{"title":"经典银行","authors":"Arne J. Venjakob, Andreas Voss","doi":"10.1007/s00142-024-00720-8","DOIUrl":null,"url":null,"abstract":"<p>Die klassische Bankart-Verletzung ist häufig Folge einer traumatischen vorderen Schulterluxation; betroffen sind überwiegend männliche Kontaktsportler. Durch Abriss des vorderen unteren Labrums vom vorderen unteren Pfannenrand kommt es zu einer erhöhten Translation zwischen Humeruskopf und Gelenkpfanne, häufig resultierend in einer persistierenden vorderen Schulterinstabilität. Begleitende Verletzungen sind insbesondere die posterosuperiore Impressionsfraktur des Humeruskopfes (Hill-Sachs-Delle) und die knöcherne Pfannenrandfraktur (knöcherne Bankart-Fraktur). Da junge Patienten und solche mit sportlichem Anspruch (Kontaktsportler) ein hohes Rezidivrisiko haben, wird bei diesem Patientenkollektiv zunehmend primär die operative Therapie empfohlen. Als Standardverfahren hat sich in den letzten Jahren die arthroskopische Labrum-Kapsel-Rekonstruktion etabliert. Dabei wird in Seiten- oder Beach-chair-Lagerung der Labrum-Kapsel-Komplex mittels mehrerer Fadenankersysteme am vorderen unteren Pfannenrand refixiert. Sofern eine größere Hill-Sachs-Delle oder ein knöchernes Glenoiddefizit besteht (Off-track-Situation), sollte zusätzlich eine weichteilige Remplissage oder eine knöcherne Augmentation des vorderen unteren Pfannenrands mittels Beckenkammspan oder Operation nach Latarjet durchgeführt werden. Die Langzeitergebnisse in der Literatur sind recht heterogen. Langzeitstudien mit hohem Evidenzlevel sind rar. Die arthroskopische vordere Stabilisierung ist bei jungen, sportlich aktiven Patienten der konservativen Therapie überlegen. Die Rezidivrate wird nach 10 bis 13 Jahren in Level-3- und -4-Studien mit ca. 30 % angegeben, wobei selten die Größe der Hill-Sachs-Delle oder des knöchernen Pfannendefekts quantifiziert und stadiengerecht therapiert wurde.</p>","PeriodicalId":42773,"journal":{"name":"ARTHROSKOPIE","volume":"37 6","pages":"428 - 432"},"PeriodicalIF":0.1000,"publicationDate":"2024-11-13","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":"0","resultStr":"{\"title\":\"Der klassische Bankart\",\"authors\":\"Arne J. Venjakob, Andreas Voss\",\"doi\":\"10.1007/s00142-024-00720-8\",\"DOIUrl\":null,\"url\":null,\"abstract\":\"<p>Die klassische Bankart-Verletzung ist häufig Folge einer traumatischen vorderen Schulterluxation; betroffen sind überwiegend männliche Kontaktsportler. Durch Abriss des vorderen unteren Labrums vom vorderen unteren Pfannenrand kommt es zu einer erhöhten Translation zwischen Humeruskopf und Gelenkpfanne, häufig resultierend in einer persistierenden vorderen Schulterinstabilität. Begleitende Verletzungen sind insbesondere die posterosuperiore Impressionsfraktur des Humeruskopfes (Hill-Sachs-Delle) und die knöcherne Pfannenrandfraktur (knöcherne Bankart-Fraktur). Da junge Patienten und solche mit sportlichem Anspruch (Kontaktsportler) ein hohes Rezidivrisiko haben, wird bei diesem Patientenkollektiv zunehmend primär die operative Therapie empfohlen. Als Standardverfahren hat sich in den letzten Jahren die arthroskopische Labrum-Kapsel-Rekonstruktion etabliert. Dabei wird in Seiten- oder Beach-chair-Lagerung der Labrum-Kapsel-Komplex mittels mehrerer Fadenankersysteme am vorderen unteren Pfannenrand refixiert. Sofern eine größere Hill-Sachs-Delle oder ein knöchernes Glenoiddefizit besteht (Off-track-Situation), sollte zusätzlich eine weichteilige Remplissage oder eine knöcherne Augmentation des vorderen unteren Pfannenrands mittels Beckenkammspan oder Operation nach Latarjet durchgeführt werden. Die Langzeitergebnisse in der Literatur sind recht heterogen. Langzeitstudien mit hohem Evidenzlevel sind rar. Die arthroskopische vordere Stabilisierung ist bei jungen, sportlich aktiven Patienten der konservativen Therapie überlegen. Die Rezidivrate wird nach 10 bis 13 Jahren in Level-3- und -4-Studien mit ca. 30 % angegeben, wobei selten die Größe der Hill-Sachs-Delle oder des knöchernen Pfannendefekts quantifiziert und stadiengerecht therapiert wurde.</p>\",\"PeriodicalId\":42773,\"journal\":{\"name\":\"ARTHROSKOPIE\",\"volume\":\"37 6\",\"pages\":\"428 - 432\"},\"PeriodicalIF\":0.1000,\"publicationDate\":\"2024-11-13\",\"publicationTypes\":\"Journal Article\",\"fieldsOfStudy\":null,\"isOpenAccess\":false,\"openAccessPdf\":\"\",\"citationCount\":\"0\",\"resultStr\":null,\"platform\":\"Semanticscholar\",\"paperid\":null,\"PeriodicalName\":\"ARTHROSKOPIE\",\"FirstCategoryId\":\"1085\",\"ListUrlMain\":\"https://link.springer.com/article/10.1007/s00142-024-00720-8\",\"RegionNum\":0,\"RegionCategory\":null,\"ArticlePicture\":[],\"TitleCN\":null,\"AbstractTextCN\":null,\"PMCID\":null,\"EPubDate\":\"\",\"PubModel\":\"\",\"JCR\":\"Q4\",\"JCRName\":\"SURGERY\",\"Score\":null,\"Total\":0}","platform":"Semanticscholar","paperid":null,"PeriodicalName":"ARTHROSKOPIE","FirstCategoryId":"1085","ListUrlMain":"https://link.springer.com/article/10.1007/s00142-024-00720-8","RegionNum":0,"RegionCategory":null,"ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":null,"EPubDate":"","PubModel":"","JCR":"Q4","JCRName":"SURGERY","Score":null,"Total":0}
Die klassische Bankart-Verletzung ist häufig Folge einer traumatischen vorderen Schulterluxation; betroffen sind überwiegend männliche Kontaktsportler. Durch Abriss des vorderen unteren Labrums vom vorderen unteren Pfannenrand kommt es zu einer erhöhten Translation zwischen Humeruskopf und Gelenkpfanne, häufig resultierend in einer persistierenden vorderen Schulterinstabilität. Begleitende Verletzungen sind insbesondere die posterosuperiore Impressionsfraktur des Humeruskopfes (Hill-Sachs-Delle) und die knöcherne Pfannenrandfraktur (knöcherne Bankart-Fraktur). Da junge Patienten und solche mit sportlichem Anspruch (Kontaktsportler) ein hohes Rezidivrisiko haben, wird bei diesem Patientenkollektiv zunehmend primär die operative Therapie empfohlen. Als Standardverfahren hat sich in den letzten Jahren die arthroskopische Labrum-Kapsel-Rekonstruktion etabliert. Dabei wird in Seiten- oder Beach-chair-Lagerung der Labrum-Kapsel-Komplex mittels mehrerer Fadenankersysteme am vorderen unteren Pfannenrand refixiert. Sofern eine größere Hill-Sachs-Delle oder ein knöchernes Glenoiddefizit besteht (Off-track-Situation), sollte zusätzlich eine weichteilige Remplissage oder eine knöcherne Augmentation des vorderen unteren Pfannenrands mittels Beckenkammspan oder Operation nach Latarjet durchgeführt werden. Die Langzeitergebnisse in der Literatur sind recht heterogen. Langzeitstudien mit hohem Evidenzlevel sind rar. Die arthroskopische vordere Stabilisierung ist bei jungen, sportlich aktiven Patienten der konservativen Therapie überlegen. Die Rezidivrate wird nach 10 bis 13 Jahren in Level-3- und -4-Studien mit ca. 30 % angegeben, wobei selten die Größe der Hill-Sachs-Delle oder des knöchernen Pfannendefekts quantifiziert und stadiengerecht therapiert wurde.
期刊介绍:
Zielsetzung der Zeitschrift
Arthroskopie und Gelenkchirurgie bietet aktuelle Fortbildung für alle arthroskopisch tätigen Ärzt*innen. Sie richtet sich sowohl an niedergelassene als auch in der Klinik tätige Ärzt*innen.
In jeder Ausgabe beschreibt ein umfassendes Leitthema den aktuellen Wissensstand zu unterschiedlichen arthroskopischen Fragestellungen. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der endoskopischen Untersuchung und Chirurgie der Gelenke. Ergänzt wird das inhaltliche Spektrum durch diagnostische und therapeutische Möglichkeiten angrenzender Methoden wie beispielsweise der minimal-invasiven chirurgischen Verfahren.
Aims & Scope
‘Arthroskopie und Gelenkchirurgie’ offers up-to-date review articles and original papers for all medical doctors and scientists working in the field of arthroscopy.
The focus is on current developments regarding endoscopic examination and surgery of the joints, diagnostic and therapeutic possibilities of related methods, e.g. minimal invasive surgery.
Freely submitted original papers allow the presentation of important clinical studies and serve scientific exchange.
Comprehensive reviews on a specific topical issue provide evidenced based information on diagnostics and therapy.
Review
All articles of Arthroskopie are reviewed.
Declaration of Helsinki
All manuscripts submitted for publication presenting results from studies on probands or patients must comply with the Declaration of Helsinki.