“迈耶-加洛2025年现代锂离子电池安全创新奖”。

IF 1.6 4区 工程技术 Q3 ENGINEERING, CHEMICAL
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Der Preis der gleichnamigen Stiftung ist bei der Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh) angesiedelt und mit 10 000 Euro dotiert.</p><p>Mit den Quantix<sup>®</sup> ULTRA-Kunststoffen gelang es Ruth Bieringer und ihrem Team, eine Werkstofffamilie zu entwickeln, die sich durch außergewöhnliche Hitze- und Flammbeständigkeit auszeichnet. Selbst bei Temperaturen von bis zu 1200 °C schmelzen diese Kunststoffe nicht und fangen kein Feuer. Dass sie sich problemlos im Spritzgussverfahren verarbeiten lassen, ermöglicht außerdem die Herstellung komplexer Bauteile. Damit eignen sich die Kunststoffe besonders für Anwendungen in der Elektromobilität, beispielsweise in Batterien von Elektrofahrzeugen, wo hohe Sicherheitsanforderungen an den Brandschutz bestehen.</p><p>Als zweite Innovation entwickelte Bieringer mit ihrem Team Flammschutzbarrieren, die die Ausbreitung von Flammen, Gasen und Partikeln auf weitere Zellen und stromführende Teile verhindern können. Dafür steigerten sie die Hitzebeständigkeit von Silikonkautschuk durch Kombination mit speziellen Fasern und Füllstoffen derart, dass auch diese elektrisch isolierenden Materialien mindestens 10 min bei 1200 °C standhalten. Die Werkstoffe lassen sich im Spritzguss oder durch Extrusion zu Matten, Profilen oder komplexen 3D-Geometrien verarbeiten.</p><p>Mit dem Meyer-Galow-Preis für Wirtschaftschemie würdigen die Meyer-Galow-Stiftung und die GDCh, dass Ruth Bieringer in ihrer Rolle als Verantwortliche für Werkstoffentwicklung in der zentralen Forschung und als Leiterin der geschäftsgruppenübergreifenden Technologieplattform Polymere die grundlegenden Technologieentwicklungen vorangetrieben und die frühzeitige Vernetzung mit den Geschäftsgruppen gesucht hat. Seit ihrem Wechsel in den verantwortlichen Geschäftsbereich koordiniert sie mit den Teams die Weiterentwicklung der Werkstofffamilien, begleitet die Produktentwicklung und den Markteintritt und konnte so den gesamten Bogen von der ersten Ideenfindung bis zum kommerziell verwertbaren Ergebnis schlagen.</p><p>Die Kommerzialisierung beider Werkstofffamilien ist in vollem Gange. Auch mögliche Weiterentwicklungen für Anwendungen über die Elektromobilität hinaus werden aktuell geprüft.</p><p>Ruth Bieringer, geboren 1971, studierte Chemie an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, bevor sie 1999 an der Universität Bayreuth in Polymerchemie promovierte. Im Anschluss begann sie ihre Karriere bei Freudenberg, die sie über mehrere Stationen bis zu ihrer heutigen Position führte. Seit dem Jahr 2020 ist sie Vice President Material Technology bei Freudenberg Sealing Technologies in Weinheim. Zusätzlich ist sie Lehrbeauftragte an der Hochschule RheinMain im Bereich Werkstoffkunde (Polymere). Ruth Bieringer bringt sich außerdem aktiv in der Deutschen Kautschuk-Gesellschaft (DKG), dem Verband der Automobilindustrie (VDA), dem Deutschen Institut für Kautschuktechnologie (DIK) und der GDCh ein. In letzterer gehörte Ruth Bieringer dem Vorstand der Fachgruppe Makromolekulare Chemie an. Derzeit ist sie die Vorsitzende des Beirats der Dr. Hermann Schnell-Stiftung, deren Ziel es ist junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler auf dem Gebiet der makromolekularen Chemie, deren physikalisch-chemischer Grundlagen sowie deren Analytik zu fördern. Seit Januar 2024 ist sie außerdem Mitglied im GDCh-Vorstand.</p><p>Mit dem Meyer-Galow-Preis für Wirtschaftschemie werden jährlich Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler im deutschsprachigen Raum ausgezeichnet, die eine aktuelle Innovation der Chemie erfolgreich in den Markt eingeführt haben. Im Fokus stehen dabei Markteinführungen, die vorrangig den Gesichtspunkt der Nachhaltigkeit berücksichtigen. Der Preis wurde von Professor Dr. Erhard Meyer-Galow gestiftet, dem ehemaligen Vorstandsvorsitzenden der Hüls AG und früheren Präsidenten der GDCh. Meyer-Galow arbeitete vorwiegend an der Schnittstelle zwischen Chemie und Markt und hielt an der Universität Münster Vorlesungen über „Wirtschaftschemie in der Chemischen Industrie“.</p>","PeriodicalId":9912,"journal":{"name":"Chemie Ingenieur Technik","volume":"97 1-2","pages":"8-9"},"PeriodicalIF":1.6000,"publicationDate":"2025-02-03","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"https://onlinelibrary.wiley.com/doi/epdf/10.1002/cite.202570103","citationCount":"0","resultStr":"{\"title\":\"Meyer-Galow-Preis 2025 für Innovationen für die Betriebssicherheit moderner Lithium-Ionen-Batterien\",\"authors\":\"\",\"doi\":\"10.1002/cite.202570103\",\"DOIUrl\":null,\"url\":null,\"abstract\":\"<p>Ob in Smartphones, Elektroautos oder tragbaren Geräten: Batterien sind aus unserem Leben nicht mehr wegzudenken. Doch mit ihrer weiten Verbreitung kommen auch Risiken – besonders bei Lithium-Ionen-Batterien. 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摘要

无论是智能手机、电动汽车还是便携式设备,电池都是我们生活中不可或缺的一部分。但它们的广泛使用也带来了风险——尤其是锂离子电池。过热可能导致火灾甚至爆炸。这正是Freudenberg密封技术公司材料技术副总裁Ruth Bieringer博士的创新之处。她和她的团队开发了耐高温塑料和新型阻燃屏障,这对现代锂离子电池的运行安全至关重要。为此,露丝·比林格于12月被授予2024年迈耶·加洛经济化学奖。该奖项由德国化学学会(GDCh)颁发,奖金为1万欧元。通过Quantix®ULTRA塑料,Ruth Bieringer和她的团队成功地开发了一个材料家族,具有非凡的耐热性和阻燃性。即使在高达1200°C的温度下,这些塑料也不会融化或着火。此外,它们可以很容易地通过注射成型加工,这使得制造复杂的部件成为可能。这使得塑料特别适合于电动汽车的应用,例如电动汽车的电池,在这些应用中,消防安全要求很高。作为第二项创新,Bieringer和她的团队开发了阻燃屏障,可以防止火焰、气体和颗粒扩散到其他电池和带电部件。为此,他们与特殊纤维和填料结合,提高了硅橡胶的耐热性,使这些电绝缘材料在1200°C下至少能承受10分钟。这些材料可以通过注射成型或挤压加工成垫子、型材或复杂的3D几何形状。同Meyer-Galow-Preis Wirtschaftschemie赞扬Meyer-Galow-Stiftung和GDCh Ruth Bieringer作为掌理Werkstoffentwicklung发挥在研究中央和接任geschäftsgruppenübergreifenden Technologieplattform聚合物基本Technologieentwicklungen推动和早期网络与Geschäftsgruppen筛选出的.自加入负责部门以来,她一直与团队协调材料家族的进一步开发,陪伴产品开发和进入市场,从而能够从最初的想法到商业上可用的结果的整个过程。这两种材料家族的商业化正在顺利进行。目前正在研究电动汽车以外应用的可能进一步发展。露丝·比林格出生于1971年,在美因茨约翰内斯·古登堡大学学习化学,1999年在拜罗伊特大学获得聚合物化学博士学位。随后,她在Freudenberg开始了她的职业生涯,在那里她经历了几个阶段,直到她现在的职位。自2020年以来,她一直担任位于Weinheim的Freudenberg Sealing Technologies的材料技术副总裁。此外,她还是莱茵-梅因应用科学大学材料科学(聚合物)领域的讲师。Ruth Bieringer还积极参与德国橡胶协会(DKG)、汽车工业协会(VDA)、德国橡胶技术研究所(DIK)和GDCh。在后者,Ruth Bieringer是大分子化学小组的董事会成员。她目前是Hermann Schnell博士基金会(Dr. Hermann Schnell Foundation)的顾问委员会主席,该基金会的目标是支持大分子化学领域的年轻科学家,以及他们的物理和化学基础及其分析。自2024年1月以来,她也是GDCh管理委员会的成员。迈耶-加洛经济化学奖(Meyer-Galow Prize for Economic Chemie)每年颁发给德语国家的科学家,表彰他们成功地将最新的化学创新引入市场。重点是市场推出,主要考虑可持续性。该奖项由Huls AG前首席执行官、GDCh前总裁Erhard Meyer-Galow教授创立。Meyer-Galow主要研究化学和市场之间的界面,并在Munster大学讲授“化学工业中的经济化学”。
本文章由计算机程序翻译,如有差异,请以英文原文为准。

Meyer-Galow-Preis 2025 für Innovationen für die Betriebssicherheit moderner Lithium-Ionen-Batterien

Meyer-Galow-Preis 2025 für Innovationen für die Betriebssicherheit moderner Lithium-Ionen-Batterien

Ob in Smartphones, Elektroautos oder tragbaren Geräten: Batterien sind aus unserem Leben nicht mehr wegzudenken. Doch mit ihrer weiten Verbreitung kommen auch Risiken – besonders bei Lithium-Ionen-Batterien. Eine Überhitzung kann zu Bränden oder sogar Explosionen führen. Genau hier setzen die Innovationen von Dr. Ruth Bieringer, Vice President Material Technologies bei Freudenberg Sealing Technologies an. Gemeinsam mit ihrem Team hat sie hochtemperaturfeste Kunststoffe sowie neuartige Flammschutzbarrieren entwickelt, die große Bedeutung für die Betriebssicherheit moderner Lithium-Ionen-Batterien haben. Dafür wurde Ruth Bieringer im Dezember mit dem Meyer-Galow-Preis für Wirtschaftschemie 2024 ausgezeichnet. Der Preis der gleichnamigen Stiftung ist bei der Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh) angesiedelt und mit 10 000 Euro dotiert.

Mit den Quantix® ULTRA-Kunststoffen gelang es Ruth Bieringer und ihrem Team, eine Werkstofffamilie zu entwickeln, die sich durch außergewöhnliche Hitze- und Flammbeständigkeit auszeichnet. Selbst bei Temperaturen von bis zu 1200 °C schmelzen diese Kunststoffe nicht und fangen kein Feuer. Dass sie sich problemlos im Spritzgussverfahren verarbeiten lassen, ermöglicht außerdem die Herstellung komplexer Bauteile. Damit eignen sich die Kunststoffe besonders für Anwendungen in der Elektromobilität, beispielsweise in Batterien von Elektrofahrzeugen, wo hohe Sicherheitsanforderungen an den Brandschutz bestehen.

Als zweite Innovation entwickelte Bieringer mit ihrem Team Flammschutzbarrieren, die die Ausbreitung von Flammen, Gasen und Partikeln auf weitere Zellen und stromführende Teile verhindern können. Dafür steigerten sie die Hitzebeständigkeit von Silikonkautschuk durch Kombination mit speziellen Fasern und Füllstoffen derart, dass auch diese elektrisch isolierenden Materialien mindestens 10 min bei 1200 °C standhalten. Die Werkstoffe lassen sich im Spritzguss oder durch Extrusion zu Matten, Profilen oder komplexen 3D-Geometrien verarbeiten.

Mit dem Meyer-Galow-Preis für Wirtschaftschemie würdigen die Meyer-Galow-Stiftung und die GDCh, dass Ruth Bieringer in ihrer Rolle als Verantwortliche für Werkstoffentwicklung in der zentralen Forschung und als Leiterin der geschäftsgruppenübergreifenden Technologieplattform Polymere die grundlegenden Technologieentwicklungen vorangetrieben und die frühzeitige Vernetzung mit den Geschäftsgruppen gesucht hat. Seit ihrem Wechsel in den verantwortlichen Geschäftsbereich koordiniert sie mit den Teams die Weiterentwicklung der Werkstofffamilien, begleitet die Produktentwicklung und den Markteintritt und konnte so den gesamten Bogen von der ersten Ideenfindung bis zum kommerziell verwertbaren Ergebnis schlagen.

Die Kommerzialisierung beider Werkstofffamilien ist in vollem Gange. Auch mögliche Weiterentwicklungen für Anwendungen über die Elektromobilität hinaus werden aktuell geprüft.

Ruth Bieringer, geboren 1971, studierte Chemie an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, bevor sie 1999 an der Universität Bayreuth in Polymerchemie promovierte. Im Anschluss begann sie ihre Karriere bei Freudenberg, die sie über mehrere Stationen bis zu ihrer heutigen Position führte. Seit dem Jahr 2020 ist sie Vice President Material Technology bei Freudenberg Sealing Technologies in Weinheim. Zusätzlich ist sie Lehrbeauftragte an der Hochschule RheinMain im Bereich Werkstoffkunde (Polymere). Ruth Bieringer bringt sich außerdem aktiv in der Deutschen Kautschuk-Gesellschaft (DKG), dem Verband der Automobilindustrie (VDA), dem Deutschen Institut für Kautschuktechnologie (DIK) und der GDCh ein. In letzterer gehörte Ruth Bieringer dem Vorstand der Fachgruppe Makromolekulare Chemie an. Derzeit ist sie die Vorsitzende des Beirats der Dr. Hermann Schnell-Stiftung, deren Ziel es ist junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler auf dem Gebiet der makromolekularen Chemie, deren physikalisch-chemischer Grundlagen sowie deren Analytik zu fördern. Seit Januar 2024 ist sie außerdem Mitglied im GDCh-Vorstand.

Mit dem Meyer-Galow-Preis für Wirtschaftschemie werden jährlich Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler im deutschsprachigen Raum ausgezeichnet, die eine aktuelle Innovation der Chemie erfolgreich in den Markt eingeführt haben. Im Fokus stehen dabei Markteinführungen, die vorrangig den Gesichtspunkt der Nachhaltigkeit berücksichtigen. Der Preis wurde von Professor Dr. Erhard Meyer-Galow gestiftet, dem ehemaligen Vorstandsvorsitzenden der Hüls AG und früheren Präsidenten der GDCh. Meyer-Galow arbeitete vorwiegend an der Schnittstelle zwischen Chemie und Markt und hielt an der Universität Münster Vorlesungen über „Wirtschaftschemie in der Chemischen Industrie“.

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Chemie Ingenieur Technik
Chemie Ingenieur Technik 工程技术-工程:化工
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3-6 weeks
期刊介绍: Die Chemie Ingenieur Technik ist die wohl angesehenste deutschsprachige Zeitschrift für Verfahrensingenieure, technische Chemiker, Apparatebauer und Biotechnologen. Als Fachorgan von DECHEMA, GDCh und VDI-GVC gilt sie als das unverzichtbare Forum für den Erfahrungsaustausch zwischen Forschern und Anwendern aus Industrie, Forschung und Entwicklung. Wissenschaftlicher Fortschritt und Praxisnähe: Eine Kombination, die es nur in der CIT gibt!
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GB/T 7714-2015
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