它影响到患者的Arbeitsfähigkeit .在对“工作能力”、“就业”、“职业”或“请病假”等关键词进行了广泛的文献搜索后,我们发现在这方面比较差的研究相对较少。2012年的一项美国研究发现,每年有331万美国工人患癌症,导致约3340万天无法工作。与其他类型的癌症相比,黑素瘤的发病率更高。毁容或降低功能的手术可能会导致身体和精神上的压力,以及药物的副作用。黑色素瘤患者的医疗康复旨在预防或减少身体、精神、社会和职业残疾,并保持社会参与。进一步的目标是提高生活质量和尽可能持久地重新融入工作生活,换句话说,提高工作能力。因此,只有多学科的治疗策略适合于复杂的肿瘤症状。美国医学协会目前关于黑素瘤7的指导方针建议,康复措施应该在患者初级保健的框架内开始。康复应在皮肤科进行,在那里可以获得必要的专业知识,患者也可以与其他皮肤癌或慢性复发皮肤病患者见面,因为积极的管理策略是治疗的中心目标。专业皮肤癌康复方案的总体目标应是改善患者的身心健康,使他们能够成功地重新融入职业和社会生活。然而,目前在肿瘤康复机构中,黑素瘤患者只是少数,他们经常感到不自在,可能会因为与其他癌症的重病患者接触而感到不安。8、9Im 2020年处于德国约25万新病例Melanompatienten只是1887患者在预防或Rehabilitationseinrichtungen平均滞留的22 Tagen.10可能的原因是低赔率(例如缺乏了解Rehabilitationsmöglichkeiten、行政问题或缺乏专门机构)至今还没有研究.因此,关于黑素瘤病是否、以何种形式或处于何种阶段的康复措施可能对改善患者的工作能力有效的知识是有限的。然而,个别研究表明,多达三分之二的癌症患者在确诊后(2-5个月)寻求帮助和支持的愿望没有得到满足。这种差异表明需要对黑色素瘤患者的康复进行进一步的研究。我们的研究考察了黑色素瘤患者的就业状况和工作能力在确诊后的第一年是否以及如何发生变化。我们还特别想研究肿瘤阶段对就业状况和工作能力的影响。 此外,我们确定了第一年护理服务(住院和门诊康复、精神肿瘤学)的使用情况,以及它们与就业状况和工作能力的关系。恶性黑色素瘤是一种影响年轻工人的肿瘤。因此,这项研究的目的是记录黑色素瘤患者在确诊后第一年的工作能力变化。黑色素瘤的幸存者在治疗后很长一段时间内仍会遭受持续的症状,尤其是焦虑,并表示需要心理社会支持。26因此,我们对患者实际使用这种服务的程度以及他们报告的好处很感兴趣。在一年的时间里,221名年龄在19岁到65岁之间的患者参与了研究。IIB期及以上患者在确诊后一年内患病时间显著延长。在没有转移的IB/IIA期,可以观察到显著的发病时间增加。这可能是因为IB期以上的患者接受了前哨淋巴结切除术,这是一种更全面的手术,也可能是一种更痛苦的心理治疗。在我们的研究中,0期或IA期肿瘤患者的发病时间在一年中没有变化。因此,IB期以上的患者应接受更多的康复和精神肿瘤学治疗,以避免较长的疾病期,因为这些患者的整体预后相对较好(黑色素瘤特异性10年生存率94%)。27Der患者比例Tumorstadium年Beobachtungszeitraum紫色或更高5,1%依赖13,2%(表1,总体育场(紫色、Arbeitsfähigkeit降低到四).这个病人等待自然Rehabilitationsmöglichkeiten以康复工作是限制.在调查期间,24%的患者参加了精神肿瘤科咨询,只有18%的患者接受了康复治疗。随着肿瘤阶段的增加,使用精神肿瘤学咨询的人数显著增加,这使得评估其有效性变得困难。在没有转移的较厚原发肿瘤的IIA期和IIB期,康复的好处最大。接受康复治疗的患者年龄稍大,男性更常见,黑色素瘤的厚度几乎是男性的三倍,并发疾病的数量多三分之一。尽管采取了这些措施,但接受康复治疗的患者对未来职业和工作能力的自我评价明显较差,这与预后较差的肿瘤发病率相一致。我们的研究表明了这种联系。一项随机研究必须确定这是否与疾病的发展或康复措施的有效性有关。工作场所的问题可能是工作能力下降的一个辅助因素。在我们的研究中,58%的患者报告一年后术后感觉障碍,26%的患者报告术后肿胀(数据未显示)。关于原发性黑色素瘤手术后伤口的长期并发症的数据是有限的:在一项荟萃分析中,检查了1966年至2002年的研究,只有一项研究提到了伤口并发症。其他研究只集中在接受前哨淋巴结活检和/或解剖的黑色素瘤患者29或在手术中接受全身治疗。30Kretschmer等人研究了术后30个月腿部原发性切除部位的肿胀程度。有趣的是,他能够表明,主观经历肿胀的患者是医生诊断的两倍(31%对15%)。31在我们的研究中,20例初始肿瘤期≤IIA的患者在1年后丧失工作能力超过7周。在这些患者中,只有7例进展到晚期——在这些患者中,保持工作能力将不是主要的。然而,对于没有进展的患者,采取措施保持工作能力可能是有用的。据我们所知,关于皮肤黑色素瘤对工作能力和就业的影响的科学研究很少。本研究完成后,在法国、德国和英国进行了一项关于IIIB/IIIC期黑色素瘤的真实世界数据研究。22.5%的病例报告说,由于黑色素瘤,就业状况发生了变化。
本文章由计算机程序翻译,如有差异,请以英文原文为准。

Erwerbstätigkeit, Arbeitsfähigkeit und Krankenstand bei Patienten mit Melanom im ersten Jahr nach der Diagnose

Erwerbstätigkeit, Arbeitsfähigkeit und Krankenstand bei Patienten mit Melanom im ersten Jahr nach der Diagnose

Das maligne Melanom der Haut galt noch vor wenigen Jahrzehnten als seltener Tumor, belegte jedoch im Jahr 2015 in Deutschland den fünften Platz der häufigsten soliden Tumorentitäten sowohl bei Männern als auch bei Frauen.1 Das Melanom als Hauttumor mit der höchsten Metastasierungsrate ist für mehr als 90% aller Todesfälle durch Hauttumoren verantwortlich. Eine Analyse der Inzidenz in Australien, Neuseeland, Norwegen, Schweden, Großbritannien sowie der weißen Bevölkerung der USA von 1982 bis 2011 ergab einen deutlichen Anstieg von etwa 3% jährlich.2 In Deutschland stieg die altersstandardisierte Inzidenzrate im Zeitraum von 1970 bis 2016 von drei auf 21 Fälle pro 100 000 Einwohner und Jahr. Das mediane Erkrankungsalter lag 2020 für Frauen bei 63 Jahren und für Männer bei 69 Jahren.1 Die Altersverteilung zeigt zwei Gipfel: Junge Erwachsene bis etwa 30 Jahre sowie ältere Personen über 50 Jahre erkranken besonders häufig am Melanom. Bei Frauen zwischen 20 und 30 Jahren ist das Melanom die häufigste Krebsart in Deutschland, noch häufiger als Brustkrebs.3 Berufstätige sind daher besonders häufig von dieser Erkrankung betroffen.1, 4

Im Jahr 2015 führte die Diagnose eines Melanoms bei 335 von 100 000 aktiv Versicherten in der gesetzlichen Rentenversicherung zur vorzeitigen Verrentung, davon waren 107 Personen unter 50 Jahre alt.5 Daher stellt sich die Frage, ob die Neudiagnose eines Melanoms Auswirkungen auf die Arbeitsfähigkeit der Patienten hat. Bei einer umfangreichen Literaturrecherche mit den Suchbegriffen „workability“, „employment“, „occupation“ oder „sick leave“ konnten wir nur relativ wenige, schlecht vergleichbare Studien zu diesem Thema finden. Eine US-Studie aus dem Jahr 2012 ergab, dass jährlich 3,31 Millionen US-Arbeitnehmer an Krebs erkrankten, was zu etwa 33,4 Millionen Arbeitsunfähigkeitstagen führte. Das Melanom war hier im Vergleich zu anderen Krebsarten mit einer höheren Krankheitslast verbunden.6

Entstellende oder funktionseinschränkende Operationen können zu körperlichen und psychischen Belastungen führen, ebenso wie Nebenwirkungen von Medikamenten. Die medizinische Rehabilitation von Patienten mit Melanom zielt darauf ab, körperliche, geistige, soziale und berufliche Beeinträchtigungen zu verhindern oder zu verringern und die soziale Teilhabe aufrechtzuerhalten. Weitere Ziele sind die Verbesserung der Lebensqualität und eine möglichst dauerhafte Wiedereingliederung in das Arbeitsleben,7 also die Förderung der Arbeitsfähigkeit. Daher sind für komplexe onkologische Symptome nur interdisziplinäre Behandlungsstrategien geeignet. Die aktuelle Leitlinie der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften zum Melanom7 empfiehlt, Rehabilitationsmaßnahmen bereits im Rahmen der Primärversorgung der Patienten einzuleiten. Die Rehabilitation sollte in einer dermatologischen Abteilung stattfinden, in der die notwendige Expertise vorhanden ist und in der die Patienten auch andere Patienten mit Hautkrebs oder chronisch rezidivierenden Hauterkrankungen treffen, da aktive Bewältigungsstrategien ein zentrales Therapieziel sind. Das Gesamtziel eines spezialisierten dermatoonkologischen Rehabilitationsprogramms sollte darin bestehen, das psychische und körperliche Wohlbefinden der Patienten zu bessern und ihnen eine erfolgreiche Wiedereingliederung in ihr Berufs- und Sozialleben zu ermöglichen. Allerdings stellen Melanompatienten in onkologischen Rehabilitationseinrichtungen derzeit eine Minderheit dar, fühlen sich oft fehl am Platz und können durch den Kontakt mit schwer kranken Patienten mit anderen Krebsarten verunsichert werden.8, 9

Im Jahr 2020 befanden sich in Deutschland von etwa 25 000 neu diagnostizierten Melanompatienten nur 1887 Patienten in Vorsorge- oder Rehabilitationseinrichtungen, mit einer durchschnittlichen Verweildauer von 22 Tagen.10 Mögliche Gründe für diese niedrige Quote (zum Beispiel mangelndes Wissen über Rehabilitationsmöglichkeiten, administrative Probleme oder fehlende spezialisierte Einrichtungen) sind bislang kaum erforscht. Folglich ist das Wissen darüber begrenzt, ob, in welcher Form oder in welchem Stadium der Melanomerkrankung Rehabilitationsmaßnahmen wirksam sein könnten, um die Arbeitsfähigkeit der Patienten zu verbessern. Einzelne Studien zeigen jedoch, dass bis zu zwei Drittel aller Krebspatienten direkt nach der Diagnose (2–5 Monate) einen unerfüllten Wunsch nach Hilfe und Unterstützung haben.11 Diese Diskrepanz weist auf weiteren Forschungsbedarf hinsichtlich Rehabilitationsmaßnahmen für Melanompatienten hin.

Unsere Studie untersuchte, ob und wie sich Beschäftigungsstatus und Arbeitsfähigkeit bei Melanompatienten im ersten Jahr nach Diagnosestellung verändern. Insbesondere wollten wir auch den Einfluss des Tumorstadiums auf Beschäftigungsstatus und Arbeitsfähigkeit untersuchen. Darüber hinaus ermittelten wir die Inanspruchnahme von Nachsorgeleistungen (stationäre und ambulante Rehabilitation, psychoonkologische Maßnahmen) im ersten Jahr, und ihre Assoziation mit Beschäftigungsstatus und Arbeitsfähigkeit.

Das maligne Melanom ist ein Tumor, an dem auch jüngere Arbeitnehmer erkranken. Ziel dieser Studie war es daher, Veränderungen der Arbeitsfähigkeit bei Melanompatienten im ersten Jahr nach der Diagnose zu erfassen. Melanom-Überlebende leiden noch lange nach der Behandlung unter anhaltenden Symptomen, insbesondere Angstzuständen, und äußern den Bedarf an psychosozialer Unterstützung.26 Daher waren wir daran interessiert, inwieweit Patienten solche Angebote tatsächlich in Anspruch nehmen und welche Vorteile sie danach berichten.

Im Verlauf eines Jahres nahmen 221 Patienten im Alter von 19 bis 65 Jahren teil. Patienten mit Stadium IIB und höher hatten im Jahr nach Diagnose eine hochsignifikante verlängerte Krankenzeit. Bereits im Tumorstadium IB/IIA, also ohne Metastasierung, konnte eine signifikant höhere Krankenzeit beobachtet werden. Dies könnte daran liegen, dass Patienten ab Stadium IB eine Sentinel-Lymphknoten-Dissektion angeboten wird, welche einen umfangreicheren chirurgischer Eingriff darstellt, der auch psychisch belastender sein kann. In unserer Studie wurde im Verlauf des Jahres bei Patienten mit Tumoren im Stadium 0 oder IA keine Veränderung der Krankenzeit beobachtet. Patienten ab dem Tumorstadium IB sollten daher verstärkt rehabilitativ und psychoonkologisch betreut werden, um längere Krankheitsphasen zu vermeiden, da die Gesamtprognose dieser Patienten relativ gut ist (94% melanomspezifische 10-Jahres-Überlebenswahrscheinlichkeit).27

Der Anteil der Patienten mit Tumorstadium IIIA oder höher nahm im Beobachtungszeitraum von 5,1% auf 13,2% zu (Tabelle 1, Summe der Stadien IIIA bis IV). Eine reduzierte Arbeitsfähigkeit dieser Patienten ist naturgemäß zu erwarten und Rehabilitationsmöglichkeiten zur Besserung der Arbeitsfähigkeit sind eingeschränkt.

Im Laufe des Erhebungsjahres nahmen 24% der Patienten an einer psychoonkologischen Beratung teil, nur 18% der Patienten erhielten Rehabilitationsmaßnahmen. Die Inanspruchnahme der psychoonkologischen Beratung nimmt mit steigendem Tumorstadium signifikant zu, was eine Bewertung der Wirksamkeit erschwert. Der Nutzen der Rehabilitation ist in den Stadien IIA und IIB am höchsten, also in Stadien mit dickeren Primärtumoren ohne Metastasen. Patienten, die eine Rehabilitation erhielten, waren etwas älter, etwas häufiger männlich, hatten fast dreimal so dicke Melanome und ein Drittel mehr Begleiterkrankungen. Passend zu den prognostisch ungünstigeren Tumordaten zeigte sich bei Patienten mit Rehabilitation im Jahresverlauf trotz der Maßnahmen eine deutlich schlechtere Selbsteinschätzung der beruflichen Zukunft und Arbeitsfähigkeit. Unsere Studie zeigt diesen Zusammenhang. Eine randomisierte Studie müsste klären, ob dies mit der Krankheitsentwicklung zusammenhängt oder der Wirksamkeit der Rehabilitationsmaßnahmen.

Probleme an der Operationsstelle könnten ein Kofaktor für eine verminderte Arbeitsfähigkeit sein. In unserer Untersuchung berichteten 58% der Patienten über sensorische Störungen und 26% über Schwellungen an der Operationsstelle noch ein Jahr später (Daten nicht gezeigt). Die Datenlage zu langfristigen Wundkomplikationen nach Operationen des primären Melanom ist begrenzt: In einer Metaanalyse, die Studien von 1966 bis 2002 untersuchte, wurden Wundkomplikationen nur in einer Studie überhaupt erwähnt.28 Andere Studien konzentrierten sich nur auf Patienten mit Melanom, die sich einer Sentinel-Lymphknotenbiopsie und/oder -dissektion unterzogen29 oder während der Operation eine systemische Behandlung erhielten.30 Kretschmer et al. untersuchten das Ausmaß einer Schwellung bei primärer Exzisionsstelle am Bein im Durchschnitt 30 Monate nach Operation. Interessanterweise konnte er zeigen, dass doppelt so viele Patienten subjektiv eine Schwellung empfanden, als von ihren Ärzten diagnostiziert wurde (31% vs. 15%).31

In unserer Studie waren 20 Patienten mit initialem Tumorstadium ≤ IIA nach einem Jahr länger als 7 Wochen arbeitsunfähig. Nur sieben dieser Patienten hatten einen Progress in fortgeschrittene Stadien – bei diesen Patienten wird der Erhalt der Arbeitsfähigkeit nicht im Vordergrund stehen. Für Patienten ohne Progress können jedoch Maßnahmen zur Erhaltung der Arbeitsfähigkeit sinnvoll sein.

Unseres Wissens gibt es bisher nur wenige wissenschaftliche Untersuchungen über die Auswirkungen von Hautmelanomen auf Arbeitsfähigkeit und Beschäftigung. Nach Durchführung dieser Untersuchung wurde eine Studie mit Real-World-Daten zu Melanomen im Stadium IIIB/IIIC in Frankreich, Deutschland und Großbritannien durchgeführt.32 In 22,5% der Fälle wurde eine Änderung des Beschäftigungsstatus aufgrund des Melanoms angegeben. Bemerkenswert ist, dass wir in unserer Kohorte bereits bei Patienten in früheren Tumorstadien (IB/IIA) längere Krankheitsdauern beobachtet haben. In einer Studie aus Kanada arbeiteten 20 von 29 Patienten mit fortgeschrittenem Melanom nicht.33 Eine Umfrage in Norwegen unter jungen Langzeitüberlebenden von Krebs (Brust- oder Dickdarmkrebs, Leukämie, Non-Hodgkin-Lymphom, Melanom) zeigte, dass 25% arbeitslos waren und 38% eine geringe Arbeitsfähigkeit hatten;34 dieses Patientenkollektiv ist jedoch weniger mit unserer Kohorte vergleichbar. Eine chinesische Studie untersuchte den Zusammenhang zwischen Arbeitslosigkeit, Einkommensverlust und anderen Auswirkungen der COVID-Epidemie mit der gesundheitsbezogenen Lebensqualität von Melanompatienten. Die Studie zeigte, dass 17,04% der Melanompatienten seit der COVID-19-Epidemie arbeitslos waren. Diese Studie unterschied jedoch nicht zwischen Arbeitslosigkeit durch die Erkrankung Melanom oder durch die Pandemie.35 Auch eine kürzlich veröffentlichte US-Studie über die Auswirkungen von Arbeitslosigkeit und Melanom in der Vorgeschichte auf die Lebensqualität untersuchte nicht, ob die Arbeitslosigkeit durch die Krankheit selbst verursacht wurde.36

Diese Studie weist Limitationen auf: Es handelt sich um eine Kohortenstudie an einem Standort, daher könnte ein Selektionsbias vorliegen, da es sich um eine Kohorte aus einer auf Melanombehandlung spezialisierten Klinik handelt. Art und weitere Details der psychoonkologischen Beratungs- oder Rehabilitationsmaßnahmen (allgemeine medizinische Rehabilitation oder spezifische berufsorientierte Maßnahmen) mit Ausnahme von stationär versus ambulant wurden nicht erfasst. Ein weiterer potenzieller Bias besteht darin, dass bei Patienten, die die Studie nicht abgeschlossen haben, tendenziell höhere Tumorstadien diagnostiziert wurden. Einige gaben an, dass die Belastung durch die Tumorerkrankung so groß war, dass sie die zusätzlichen Fragebögen nicht beantworten wollten. Aufgrund der geringeren Fallzahl in höheren Tumorstadien ist die Aussagekraft von Subgruppenanalysen zur Erkennung von Unterschieden geringer. Darüber hinaus wurde in der Befragung nicht zwischen Arbeitsunfähigkeit aufgrund von Melanomen oder aufgrund anderer Erkrankungen differenziert. Da sich jedoch alle Patienten zum Zeitpunkt ihrer Erstvorstellung kürzlich einer Operation unterzogen hatten, kann davon ausgegangen werden, dass sie zumindest zu diesem Zeitpunkt aufgrund von Melanomen arbeitsunfähig waren.

Die Daten wurden zwischen 2016 und 2018 erhoben. Zu Beginn wurde die AJCC-Version 2009 zur Klassifizierung von Melanomen verwendet. Um die Vergleichbarkeit über den Zeitraum zu wahren, wurde die Version von 2017 während der laufenden Studie nicht verändert. Effektive adjuvante Behandlungsmöglichkeiten stehen für Stadium III seit 2018 und für Stadium IIB und IIC seit 2022 zur Verfügung. Seitdem ist in den entsprechenden Stadien mit zusätzlichen signifikanten Veränderungen der Arbeitsfähigkeit und der Krankheitstage im ersten Jahr nach Erstdiagnose zu rechnen.

Insgesamt schätzten 72,9% der Patienten ihre Arbeitsfähigkeit nach dem akuten Ereignis der Melanomdiagnose als „mäßig“ oder geringer ein. Diese Einschätzung war durchweg schlechter bei kränkeren Patienten, die im Verlauf des Studienjahres eine psychoonkologische Beratung oder Rehabilitation erhielten, und blieb auch nach einem Jahr noch schlecht. Auch Patienten, bei denen ein dickeres Melanom ohne Lymphknotenbefall diagnostiziert wurde, waren im ersten Jahr nach der Diagnose länger arbeitsunfähig. Da das Melanom junge Erwachsene betrifft, sollte dem Thema Arbeitsfähigkeit besondere Aufmerksamkeit geschenkt werden. Weitere Forschung, einschließlich konfirmatorischer Studien sowie die Untersuchung des Einflusses adjuvanter Therapie, ist sinnvoll, um zu beurteilen, welche Maßnahmen in früheren Tumorstadien wirksam sind, um die Arbeitsfähigkeit zu erhalten.

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Keiner.

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