{"title":"“前下牙骨质疏松症”。","authors":"Leo Pauzenberger MSc (HCM)","doi":"10.1007/s00142-024-00722-6","DOIUrl":null,"url":null,"abstract":"<p>Ventrale Schulterluxationen führen häufig zu knöchernen Defekten im anteroinferioren Bereich des Glenoids. Aufgrund des Verlustes von Gelenkfläche und Konkavität können bereits geringe Defekte einen negativen Einfluss auf die Schulterstabilität haben und sollten ab ca. 10 % in die therapeutischen Überlegungen miteinbezogen werden. Bei größeren Glenoiddefekten, insuffizienter Weichteilsituation oder gleichzeitig vorliegenden relevanten Humerusdefekten, kommen knöcherne Rekonstruktionstechniken zum Einsatz. Die biomechanisch wahrscheinlich stabilste Technik stellt die Latarjet-Operation dar, die jedoch aufgrund potenzieller Bewegungseinschränkungen und relativ hoher Invasivität nicht in allen Fällen die optimale Wahl ist. Demgegenüber stehen unterschiedliche Techniken zum Transfer eines freien Knochenblocks, die große Flexibilität hinsichtlich Form, Größe und Eigenschaften des Transplantats bieten. Knochenblocktechniken bieten potenziell die Wiederherstellung einer nativen Biomechanik mit bestmöglicher Beweglichkeit. Allen Verfahren gemein ist die erfolgreiche Wiederherstellung der glenohumeralen Stabilität mit sehr guten Outcomes, niedrigen Reluxations- und Revisionsraten sowie hohen Return-to-Sports-Raten. Die Weiterentwicklung arthroskopischer Verfahren und der Einsatz nichtrigider Fixationstechniken bieten geringe Invasivität, schnelle Rehabilitation und potenziell reduzierte Komplikationsraten. Aufgrund der vielfältig verfügbaren Therapieoptionen scheint es heute obligat, dass die moderne Versorgung der Schulterinstabilität immer individuell unter Einbeziehung patientenspezifischer Faktoren erfolgen sollte.</p>","PeriodicalId":42773,"journal":{"name":"ARTHROSKOPIE","volume":"37 6","pages":"439 - 444"},"PeriodicalIF":0.1000,"publicationDate":"2024-11-08","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":"0","resultStr":"{\"title\":\"Knöcherne Augmentationsverfahren bei anteroinferioren Glenoiddefekten\",\"authors\":\"Leo Pauzenberger MSc (HCM)\",\"doi\":\"10.1007/s00142-024-00722-6\",\"DOIUrl\":null,\"url\":null,\"abstract\":\"<p>Ventrale Schulterluxationen führen häufig zu knöchernen Defekten im anteroinferioren Bereich des Glenoids. Aufgrund des Verlustes von Gelenkfläche und Konkavität können bereits geringe Defekte einen negativen Einfluss auf die Schulterstabilität haben und sollten ab ca. 10 % in die therapeutischen Überlegungen miteinbezogen werden. Bei größeren Glenoiddefekten, insuffizienter Weichteilsituation oder gleichzeitig vorliegenden relevanten Humerusdefekten, kommen knöcherne Rekonstruktionstechniken zum Einsatz. Die biomechanisch wahrscheinlich stabilste Technik stellt die Latarjet-Operation dar, die jedoch aufgrund potenzieller Bewegungseinschränkungen und relativ hoher Invasivität nicht in allen Fällen die optimale Wahl ist. Demgegenüber stehen unterschiedliche Techniken zum Transfer eines freien Knochenblocks, die große Flexibilität hinsichtlich Form, Größe und Eigenschaften des Transplantats bieten. Knochenblocktechniken bieten potenziell die Wiederherstellung einer nativen Biomechanik mit bestmöglicher Beweglichkeit. Allen Verfahren gemein ist die erfolgreiche Wiederherstellung der glenohumeralen Stabilität mit sehr guten Outcomes, niedrigen Reluxations- und Revisionsraten sowie hohen Return-to-Sports-Raten. Die Weiterentwicklung arthroskopischer Verfahren und der Einsatz nichtrigider Fixationstechniken bieten geringe Invasivität, schnelle Rehabilitation und potenziell reduzierte Komplikationsraten. Aufgrund der vielfältig verfügbaren Therapieoptionen scheint es heute obligat, dass die moderne Versorgung der Schulterinstabilität immer individuell unter Einbeziehung patientenspezifischer Faktoren erfolgen sollte.</p>\",\"PeriodicalId\":42773,\"journal\":{\"name\":\"ARTHROSKOPIE\",\"volume\":\"37 6\",\"pages\":\"439 - 444\"},\"PeriodicalIF\":0.1000,\"publicationDate\":\"2024-11-08\",\"publicationTypes\":\"Journal Article\",\"fieldsOfStudy\":null,\"isOpenAccess\":false,\"openAccessPdf\":\"\",\"citationCount\":\"0\",\"resultStr\":null,\"platform\":\"Semanticscholar\",\"paperid\":null,\"PeriodicalName\":\"ARTHROSKOPIE\",\"FirstCategoryId\":\"1085\",\"ListUrlMain\":\"https://link.springer.com/article/10.1007/s00142-024-00722-6\",\"RegionNum\":0,\"RegionCategory\":null,\"ArticlePicture\":[],\"TitleCN\":null,\"AbstractTextCN\":null,\"PMCID\":null,\"EPubDate\":\"\",\"PubModel\":\"\",\"JCR\":\"Q4\",\"JCRName\":\"SURGERY\",\"Score\":null,\"Total\":0}","platform":"Semanticscholar","paperid":null,"PeriodicalName":"ARTHROSKOPIE","FirstCategoryId":"1085","ListUrlMain":"https://link.springer.com/article/10.1007/s00142-024-00722-6","RegionNum":0,"RegionCategory":null,"ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":null,"EPubDate":"","PubModel":"","JCR":"Q4","JCRName":"SURGERY","Score":null,"Total":0}
Knöcherne Augmentationsverfahren bei anteroinferioren Glenoiddefekten
Ventrale Schulterluxationen führen häufig zu knöchernen Defekten im anteroinferioren Bereich des Glenoids. Aufgrund des Verlustes von Gelenkfläche und Konkavität können bereits geringe Defekte einen negativen Einfluss auf die Schulterstabilität haben und sollten ab ca. 10 % in die therapeutischen Überlegungen miteinbezogen werden. Bei größeren Glenoiddefekten, insuffizienter Weichteilsituation oder gleichzeitig vorliegenden relevanten Humerusdefekten, kommen knöcherne Rekonstruktionstechniken zum Einsatz. Die biomechanisch wahrscheinlich stabilste Technik stellt die Latarjet-Operation dar, die jedoch aufgrund potenzieller Bewegungseinschränkungen und relativ hoher Invasivität nicht in allen Fällen die optimale Wahl ist. Demgegenüber stehen unterschiedliche Techniken zum Transfer eines freien Knochenblocks, die große Flexibilität hinsichtlich Form, Größe und Eigenschaften des Transplantats bieten. Knochenblocktechniken bieten potenziell die Wiederherstellung einer nativen Biomechanik mit bestmöglicher Beweglichkeit. Allen Verfahren gemein ist die erfolgreiche Wiederherstellung der glenohumeralen Stabilität mit sehr guten Outcomes, niedrigen Reluxations- und Revisionsraten sowie hohen Return-to-Sports-Raten. Die Weiterentwicklung arthroskopischer Verfahren und der Einsatz nichtrigider Fixationstechniken bieten geringe Invasivität, schnelle Rehabilitation und potenziell reduzierte Komplikationsraten. Aufgrund der vielfältig verfügbaren Therapieoptionen scheint es heute obligat, dass die moderne Versorgung der Schulterinstabilität immer individuell unter Einbeziehung patientenspezifischer Faktoren erfolgen sollte.
期刊介绍:
Zielsetzung der Zeitschrift
Arthroskopie und Gelenkchirurgie bietet aktuelle Fortbildung für alle arthroskopisch tätigen Ärzt*innen. Sie richtet sich sowohl an niedergelassene als auch in der Klinik tätige Ärzt*innen.
In jeder Ausgabe beschreibt ein umfassendes Leitthema den aktuellen Wissensstand zu unterschiedlichen arthroskopischen Fragestellungen. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der endoskopischen Untersuchung und Chirurgie der Gelenke. Ergänzt wird das inhaltliche Spektrum durch diagnostische und therapeutische Möglichkeiten angrenzender Methoden wie beispielsweise der minimal-invasiven chirurgischen Verfahren.
Aims & Scope
‘Arthroskopie und Gelenkchirurgie’ offers up-to-date review articles and original papers for all medical doctors and scientists working in the field of arthroscopy.
The focus is on current developments regarding endoscopic examination and surgery of the joints, diagnostic and therapeutic possibilities of related methods, e.g. minimal invasive surgery.
Freely submitted original papers allow the presentation of important clinical studies and serve scientific exchange.
Comprehensive reviews on a specific topical issue provide evidenced based information on diagnostics and therapy.
Review
All articles of Arthroskopie are reviewed.
Declaration of Helsinki
All manuscripts submitted for publication presenting results from studies on probands or patients must comply with the Declaration of Helsinki.