氟化方胺用于芳香族和脂肪族化合物的分子分离

Tobias Pausch, Samanta Clopot, Dr. Dustin N. Jordan, Dr. Oliver Weingart, Prof. Christoph Janiak, Dr. Bernd M. Schmidt
{"title":"氟化方胺用于芳香族和脂肪族化合物的分子分离","authors":"Tobias Pausch,&nbsp;Samanta Clopot,&nbsp;Dr. Dustin N. Jordan,&nbsp;Dr. Oliver Weingart,&nbsp;Prof. Christoph Janiak,&nbsp;Dr. Bernd M. Schmidt","doi":"10.1002/ange.202418877","DOIUrl":null,"url":null,"abstract":"<p>Reinigungsprozesse wie Destillation, die in der industriellen Chemie von großer Bedeutung sind, machen etwa 10–15 % des weltweiten Energieverbrauchs aus.<span><sup>1</sup></span> Cyclische aliphatische Verbindungen wie (Alkyl)-Cyclohexane besitzen eine breite Palette von Anwendungen und werden häufig als Lösungsmittel, Rohstoffe für die Polymersynthese von Nylon<span><sup>2</sup></span> oder Kraftstoffersatz verwendet.<span><sup>3</sup></span> Ihre Synthese erfolgt typischerweise durch Hydrierung der aromatischen Ausgangsstoffe. So können Cyclohexan (<b>CH</b>) und Methylcyclohexan (<b>MCH</b>) durch Hydrierung von Benzol (<b>B</b>) bzw. Toluol (<b>T</b>) hergestellt werden. Ihre Trennung ist aufgrund ähnlicher physikalischer Eigenschaften (Siedepunkt und Dampfdruck) und ihrer Tendenz zur Bildung von Azeotropen über ein breites Spektrum von Mischverhältnissen zeit- und energieaufwändig.<span><sup>1-3, 4b</sup></span></p><p>In den letzten Jahren haben sich Chemiker:innen zunehmend der Verwendung poröser Materialien wie metallorganischen Gerüstverbindungen (MOFs)<span><sup>4</sup></span> zugewandt, aber auch diskreten Molekülen als supramolekulare Adsorptionsmaterialien, die eine Diskriminierung zwischen unpolaren Verbindungen ermöglichen.<span><sup>5</sup></span> Angetrieben von der reichen Wirt-Gast-Chemie der kovalenten Makrocyclen,<span><sup>5, 6, 7, 8, 9, 10b</sup></span> insbesondere der Gruppe der Pillar[<i>n</i>]ene,<span><sup>5, 6c, 7b, 7e-8</sup></span> ist die Entwicklung dieser Verbindungen hin zu nichtporösen adaptiven Kristallen (NACs) von großem Interesse. Diese im Wesentlichen nicht-porösen Materialien durchlaufen durch spezifische Wirt-Gast-Wechselwirkungen induzierte strukturelle Veränderungen, um ausgewählte Gäste aufzunehmen und so die selektive Trennung von Benzol oder Toluol von ihren aliphatischen Gegenstücken,<span><sup>6a, 7a, 7c, 7d, 7g, 9, 10b</sup></span> Dichlormethan von anderen Halogenmethanen<span><sup>6c</sup></span> und Mischungen alkylierter Benzole zu ermöglichen.<span><sup>7b, 8a</sup></span> Trotz beeindruckender Trennergebnisse werden diese Verbindungen oft mittels einer längeren linearen Synthese erhalten, was aufgrund ihrer komplexen dreidimensionalen Strukturen in niedrigen Gesamtausbeuten resultiert.<span><sup>9</sup></span> Die dynamisch-kovalente Chemie (DCC) bietet eine vielversprechende Alternative, indem sie die Assemblierung komplexer Strukturen aus einfachen Bausteinen in hoher Ausbeute in einem einzigen Schritt ermöglicht.<span><sup>10a, 11, 12, 13, 14-16, 17, 18d</sup></span> Dennoch sind im Vergleich zu den vielseitigen Eigenschaften der Pillar[<i>n</i>]ene bislang nur wenige DCC-basierte Systeme für Trennungen beschrieben worden.<span><sup>5a, 11</sup></span> Die prominentesten Klassen sind Trianglimine<span><sup>11a, 11d-11i</sup></span> und verwandte Verbindungen sowie Imin-basierte dynamisch-kovalente Käfige.<span><sup>11b, 11j, 11k</sup></span> Beide Klassen fungieren hauptsächlich als NACs, wobei ihre Selektivität durch die Summe mehrerer spezifischer Wechselwirkungen zwischen Wirt und Gast bestimmt wird, die zu einer strukturellen Umwandlung führen und in vielen Fällen in einem langsamen Adsorptionsprozess über mehrere Stunden resultieren.<span><sup>11</sup></span> Zwar weisen sie im Vergleich zu den kovalenten makrocyclischen Verbindungen niedrigere Selektivitäten auf, jedoch sind ihre leichte Zugänglichkeit und strukturelle Vielfalt von Vorteil. Khashab et al. konnten diese Vielfalt demonstrieren, als sie sich mit komplexen Trennaufgaben, welche die Trennung mehrerer (Halo−)Alkane<span><sup>11e-11g</sup></span> oder substituierter Benzole umfassten, beschäftigten.<span><sup>11d, 11h, 11i, 11k</sup></span> Kürzlich zeigte die Gruppe, dass entweder die intrinsischen Poren eines Trianglimins oder die extrinsischen Poren des entsprechenden Trianglamins genutzt werden konnten, um zwischen Toluol (<b>T</b>) und Methylcyclohexan (<b>MCH</b>) zu unterscheiden.<span><sup>11a</sup></span> Trotz dieser vielversprechenden Ergebnisse gab es bisher nur wenige Untersuchungen zur Trennung von aromatischen und aliphatischen Verbindungen, einem Bereich, der nach wie vor weitgehend von Pillar[<i>n</i>]enen dominiert wird.</p><p>Hier präsentieren wir einen allgemeinen Ansatz zur Bewältigung dieser Herausforderungen, indem wir die neue Verbindungsklasse der „Squareimine“ einführen. Unserer Annahme nach sollten hochsymmetrische, quadratisch geformte Poren mit parallelen, elektronenarmen Paneelen die gezielten Interaktionen mit elektronenreichen, aromatischen Gästen verstärken und uns gleichzeitig eine präzise Kontrolle über die Porengröße ermöglichen. Inspiriert von den Arbeiten von Šolomek<span><sup>13</sup></span> und Gawroński et al.<span><sup>17</sup></span> wählten wir das Naphthalindiimid-basierte Amin <b>NDI</b> als starren, U-förmigen Baustein. Wir nahmen zudem an, dass der Einsatz fluorierter Bausteine die Kristallinität und thermische Stabilität des Materials erhöhen würde<span><sup>12, 18, 19</sup></span> und zugleich attraktive Wechselwirkungen zwischen den elektronenarmen Paneelen und elektronenreichen Kohlenwasserstoffen wie Benzol (<b>B</b>) oder Toluol (<b>T</b>) ermöglichen könnte, ähnlich der Summe der komplementären Wechselwirkungen in Hexafluorbenzol–Benzol-Dimeren.<span><sup>19, 20</sup></span> Daher entschieden wir uns für Tetrafluorterephthalaldehyd (<b>F4</b>) und Octafluorbiphenyldialdehyd<span><sup>12c</sup></span> (<b>F8</b>) als weitere Bausteine zur Selbstassemblierung der elektronenarmen quadratischen bzw. rechteckigen Makrocyclen <b>NDI<sup>2</sup>F4<sup>2</sup></b> und <b>NDI<sup>2</sup>F8<sup>2</sup></b>. Das Erhitzen in Toluol des entsprechenden Aldehyds mit dem Amin <b>NDI</b> bei 105 °C für 3 Tage führt zur Bildung der reinen Makrocyclen als kristalline Niederschläge. HRMS-ESI-Analysen zeigten die Bildung von Di<sup>2</sup>Di<sup>2</sup>-Kondensationsprodukten mit entsprechenden Massen von 1261,3840 m/z (<b>NDI<sup>2</sup>F4<sup>2</sup></b>) und 1557,3724 m/z (<b>NDI<sup>2</sup>F8<sup>2</sup></b>). Darüber hinaus bestätigte die NMR-Analyse eindeutig die erfolgreiche Synthese der angestrebten <i>D</i><sub>2</sub>-symmetrischen Verbindungen. Erneut gelöste Kristalle zeigen sowohl im <sup>1</sup>H als auch im <sup>19</sup>F NMR-Spektrum scharfe Signale (Abbildungen S71–S72, S80–S81), was zusammen mit Diffusionskoeffizienten von 5,01 ⋅ 10<sup>−10</sup> m<sup>2</sup> ⋅ s<sup>−1</sup> und 4,68 ⋅ 10<sup>−10</sup> m<sup>2</sup> ⋅ s<sup>−1</sup> (Abbildungen S77 und S86) auf eine saubere Kristallisation ohne polymere Nebenprodukte hinweist. Die hochkristallinen Materialien können dabei in hohen Ausbeuten von 83 % (<b>ND<sup>I2</sup>F4<sup>2</sup></b>) und 69 % (<b>NDI<sup>2</sup>F8<sup>2</sup></b>) erhalten werden, was Gesamtausbeuten von 66 % bzw. 41 % über 4–5 Schritte ausgehend von kommerziell erhältlichen Ausgangsmaterialien entspricht (Abbildung 1a). Einkristall-Röntgenbeugungsanalysen (SC-XRD) der Kristalle von <b>NDI<sup>2</sup>F4<sup>2</sup></b> und <b>NDI<sup>2</sup>F8<sup>2</sup></b> offenbarten die gewünschten rechteckigen Poren (Abbildung 1b–c). Die Makrocyclen sind jedoch nicht planar, sondern ähneln eher der gefalteten Konformation von Cyclobutan. Während die Diaminocyclohexan-Einheiten die hypothetischen Ecken bilden, formen das <b>NDI</b> und die Fluorbenzole die „Bindungen“, was zu einer hochsymmetrischen Struktur führt, bei der die gegenüberliegenden Seiten um etwa 90° verdrillt sind und optisch ein „X“ formen (siehe Abbildung 1b–c). Aufgrund dieser Verformung erzeugt das Squareimin <b>NDI<sup>2</sup>F4<sup>2</sup></b> nur eine annähernd quadratische Pore mit Abmessungen von 5,4 Å×4,0 Å, während <b>NDI<sup>2</sup>F8<sup>2</sup></b> durch die verlängerte Octafluorbiphenyl-Einheit ein länglich geformtes Fenster von 6,6 Å×4,4 Å bildet.\n</p><p>Nach der Aktivierung der Kristalle durch Lösungsmittelaustausch mit <i>n</i>-Pentan und Trocknen mittels dynamischen Vakuums bei 80 °C zeigten Gassorptionsversuche mit N<sub>2</sub> bei 77 K eine Isotherme vom Typ III, was auf eine praktisch nicht vorhandene Porosität für beide Verbindungen bei Verwendung von N<sub>2</sub> hinweist (BET&lt;10 m<sup>2</sup> ⋅ g<sup>−1</sup>). Beide Verbindungen zeigen jedoch adsorptives Verhalten für CO<sub>2</sub> bei 273 K, ein Sorptionsmuster, welches dem kleinerer Makrocyclen, z. B. Triangliminen, ähnelt.<span><sup>11i</sup></span> Der größere Makrocyclus <b>NDI<sup>2</sup>F8<sup>2</sup></b> zeigte dabei eine höhere Aufnahme (0,92 mmol ⋅ g<sup>−1</sup>) im Vergleich zum kleineren <b>NDI<sup>2</sup>F4<sup>2</sup></b> (0,61 mmol ⋅ g<sup>−1</sup>), die Makrocyclen können somit letztendlich als porös eingeordnet werden. Zu unserer Überraschung zeigten volumetrische Einzelsolvent-Dampfsorptionsversuche nur einen vernachlässigbaren Unterschied in den Aufnahmekapazitäten zwischen <b>B</b> und <b>CH</b> für beide Verbindungen. Beide Makrocyclen zeigten lediglich eine geringe Affinität zu <b>B</b>, entweder im niedrigen (P/P<sub>0</sub>&lt;0,1) im Fall von <b>NDI<sup>2</sup>F4<sup>2</sup></b> oder im hohen Druckbereich (P/P<sub>0</sub>&gt;0,5) bei <b>NDI<sup>2</sup>F8<sup>2</sup></b> (Abbildungen S25–S26).</p><p>Angesichts dieser unerwarteten Ergebnisse führten wir weitere Experimente durch, um die Aufnahmeeigenschaften und das Separationsverhalten des erhaltenen Materials unter dynamischen Feststoff-Dampf-Diffusionsbedingungen zu untersuchen. Dazu wurden die kristallinen Makrocyclen 24 bis 48 Stunden lang mit verschiedenen äquimolaren Kohlenwasserstoffdampfgemischen inkubiert. Im Gegensatz zu den volumetrischen Einzelsolvent-Dampfsorptionsversuchen zeigten beide Makrocyclen die ursprünglich erwartete hohe Affinität für aromatische Verbindungen gegenüber ihren cyclisch-aliphatischen Gegenstücken (Abbildung S29). Obwohl ein signifikanter Unterschied in der Selektivität zwischen den beiden Makrocyclen beobachtet werden konnte, zeigte <b>NDI<sup>2</sup>F4<sup>2</sup></b> beispielsweise für ein <b>B</b>/<b>CH</b>-Gemisch eine sehr hohe Affinität zu <b>B</b> mit einer Selektivität von ≈97 %, während <b>NDI<sup>2</sup>F8<sup>2</sup></b> eine geringere Selektivität für <b>B</b> von ≈70 % aufwies. Um Einblicke in die supramolekularen Wechselwirkungen für <b>B@NDI<sup>2</sup>F4<sup>2</sup></b> zu gewinnen, wurden Kristalle aus <b>B</b> gezüchtet und mittels SC-XRD analysiert. Das Überlagern der Kristallstrukturen zeigt, dass die Gesamtstruktur weitgehend unverändert bleibt (Abbildungen S9–S10). Die Größe, Packung und Ausrichtung der aromatischen Ringe bleiben unverändert, und die monokline Raumgruppe C<i>2</i> wird beibehalten. Die PXRD-Analyse des Bulk-Materials bestätigte ebenfalls die strukturellen Ähnlichkeiten unabhängig vom verwendeten aromatischen Lösungsmittel (Abbildung S18). In <b>B@NDI<sup>2</sup>F4<sup>2</sup></b> sind die <b>B</b>-Moleküle in der Struktur geordnet (Abbildung 2). Innerhalb der eindimensionalen Pore nimmt das <b>B</b> zwei verschiedene Orientierungen ein, die durch Wechselwirkungen entweder mit dem Makrocyclus oder den benachbarten <b>B</b>-Molekülen beeinflusst werden. Ein <b>B</b>-Molekül richtet sich zwischen den fluorierten Seitenwänden im Zentrum der Kavität aus, während ein weiteres <b>B</b>-Molekül oberhalb in einer T-förmigen Anordnung positioniert ist (Abbildung 2a). Das zentrale <b>B</b>-Molekül zeigt eine symmetrische π<sub>F</sub>⋅⋅⋅π Anordnung mit beiden Tetrafluorbenzol-Paneelen (Zentrum-zu-Zentrum-Abstand von 3,86 Å) sowie C<sub>Ar</sub>−H⋅⋅⋅π-Wechselwirkungen mit den <b>NDI</b>-Paneelen von <b>NDI<sup>2</sup>F4<sup>2</sup></b> (Zentrum-zu-Ebene-Abstände von 3,24 Å und 3,20 Å). Das zweite <b>B</b>-Molekül wird durch C<sub>Ar</sub>−H⋅⋅⋅π-Wechselwirkungen (H-zum-Zentrum-Abstand von 2,51 Å) und C−Ar−H⋅⋅⋅O-Wechselwirkungen (Abstände von 2,85 Å und 2,83 Å) mit benachbarten Makrocyclen stabilisiert (Abbildung S13), was zu einer abwechselnd vertikalen und horizontalen Anordnung innerhalb der Poren führt (Abbildung 2b). Im Gegensatz dazu nehmen die <b>B</b>-Gastmoleküle in <b>B@NDI<sup>2</sup>F8<sup>2</sup></b> nur eine einzige Orientierung relativ zu den Fluorbenzol-Einheiten ein. Aufgrund der verdrehten fluorierten Biphenyl-Paneele wird lediglich ein großer π<sub>F</sub>⋅⋅⋅π-Abstand mit paralleler Verschiebung beobachtet (Zentrum-zu-Zentrum-Abstand von 4,12 Å), was sich deutlich von den sandwichartigen π<sub>F</sub>⋅⋅⋅π-Stapeln in <b>B@NDI<sup>2</sup>F4<sup>2</sup></b> unterscheidet (Abbildung S14). Um tiefere Einblicke in die Wirt-Gast-Wechselwirkungen im Festkörper zu gewinnen, wurde eine Independent Gradient Model<span><sup>22</sup></span> (IGM)- und QTAIM-Analyse<span><sup>23</sup></span> von der geometrieoptimierten Struktur von <b>B@NDI<sup>2</sup>F4<sup>2</sup></b> durchgeführt (Abbildung S15–17). Die Analysen offenbarten attraktive Wechselwirkungen zwischen dem zentralen <b>B</b>-Molekül mit den Tetrafluorbenzol- als auch den <b>NDI</b>-Paneelen. Zusätzlich zeigte die QTAIM-Analyse mehrere bindungskritische Punkte (BCPs) zwischen den Wasserstoffatomen des zentralen <b>B</b> und den <b>NDI</b>-Paneelen sowie dem benachbarten <b>B</b>-Molekül, während keine BCPs zwischen <b>B</b> und den Tetrafluorbenzol-Paneelen beobachtet wurden. Dies deutet stark darauf hin, dass die attraktiven Wechselwirkungen hauptsächlich auf Van-der-Waals-Kräfte zurückzuführen sind und nicht auf bindende π-Orbitalwechselwirkungen (Abbildungen S16–S17). Die Berechnungen zeigen letztlich, dass die rechteckige Porenform von <b>NDI<sup>2</sup>F4<sup>2</sup></b> die Kontaktfläche maximiert, wodurch mehrere schwache Wechselwirkungen zwischen dem Gastmolekül und dem elektronenarmen Makrocyclus ermöglicht werden.\n</p><p>Im Anschluss führten wir zeitabhängige Feststoff-Dampf-Adsorptionsversuche von äquimolaren Lösungsmittelgemischen mittels Feststoff-Dampfdiffusion durch und quantifizierten die Gastaufnahme über die Zeit mithilfe von <sup>1</sup>H NMR Experimenten (Abbildungen S39–S47). Zum Vergleich untersuchten wir zwei verschiedene binäre aromatische/aliphatische Gemische, <b>B</b> <i>vs</i>. <b>CH</b> und <b>T</b> <i>vs</i>. <b>MCH</b>, sowie ein ternäres Gemisch, welches neben <b>B</b> und <b>CH</b> auch noch Cyclohexen (<b>CHE</b>) enthiellt. Zusätzlich analysierten wir die Aufnahme aus den jeweiligen Einzel-Lösungsmitteldämpfen. Dabei zeigten alle erhaltenen Adsorptionskurven eine schnelle anfängliche Aufnahme, bei welcher die zugänglichen Poren schnell gefüllt werden, bis eine konstante Gesamtaufnahme erreicht ist (Abbildung 3a–c). Die beobachtete Gesamtaufnahme von 1,8–2,1 mol ⋅ mol<sup>−1</sup> im Fall von <b>NDI<sup>2</sup>F4<sup>2</sup></b> stimmt sehr gut mit dem 2 : 1-Wirt-Gast-Verhältnis überein, welches aus der SC-XRD-Struktur bestimmt wurde, während der verlängerte Makrocyclus <b>NDI<sup>2</sup>F8<sup>2</sup></b> eine höhere Aufnahme von bis zu 2,8–3,1 mol ⋅ mol<sup>−1</sup> zeigte.\n</p><p>Diese anfängliche Aufnahmemenge überschneidet sich teilweise mit einer kurzen Gleichgewichtsphase, in der die aliphatischen Moleküle innerhalb der Poren allmählich durch aromatische Gäste ersetzt werden, was zu einer Anreicherung der aromatischen Gäste über die Zeit führt. So zeigte beispielsweise <b>NDI<sup>2</sup>F4<sup>2</sup></b> eine Selektivität von 76 : 24 für <b>B</b>/<b>CH</b> bei 2/3 Sättigung (5 min), die allmählich zunahm, bis nach Erreichen des Gleichgewichts eine Selektivität von 97 : 3 erreicht wurde (Abbildung 3a). Die Dauer der anfänglichen Aufnahme- und Gleichgewichtsphase hängt stark vom verwendeten Lösungsmittel und dem Makrocyclus ab. Beispielsweise zeigten Benzolgemische allgemein eine kürzere anfängliche Aufnahmedauer (10 min), wobei die Gleichgewichtszeiten stärker vom Makrocyclus beeinflusst wurden. In allen Fällen wurde jedoch das Gleichgewicht schnell erreicht. So hat sich im Fall von <b>NDI<sup>2</sup>F4<sup>2</sup></b> das Gleichgewicht nach einer Gesamtdiffusionszeit von etwa 60 Minuten eingestellt (für <b>B</b>/<b>CH</b>; 80 min für <b>B</b>/<b>CHE</b>/<b>CH</b>- und <b>T</b>/<b>MCH</b>-Gemische), während für <b>NDI<sup>2</sup>F8<sup>2</sup></b> das Gleichgewicht nach 80 min für das Benzolgemisch und bei 180 min für das Toluolgemisch erreicht wurde.</p><p>Soweit wir wissen, stellt dies den schnellsten Sorptionsprozess für supramolekulare Systeme dar, da die meisten supramolekularen Wirtsysteme eine strukturelle Umwandlung durchlaufen und mehrere Stunden<span><sup>7d, 7g, 9, 10b, 11a, 11k</sup></span> oder über einen Tag<span><sup>7a, 7g, 11a</sup></span> benötigen, um das Gleichgewicht zu erreichen. Daher nehmen wir an, dass in dem von uns vorgestellten makrocyclischen System nur minimale strukturelle Umwandlungen stattfinden. Im Einklang mit den volumetrischen Dampfsorptionsversuchen (siehe oben) zeigten während der Feststoff-Dampfdiffusionsstudien alle Einzellösungsmittel vergleichbare Aufnahmeraten und Zeiten bis zur Sättigung, mit nur einer leichten Präferenz für aromatische Verbindungen. Zudem deuten die unveränderten PXRD-Reflexe darauf hin, dass die Kristalle und dementsprechend die Pore strukturell inert und für alle Lösungsmittel zugänglich sind (Abbildungen S19–S22), was nahelegt, dass die Trennung hauptsächlich durch die attraktiven Wirt-Gast-Wechselwirkungen angetrieben wird.</p><p>Kürzlich stellten Khashab et al. ein fluoriertes Pillar[6]en vor, welches in volumetrischen Dampfsorptions- und Durchbruchsexperimenten sehr schnelle Adsorptionskinetiken zeigte (60 s bei 1,2 mbar Gleichgewichtsdruck, P<sub>eq</sub>), was zu einer hohen Selektivität von <b>B</b> gegenüber <b>CH</b> (20 : 1) führte. Dabei wurden für das System jedoch keine Feststoff-Dampfdiffusionsstudien mit Einzellösungsmitteln oder Gemischen durchgeführt und somit nicht die Zeit zum Erreichen des Gleichgewichts bestimmt.<span><sup>11c</sup></span> Im Vergleich dazu zeigte <b>NDI<sup>2</sup>F4<sup>2</sup></b> in volumetrischen Dampfsorptionsversuchen nur eine sehr geringe Zeit von 30 s zum Erreichen des Gleichgewichts für den ersten Datenpunkt (P<sub>eq</sub>=0,1 mbar) und bis zu 25 min (P<sub>eq</sub>=93 mbar) für den letzten Adsorptionspunkt (Abbildungen S27–28). Dies steht in gutem Einklang mit den Feststoff-Dampfdiffusionsversuchen, bei denen die Sättigung nach 20 min für die Benzolgemische (40 min für <b>T</b>/<b>MCH</b> in <b>NDI<sup>2</sup>F4<sup>2</sup></b>) erreicht wurde.</p><p>Nach Erreichen des Gleichgewichts zeigte <b>NDI<sup>2</sup>F4<sup>2</sup></b> eine starke Affinität für aromatische Verbindungen mit Selektivitäten von 97 : 3 für <b>B</b>/<b>CH</b>, 87 : 8 : 5 für <b>B</b>/<b>CHE</b>/<b>CH</b> und 93 : 7 für <b>T</b>/<b>MCH</b> (Abbildung 3d) und weist somit auf eine hohe Effizienz zur Trennung aromatischer Verbindungen von ihren cyclisch-aliphatischen Gegenstücken auf. Dabei ist es bemerkenswert, dass <b>NDI<sup>2</sup>F4<sup>2</sup></b> auch im ternären Gemisch <b>B</b>/<b>CHE</b>/<b>CH</b> eine ähnliche Selektivität beibehielt und effektiv <b>CHE</b>, ein Nebenprodukt des Hydrierungsprozesses,<span><sup>2</sup></span> zusätzlich aufnahm, wobei es eine leichte Präferenz gegenüber dem kaum adsorbierten <b>CH</b> zeigte. Im Gegensatz dazu behindern die von Natur aus verdrehten fluorierten Paneelen von <b>NDI<sup>2</sup>F8<sup>2</sup></b> attraktive Wechselwirkungen erheblich, was in geringeren Selektivitäten resultiert (80 : 20 für <b>B</b>/<b>CH</b>, 57 : 24 : 19 für <b>B</b>/<b>CHE</b>/<b>CH</b> und 80 : 20 für <b>T</b>/<b>MCH</b>). Dies unterstreicht die Bedeutung der günstigen Wechselwirkungen in der quadratischen Pore von <b>NDI<sup>2</sup>F4<sup>2</sup></b>.</p><p>Obwohl einige kovalente Systeme, die speziell auf Toluol- oder Benzolgemische abzielen, eine höhere Selektivität als <b>NDI<sup>2</sup>F4<sup>2</sup></b> zeigen, wurde bisher über kein allgemein anwendbares System berichtet (Tabelle S1).<span><sup>5a, 5c, 25</sup></span> Soweit bekannt, wurden nur zwei Pillar[<i>n</i>]en-basierte Systeme in diesem Zusammenhang untersucht, die entweder keine oder nur sehr geringe Selektivitäten gegenüber <b>T</b> oder <b>B</b> sowie eine langsamere Aufnahme aufwiesen. Huang et al. publizierten zwei Pillar[<i>n</i>]ene unterschiedlicher Größen mit einer hohen Selektivität von 99 % für entweder <b>MCH</b> (Pillar[6]en) oder <b>T</b> (Pillar[5]en). Diese zeigten jedoch nahezu keine Selektivität für <b>B</b>/<b>CH</b>-Gemische (55 % für <b>B</b>).<span><sup>7g</sup></span> Darüber hinaus zeigte die Untersuchung des Desorptionsprozesses von mit Dampf-Gemischen gesättigten Kristallen, dass <b>CHE</b>, <b>CH</b> oder <b>MCH</b> schnell aus den <b>NDI<sup>2</sup>F4<sup>2</sup></b>-Kristallen verdampfen, während nach 24 Stunden immer noch fast 70 % des ursprünglichen <b>B</b>- und 90 % des <b>T</b>-Gehalts in der Pore verbleiben. Zum Vergleich: 86 % <b>MCH</b>, 89 % <b>CHE</b> und 97 % <b>CH</b> gehen im gleichen Zeitraum verloren, was in Selektivitäten von &gt;98 : 1 : 1 für die <b>B</b>/<b>CHE</b>/<b>CH</b>- und &gt;99 : 1 für die <b>T</b>/<b>MCH</b>-Gemische resultiert (Abbildungen S36–38).</p><p>Die Aktivierung des kristallinen <b>NDI<sup>2</sup>F4<sup>2</sup></b>-Materials (80 °C und 150 mbar) für 1–2 Stunden entfernt dabei vollständig die cyclisch-aliphatischen Kohlenwasserstoffe, <b>NDI<sup>2</sup>F4<sup>2</sup></b> hält jedoch die aromatischen Gäste in hoher Reinheit zurück. Alternativ konnten durch das Eintauchen der Kristalle in <i>n</i>-Pentan alle Gäste in weniger als 1 Stunde freigesetzt werden. Dies ermöglicht ebenfalls die Wiederverwendung der Kristalle in mehreren Diffusionscyclen. Dabei behielten die Makrocyclen unabhängig von der Reaktivierungsmethode ihre Selektivität und Aufnahmekapazität ohne Anzeichen einer Zersetzung über 7 Cyclen bei (Abbildungen S49–S52).</p><p>Zudem zeigen <b>NDI<sup>2</sup>F4<sup>2</sup></b> und <b>NDI<sup>2</sup>F8<sup>2</sup></b>, trotz der typischerweise hydrolyseanfälligen Natur von Iminkomplexen, resultierend aus der dynamischen Iminbindung, eine hohe chemische Stabilität, insbesondere unter sauren und basischen wässrigen Bedingungen. Selbst nach intensivem Rühren der kristallinen Materialien in Wasser oder 1 M NaOH wurden mittels NMR Experimenten keine Anzeichen von Zersetzung beobachtet. Lediglich gegenüber 0,1 M HCl zeigte <b>NDI<sup>2</sup>F4<sup>2</sup></b> Zersetzungsanzeichen, während der größere Makrocyclus <b>NDI<sup>2</sup>F8<sup>2</sup></b> intakt blieb. Bemerkenswerterweise wiesen alle Proben unter diesen harschen Bedingungen ähnliche Aufnahme- und Selektivitätswerte sowohl vor als auch nach der Exposition auf, was die überraschend hohe chemische Stabilität des Materials hervorhebt (Abbildungen S61–S68). Zusätzlich zeigten beide Verbindungen eine relativ hohe thermische Stabilität mit Zersetzungstemperaturen von 363 °C für <b>NDI<sup>2</sup>F4<sup>2</sup></b> und 362 °C für <b>NDI<sup>2</sup>F8<sup>2</sup></b> (Abbildungen S69–S70).</p><p>Zusammenfassend haben wir eine neuartige Verbindungsklasse, die Squareimine, vorgestellt, die zur Trennung von aromatischen Kohlenwasserstoffen von ihren aliphatischen Gegenstücken verwendet werden kann. Durch die Nutzung der dynamischen kovalenten Imin-Chemie werden die elektronenarmen Makrocyclen direkt aus der Reaktionslösung als funktionelle kristalline Materialien in hohen Ausbeuten erhalten. Die Einführung fluorierter Benzolringe und die einzigartige rechteckige Porenstruktur ermöglichen attraktive Wechselwirkungen zwischen Wirt- und Gastmolekülen, was zu einer hohen Affinität für aromatische Verbindungen gegenüber aliphatischen führt. Insbesondere der quadratische Makrocyclus <b>NDI<sup>2</sup>F4<sup>2</sup></b> zeigt sich in dieser Hinsicht überlegen, indem dieser aromatische Gäste zwischen seinen fluorierten Paneelen einfängt und eine hohe Selektivität für aromatische Verbindungen von 97 : 3 (<b>B</b>/<b>CH</b>) und 93 : 7 (<b>T</b>/<b>MCH</b>) aufweist. Anstatt diese nur durch die Porengröße oder strukturelle Veränderungen zu erreichen, wird ihre Selektivität hauptsächlich durch die Summe der attraktiven Wechselwirkungen bestimmt. Zusätzlich machen ihre Wiederverwendbarkeit, die überraschend hohe Stabilität sowohl unter basischen als auch sauren Bedingungen, die einfache Herstellung und die hervorragende Aufnahmekapazität die vorgestellten Squareimine zu einer vielversprechenden Verbindungsklasse für die molekulare Erkennung in modernen supramolekularen Adsorbermaterialien mit signifikantem Potenzial für die Entwicklung zukünftiger selbstassemblierter, leichter Funktionsmaterialien.</p>","PeriodicalId":7803,"journal":{"name":"Angewandte Chemie","volume":"136 52","pages":""},"PeriodicalIF":0.0000,"publicationDate":"2024-11-08","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"https://onlinelibrary.wiley.com/doi/epdf/10.1002/ange.202418877","citationCount":"0","resultStr":"{\"title\":\"Fluorierte Squareimine zur molekularen Trennung von aromatischen und aliphatischen Verbindungen\",\"authors\":\"Tobias Pausch,&nbsp;Samanta Clopot,&nbsp;Dr. Dustin N. 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Ihre Trennung ist aufgrund ähnlicher physikalischer Eigenschaften (Siedepunkt und Dampfdruck) und ihrer Tendenz zur Bildung von Azeotropen über ein breites Spektrum von Mischverhältnissen zeit- und energieaufwändig.<span><sup>1-3, 4b</sup></span></p><p>In den letzten Jahren haben sich Chemiker:innen zunehmend der Verwendung poröser Materialien wie metallorganischen Gerüstverbindungen (MOFs)<span><sup>4</sup></span> zugewandt, aber auch diskreten Molekülen als supramolekulare Adsorptionsmaterialien, die eine Diskriminierung zwischen unpolaren Verbindungen ermöglichen.<span><sup>5</sup></span> Angetrieben von der reichen Wirt-Gast-Chemie der kovalenten Makrocyclen,<span><sup>5, 6, 7, 8, 9, 10b</sup></span> insbesondere der Gruppe der Pillar[<i>n</i>]ene,<span><sup>5, 6c, 7b, 7e-8</sup></span> ist die Entwicklung dieser Verbindungen hin zu nichtporösen adaptiven Kristallen (NACs) von großem Interesse. Diese im Wesentlichen nicht-porösen Materialien durchlaufen durch spezifische Wirt-Gast-Wechselwirkungen induzierte strukturelle Veränderungen, um ausgewählte Gäste aufzunehmen und so die selektive Trennung von Benzol oder Toluol von ihren aliphatischen Gegenstücken,<span><sup>6a, 7a, 7c, 7d, 7g, 9, 10b</sup></span> Dichlormethan von anderen Halogenmethanen<span><sup>6c</sup></span> und Mischungen alkylierter Benzole zu ermöglichen.<span><sup>7b, 8a</sup></span> Trotz beeindruckender Trennergebnisse werden diese Verbindungen oft mittels einer längeren linearen Synthese erhalten, was aufgrund ihrer komplexen dreidimensionalen Strukturen in niedrigen Gesamtausbeuten resultiert.<span><sup>9</sup></span> Die dynamisch-kovalente Chemie (DCC) bietet eine vielversprechende Alternative, indem sie die Assemblierung komplexer Strukturen aus einfachen Bausteinen in hoher Ausbeute in einem einzigen Schritt ermöglicht.<span><sup>10a, 11, 12, 13, 14-16, 17, 18d</sup></span> Dennoch sind im Vergleich zu den vielseitigen Eigenschaften der Pillar[<i>n</i>]ene bislang nur wenige DCC-basierte Systeme für Trennungen beschrieben worden.<span><sup>5a, 11</sup></span> Die prominentesten Klassen sind Trianglimine<span><sup>11a, 11d-11i</sup></span> und verwandte Verbindungen sowie Imin-basierte dynamisch-kovalente Käfige.<span><sup>11b, 11j, 11k</sup></span> Beide Klassen fungieren hauptsächlich als NACs, wobei ihre Selektivität durch die Summe mehrerer spezifischer Wechselwirkungen zwischen Wirt und Gast bestimmt wird, die zu einer strukturellen Umwandlung führen und in vielen Fällen in einem langsamen Adsorptionsprozess über mehrere Stunden resultieren.<span><sup>11</sup></span> Zwar weisen sie im Vergleich zu den kovalenten makrocyclischen Verbindungen niedrigere Selektivitäten auf, jedoch sind ihre leichte Zugänglichkeit und strukturelle Vielfalt von Vorteil. Khashab et al. konnten diese Vielfalt demonstrieren, als sie sich mit komplexen Trennaufgaben, welche die Trennung mehrerer (Halo−)Alkane<span><sup>11e-11g</sup></span> oder substituierter Benzole umfassten, beschäftigten.<span><sup>11d, 11h, 11i, 11k</sup></span> Kürzlich zeigte die Gruppe, dass entweder die intrinsischen Poren eines Trianglimins oder die extrinsischen Poren des entsprechenden Trianglamins genutzt werden konnten, um zwischen Toluol (<b>T</b>) und Methylcyclohexan (<b>MCH</b>) zu unterscheiden.<span><sup>11a</sup></span> Trotz dieser vielversprechenden Ergebnisse gab es bisher nur wenige Untersuchungen zur Trennung von aromatischen und aliphatischen Verbindungen, einem Bereich, der nach wie vor weitgehend von Pillar[<i>n</i>]enen dominiert wird.</p><p>Hier präsentieren wir einen allgemeinen Ansatz zur Bewältigung dieser Herausforderungen, indem wir die neue Verbindungsklasse der „Squareimine“ einführen. Unserer Annahme nach sollten hochsymmetrische, quadratisch geformte Poren mit parallelen, elektronenarmen Paneelen die gezielten Interaktionen mit elektronenreichen, aromatischen Gästen verstärken und uns gleichzeitig eine präzise Kontrolle über die Porengröße ermöglichen. Inspiriert von den Arbeiten von Šolomek<span><sup>13</sup></span> und Gawroński et al.<span><sup>17</sup></span> wählten wir das Naphthalindiimid-basierte Amin <b>NDI</b> als starren, U-förmigen Baustein. Wir nahmen zudem an, dass der Einsatz fluorierter Bausteine die Kristallinität und thermische Stabilität des Materials erhöhen würde<span><sup>12, 18, 19</sup></span> und zugleich attraktive Wechselwirkungen zwischen den elektronenarmen Paneelen und elektronenreichen Kohlenwasserstoffen wie Benzol (<b>B</b>) oder Toluol (<b>T</b>) ermöglichen könnte, ähnlich der Summe der komplementären Wechselwirkungen in Hexafluorbenzol–Benzol-Dimeren.<span><sup>19, 20</sup></span> Daher entschieden wir uns für Tetrafluorterephthalaldehyd (<b>F4</b>) und Octafluorbiphenyldialdehyd<span><sup>12c</sup></span> (<b>F8</b>) als weitere Bausteine zur Selbstassemblierung der elektronenarmen quadratischen bzw. rechteckigen Makrocyclen <b>NDI<sup>2</sup>F4<sup>2</sup></b> und <b>NDI<sup>2</sup>F8<sup>2</sup></b>. Das Erhitzen in Toluol des entsprechenden Aldehyds mit dem Amin <b>NDI</b> bei 105 °C für 3 Tage führt zur Bildung der reinen Makrocyclen als kristalline Niederschläge. HRMS-ESI-Analysen zeigten die Bildung von Di<sup>2</sup>Di<sup>2</sup>-Kondensationsprodukten mit entsprechenden Massen von 1261,3840 m/z (<b>NDI<sup>2</sup>F4<sup>2</sup></b>) und 1557,3724 m/z (<b>NDI<sup>2</sup>F8<sup>2</sup></b>). Darüber hinaus bestätigte die NMR-Analyse eindeutig die erfolgreiche Synthese der angestrebten <i>D</i><sub>2</sub>-symmetrischen Verbindungen. Erneut gelöste Kristalle zeigen sowohl im <sup>1</sup>H als auch im <sup>19</sup>F NMR-Spektrum scharfe Signale (Abbildungen S71–S72, S80–S81), was zusammen mit Diffusionskoeffizienten von 5,01 ⋅ 10<sup>−10</sup> m<sup>2</sup> ⋅ s<sup>−1</sup> und 4,68 ⋅ 10<sup>−10</sup> m<sup>2</sup> ⋅ s<sup>−1</sup> (Abbildungen S77 und S86) auf eine saubere Kristallisation ohne polymere Nebenprodukte hinweist. Die hochkristallinen Materialien können dabei in hohen Ausbeuten von 83 % (<b>ND<sup>I2</sup>F4<sup>2</sup></b>) und 69 % (<b>NDI<sup>2</sup>F8<sup>2</sup></b>) erhalten werden, was Gesamtausbeuten von 66 % bzw. 41 % über 4–5 Schritte ausgehend von kommerziell erhältlichen Ausgangsmaterialien entspricht (Abbildung 1a). Einkristall-Röntgenbeugungsanalysen (SC-XRD) der Kristalle von <b>NDI<sup>2</sup>F4<sup>2</sup></b> und <b>NDI<sup>2</sup>F8<sup>2</sup></b> offenbarten die gewünschten rechteckigen Poren (Abbildung 1b–c). Die Makrocyclen sind jedoch nicht planar, sondern ähneln eher der gefalteten Konformation von Cyclobutan. Während die Diaminocyclohexan-Einheiten die hypothetischen Ecken bilden, formen das <b>NDI</b> und die Fluorbenzole die „Bindungen“, was zu einer hochsymmetrischen Struktur führt, bei der die gegenüberliegenden Seiten um etwa 90° verdrillt sind und optisch ein „X“ formen (siehe Abbildung 1b–c). Aufgrund dieser Verformung erzeugt das Squareimin <b>NDI<sup>2</sup>F4<sup>2</sup></b> nur eine annähernd quadratische Pore mit Abmessungen von 5,4 Å×4,0 Å, während <b>NDI<sup>2</sup>F8<sup>2</sup></b> durch die verlängerte Octafluorbiphenyl-Einheit ein länglich geformtes Fenster von 6,6 Å×4,4 Å bildet.\\n</p><p>Nach der Aktivierung der Kristalle durch Lösungsmittelaustausch mit <i>n</i>-Pentan und Trocknen mittels dynamischen Vakuums bei 80 °C zeigten Gassorptionsversuche mit N<sub>2</sub> bei 77 K eine Isotherme vom Typ III, was auf eine praktisch nicht vorhandene Porosität für beide Verbindungen bei Verwendung von N<sub>2</sub> hinweist (BET&lt;10 m<sup>2</sup> ⋅ g<sup>−1</sup>). Beide Verbindungen zeigen jedoch adsorptives Verhalten für CO<sub>2</sub> bei 273 K, ein Sorptionsmuster, welches dem kleinerer Makrocyclen, z. B. Triangliminen, ähnelt.<span><sup>11i</sup></span> Der größere Makrocyclus <b>NDI<sup>2</sup>F8<sup>2</sup></b> zeigte dabei eine höhere Aufnahme (0,92 mmol ⋅ g<sup>−1</sup>) im Vergleich zum kleineren <b>NDI<sup>2</sup>F4<sup>2</sup></b> (0,61 mmol ⋅ g<sup>−1</sup>), die Makrocyclen können somit letztendlich als porös eingeordnet werden. Zu unserer Überraschung zeigten volumetrische Einzelsolvent-Dampfsorptionsversuche nur einen vernachlässigbaren Unterschied in den Aufnahmekapazitäten zwischen <b>B</b> und <b>CH</b> für beide Verbindungen. Beide Makrocyclen zeigten lediglich eine geringe Affinität zu <b>B</b>, entweder im niedrigen (P/P<sub>0</sub>&lt;0,1) im Fall von <b>NDI<sup>2</sup>F4<sup>2</sup></b> oder im hohen Druckbereich (P/P<sub>0</sub>&gt;0,5) bei <b>NDI<sup>2</sup>F8<sup>2</sup></b> (Abbildungen S25–S26).</p><p>Angesichts dieser unerwarteten Ergebnisse führten wir weitere Experimente durch, um die Aufnahmeeigenschaften und das Separationsverhalten des erhaltenen Materials unter dynamischen Feststoff-Dampf-Diffusionsbedingungen zu untersuchen. Dazu wurden die kristallinen Makrocyclen 24 bis 48 Stunden lang mit verschiedenen äquimolaren Kohlenwasserstoffdampfgemischen inkubiert. Im Gegensatz zu den volumetrischen Einzelsolvent-Dampfsorptionsversuchen zeigten beide Makrocyclen die ursprünglich erwartete hohe Affinität für aromatische Verbindungen gegenüber ihren cyclisch-aliphatischen Gegenstücken (Abbildung S29). Obwohl ein signifikanter Unterschied in der Selektivität zwischen den beiden Makrocyclen beobachtet werden konnte, zeigte <b>NDI<sup>2</sup>F4<sup>2</sup></b> beispielsweise für ein <b>B</b>/<b>CH</b>-Gemisch eine sehr hohe Affinität zu <b>B</b> mit einer Selektivität von ≈97 %, während <b>NDI<sup>2</sup>F8<sup>2</sup></b> eine geringere Selektivität für <b>B</b> von ≈70 % aufwies. Um Einblicke in die supramolekularen Wechselwirkungen für <b>B@NDI<sup>2</sup>F4<sup>2</sup></b> zu gewinnen, wurden Kristalle aus <b>B</b> gezüchtet und mittels SC-XRD analysiert. Das Überlagern der Kristallstrukturen zeigt, dass die Gesamtstruktur weitgehend unverändert bleibt (Abbildungen S9–S10). Die Größe, Packung und Ausrichtung der aromatischen Ringe bleiben unverändert, und die monokline Raumgruppe C<i>2</i> wird beibehalten. Die PXRD-Analyse des Bulk-Materials bestätigte ebenfalls die strukturellen Ähnlichkeiten unabhängig vom verwendeten aromatischen Lösungsmittel (Abbildung S18). In <b>B@NDI<sup>2</sup>F4<sup>2</sup></b> sind die <b>B</b>-Moleküle in der Struktur geordnet (Abbildung 2). Innerhalb der eindimensionalen Pore nimmt das <b>B</b> zwei verschiedene Orientierungen ein, die durch Wechselwirkungen entweder mit dem Makrocyclus oder den benachbarten <b>B</b>-Molekülen beeinflusst werden. Ein <b>B</b>-Molekül richtet sich zwischen den fluorierten Seitenwänden im Zentrum der Kavität aus, während ein weiteres <b>B</b>-Molekül oberhalb in einer T-förmigen Anordnung positioniert ist (Abbildung 2a). Das zentrale <b>B</b>-Molekül zeigt eine symmetrische π<sub>F</sub>⋅⋅⋅π Anordnung mit beiden Tetrafluorbenzol-Paneelen (Zentrum-zu-Zentrum-Abstand von 3,86 Å) sowie C<sub>Ar</sub>−H⋅⋅⋅π-Wechselwirkungen mit den <b>NDI</b>-Paneelen von <b>NDI<sup>2</sup>F4<sup>2</sup></b> (Zentrum-zu-Ebene-Abstände von 3,24 Å und 3,20 Å). Das zweite <b>B</b>-Molekül wird durch C<sub>Ar</sub>−H⋅⋅⋅π-Wechselwirkungen (H-zum-Zentrum-Abstand von 2,51 Å) und C−Ar−H⋅⋅⋅O-Wechselwirkungen (Abstände von 2,85 Å und 2,83 Å) mit benachbarten Makrocyclen stabilisiert (Abbildung S13), was zu einer abwechselnd vertikalen und horizontalen Anordnung innerhalb der Poren führt (Abbildung 2b). Im Gegensatz dazu nehmen die <b>B</b>-Gastmoleküle in <b>B@NDI<sup>2</sup>F8<sup>2</sup></b> nur eine einzige Orientierung relativ zu den Fluorbenzol-Einheiten ein. Aufgrund der verdrehten fluorierten Biphenyl-Paneele wird lediglich ein großer π<sub>F</sub>⋅⋅⋅π-Abstand mit paralleler Verschiebung beobachtet (Zentrum-zu-Zentrum-Abstand von 4,12 Å), was sich deutlich von den sandwichartigen π<sub>F</sub>⋅⋅⋅π-Stapeln in <b>B@NDI<sup>2</sup>F4<sup>2</sup></b> unterscheidet (Abbildung S14). Um tiefere Einblicke in die Wirt-Gast-Wechselwirkungen im Festkörper zu gewinnen, wurde eine Independent Gradient Model<span><sup>22</sup></span> (IGM)- und QTAIM-Analyse<span><sup>23</sup></span> von der geometrieoptimierten Struktur von <b>B@NDI<sup>2</sup>F4<sup>2</sup></b> durchgeführt (Abbildung S15–17). Die Analysen offenbarten attraktive Wechselwirkungen zwischen dem zentralen <b>B</b>-Molekül mit den Tetrafluorbenzol- als auch den <b>NDI</b>-Paneelen. Zusätzlich zeigte die QTAIM-Analyse mehrere bindungskritische Punkte (BCPs) zwischen den Wasserstoffatomen des zentralen <b>B</b> und den <b>NDI</b>-Paneelen sowie dem benachbarten <b>B</b>-Molekül, während keine BCPs zwischen <b>B</b> und den Tetrafluorbenzol-Paneelen beobachtet wurden. Dies deutet stark darauf hin, dass die attraktiven Wechselwirkungen hauptsächlich auf Van-der-Waals-Kräfte zurückzuführen sind und nicht auf bindende π-Orbitalwechselwirkungen (Abbildungen S16–S17). Die Berechnungen zeigen letztlich, dass die rechteckige Porenform von <b>NDI<sup>2</sup>F4<sup>2</sup></b> die Kontaktfläche maximiert, wodurch mehrere schwache Wechselwirkungen zwischen dem Gastmolekül und dem elektronenarmen Makrocyclus ermöglicht werden.\\n</p><p>Im Anschluss führten wir zeitabhängige Feststoff-Dampf-Adsorptionsversuche von äquimolaren Lösungsmittelgemischen mittels Feststoff-Dampfdiffusion durch und quantifizierten die Gastaufnahme über die Zeit mithilfe von <sup>1</sup>H NMR Experimenten (Abbildungen S39–S47). Zum Vergleich untersuchten wir zwei verschiedene binäre aromatische/aliphatische Gemische, <b>B</b> <i>vs</i>. <b>CH</b> und <b>T</b> <i>vs</i>. <b>MCH</b>, sowie ein ternäres Gemisch, welches neben <b>B</b> und <b>CH</b> auch noch Cyclohexen (<b>CHE</b>) enthiellt. Zusätzlich analysierten wir die Aufnahme aus den jeweiligen Einzel-Lösungsmitteldämpfen. Dabei zeigten alle erhaltenen Adsorptionskurven eine schnelle anfängliche Aufnahme, bei welcher die zugänglichen Poren schnell gefüllt werden, bis eine konstante Gesamtaufnahme erreicht ist (Abbildung 3a–c). Die beobachtete Gesamtaufnahme von 1,8–2,1 mol ⋅ mol<sup>−1</sup> im Fall von <b>NDI<sup>2</sup>F4<sup>2</sup></b> stimmt sehr gut mit dem 2 : 1-Wirt-Gast-Verhältnis überein, welches aus der SC-XRD-Struktur bestimmt wurde, während der verlängerte Makrocyclus <b>NDI<sup>2</sup>F8<sup>2</sup></b> eine höhere Aufnahme von bis zu 2,8–3,1 mol ⋅ mol<sup>−1</sup> zeigte.\\n</p><p>Diese anfängliche Aufnahmemenge überschneidet sich teilweise mit einer kurzen Gleichgewichtsphase, in der die aliphatischen Moleküle innerhalb der Poren allmählich durch aromatische Gäste ersetzt werden, was zu einer Anreicherung der aromatischen Gäste über die Zeit führt. So zeigte beispielsweise <b>NDI<sup>2</sup>F4<sup>2</sup></b> eine Selektivität von 76 : 24 für <b>B</b>/<b>CH</b> bei 2/3 Sättigung (5 min), die allmählich zunahm, bis nach Erreichen des Gleichgewichts eine Selektivität von 97 : 3 erreicht wurde (Abbildung 3a). Die Dauer der anfänglichen Aufnahme- und Gleichgewichtsphase hängt stark vom verwendeten Lösungsmittel und dem Makrocyclus ab. Beispielsweise zeigten Benzolgemische allgemein eine kürzere anfängliche Aufnahmedauer (10 min), wobei die Gleichgewichtszeiten stärker vom Makrocyclus beeinflusst wurden. In allen Fällen wurde jedoch das Gleichgewicht schnell erreicht. So hat sich im Fall von <b>NDI<sup>2</sup>F4<sup>2</sup></b> das Gleichgewicht nach einer Gesamtdiffusionszeit von etwa 60 Minuten eingestellt (für <b>B</b>/<b>CH</b>; 80 min für <b>B</b>/<b>CHE</b>/<b>CH</b>- und <b>T</b>/<b>MCH</b>-Gemische), während für <b>NDI<sup>2</sup>F8<sup>2</sup></b> das Gleichgewicht nach 80 min für das Benzolgemisch und bei 180 min für das Toluolgemisch erreicht wurde.</p><p>Soweit wir wissen, stellt dies den schnellsten Sorptionsprozess für supramolekulare Systeme dar, da die meisten supramolekularen Wirtsysteme eine strukturelle Umwandlung durchlaufen und mehrere Stunden<span><sup>7d, 7g, 9, 10b, 11a, 11k</sup></span> oder über einen Tag<span><sup>7a, 7g, 11a</sup></span> benötigen, um das Gleichgewicht zu erreichen. Daher nehmen wir an, dass in dem von uns vorgestellten makrocyclischen System nur minimale strukturelle Umwandlungen stattfinden. Im Einklang mit den volumetrischen Dampfsorptionsversuchen (siehe oben) zeigten während der Feststoff-Dampfdiffusionsstudien alle Einzellösungsmittel vergleichbare Aufnahmeraten und Zeiten bis zur Sättigung, mit nur einer leichten Präferenz für aromatische Verbindungen. Zudem deuten die unveränderten PXRD-Reflexe darauf hin, dass die Kristalle und dementsprechend die Pore strukturell inert und für alle Lösungsmittel zugänglich sind (Abbildungen S19–S22), was nahelegt, dass die Trennung hauptsächlich durch die attraktiven Wirt-Gast-Wechselwirkungen angetrieben wird.</p><p>Kürzlich stellten Khashab et al. ein fluoriertes Pillar[6]en vor, welches in volumetrischen Dampfsorptions- und Durchbruchsexperimenten sehr schnelle Adsorptionskinetiken zeigte (60 s bei 1,2 mbar Gleichgewichtsdruck, P<sub>eq</sub>), was zu einer hohen Selektivität von <b>B</b> gegenüber <b>CH</b> (20 : 1) führte. Dabei wurden für das System jedoch keine Feststoff-Dampfdiffusionsstudien mit Einzellösungsmitteln oder Gemischen durchgeführt und somit nicht die Zeit zum Erreichen des Gleichgewichts bestimmt.<span><sup>11c</sup></span> Im Vergleich dazu zeigte <b>NDI<sup>2</sup>F4<sup>2</sup></b> in volumetrischen Dampfsorptionsversuchen nur eine sehr geringe Zeit von 30 s zum Erreichen des Gleichgewichts für den ersten Datenpunkt (P<sub>eq</sub>=0,1 mbar) und bis zu 25 min (P<sub>eq</sub>=93 mbar) für den letzten Adsorptionspunkt (Abbildungen S27–28). Dies steht in gutem Einklang mit den Feststoff-Dampfdiffusionsversuchen, bei denen die Sättigung nach 20 min für die Benzolgemische (40 min für <b>T</b>/<b>MCH</b> in <b>NDI<sup>2</sup>F4<sup>2</sup></b>) erreicht wurde.</p><p>Nach Erreichen des Gleichgewichts zeigte <b>NDI<sup>2</sup>F4<sup>2</sup></b> eine starke Affinität für aromatische Verbindungen mit Selektivitäten von 97 : 3 für <b>B</b>/<b>CH</b>, 87 : 8 : 5 für <b>B</b>/<b>CHE</b>/<b>CH</b> und 93 : 7 für <b>T</b>/<b>MCH</b> (Abbildung 3d) und weist somit auf eine hohe Effizienz zur Trennung aromatischer Verbindungen von ihren cyclisch-aliphatischen Gegenstücken auf. Dabei ist es bemerkenswert, dass <b>NDI<sup>2</sup>F4<sup>2</sup></b> auch im ternären Gemisch <b>B</b>/<b>CHE</b>/<b>CH</b> eine ähnliche Selektivität beibehielt und effektiv <b>CHE</b>, ein Nebenprodukt des Hydrierungsprozesses,<span><sup>2</sup></span> zusätzlich aufnahm, wobei es eine leichte Präferenz gegenüber dem kaum adsorbierten <b>CH</b> zeigte. Im Gegensatz dazu behindern die von Natur aus verdrehten fluorierten Paneelen von <b>NDI<sup>2</sup>F8<sup>2</sup></b> attraktive Wechselwirkungen erheblich, was in geringeren Selektivitäten resultiert (80 : 20 für <b>B</b>/<b>CH</b>, 57 : 24 : 19 für <b>B</b>/<b>CHE</b>/<b>CH</b> und 80 : 20 für <b>T</b>/<b>MCH</b>). Dies unterstreicht die Bedeutung der günstigen Wechselwirkungen in der quadratischen Pore von <b>NDI<sup>2</sup>F4<sup>2</sup></b>.</p><p>Obwohl einige kovalente Systeme, die speziell auf Toluol- oder Benzolgemische abzielen, eine höhere Selektivität als <b>NDI<sup>2</sup>F4<sup>2</sup></b> zeigen, wurde bisher über kein allgemein anwendbares System berichtet (Tabelle S1).<span><sup>5a, 5c, 25</sup></span> Soweit bekannt, wurden nur zwei Pillar[<i>n</i>]en-basierte Systeme in diesem Zusammenhang untersucht, die entweder keine oder nur sehr geringe Selektivitäten gegenüber <b>T</b> oder <b>B</b> sowie eine langsamere Aufnahme aufwiesen. Huang et al. publizierten zwei Pillar[<i>n</i>]ene unterschiedlicher Größen mit einer hohen Selektivität von 99 % für entweder <b>MCH</b> (Pillar[6]en) oder <b>T</b> (Pillar[5]en). Diese zeigten jedoch nahezu keine Selektivität für <b>B</b>/<b>CH</b>-Gemische (55 % für <b>B</b>).<span><sup>7g</sup></span> Darüber hinaus zeigte die Untersuchung des Desorptionsprozesses von mit Dampf-Gemischen gesättigten Kristallen, dass <b>CHE</b>, <b>CH</b> oder <b>MCH</b> schnell aus den <b>NDI<sup>2</sup>F4<sup>2</sup></b>-Kristallen verdampfen, während nach 24 Stunden immer noch fast 70 % des ursprünglichen <b>B</b>- und 90 % des <b>T</b>-Gehalts in der Pore verbleiben. Zum Vergleich: 86 % <b>MCH</b>, 89 % <b>CHE</b> und 97 % <b>CH</b> gehen im gleichen Zeitraum verloren, was in Selektivitäten von &gt;98 : 1 : 1 für die <b>B</b>/<b>CHE</b>/<b>CH</b>- und &gt;99 : 1 für die <b>T</b>/<b>MCH</b>-Gemische resultiert (Abbildungen S36–38).</p><p>Die Aktivierung des kristallinen <b>NDI<sup>2</sup>F4<sup>2</sup></b>-Materials (80 °C und 150 mbar) für 1–2 Stunden entfernt dabei vollständig die cyclisch-aliphatischen Kohlenwasserstoffe, <b>NDI<sup>2</sup>F4<sup>2</sup></b> hält jedoch die aromatischen Gäste in hoher Reinheit zurück. Alternativ konnten durch das Eintauchen der Kristalle in <i>n</i>-Pentan alle Gäste in weniger als 1 Stunde freigesetzt werden. Dies ermöglicht ebenfalls die Wiederverwendung der Kristalle in mehreren Diffusionscyclen. Dabei behielten die Makrocyclen unabhängig von der Reaktivierungsmethode ihre Selektivität und Aufnahmekapazität ohne Anzeichen einer Zersetzung über 7 Cyclen bei (Abbildungen S49–S52).</p><p>Zudem zeigen <b>NDI<sup>2</sup>F4<sup>2</sup></b> und <b>NDI<sup>2</sup>F8<sup>2</sup></b>, trotz der typischerweise hydrolyseanfälligen Natur von Iminkomplexen, resultierend aus der dynamischen Iminbindung, eine hohe chemische Stabilität, insbesondere unter sauren und basischen wässrigen Bedingungen. Selbst nach intensivem Rühren der kristallinen Materialien in Wasser oder 1 M NaOH wurden mittels NMR Experimenten keine Anzeichen von Zersetzung beobachtet. Lediglich gegenüber 0,1 M HCl zeigte <b>NDI<sup>2</sup>F4<sup>2</sup></b> Zersetzungsanzeichen, während der größere Makrocyclus <b>NDI<sup>2</sup>F8<sup>2</sup></b> intakt blieb. Bemerkenswerterweise wiesen alle Proben unter diesen harschen Bedingungen ähnliche Aufnahme- und Selektivitätswerte sowohl vor als auch nach der Exposition auf, was die überraschend hohe chemische Stabilität des Materials hervorhebt (Abbildungen S61–S68). Zusätzlich zeigten beide Verbindungen eine relativ hohe thermische Stabilität mit Zersetzungstemperaturen von 363 °C für <b>NDI<sup>2</sup>F4<sup>2</sup></b> und 362 °C für <b>NDI<sup>2</sup>F8<sup>2</sup></b> (Abbildungen S69–S70).</p><p>Zusammenfassend haben wir eine neuartige Verbindungsklasse, die Squareimine, vorgestellt, die zur Trennung von aromatischen Kohlenwasserstoffen von ihren aliphatischen Gegenstücken verwendet werden kann. Durch die Nutzung der dynamischen kovalenten Imin-Chemie werden die elektronenarmen Makrocyclen direkt aus der Reaktionslösung als funktionelle kristalline Materialien in hohen Ausbeuten erhalten. Die Einführung fluorierter Benzolringe und die einzigartige rechteckige Porenstruktur ermöglichen attraktive Wechselwirkungen zwischen Wirt- und Gastmolekülen, was zu einer hohen Affinität für aromatische Verbindungen gegenüber aliphatischen führt. Insbesondere der quadratische Makrocyclus <b>NDI<sup>2</sup>F4<sup>2</sup></b> zeigt sich in dieser Hinsicht überlegen, indem dieser aromatische Gäste zwischen seinen fluorierten Paneelen einfängt und eine hohe Selektivität für aromatische Verbindungen von 97 : 3 (<b>B</b>/<b>CH</b>) und 93 : 7 (<b>T</b>/<b>MCH</b>) aufweist. Anstatt diese nur durch die Porengröße oder strukturelle Veränderungen zu erreichen, wird ihre Selektivität hauptsächlich durch die Summe der attraktiven Wechselwirkungen bestimmt. Zusätzlich machen ihre Wiederverwendbarkeit, die überraschend hohe Stabilität sowohl unter basischen als auch sauren Bedingungen, die einfache Herstellung und die hervorragende Aufnahmekapazität die vorgestellten Squareimine zu einer vielversprechenden Verbindungsklasse für die molekulare Erkennung in modernen supramolekularen Adsorbermaterialien mit signifikantem Potenzial für die Entwicklung zukünftiger selbstassemblierter, leichter Funktionsmaterialien.</p>\",\"PeriodicalId\":7803,\"journal\":{\"name\":\"Angewandte Chemie\",\"volume\":\"136 52\",\"pages\":\"\"},\"PeriodicalIF\":0.0000,\"publicationDate\":\"2024-11-08\",\"publicationTypes\":\"Journal Article\",\"fieldsOfStudy\":null,\"isOpenAccess\":false,\"openAccessPdf\":\"https://onlinelibrary.wiley.com/doi/epdf/10.1002/ange.202418877\",\"citationCount\":\"0\",\"resultStr\":null,\"platform\":\"Semanticscholar\",\"paperid\":null,\"PeriodicalName\":\"Angewandte Chemie\",\"FirstCategoryId\":\"1085\",\"ListUrlMain\":\"https://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1002/ange.202418877\",\"RegionNum\":0,\"RegionCategory\":null,\"ArticlePicture\":[],\"TitleCN\":null,\"AbstractTextCN\":null,\"PMCID\":null,\"EPubDate\":\"\",\"PubModel\":\"\",\"JCR\":\"\",\"JCRName\":\"\",\"Score\":null,\"Total\":0}","platform":"Semanticscholar","paperid":null,"PeriodicalName":"Angewandte Chemie","FirstCategoryId":"1085","ListUrlMain":"https://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1002/ange.202418877","RegionNum":0,"RegionCategory":null,"ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":null,"EPubDate":"","PubModel":"","JCR":"","JCRName":"","Score":null,"Total":0}
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摘要

蒸馏等清洁过程在工业化学中非常重要,约占全球能源消耗的10 - 15%。环脂肪族化合物,如(烷基)环己烷,有广泛的应用,经常被用作溶剂,尼龙2聚合物合成的原料或燃料替代品。它们的合成通常是通过芳香族前体的加氢来完成的。例如,环己烷(CH)和甲基环己烷(MCH)可以由苯(B)和甲苯(T)加氢制得。由于相似的物理性质(沸点和蒸汽压力)以及它们在广泛的混合条件下形成共沸物的倾向,它们的分离需要时间和能量。1- 3,4 b近年来,化学家越来越多地使用多孔材料,如有机金属支架(MOFs)4,但也使用离散分子作为超分子吸附材料,这使得区分非极性化合物成为可能。在共价大环5、6、7、8、9、10b,特别是柱[n]烯、5、6c、7b、7e-8丰富的主客化学作用下,这些化合物向无孔自适应晶体(NACs)的发展是非常有趣的。基本上这些nicht-porösen材料经历因具体Wirt-Gast-Wechselwirkungen诱导的结构性变化,以选择的接待客人,选择性分离Benzol或河边的那个国家,6,7,aliphatischen 7c, 7d 7g 9 10b Dichlormethan其他Halogenmethanen6c alkylierter极高的爆炸使Benzole .7b, 8a尽管分离结果令人印象深刻,但这些化合物通常通过较长的线性合成得到,由于其复杂的三维结构,总产率较低。动态共价化学(DCC)提供了一种很有前途的替代方法,它允许用简单的组件组装复杂结构,只需一步就能获得高产率。10a, 11,12,13,14 - 16,17, 18d然而,与柱的多功能特性相比,很少有基于dcc的分离系统被描述。5a, 11最著名是Trianglimine11a 11d-11i班级和相关联系问题以及Imin-basierte dynamisch-kovalente Käfige.11b 11j 11k都担任班级主要是以NACs,而它们的选择性通过几个具体的金额和宿主之间的相互作用和客人肯定将能导致结构性转换,在许多情况下,缓慢Adsorptionsprozess超过数小时resultieren.11虽然与共价宏观环化合物相比,它们的选择性较低,但它们的优势是容易获得和结构多样性。Khashab等人。在处理复杂的分离任务时,包括分离多个(光晕−)烷烃11e-11g或取代苯,证明了这种多样性。最近,研究小组表明,可以使用三角蛋白的内在孔隙或相应三角蛋白的外部孔隙来区分甲苯(T)和甲基环己烷(MCH)。尽管有这些有希望的结果,但迄今为止,芳香族和脂肪族化合物的分离研究很少,这一领域仍然主要由柱状化合物主导。在这里,我们提出了一种应对这些挑战的一般方法,即引入新的“平方矿”连接类。我们的假设是,高度对称的方形孔隙与平行的、低电子的面板应该加强与富电子的、芳香的来宾的定向相互作用,同时使我们能够精确地控制孔隙的大小。灵感来自Šolomek13和Gawroński等人的作品。17 .我们选择了萘二亚胺胺NDI作为刚性u型构件。我们还假设使用fluorierter支架材料的Kristallinität和像是稳定增加würde12, 18,19同时吸引力又相互之间elektronenarmen Paneelen和碳氢化合物elektronenreichen Benzol (B)或者河边(T)可能实现投资与互补作用的总和在Hexafluorbenzol-Benzol-Dimeren .19,20因此,我们选择四氟对苯二甲醛(F4)和八氟联苯二醛12c (F8)作为自组装低电子方形和矩形大环NDI2F42和NDI2F82的额外组件。 将相应的醛与胺NDI在甲苯中105°C加热3天,形成纯大环结晶沉淀。HRMS-ESI分析显示,形成的Di2Di2凝结产物的质量分别为1261.3840 m/z (NDI2F42)和1557.3724 m/z (NDI2F82)。此外,核磁共振分析清楚地证实了D2对称化合物的成功合成。再次溶解的小麦在1H和19F NMR-Spektrum敏锐的信号(插图S71-S72 S80-S81),连同Diffusionskoeffizienten的5.01⋅10−10万平方米⋅s−1和4.68⋅10−10万平方米⋅s−1(插图S77和S86)一个清洁Kristallisation没有附带利益的文件.高分子聚合物高结晶材料的产率分别为83% (NDI2F42)和69% (NDI2F82),相当于从商业上可用的起始材料经过4-5个步骤后的总产率分别为66%和41%(图1a)。对NDI2F42和NDI2F82晶体的单晶x射线衍射分析(SC-XRD)显示出所需的矩形孔隙(图1b-c)。然而,大环不是平面的,而是类似于环丁烷的折叠构象。二氨基环己烷单元形成了假设的角,而NDI和氟苯形成了“键”,导致了高度对称的结构,相对的边扭曲约90°,形成了一个光学上的“X”(见图1b-c)。由于这种变形,方胺NDI2F42产生的孔隙尺寸为5.4 A × 4.0 A,而NDI2F82通过加长的八氟联苯单元产生的孔尺寸为6.6 A × 4.4 A。水晶激活后通过Lösungsmittelaustausch n-Pentan和晒干,通过动态。事实上,在80°C显示Gassorptionsversuche与N2在77 K发挥Isotherme类型III所住几乎感觉不到的Porosität彼此联系,在使用N2的文件(BET&lt; 10万平方米的⋅g−1).然而,这两种化合物在273k时都表现出对二氧化碳的吸附行为,这种吸附模式与较小的大环(如:事实上Triangliminen, .大环NDI2F82 (0.92 mmol⋅g−1)比小环NDI2F42 (0.61 mmol⋅g−1)吸收更多,因此可以归类为多孔。令我们惊讶的是,单溶剂的体积蒸汽吸收试验显示,对于这两种化合物,B和CH的吸收能力只有微不足道的差异。这两个大周期对B的亲和力都很低,无论是在NDI2F42的低压力范围(P/P0& 0.1)还是在NDI2F82的高压力范围(P/P0& 0.5)(图S25 - S26)。考虑到这些意想不到的结果,我们进行了进一步的实验,以检查得到的材料在动态固体-蒸汽扩散条件下的吸收特性和分离行为。为此,用各种等摩尔碳氢化合物蒸汽混合物孵育结晶大环24 - 48小时。与体积单溶剂蒸汽吸附试验相比,这两个大环显示出最初预期的芳香族化合物与环脂肪族化合物的高亲和力(图S29)。虽然观察到两种大环的选择性存在显著差异,但NDI2F42对B的亲和力非常高,≈97%,而NDI2F82对B的选择性较低,≈70%。为了了解B@NDI2F42的超分子相互作用,从B中培育晶体并使用SC-XRD进行分析。晶体结构的叠加表明整体结构基本保持不变(图S9 - S10)。芳香族环的大小、排列和方向保持不变,单斜空间群C2保持不变。散装材料的PXRD分析也证实了结构相似性,独立于使用的芳香族溶剂(图S18)。在B@NDI2F42中,B分子的结构是有序的(图2)。在一维孔隙中,B有两种不同的方向,这是由与大环或邻近的B分子的相互作用决定的。一个B分子位于腔中心的氟化侧壁之间,而另一个B分子位于腔上方的t形排列中(图2a)。 中心B分子与四氟苯板(中心到中心距离为3.86 A)对称πF排列,与NDI2F42的NDI板(中心到平面距离为3.24 A和3.20 A) CAR−H相互作用。第二个B分子通过CAR−H π相互作用(H-中心距离为2.51 A)和C−Ar−H O相互作用(距离为2.85 A和2.83 A)与邻近的大环稳定(图S13),导致孔隙内垂直和水平交替排列(图2b)。相比之下,在B@NDI2F82中,b客体分子相对于氟苯单位只有一个方向。由于扭曲的氟化联苯板,观察到的πF间距只有一个大的平行位移(中心到中心的距离为4.12 A),这与B@NDI2F42中的三明治πF·π堆栈明显不同(图S14)。为了更好地了解固体中的主机-客体相互作用,我们对B@NDI2F42的几何优化结构进行了独立梯度模型22 (IGM)和QTAIM分析23(图S15 - 17)。分析显示,中心B分子与四氟苯和NDI板之间存在吸引人的相互作用。此外,QTAIM分析显示,中心B原子与NDI板和邻近B分子之间存在多个键合临界点(bcp),而B与四氟苯板之间没有观察到bcp。这强烈表明吸引相互作用主要是由范德华力引起的,而不是由π-轨道相互作用引起的(图S16 - S17)。最终的计算表明,NDI2F42的矩形孔隙形状最大限度地增加了接触面积,允许客体分子与缺乏电子的大环之间进行多次弱相互作用。然后,我们使用固体蒸汽扩散对等摩尔溶剂混合物进行了时间依赖性的固体蒸汽吸附试验,并使用1H核磁共振实验随着时间的推移量化了客体吸收(图S39 - S47)。为了进行比较,我们研究了两种不同的二元芳香族/脂肪族混合物,B vs. CH和T vs. MCH,以及一种除B和CH外还含有环己烯(CHE)的三元混合物。此外,我们还分析了个别溶剂蒸气的吸收情况。所有获得的吸附曲线都显示出快速的初始吸收,在此期间,可访问的孔隙被快速填充,直到达到恒定的总吸收(图3a-c)。观察到的NDI2F42的总吸收为1.8 - 2.1 mol mol−1,与SC-XRD结构确定的2:1宿主-客比非常一致,而延长的大周期NDI2F82的总吸收高达2.8 - 3.1 mol mol−1。这种最初的吸收部分与一个短暂的平衡阶段重叠,在此期间,孔隙内的脂肪族分子逐渐被芳香族来宾取代,导致芳香族来宾随着时间的推移而富集。例如,NDI2F42在2/3饱和度(5分钟)时对B/CH的选择性为76:24,在达到平衡后逐渐增加,选择性为97:3(图3a)。例如,苯混合物的初始吸收和平衡时间通常较短(10分钟),平衡时间受宏观循环的影响更大。然而,在所有情况下,平衡都很快实现了。以NDI2F42为例,在总扩散时间约60分钟后达到平衡(对于B/CH;B/CHE/CH和T/MCH混合物为80分钟),而苯混合物为80分钟,甲苯混合物为180分钟,NDI2F82达到平衡。据我们所知,这是超分子系统中最快的吸附过程,因为大多数超分子宿主系统正在经历结构转变,需要几个小时的7d、7g、9、10b、11a、11k或通过Tag7a、7g、11a达到平衡。因此,我们假设在我们提出的宏观周期体系中,只会发生最小的结构变化。与体积蒸汽吸收试验(见上文)一致,在固体蒸汽扩散试验中,所有单一溶剂的吸收速率和饱和时间可比较,只对芳香化合物有轻微的偏好。 此外,未改变的PXRD反射表明晶体和孔隙在结构上是惰性的,对所有溶剂都是开放的(图S19 - S22),这表明分离主要是由有吸引力的宿主-客体相互作用驱动的。最近由Khashab等人提出。一种氟化柱[6],在体积蒸汽吸附和突破实验中显示出非常快的吸附动力学(在1.2 mbar平衡压力下,Peq为60 s),导致B对CH的高选择性(20:1)。然而,没有对该系统进行单溶剂或混合物的固体蒸汽扩散研究,因此没有确定达到平衡所需的时间。相比之下,在体积蒸汽吸附试验中,NDI2F42显示,第一个数据点(Peq= 0.1 mbar)达到平衡的时间非常短,为30秒,最后一个吸附点达到平衡的时间为25分钟(Peq=93 mbar)(图S27 - 28)。这与固体蒸汽扩散试验一致,苯混合物在20分钟后达到饱和度(NDI2F42中的T/MCH为40分钟)。达到平衡后,NDI2F42建立强有力的关系,为芳香联系Selektivitäten的97:3 B / f、87:8 5 B /切/ f和93:7 T /红细胞血红蛋白量(图3d)也拥有很高的效率以分手的循环联系cyclisch-aliphatischen驾驶的操作.值得注意的是,NDI2F42在三元混合物B/CHE/CH中也保持了类似的选择性,并有效地吸收了CHE(加氢过程的副产物)2,显示出对几乎不吸附的CH的轻微偏好。相比之下,自然扭曲的NDI2F82氟化板严重阻碍了吸引相互作用,导致选择性较低(B/CH 80: 20, B/CHE/CH 57:24:19, T/MCH 80: 20)。这强调了NDI2F42方孔中有利相互作用的重要性。虽然一些专门针对甲苯或苯混合物的共价体系显示出比NDI2F42更高的选择性,但还没有普遍适用的体系的报道(表S1)。5a, 5c, 25到目前为止,在这方面只研究了两种基于柱[n]en的系统,与T或B相比,它们要么没有选择性,要么选择性很低,吸收速度较慢。黄等。发表了两种不同大小的柱[n],对MCH(柱[6]en)或T(柱[5]en)的选择性高达99%。这些却几乎没有表现出选择性B / CH-Gemische (55% (B) .7g此外Desorptionsprozesses》调查显示与Dampf-Gemischen饱和水晶切我或NDI2F42-Kristallen人人都很快蒸发,而在24小时之后仍然几乎70%的原B和90%的T-Gehalts毛孔里还剩.相比之下,86%的MCH、89%的CHE和97%的CH在同一时期丢失,导致B/CHE/CH的选择为98:1:1,T/MCH的选择为99:1(图S36 - 38)。将结晶NDI2F42材料(80°C, 150 mbar)活化1-2小时,完全去除环脂肪族碳氢化合物,但NDI2F42保留了高纯度的芳香族来宾。或者,将晶体浸泡在正戊烷中,可以在不到一小时内释放所有客人。这也允许晶体在几个扩散循环中重复使用。无论采用何种活化方法,大环都保持了选择性和吸收能力,没有分解超过7个环的迹象(图S49 - S52)。此外,NDI2F42和NDI2F82显示出高的化学稳定性,特别是在酸性和碱性水溶液条件下,尽管亚胺配合物通常是易水解的,这是由于亚胺的动态结合。即使在水或1M NaOH中强烈搅拌结晶材料后,核磁共振实验也没有观察到分解的迹象。与0.1 M HCl相比,NDI2F42显示出分解迹象,而较大的大环NDI2F82则保持完整。值得注意的是,在这些恶劣条件下,所有样品在暴露前后都显示出相似的吸收和选择性值,这突出了材料惊人的高化学稳定性(图S61 - S68)。此外,这两种化合物表现出相对较高的热稳定性,分解温度为NDI2F42 363°C, NDI2F82 362°C(图S69 - S70)。 综上所述,我们介绍了一种新的化合物,称为方矿,它可以用来从脂肪族化合物中分离芳烃。利用动态共价亚胺化学,低电子大环作为功能晶体材料直接从反应溶液中获得,产率高。氟化苯环的引入和独特的矩形孔隙结构允许宿主分子和宿主分子之间有吸引力的相互作用,导致芳香族化合物对脂肪族的高亲和力。NDI2F42在这方面表现得特别好,它在其氟化板之间捕获芳香族介子,对芳香族化合物的选择性为97:3 (B/CH)和93:7 (T/MCH)。它们的选择性主要是由吸引相互作用的总和决定的,而不是仅仅通过孔隙大小或结构变化来实现。除了他们做Wiederverwendbarkeit惊人的高稳定在basischen和酸性条件,简单的生产卓越的吸收能力,并提出Squareimine为分子的识别,现代的Verbindungsklasse supramolekularen Adsorbermaterialien和未开发的潜力selbstassemblierter更容易Funktionsmaterialien .
本文章由计算机程序翻译,如有差异,请以英文原文为准。

Fluorierte Squareimine zur molekularen Trennung von aromatischen und aliphatischen Verbindungen

Fluorierte Squareimine zur molekularen Trennung von aromatischen und aliphatischen Verbindungen

Reinigungsprozesse wie Destillation, die in der industriellen Chemie von großer Bedeutung sind, machen etwa 10–15 % des weltweiten Energieverbrauchs aus.1 Cyclische aliphatische Verbindungen wie (Alkyl)-Cyclohexane besitzen eine breite Palette von Anwendungen und werden häufig als Lösungsmittel, Rohstoffe für die Polymersynthese von Nylon2 oder Kraftstoffersatz verwendet.3 Ihre Synthese erfolgt typischerweise durch Hydrierung der aromatischen Ausgangsstoffe. So können Cyclohexan (CH) und Methylcyclohexan (MCH) durch Hydrierung von Benzol (B) bzw. Toluol (T) hergestellt werden. Ihre Trennung ist aufgrund ähnlicher physikalischer Eigenschaften (Siedepunkt und Dampfdruck) und ihrer Tendenz zur Bildung von Azeotropen über ein breites Spektrum von Mischverhältnissen zeit- und energieaufwändig.1-3, 4b

In den letzten Jahren haben sich Chemiker:innen zunehmend der Verwendung poröser Materialien wie metallorganischen Gerüstverbindungen (MOFs)4 zugewandt, aber auch diskreten Molekülen als supramolekulare Adsorptionsmaterialien, die eine Diskriminierung zwischen unpolaren Verbindungen ermöglichen.5 Angetrieben von der reichen Wirt-Gast-Chemie der kovalenten Makrocyclen,5, 6, 7, 8, 9, 10b insbesondere der Gruppe der Pillar[n]ene,5, 6c, 7b, 7e-8 ist die Entwicklung dieser Verbindungen hin zu nichtporösen adaptiven Kristallen (NACs) von großem Interesse. Diese im Wesentlichen nicht-porösen Materialien durchlaufen durch spezifische Wirt-Gast-Wechselwirkungen induzierte strukturelle Veränderungen, um ausgewählte Gäste aufzunehmen und so die selektive Trennung von Benzol oder Toluol von ihren aliphatischen Gegenstücken,6a, 7a, 7c, 7d, 7g, 9, 10b Dichlormethan von anderen Halogenmethanen6c und Mischungen alkylierter Benzole zu ermöglichen.7b, 8a Trotz beeindruckender Trennergebnisse werden diese Verbindungen oft mittels einer längeren linearen Synthese erhalten, was aufgrund ihrer komplexen dreidimensionalen Strukturen in niedrigen Gesamtausbeuten resultiert.9 Die dynamisch-kovalente Chemie (DCC) bietet eine vielversprechende Alternative, indem sie die Assemblierung komplexer Strukturen aus einfachen Bausteinen in hoher Ausbeute in einem einzigen Schritt ermöglicht.10a, 11, 12, 13, 14-16, 17, 18d Dennoch sind im Vergleich zu den vielseitigen Eigenschaften der Pillar[n]ene bislang nur wenige DCC-basierte Systeme für Trennungen beschrieben worden.5a, 11 Die prominentesten Klassen sind Trianglimine11a, 11d-11i und verwandte Verbindungen sowie Imin-basierte dynamisch-kovalente Käfige.11b, 11j, 11k Beide Klassen fungieren hauptsächlich als NACs, wobei ihre Selektivität durch die Summe mehrerer spezifischer Wechselwirkungen zwischen Wirt und Gast bestimmt wird, die zu einer strukturellen Umwandlung führen und in vielen Fällen in einem langsamen Adsorptionsprozess über mehrere Stunden resultieren.11 Zwar weisen sie im Vergleich zu den kovalenten makrocyclischen Verbindungen niedrigere Selektivitäten auf, jedoch sind ihre leichte Zugänglichkeit und strukturelle Vielfalt von Vorteil. Khashab et al. konnten diese Vielfalt demonstrieren, als sie sich mit komplexen Trennaufgaben, welche die Trennung mehrerer (Halo−)Alkane11e-11g oder substituierter Benzole umfassten, beschäftigten.11d, 11h, 11i, 11k Kürzlich zeigte die Gruppe, dass entweder die intrinsischen Poren eines Trianglimins oder die extrinsischen Poren des entsprechenden Trianglamins genutzt werden konnten, um zwischen Toluol (T) und Methylcyclohexan (MCH) zu unterscheiden.11a Trotz dieser vielversprechenden Ergebnisse gab es bisher nur wenige Untersuchungen zur Trennung von aromatischen und aliphatischen Verbindungen, einem Bereich, der nach wie vor weitgehend von Pillar[n]enen dominiert wird.

Hier präsentieren wir einen allgemeinen Ansatz zur Bewältigung dieser Herausforderungen, indem wir die neue Verbindungsklasse der „Squareimine“ einführen. Unserer Annahme nach sollten hochsymmetrische, quadratisch geformte Poren mit parallelen, elektronenarmen Paneelen die gezielten Interaktionen mit elektronenreichen, aromatischen Gästen verstärken und uns gleichzeitig eine präzise Kontrolle über die Porengröße ermöglichen. Inspiriert von den Arbeiten von Šolomek13 und Gawroński et al.17 wählten wir das Naphthalindiimid-basierte Amin NDI als starren, U-förmigen Baustein. Wir nahmen zudem an, dass der Einsatz fluorierter Bausteine die Kristallinität und thermische Stabilität des Materials erhöhen würde12, 18, 19 und zugleich attraktive Wechselwirkungen zwischen den elektronenarmen Paneelen und elektronenreichen Kohlenwasserstoffen wie Benzol (B) oder Toluol (T) ermöglichen könnte, ähnlich der Summe der komplementären Wechselwirkungen in Hexafluorbenzol–Benzol-Dimeren.19, 20 Daher entschieden wir uns für Tetrafluorterephthalaldehyd (F4) und Octafluorbiphenyldialdehyd12c (F8) als weitere Bausteine zur Selbstassemblierung der elektronenarmen quadratischen bzw. rechteckigen Makrocyclen NDI2F42 und NDI2F82. Das Erhitzen in Toluol des entsprechenden Aldehyds mit dem Amin NDI bei 105 °C für 3 Tage führt zur Bildung der reinen Makrocyclen als kristalline Niederschläge. HRMS-ESI-Analysen zeigten die Bildung von Di2Di2-Kondensationsprodukten mit entsprechenden Massen von 1261,3840 m/z (NDI2F42) und 1557,3724 m/z (NDI2F82). Darüber hinaus bestätigte die NMR-Analyse eindeutig die erfolgreiche Synthese der angestrebten D2-symmetrischen Verbindungen. Erneut gelöste Kristalle zeigen sowohl im 1H als auch im 19F NMR-Spektrum scharfe Signale (Abbildungen S71–S72, S80–S81), was zusammen mit Diffusionskoeffizienten von 5,01 ⋅ 10−10 m2 ⋅ s−1 und 4,68 ⋅ 10−10 m2 ⋅ s−1 (Abbildungen S77 und S86) auf eine saubere Kristallisation ohne polymere Nebenprodukte hinweist. Die hochkristallinen Materialien können dabei in hohen Ausbeuten von 83 % (NDI2F42) und 69 % (NDI2F82) erhalten werden, was Gesamtausbeuten von 66 % bzw. 41 % über 4–5 Schritte ausgehend von kommerziell erhältlichen Ausgangsmaterialien entspricht (Abbildung 1a). Einkristall-Röntgenbeugungsanalysen (SC-XRD) der Kristalle von NDI2F42 und NDI2F82 offenbarten die gewünschten rechteckigen Poren (Abbildung 1b–c). Die Makrocyclen sind jedoch nicht planar, sondern ähneln eher der gefalteten Konformation von Cyclobutan. Während die Diaminocyclohexan-Einheiten die hypothetischen Ecken bilden, formen das NDI und die Fluorbenzole die „Bindungen“, was zu einer hochsymmetrischen Struktur führt, bei der die gegenüberliegenden Seiten um etwa 90° verdrillt sind und optisch ein „X“ formen (siehe Abbildung 1b–c). Aufgrund dieser Verformung erzeugt das Squareimin NDI2F42 nur eine annähernd quadratische Pore mit Abmessungen von 5,4 Å×4,0 Å, während NDI2F82 durch die verlängerte Octafluorbiphenyl-Einheit ein länglich geformtes Fenster von 6,6 Å×4,4 Å bildet.

Nach der Aktivierung der Kristalle durch Lösungsmittelaustausch mit n-Pentan und Trocknen mittels dynamischen Vakuums bei 80 °C zeigten Gassorptionsversuche mit N2 bei 77 K eine Isotherme vom Typ III, was auf eine praktisch nicht vorhandene Porosität für beide Verbindungen bei Verwendung von N2 hinweist (BET<10 m2 ⋅ g−1). Beide Verbindungen zeigen jedoch adsorptives Verhalten für CO2 bei 273 K, ein Sorptionsmuster, welches dem kleinerer Makrocyclen, z. B. Triangliminen, ähnelt.11i Der größere Makrocyclus NDI2F82 zeigte dabei eine höhere Aufnahme (0,92 mmol ⋅ g−1) im Vergleich zum kleineren NDI2F42 (0,61 mmol ⋅ g−1), die Makrocyclen können somit letztendlich als porös eingeordnet werden. Zu unserer Überraschung zeigten volumetrische Einzelsolvent-Dampfsorptionsversuche nur einen vernachlässigbaren Unterschied in den Aufnahmekapazitäten zwischen B und CH für beide Verbindungen. Beide Makrocyclen zeigten lediglich eine geringe Affinität zu B, entweder im niedrigen (P/P0<0,1) im Fall von NDI2F42 oder im hohen Druckbereich (P/P0>0,5) bei NDI2F82 (Abbildungen S25–S26).

Angesichts dieser unerwarteten Ergebnisse führten wir weitere Experimente durch, um die Aufnahmeeigenschaften und das Separationsverhalten des erhaltenen Materials unter dynamischen Feststoff-Dampf-Diffusionsbedingungen zu untersuchen. Dazu wurden die kristallinen Makrocyclen 24 bis 48 Stunden lang mit verschiedenen äquimolaren Kohlenwasserstoffdampfgemischen inkubiert. Im Gegensatz zu den volumetrischen Einzelsolvent-Dampfsorptionsversuchen zeigten beide Makrocyclen die ursprünglich erwartete hohe Affinität für aromatische Verbindungen gegenüber ihren cyclisch-aliphatischen Gegenstücken (Abbildung S29). Obwohl ein signifikanter Unterschied in der Selektivität zwischen den beiden Makrocyclen beobachtet werden konnte, zeigte NDI2F42 beispielsweise für ein B/CH-Gemisch eine sehr hohe Affinität zu B mit einer Selektivität von ≈97 %, während NDI2F82 eine geringere Selektivität für B von ≈70 % aufwies. Um Einblicke in die supramolekularen Wechselwirkungen für B@NDI2F42 zu gewinnen, wurden Kristalle aus B gezüchtet und mittels SC-XRD analysiert. Das Überlagern der Kristallstrukturen zeigt, dass die Gesamtstruktur weitgehend unverändert bleibt (Abbildungen S9–S10). Die Größe, Packung und Ausrichtung der aromatischen Ringe bleiben unverändert, und die monokline Raumgruppe C2 wird beibehalten. Die PXRD-Analyse des Bulk-Materials bestätigte ebenfalls die strukturellen Ähnlichkeiten unabhängig vom verwendeten aromatischen Lösungsmittel (Abbildung S18). In B@NDI2F42 sind die B-Moleküle in der Struktur geordnet (Abbildung 2). Innerhalb der eindimensionalen Pore nimmt das B zwei verschiedene Orientierungen ein, die durch Wechselwirkungen entweder mit dem Makrocyclus oder den benachbarten B-Molekülen beeinflusst werden. Ein B-Molekül richtet sich zwischen den fluorierten Seitenwänden im Zentrum der Kavität aus, während ein weiteres B-Molekül oberhalb in einer T-förmigen Anordnung positioniert ist (Abbildung 2a). Das zentrale B-Molekül zeigt eine symmetrische πF⋅⋅⋅π Anordnung mit beiden Tetrafluorbenzol-Paneelen (Zentrum-zu-Zentrum-Abstand von 3,86 Å) sowie CAr−H⋅⋅⋅π-Wechselwirkungen mit den NDI-Paneelen von NDI2F42 (Zentrum-zu-Ebene-Abstände von 3,24 Å und 3,20 Å). Das zweite B-Molekül wird durch CAr−H⋅⋅⋅π-Wechselwirkungen (H-zum-Zentrum-Abstand von 2,51 Å) und C−Ar−H⋅⋅⋅O-Wechselwirkungen (Abstände von 2,85 Å und 2,83 Å) mit benachbarten Makrocyclen stabilisiert (Abbildung S13), was zu einer abwechselnd vertikalen und horizontalen Anordnung innerhalb der Poren führt (Abbildung 2b). Im Gegensatz dazu nehmen die B-Gastmoleküle in B@NDI2F82 nur eine einzige Orientierung relativ zu den Fluorbenzol-Einheiten ein. Aufgrund der verdrehten fluorierten Biphenyl-Paneele wird lediglich ein großer πF⋅⋅⋅π-Abstand mit paralleler Verschiebung beobachtet (Zentrum-zu-Zentrum-Abstand von 4,12 Å), was sich deutlich von den sandwichartigen πF⋅⋅⋅π-Stapeln in B@NDI2F42 unterscheidet (Abbildung S14). Um tiefere Einblicke in die Wirt-Gast-Wechselwirkungen im Festkörper zu gewinnen, wurde eine Independent Gradient Model22 (IGM)- und QTAIM-Analyse23 von der geometrieoptimierten Struktur von B@NDI2F42 durchgeführt (Abbildung S15–17). Die Analysen offenbarten attraktive Wechselwirkungen zwischen dem zentralen B-Molekül mit den Tetrafluorbenzol- als auch den NDI-Paneelen. Zusätzlich zeigte die QTAIM-Analyse mehrere bindungskritische Punkte (BCPs) zwischen den Wasserstoffatomen des zentralen B und den NDI-Paneelen sowie dem benachbarten B-Molekül, während keine BCPs zwischen B und den Tetrafluorbenzol-Paneelen beobachtet wurden. Dies deutet stark darauf hin, dass die attraktiven Wechselwirkungen hauptsächlich auf Van-der-Waals-Kräfte zurückzuführen sind und nicht auf bindende π-Orbitalwechselwirkungen (Abbildungen S16–S17). Die Berechnungen zeigen letztlich, dass die rechteckige Porenform von NDI2F42 die Kontaktfläche maximiert, wodurch mehrere schwache Wechselwirkungen zwischen dem Gastmolekül und dem elektronenarmen Makrocyclus ermöglicht werden.

Im Anschluss führten wir zeitabhängige Feststoff-Dampf-Adsorptionsversuche von äquimolaren Lösungsmittelgemischen mittels Feststoff-Dampfdiffusion durch und quantifizierten die Gastaufnahme über die Zeit mithilfe von 1H NMR Experimenten (Abbildungen S39–S47). Zum Vergleich untersuchten wir zwei verschiedene binäre aromatische/aliphatische Gemische, B vs. CH und T vs. MCH, sowie ein ternäres Gemisch, welches neben B und CH auch noch Cyclohexen (CHE) enthiellt. Zusätzlich analysierten wir die Aufnahme aus den jeweiligen Einzel-Lösungsmitteldämpfen. Dabei zeigten alle erhaltenen Adsorptionskurven eine schnelle anfängliche Aufnahme, bei welcher die zugänglichen Poren schnell gefüllt werden, bis eine konstante Gesamtaufnahme erreicht ist (Abbildung 3a–c). Die beobachtete Gesamtaufnahme von 1,8–2,1 mol ⋅ mol−1 im Fall von NDI2F42 stimmt sehr gut mit dem 2 : 1-Wirt-Gast-Verhältnis überein, welches aus der SC-XRD-Struktur bestimmt wurde, während der verlängerte Makrocyclus NDI2F82 eine höhere Aufnahme von bis zu 2,8–3,1 mol ⋅ mol−1 zeigte.

Diese anfängliche Aufnahmemenge überschneidet sich teilweise mit einer kurzen Gleichgewichtsphase, in der die aliphatischen Moleküle innerhalb der Poren allmählich durch aromatische Gäste ersetzt werden, was zu einer Anreicherung der aromatischen Gäste über die Zeit führt. So zeigte beispielsweise NDI2F42 eine Selektivität von 76 : 24 für B/CH bei 2/3 Sättigung (5 min), die allmählich zunahm, bis nach Erreichen des Gleichgewichts eine Selektivität von 97 : 3 erreicht wurde (Abbildung 3a). Die Dauer der anfänglichen Aufnahme- und Gleichgewichtsphase hängt stark vom verwendeten Lösungsmittel und dem Makrocyclus ab. Beispielsweise zeigten Benzolgemische allgemein eine kürzere anfängliche Aufnahmedauer (10 min), wobei die Gleichgewichtszeiten stärker vom Makrocyclus beeinflusst wurden. In allen Fällen wurde jedoch das Gleichgewicht schnell erreicht. So hat sich im Fall von NDI2F42 das Gleichgewicht nach einer Gesamtdiffusionszeit von etwa 60 Minuten eingestellt (für B/CH; 80 min für B/CHE/CH- und T/MCH-Gemische), während für NDI2F82 das Gleichgewicht nach 80 min für das Benzolgemisch und bei 180 min für das Toluolgemisch erreicht wurde.

Soweit wir wissen, stellt dies den schnellsten Sorptionsprozess für supramolekulare Systeme dar, da die meisten supramolekularen Wirtsysteme eine strukturelle Umwandlung durchlaufen und mehrere Stunden7d, 7g, 9, 10b, 11a, 11k oder über einen Tag7a, 7g, 11a benötigen, um das Gleichgewicht zu erreichen. Daher nehmen wir an, dass in dem von uns vorgestellten makrocyclischen System nur minimale strukturelle Umwandlungen stattfinden. Im Einklang mit den volumetrischen Dampfsorptionsversuchen (siehe oben) zeigten während der Feststoff-Dampfdiffusionsstudien alle Einzellösungsmittel vergleichbare Aufnahmeraten und Zeiten bis zur Sättigung, mit nur einer leichten Präferenz für aromatische Verbindungen. Zudem deuten die unveränderten PXRD-Reflexe darauf hin, dass die Kristalle und dementsprechend die Pore strukturell inert und für alle Lösungsmittel zugänglich sind (Abbildungen S19–S22), was nahelegt, dass die Trennung hauptsächlich durch die attraktiven Wirt-Gast-Wechselwirkungen angetrieben wird.

Kürzlich stellten Khashab et al. ein fluoriertes Pillar[6]en vor, welches in volumetrischen Dampfsorptions- und Durchbruchsexperimenten sehr schnelle Adsorptionskinetiken zeigte (60 s bei 1,2 mbar Gleichgewichtsdruck, Peq), was zu einer hohen Selektivität von B gegenüber CH (20 : 1) führte. Dabei wurden für das System jedoch keine Feststoff-Dampfdiffusionsstudien mit Einzellösungsmitteln oder Gemischen durchgeführt und somit nicht die Zeit zum Erreichen des Gleichgewichts bestimmt.11c Im Vergleich dazu zeigte NDI2F42 in volumetrischen Dampfsorptionsversuchen nur eine sehr geringe Zeit von 30 s zum Erreichen des Gleichgewichts für den ersten Datenpunkt (Peq=0,1 mbar) und bis zu 25 min (Peq=93 mbar) für den letzten Adsorptionspunkt (Abbildungen S27–28). Dies steht in gutem Einklang mit den Feststoff-Dampfdiffusionsversuchen, bei denen die Sättigung nach 20 min für die Benzolgemische (40 min für T/MCH in NDI2F42) erreicht wurde.

Nach Erreichen des Gleichgewichts zeigte NDI2F42 eine starke Affinität für aromatische Verbindungen mit Selektivitäten von 97 : 3 für B/CH, 87 : 8 : 5 für B/CHE/CH und 93 : 7 für T/MCH (Abbildung 3d) und weist somit auf eine hohe Effizienz zur Trennung aromatischer Verbindungen von ihren cyclisch-aliphatischen Gegenstücken auf. Dabei ist es bemerkenswert, dass NDI2F42 auch im ternären Gemisch B/CHE/CH eine ähnliche Selektivität beibehielt und effektiv CHE, ein Nebenprodukt des Hydrierungsprozesses,2 zusätzlich aufnahm, wobei es eine leichte Präferenz gegenüber dem kaum adsorbierten CH zeigte. Im Gegensatz dazu behindern die von Natur aus verdrehten fluorierten Paneelen von NDI2F82 attraktive Wechselwirkungen erheblich, was in geringeren Selektivitäten resultiert (80 : 20 für B/CH, 57 : 24 : 19 für B/CHE/CH und 80 : 20 für T/MCH). Dies unterstreicht die Bedeutung der günstigen Wechselwirkungen in der quadratischen Pore von NDI2F42.

Obwohl einige kovalente Systeme, die speziell auf Toluol- oder Benzolgemische abzielen, eine höhere Selektivität als NDI2F42 zeigen, wurde bisher über kein allgemein anwendbares System berichtet (Tabelle S1).5a, 5c, 25 Soweit bekannt, wurden nur zwei Pillar[n]en-basierte Systeme in diesem Zusammenhang untersucht, die entweder keine oder nur sehr geringe Selektivitäten gegenüber T oder B sowie eine langsamere Aufnahme aufwiesen. Huang et al. publizierten zwei Pillar[n]ene unterschiedlicher Größen mit einer hohen Selektivität von 99 % für entweder MCH (Pillar[6]en) oder T (Pillar[5]en). Diese zeigten jedoch nahezu keine Selektivität für B/CH-Gemische (55 % für B).7g Darüber hinaus zeigte die Untersuchung des Desorptionsprozesses von mit Dampf-Gemischen gesättigten Kristallen, dass CHE, CH oder MCH schnell aus den NDI2F42-Kristallen verdampfen, während nach 24 Stunden immer noch fast 70 % des ursprünglichen B- und 90 % des T-Gehalts in der Pore verbleiben. Zum Vergleich: 86 % MCH, 89 % CHE und 97 % CH gehen im gleichen Zeitraum verloren, was in Selektivitäten von >98 : 1 : 1 für die B/CHE/CH- und >99 : 1 für die T/MCH-Gemische resultiert (Abbildungen S36–38).

Die Aktivierung des kristallinen NDI2F42-Materials (80 °C und 150 mbar) für 1–2 Stunden entfernt dabei vollständig die cyclisch-aliphatischen Kohlenwasserstoffe, NDI2F42 hält jedoch die aromatischen Gäste in hoher Reinheit zurück. Alternativ konnten durch das Eintauchen der Kristalle in n-Pentan alle Gäste in weniger als 1 Stunde freigesetzt werden. Dies ermöglicht ebenfalls die Wiederverwendung der Kristalle in mehreren Diffusionscyclen. Dabei behielten die Makrocyclen unabhängig von der Reaktivierungsmethode ihre Selektivität und Aufnahmekapazität ohne Anzeichen einer Zersetzung über 7 Cyclen bei (Abbildungen S49–S52).

Zudem zeigen NDI2F42 und NDI2F82, trotz der typischerweise hydrolyseanfälligen Natur von Iminkomplexen, resultierend aus der dynamischen Iminbindung, eine hohe chemische Stabilität, insbesondere unter sauren und basischen wässrigen Bedingungen. Selbst nach intensivem Rühren der kristallinen Materialien in Wasser oder 1 M NaOH wurden mittels NMR Experimenten keine Anzeichen von Zersetzung beobachtet. Lediglich gegenüber 0,1 M HCl zeigte NDI2F42 Zersetzungsanzeichen, während der größere Makrocyclus NDI2F82 intakt blieb. Bemerkenswerterweise wiesen alle Proben unter diesen harschen Bedingungen ähnliche Aufnahme- und Selektivitätswerte sowohl vor als auch nach der Exposition auf, was die überraschend hohe chemische Stabilität des Materials hervorhebt (Abbildungen S61–S68). Zusätzlich zeigten beide Verbindungen eine relativ hohe thermische Stabilität mit Zersetzungstemperaturen von 363 °C für NDI2F42 und 362 °C für NDI2F82 (Abbildungen S69–S70).

Zusammenfassend haben wir eine neuartige Verbindungsklasse, die Squareimine, vorgestellt, die zur Trennung von aromatischen Kohlenwasserstoffen von ihren aliphatischen Gegenstücken verwendet werden kann. Durch die Nutzung der dynamischen kovalenten Imin-Chemie werden die elektronenarmen Makrocyclen direkt aus der Reaktionslösung als funktionelle kristalline Materialien in hohen Ausbeuten erhalten. Die Einführung fluorierter Benzolringe und die einzigartige rechteckige Porenstruktur ermöglichen attraktive Wechselwirkungen zwischen Wirt- und Gastmolekülen, was zu einer hohen Affinität für aromatische Verbindungen gegenüber aliphatischen führt. Insbesondere der quadratische Makrocyclus NDI2F42 zeigt sich in dieser Hinsicht überlegen, indem dieser aromatische Gäste zwischen seinen fluorierten Paneelen einfängt und eine hohe Selektivität für aromatische Verbindungen von 97 : 3 (B/CH) und 93 : 7 (T/MCH) aufweist. Anstatt diese nur durch die Porengröße oder strukturelle Veränderungen zu erreichen, wird ihre Selektivität hauptsächlich durch die Summe der attraktiven Wechselwirkungen bestimmt. Zusätzlich machen ihre Wiederverwendbarkeit, die überraschend hohe Stabilität sowohl unter basischen als auch sauren Bedingungen, die einfache Herstellung und die hervorragende Aufnahmekapazität die vorgestellten Squareimine zu einer vielversprechenden Verbindungsklasse für die molekulare Erkennung in modernen supramolekularen Adsorbermaterialien mit signifikantem Potenzial für die Entwicklung zukünftiger selbstassemblierter, leichter Funktionsmaterialien.

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Angewandte Chemie 化学科学, 有机化学, 有机合成
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