慕尼黑皮肤黏膜真菌感染流行病学概述

IF 5.5 4区 医学 Q1 DERMATOLOGY
Liv C. Hoffmann, Markus Reinholz, Lars E. French, Miklós Sárdy, Andreas Wollenberg, Annette Kerschnitzki, Orsolya N. Horváth
{"title":"慕尼黑皮肤黏膜真菌感染流行病学概述","authors":"Liv C. Hoffmann,&nbsp;Markus Reinholz,&nbsp;Lars E. French,&nbsp;Miklós Sárdy,&nbsp;Andreas Wollenberg,&nbsp;Annette Kerschnitzki,&nbsp;Orsolya N. Horváth","doi":"10.1111/ddg.15484_g","DOIUrl":null,"url":null,"abstract":"<p>In der klinischen Praxis ist es wichtig, über aktuelle epidemiologische Kenntnisse zur lokalen Prävalenz von mukokutanen Pilzinfektionen zu verfügen. Das vorherrschende Spektrum der Erreger verändert sich ständig, selbst innerhalb desselben Landes. In Deutschland konnte im 20. Jahrhundert ein Anstieg von <i>T. rubrum</i> beobachtet werden, während <i>M. audouinii</i> und <i>E. floccosum</i> seltene Erreger wurden.<span><sup>10</sup></span> In einer kürzlich durchgeführten multizentrischen Studie war der häufigste Dermatophyt <i>T. rubrum</i> (78,6%), gefolgt von <i>T. interdigitale</i> (14,3%), <i>T. benhamiae</i> (3,2%), <i>T. mentagrophytes</i> (2,1%) und <i>M. canis</i> (1,7%).<span><sup>11</sup></span> In unserer Studie wurden <i>T. interdigitale und T. mentagrophytes</i> zusammen erfasst und <i>T. rubrum, T. mentagrophytes, T. benhamiae</i> und <i>M. canis</i> waren die verursachenden Erreger in 26,72%, 4,23%, 0,30% beziehungsweise 2,05% aller Pilznachweise.</p><p>Unsere Studie bestätigt auch, dass der geografische Standort das Spektrum der bei der Bevölkerung nachgewiesenen Pilzerreger beeinflusst.<span><sup>12</sup></span> <i>Trichophyton rubrum</i> ist jetzt der häufigste Dermatophyt in anderen Industrieländern und manchmal auch in Entwicklungsländern.<span><sup>13</sup></span> Wenn wir unsere Daten mit asiatischen Daten vergleichen, können wir sowohl Ähnlichkeiten als auch Unterschiede feststellen. In Japan waren <i>T. rubrum und T. interdigitale</i> die beiden häufigsten Erreger von Pilzinfektionen,<span><sup>14</sup></span> und <i>M. canis und T. tonsurans</i> waren die beiden Arten, die am häufigsten Tinea capitis verursachten.<span><sup>15</sup></span> Somit unterscheiden sich die japanischen Daten nicht viel von unseren. In China ist <i>T. rubrum</i> der häufigste Erreger von Onychomykosen (80,9%),<span><sup>16</sup></span> genau wie in München, Japan oder Singapur.<span><sup>17</sup></span> In China ist <i>C. glabrata</i> die am häufigsten vorkommende pathogene Hefe (16,8%),<span><sup>16</sup></span> aber in unserer Studie machte sie nur wenige Fälle aus. In Iran verursachte <i>T. mentagrophytes</i> Onychomykosen mit der höchsten Häufigkeit, und es war die häufigste Lokalisation einer Pilzinfektion.<span><sup>18</sup></span> <i>Trichophyton rubrum</i> und <i>T. mentagrophytes</i> waren die häufigsten Dermatophyten sowohl in unserer Abteilung als auch in Kathmandu, Nepal, jedoch mit unterschiedlicher Gewichtung; <i>T. rubrum</i> machte 73,57% aller in München nachgewiesenen Dermatophyten aus, aber nur 50% in Nepal, während <i>T. mentagrophytes</i> in 11,65% unserer Proben und 35% in Nepal auftrat.<span><sup>6</sup></span></p><p>Das Erregerspektrum ist in Mittel- und Südamerika, Afrika und im Nahen Osten viel variabler, mit regionalen Unterschieden. <i>Microsporum audouinii</i> ist insgesamt der häufigste Erreger in Afrika; in einigen Gebieten sind jedoch <i>T. violaceum und T. soudanense</i> endemisch.<span><sup>13</sup></span> In Kuwait war <i>T. mentagrophytes</i> (39%) vorherrschend, gefolgt von <i>Candida</i>-Arten (23%) und <i>M. canis</i> (16%).<span><sup>7</sup></span> In München spielt <i>M. canis</i> eine untergeordnete Rolle (2,05%). <i>Trichophyton rubrum</i> macht 26,72% aller Pilzinfektionen in München aus, während es nur in 10% aller Mykosen in Kuwait nachgewiesen wurde.<span><sup>7</sup></span> <i>Candida</i>-Arten insgesamt spielten in München eine viel größere Rolle (63,09%) als in Kuwait (23%).<span><sup>7</sup></span> <i>Epidermophyton floccosum</i>, welches in Kuwait 6,2% aller Pilzinfektionen ausmachte, war nur für 0,31% aller Dermatophytosen und 0,11% aller Pilzinfektionen in München verantwortlich.<span><sup>7</sup></span> In Dar es Salaam, Tansania, waren die häufigsten pathogenen Ursachen von Tinea capitis <i>M. canis</i> (46,7%) und <i>T. violaceum</i> (20%).<span><sup>8</sup></span> Diese Pilze sind auch dominierende pathogene Ursachen von Tinea capitis in München (24,14% beziehungsweise 23,28%), wobei <i>T. tonsurans</i> etwas häufiger vorkommt (24,57%). <i>Trichophyton schoenleinii</i> machte in Dar es Salaam 4,8% aller Dermatophyten aus und nur 0,12% aller Dermatophyten in München.<span><sup>8</sup></span></p><p>Aktuelle Daten aus Spanien zeigen, dass <i>T. rubrum</i> der am häufigsten isolierte Pilz war (76,1%), gefolgt von <i>T. mentagrophytes/T. interdigitale</i> (11,9%) und <i>M. canis</i> (2,9%),<span><sup>19</sup></span> wie in unseren Daten. In einem Übersichtsartikel von 2007 wurde die europäische Erregerprävalenz zusammengefasst.<span><sup>20</sup></span> Diese Daten heben die geografischen Unterschiede innerhalb Europas hervor. <i>Microsporum canis</i> war der häufigste verursachende Erreger von Tinea capitis, aber es gab einen Trend zum Anstieg anthropophiler Dermatophyten, hauptsächlich <i>T. tonsurans</i> im Vereinigten Königreich und <i>T. soudanense und M. audouinii</i> in Frankreich. Eine epidemiologische Umfrage zur Tinea capitis in Sarajevo, Bosnien und Herzegowina, zeigte im Jahr 2006, dass <i>M. canis</i> für 90,4% aller Fälle verantwortlich war.<span><sup>21</sup></span> In Deutschland wurde 1998 eine multizentrische, bundesweite Analyse von Tinea-capitis-Fällen durchgeführt.<span><sup>22</sup></span> Die häufigsten Erreger waren <i>M. canis</i> (n = 216; 54,8%), <i>T. mentagrophytes</i> (n = 58; 14,7%), <i>T. verrucosum</i> (n = 32; 8,1%), <i>T. violaceum</i> (n = 24; 6,1%) und <i>T. tonsurans</i> (n = 15; 3,8%).<span><sup>22</sup></span> In unserer Studie war <i>M. canis</i> nur für 20,4% der Fälle verantwortlich, während <i>T. tonsurans</i> der häufigste Erreger mit 20,8% war, mit einer steigenden Tendenz. Diese Daten unterstreichen die Bedeutung wiederholter Datenerhebungen und zeigen mögliche lokale Unterschiede innerhalb desselben Landes.</p><p>Unsere Studie war eine retrospektive Datenanalyse und konnte daher keine Daten zu Resistenzentwicklungen liefern (es wird in unserem Labor nicht routinemäßig durchgeführt, da es von den deutschen Leitlinien nicht routinemäßig empfohlen wird).<span><sup>23, 24</sup></span> Wir halten es jedoch für einen wichtigen Faktor, da sich dies möglicherweise auf die Therapieplanung in den nächsten Jahren auswirken kann. Obwohl viele Antimykotika breit wirksam sind,<span><sup>25</sup></span> gibt es relevante Ausnahmen.<span><sup>26</sup></span> Beispielsweise sind sowohl <i>C. krusei</i><span><sup>27</sup></span> als auch <i>Aspergillus</i>-Arten<span><sup>28</sup></span> intrinsisch gegenüber Fluconazol resistent. Darüber hinaus häufen sich Berichte über die Verbreitung von Terbinafin-resistenten Infektionen mit <i>T.-mentagrophytes</i>-Genotyp VIII.<span><sup>29</sup></span> In einer iranischen Familie wurde eine multiresistente (Terbinafin, Itraconazol, Fluconazol) <i>T.-mentagrophytes</i>-Genotyp-VIII-Infektion beschrieben; daher könnten in naher Zukunft weitere resistente Stämme auftreten.<span><sup>30</sup></span> Seit Abschluss unserer Studie ist ein neuer, multiresistenter Stamm, <i>T. indotinae</i>, aufgetaucht, der möglicherweise weltweit zur Änderung des Standardtherapieansatzes für Trichophyton-Infektionen führen könnte.<span><sup>31, 32</sup></span> Seit 2011 sind in Deutschland Stämme von <i>T. mentagrophytes</i> mit reduzierter Itraconazol-Empfindlichkeit zu finden,<span><sup>33</sup></span> aber Therapieresistenz ist noch selten. Nicht nur das Auftreten von multiresistenten <i>T.-mentagrophytes-/T.-indotinae</i>-Stämmen ist alarmierend, sondern auch über Therapieresistenz bei <i>T.-rubrum</i>-Infektionen wurde in den letzten zehn Jahren in Europa berichtet.<span><sup>34-36</sup></span></p><p>Obwohl <i>T. rubrum, C. albicans</i> und <i>C. parapsilosis</i> die häufigsten Erreger sind, sollten seltene Pilze, Koinfektionen und Arzneimittelresistenzen bei der Therapieauswahl berücksichtigt werden. Auch die Beobachtung, dass sich die häufigsten Pilze je nach Entnahmestelle und Patientenalter unterscheiden, soll bei der Therapieplanung berücksichtigt werden.</p><p>'Der Anstieg des Auftretens einiger Pilze, die in Deutschland nicht typisch sind (<i>T. violaceum, T. verrucosum, T. tonsurans</i>), kann möglicherweise durch Migration und Tourismus erklärt werden.<span><sup>9</sup></span> Die öffentlichen Gesundheitsmaßnahmen in den ersten Monaten der COVID-19-Pandemie haben das Erregerspektrum nicht verändert; diese Daten sollten jedoch in einigen Jahren erneut analysiert werden.</p><p>Es hat sich gezeigt, dass die PCR-Analyse Pilzinfektionen aufdecken kann, die aufgrund negativer Kulturen sonst unentdeckt geblieben wären. Hochwertige PCR<span><sup>37</sup></span> kann daher zur Diagnose sowohl von Candidosen als auch von Dermatophytosen beitragen. Der Wert der PCR-Testung zur Diagnose von Dermatomykosen wird auch in dieser epidemiologischen, retrospektiven Arbeit deutlich, auch wenn die Anzahl der PCR-Tests zu niedrig war, um eine exakte Analyse zu ermöglichen. Die PCR-Testung wird von den meisten Krankenkassen in Deutschland nicht abgedeckt, aber sie könnte den Ärzten helfen, Pilzinfektionen schneller und genauer zu diagnostizieren.<span><sup>38</sup></span></p><p>Wir möchten Frau Andrea Kieslinger für ihre Arbeit bei der Pilzkultivierung im mykologischen Labor und Herrn Sebastian Fellner für seine Hilfe bei der Datenanalyse danken.</p><p>Open access Veröffentlichung ermöglicht und organisiert durch Projekt DEAL.</p><p>Die Autoren erklären keine Interessenkonflikte. Die Studie wurde von der Klinik und Poliklinik für Dermatologie und Allergologie der LMU München, Deutschland finanziert.</p>","PeriodicalId":14758,"journal":{"name":"Journal Der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft","volume":"22 10","pages":"1371-1382"},"PeriodicalIF":5.5000,"publicationDate":"2024-10-11","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"https://onlinelibrary.wiley.com/doi/epdf/10.1111/ddg.15484_g","citationCount":"0","resultStr":"{\"title\":\"Epidemiologischer Überblick mukokutaner Pilzinfektionen in München\",\"authors\":\"Liv C. Hoffmann,&nbsp;Markus Reinholz,&nbsp;Lars E. French,&nbsp;Miklós Sárdy,&nbsp;Andreas Wollenberg,&nbsp;Annette Kerschnitzki,&nbsp;Orsolya N. Horváth\",\"doi\":\"10.1111/ddg.15484_g\",\"DOIUrl\":null,\"url\":null,\"abstract\":\"<p>In der klinischen Praxis ist es wichtig, über aktuelle epidemiologische Kenntnisse zur lokalen Prävalenz von mukokutanen Pilzinfektionen zu verfügen. 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Jahrhundert ein Anstieg von <i>T. rubrum</i> beobachtet werden, während <i>M. audouinii</i> und <i>E. floccosum</i> seltene Erreger wurden.<span><sup>10</sup></span> In einer kürzlich durchgeführten multizentrischen Studie war der häufigste Dermatophyt <i>T. rubrum</i> (78,6%), gefolgt von <i>T. interdigitale</i> (14,3%), <i>T. benhamiae</i> (3,2%), <i>T. mentagrophytes</i> (2,1%) und <i>M. canis</i> (1,7%).<span><sup>11</sup></span> In unserer Studie wurden <i>T. interdigitale und T. mentagrophytes</i> zusammen erfasst und <i>T. rubrum, T. mentagrophytes, T. benhamiae</i> und <i>M. canis</i> waren die verursachenden Erreger in 26,72%, 4,23%, 0,30% beziehungsweise 2,05% aller Pilznachweise.</p><p>Unsere Studie bestätigt auch, dass der geografische Standort das Spektrum der bei der Bevölkerung nachgewiesenen Pilzerreger beeinflusst.<span><sup>12</sup></span> <i>Trichophyton rubrum</i> ist jetzt der häufigste Dermatophyt in anderen Industrieländern und manchmal auch in Entwicklungsländern.<span><sup>13</sup></span> Wenn wir unsere Daten mit asiatischen Daten vergleichen, können wir sowohl Ähnlichkeiten als auch Unterschiede feststellen. In Japan waren <i>T. rubrum und T. interdigitale</i> die beiden häufigsten Erreger von Pilzinfektionen,<span><sup>14</sup></span> und <i>M. canis und T. tonsurans</i> waren die beiden Arten, die am häufigsten Tinea capitis verursachten.<span><sup>15</sup></span> Somit unterscheiden sich die japanischen Daten nicht viel von unseren. In China ist <i>T. rubrum</i> der häufigste Erreger von Onychomykosen (80,9%),<span><sup>16</sup></span> genau wie in München, Japan oder Singapur.<span><sup>17</sup></span> In China ist <i>C. glabrata</i> die am häufigsten vorkommende pathogene Hefe (16,8%),<span><sup>16</sup></span> aber in unserer Studie machte sie nur wenige Fälle aus. In Iran verursachte <i>T. mentagrophytes</i> Onychomykosen mit der höchsten Häufigkeit, und es war die häufigste Lokalisation einer Pilzinfektion.<span><sup>18</sup></span> <i>Trichophyton rubrum</i> und <i>T. mentagrophytes</i> waren die häufigsten Dermatophyten sowohl in unserer Abteilung als auch in Kathmandu, Nepal, jedoch mit unterschiedlicher Gewichtung; <i>T. rubrum</i> machte 73,57% aller in München nachgewiesenen Dermatophyten aus, aber nur 50% in Nepal, während <i>T. mentagrophytes</i> in 11,65% unserer Proben und 35% in Nepal auftrat.<span><sup>6</sup></span></p><p>Das Erregerspektrum ist in Mittel- und Südamerika, Afrika und im Nahen Osten viel variabler, mit regionalen Unterschieden. <i>Microsporum audouinii</i> ist insgesamt der häufigste Erreger in Afrika; in einigen Gebieten sind jedoch <i>T. violaceum und T. soudanense</i> endemisch.<span><sup>13</sup></span> In Kuwait war <i>T. mentagrophytes</i> (39%) vorherrschend, gefolgt von <i>Candida</i>-Arten (23%) und <i>M. canis</i> (16%).<span><sup>7</sup></span> In München spielt <i>M. canis</i> eine untergeordnete Rolle (2,05%). <i>Trichophyton rubrum</i> macht 26,72% aller Pilzinfektionen in München aus, während es nur in 10% aller Mykosen in Kuwait nachgewiesen wurde.<span><sup>7</sup></span> <i>Candida</i>-Arten insgesamt spielten in München eine viel größere Rolle (63,09%) als in Kuwait (23%).<span><sup>7</sup></span> <i>Epidermophyton floccosum</i>, welches in Kuwait 6,2% aller Pilzinfektionen ausmachte, war nur für 0,31% aller Dermatophytosen und 0,11% aller Pilzinfektionen in München verantwortlich.<span><sup>7</sup></span> In Dar es Salaam, Tansania, waren die häufigsten pathogenen Ursachen von Tinea capitis <i>M. canis</i> (46,7%) und <i>T. violaceum</i> (20%).<span><sup>8</sup></span> Diese Pilze sind auch dominierende pathogene Ursachen von Tinea capitis in München (24,14% beziehungsweise 23,28%), wobei <i>T. tonsurans</i> etwas häufiger vorkommt (24,57%). <i>Trichophyton schoenleinii</i> machte in Dar es Salaam 4,8% aller Dermatophyten aus und nur 0,12% aller Dermatophyten in München.<span><sup>8</sup></span></p><p>Aktuelle Daten aus Spanien zeigen, dass <i>T. rubrum</i> der am häufigsten isolierte Pilz war (76,1%), gefolgt von <i>T. mentagrophytes/T. interdigitale</i> (11,9%) und <i>M. canis</i> (2,9%),<span><sup>19</sup></span> wie in unseren Daten. In einem Übersichtsartikel von 2007 wurde die europäische Erregerprävalenz zusammengefasst.<span><sup>20</sup></span> Diese Daten heben die geografischen Unterschiede innerhalb Europas hervor. <i>Microsporum canis</i> war der häufigste verursachende Erreger von Tinea capitis, aber es gab einen Trend zum Anstieg anthropophiler Dermatophyten, hauptsächlich <i>T. tonsurans</i> im Vereinigten Königreich und <i>T. soudanense und M. audouinii</i> in Frankreich. Eine epidemiologische Umfrage zur Tinea capitis in Sarajevo, Bosnien und Herzegowina, zeigte im Jahr 2006, dass <i>M. canis</i> für 90,4% aller Fälle verantwortlich war.<span><sup>21</sup></span> In Deutschland wurde 1998 eine multizentrische, bundesweite Analyse von Tinea-capitis-Fällen durchgeführt.<span><sup>22</sup></span> Die häufigsten Erreger waren <i>M. canis</i> (n = 216; 54,8%), <i>T. mentagrophytes</i> (n = 58; 14,7%), <i>T. verrucosum</i> (n = 32; 8,1%), <i>T. violaceum</i> (n = 24; 6,1%) und <i>T. tonsurans</i> (n = 15; 3,8%).<span><sup>22</sup></span> In unserer Studie war <i>M. canis</i> nur für 20,4% der Fälle verantwortlich, während <i>T. tonsurans</i> der häufigste Erreger mit 20,8% war, mit einer steigenden Tendenz. Diese Daten unterstreichen die Bedeutung wiederholter Datenerhebungen und zeigen mögliche lokale Unterschiede innerhalb desselben Landes.</p><p>Unsere Studie war eine retrospektive Datenanalyse und konnte daher keine Daten zu Resistenzentwicklungen liefern (es wird in unserem Labor nicht routinemäßig durchgeführt, da es von den deutschen Leitlinien nicht routinemäßig empfohlen wird).<span><sup>23, 24</sup></span> Wir halten es jedoch für einen wichtigen Faktor, da sich dies möglicherweise auf die Therapieplanung in den nächsten Jahren auswirken kann. Obwohl viele Antimykotika breit wirksam sind,<span><sup>25</sup></span> gibt es relevante Ausnahmen.<span><sup>26</sup></span> Beispielsweise sind sowohl <i>C. krusei</i><span><sup>27</sup></span> als auch <i>Aspergillus</i>-Arten<span><sup>28</sup></span> intrinsisch gegenüber Fluconazol resistent. Darüber hinaus häufen sich Berichte über die Verbreitung von Terbinafin-resistenten Infektionen mit <i>T.-mentagrophytes</i>-Genotyp VIII.<span><sup>29</sup></span> In einer iranischen Familie wurde eine multiresistente (Terbinafin, Itraconazol, Fluconazol) <i>T.-mentagrophytes</i>-Genotyp-VIII-Infektion beschrieben; daher könnten in naher Zukunft weitere resistente Stämme auftreten.<span><sup>30</sup></span> Seit Abschluss unserer Studie ist ein neuer, multiresistenter Stamm, <i>T. indotinae</i>, aufgetaucht, der möglicherweise weltweit zur Änderung des Standardtherapieansatzes für Trichophyton-Infektionen führen könnte.<span><sup>31, 32</sup></span> Seit 2011 sind in Deutschland Stämme von <i>T. mentagrophytes</i> mit reduzierter Itraconazol-Empfindlichkeit zu finden,<span><sup>33</sup></span> aber Therapieresistenz ist noch selten. Nicht nur das Auftreten von multiresistenten <i>T.-mentagrophytes-/T.-indotinae</i>-Stämmen ist alarmierend, sondern auch über Therapieresistenz bei <i>T.-rubrum</i>-Infektionen wurde in den letzten zehn Jahren in Europa berichtet.<span><sup>34-36</sup></span></p><p>Obwohl <i>T. rubrum, C. albicans</i> und <i>C. parapsilosis</i> die häufigsten Erreger sind, sollten seltene Pilze, Koinfektionen und Arzneimittelresistenzen bei der Therapieauswahl berücksichtigt werden. Auch die Beobachtung, dass sich die häufigsten Pilze je nach Entnahmestelle und Patientenalter unterscheiden, soll bei der Therapieplanung berücksichtigt werden.</p><p>'Der Anstieg des Auftretens einiger Pilze, die in Deutschland nicht typisch sind (<i>T. violaceum, T. verrucosum, T. tonsurans</i>), kann möglicherweise durch Migration und Tourismus erklärt werden.<span><sup>9</sup></span> Die öffentlichen Gesundheitsmaßnahmen in den ersten Monaten der COVID-19-Pandemie haben das Erregerspektrum nicht verändert; diese Daten sollten jedoch in einigen Jahren erneut analysiert werden.</p><p>Es hat sich gezeigt, dass die PCR-Analyse Pilzinfektionen aufdecken kann, die aufgrund negativer Kulturen sonst unentdeckt geblieben wären. Hochwertige PCR<span><sup>37</sup></span> kann daher zur Diagnose sowohl von Candidosen als auch von Dermatophytosen beitragen. Der Wert der PCR-Testung zur Diagnose von Dermatomykosen wird auch in dieser epidemiologischen, retrospektiven Arbeit deutlich, auch wenn die Anzahl der PCR-Tests zu niedrig war, um eine exakte Analyse zu ermöglichen. Die PCR-Testung wird von den meisten Krankenkassen in Deutschland nicht abgedeckt, aber sie könnte den Ärzten helfen, Pilzinfektionen schneller und genauer zu diagnostizieren.<span><sup>38</sup></span></p><p>Wir möchten Frau Andrea Kieslinger für ihre Arbeit bei der Pilzkultivierung im mykologischen Labor und Herrn Sebastian Fellner für seine Hilfe bei der Datenanalyse danken.</p><p>Open access Veröffentlichung ermöglicht und organisiert durch Projekt DEAL.</p><p>Die Autoren erklären keine Interessenkonflikte. 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摘要

在临床实践中,掌握当地皮肤黏膜真菌感染流行病学的最新知识非常重要。即使在同一个国家,主要的病原体谱也在不断变化。在德国,20 世纪时发现红念珠菌增多,而 Audouinii 真菌和 E. floccosum 真菌则成为罕见病原体。在最近的一项多中心研究中,最常见的皮癣菌是 T. rubrum(78.6%),其次是 T. interdigitale(14.3%)、T. benhamiae(3.2%)、T. mentagrophytes(2.1%)和犬毛癣菌(1.7%)。12 我们的研究还证实,地理位置会影响人群中检出的真菌病原体的种类。在其他工业化国家,有时在发展中国家,红色毛癣菌是最常见的皮肤真菌。在日本,两种最常见的真菌感染致病菌是红癣菌和间皮癣菌,14 而犬毛癣菌和扁桃体癣菌是最常引起头癣的两种真菌。在中国,红癣菌是引起甲癣的最常见病原体(80.9%),16 就像在慕尼黑、日本或新加坡一样。在伊朗,麦地那龙癣菌(T. mentagrophytes)引起的甲癣发病率最高,也是最常见的局部真菌感染。红癣毛癣菌(Trichophyton rubrum)和门冬癣毛癣菌(T. mentagrophytes)是我们部门和尼 泊尔加德满都最常见的皮癣菌,但所占比重不同;红癣毛癣菌占慕尼黑检测到的皮癣菌总数的 73.57%,但在尼泊尔仅占 50%;门冬癣毛癣菌在我们的样本中占 11.65%,在尼泊尔占 35%。13 在科威特,主要的病原体是齿孢子菌(39%),其次是念珠菌(23%)和犬毛孢子菌(16%)。在慕尼黑,红色毛癣菌占真菌感染总数的 26.72%,而在科威特,红色毛癣菌仅占真菌感染总数的 10%。7 在慕尼黑,白色念珠菌占 63.09%,远高于科威特的 23%。7 在科威特,絮状表皮癣菌占真菌感染总数的 6.2%,而在慕尼黑,絮状表皮癣菌仅占皮肤癣菌感染总数的 0.31%,占真菌感染总数的 0.11%。8 在慕尼黑,这些真菌也是引起头癣的主要致病真菌(分别为 24.14% 和 23.28%),而扁桃体毛癣菌稍高一些(24.57%)。8 西班牙的最新数据显示,红癣菌是最常见的分离真菌(76.1%),其次是颚癣菌(11.9%)和犬癣菌(2.9%),19 与我们的数据相同。2007 年的一篇综述文章总结了欧洲的病原体流行情况20 。犬小孢子菌是最常见的头癣致病菌,但嗜人皮肤癣菌有增加的趋势,主要是英国的扁桃体癣菌和法国的苏旦癣菌和奥杜茵癣菌。2006 年在波斯尼亚和黑塞哥维那萨拉热窝进行的一项头癣流行病学调查显示,90.4% 的病例是由犬毛癣菌引起的。最常见的病原体为犬毛癣菌(n = 216;54.8%)、扁平苔藓菌(n = 58;14.7%)、疣状扁平苔藓菌(n = 32;8.1%)、暴发性扁平苔藓菌(n = 24;6.1%)和扁平苔藓菌(n = 15;3.8%)。22 在我们的研究中,犬毛癣菌仅占病例的 20.4%,而扁平苔藓菌是最常见的病原体,占 20.8%,且呈上升趋势。这些数据强调了重复收集数据的重要性,并显示了同一国家内可能存在的地方差异。
本文章由计算机程序翻译,如有差异,请以英文原文为准。

Epidemiologischer Überblick mukokutaner Pilzinfektionen in München

Epidemiologischer Überblick mukokutaner Pilzinfektionen in München

In der klinischen Praxis ist es wichtig, über aktuelle epidemiologische Kenntnisse zur lokalen Prävalenz von mukokutanen Pilzinfektionen zu verfügen. Das vorherrschende Spektrum der Erreger verändert sich ständig, selbst innerhalb desselben Landes. In Deutschland konnte im 20. Jahrhundert ein Anstieg von T. rubrum beobachtet werden, während M. audouinii und E. floccosum seltene Erreger wurden.10 In einer kürzlich durchgeführten multizentrischen Studie war der häufigste Dermatophyt T. rubrum (78,6%), gefolgt von T. interdigitale (14,3%), T. benhamiae (3,2%), T. mentagrophytes (2,1%) und M. canis (1,7%).11 In unserer Studie wurden T. interdigitale und T. mentagrophytes zusammen erfasst und T. rubrum, T. mentagrophytes, T. benhamiae und M. canis waren die verursachenden Erreger in 26,72%, 4,23%, 0,30% beziehungsweise 2,05% aller Pilznachweise.

Unsere Studie bestätigt auch, dass der geografische Standort das Spektrum der bei der Bevölkerung nachgewiesenen Pilzerreger beeinflusst.12 Trichophyton rubrum ist jetzt der häufigste Dermatophyt in anderen Industrieländern und manchmal auch in Entwicklungsländern.13 Wenn wir unsere Daten mit asiatischen Daten vergleichen, können wir sowohl Ähnlichkeiten als auch Unterschiede feststellen. In Japan waren T. rubrum und T. interdigitale die beiden häufigsten Erreger von Pilzinfektionen,14 und M. canis und T. tonsurans waren die beiden Arten, die am häufigsten Tinea capitis verursachten.15 Somit unterscheiden sich die japanischen Daten nicht viel von unseren. In China ist T. rubrum der häufigste Erreger von Onychomykosen (80,9%),16 genau wie in München, Japan oder Singapur.17 In China ist C. glabrata die am häufigsten vorkommende pathogene Hefe (16,8%),16 aber in unserer Studie machte sie nur wenige Fälle aus. In Iran verursachte T. mentagrophytes Onychomykosen mit der höchsten Häufigkeit, und es war die häufigste Lokalisation einer Pilzinfektion.18 Trichophyton rubrum und T. mentagrophytes waren die häufigsten Dermatophyten sowohl in unserer Abteilung als auch in Kathmandu, Nepal, jedoch mit unterschiedlicher Gewichtung; T. rubrum machte 73,57% aller in München nachgewiesenen Dermatophyten aus, aber nur 50% in Nepal, während T. mentagrophytes in 11,65% unserer Proben und 35% in Nepal auftrat.6

Das Erregerspektrum ist in Mittel- und Südamerika, Afrika und im Nahen Osten viel variabler, mit regionalen Unterschieden. Microsporum audouinii ist insgesamt der häufigste Erreger in Afrika; in einigen Gebieten sind jedoch T. violaceum und T. soudanense endemisch.13 In Kuwait war T. mentagrophytes (39%) vorherrschend, gefolgt von Candida-Arten (23%) und M. canis (16%).7 In München spielt M. canis eine untergeordnete Rolle (2,05%). Trichophyton rubrum macht 26,72% aller Pilzinfektionen in München aus, während es nur in 10% aller Mykosen in Kuwait nachgewiesen wurde.7 Candida-Arten insgesamt spielten in München eine viel größere Rolle (63,09%) als in Kuwait (23%).7 Epidermophyton floccosum, welches in Kuwait 6,2% aller Pilzinfektionen ausmachte, war nur für 0,31% aller Dermatophytosen und 0,11% aller Pilzinfektionen in München verantwortlich.7 In Dar es Salaam, Tansania, waren die häufigsten pathogenen Ursachen von Tinea capitis M. canis (46,7%) und T. violaceum (20%).8 Diese Pilze sind auch dominierende pathogene Ursachen von Tinea capitis in München (24,14% beziehungsweise 23,28%), wobei T. tonsurans etwas häufiger vorkommt (24,57%). Trichophyton schoenleinii machte in Dar es Salaam 4,8% aller Dermatophyten aus und nur 0,12% aller Dermatophyten in München.8

Aktuelle Daten aus Spanien zeigen, dass T. rubrum der am häufigsten isolierte Pilz war (76,1%), gefolgt von T. mentagrophytes/T. interdigitale (11,9%) und M. canis (2,9%),19 wie in unseren Daten. In einem Übersichtsartikel von 2007 wurde die europäische Erregerprävalenz zusammengefasst.20 Diese Daten heben die geografischen Unterschiede innerhalb Europas hervor. Microsporum canis war der häufigste verursachende Erreger von Tinea capitis, aber es gab einen Trend zum Anstieg anthropophiler Dermatophyten, hauptsächlich T. tonsurans im Vereinigten Königreich und T. soudanense und M. audouinii in Frankreich. Eine epidemiologische Umfrage zur Tinea capitis in Sarajevo, Bosnien und Herzegowina, zeigte im Jahr 2006, dass M. canis für 90,4% aller Fälle verantwortlich war.21 In Deutschland wurde 1998 eine multizentrische, bundesweite Analyse von Tinea-capitis-Fällen durchgeführt.22 Die häufigsten Erreger waren M. canis (n = 216; 54,8%), T. mentagrophytes (n = 58; 14,7%), T. verrucosum (n = 32; 8,1%), T. violaceum (n = 24; 6,1%) und T. tonsurans (n = 15; 3,8%).22 In unserer Studie war M. canis nur für 20,4% der Fälle verantwortlich, während T. tonsurans der häufigste Erreger mit 20,8% war, mit einer steigenden Tendenz. Diese Daten unterstreichen die Bedeutung wiederholter Datenerhebungen und zeigen mögliche lokale Unterschiede innerhalb desselben Landes.

Unsere Studie war eine retrospektive Datenanalyse und konnte daher keine Daten zu Resistenzentwicklungen liefern (es wird in unserem Labor nicht routinemäßig durchgeführt, da es von den deutschen Leitlinien nicht routinemäßig empfohlen wird).23, 24 Wir halten es jedoch für einen wichtigen Faktor, da sich dies möglicherweise auf die Therapieplanung in den nächsten Jahren auswirken kann. Obwohl viele Antimykotika breit wirksam sind,25 gibt es relevante Ausnahmen.26 Beispielsweise sind sowohl C. krusei27 als auch Aspergillus-Arten28 intrinsisch gegenüber Fluconazol resistent. Darüber hinaus häufen sich Berichte über die Verbreitung von Terbinafin-resistenten Infektionen mit T.-mentagrophytes-Genotyp VIII.29 In einer iranischen Familie wurde eine multiresistente (Terbinafin, Itraconazol, Fluconazol) T.-mentagrophytes-Genotyp-VIII-Infektion beschrieben; daher könnten in naher Zukunft weitere resistente Stämme auftreten.30 Seit Abschluss unserer Studie ist ein neuer, multiresistenter Stamm, T. indotinae, aufgetaucht, der möglicherweise weltweit zur Änderung des Standardtherapieansatzes für Trichophyton-Infektionen führen könnte.31, 32 Seit 2011 sind in Deutschland Stämme von T. mentagrophytes mit reduzierter Itraconazol-Empfindlichkeit zu finden,33 aber Therapieresistenz ist noch selten. Nicht nur das Auftreten von multiresistenten T.-mentagrophytes-/T.-indotinae-Stämmen ist alarmierend, sondern auch über Therapieresistenz bei T.-rubrum-Infektionen wurde in den letzten zehn Jahren in Europa berichtet.34-36

Obwohl T. rubrum, C. albicans und C. parapsilosis die häufigsten Erreger sind, sollten seltene Pilze, Koinfektionen und Arzneimittelresistenzen bei der Therapieauswahl berücksichtigt werden. Auch die Beobachtung, dass sich die häufigsten Pilze je nach Entnahmestelle und Patientenalter unterscheiden, soll bei der Therapieplanung berücksichtigt werden.

'Der Anstieg des Auftretens einiger Pilze, die in Deutschland nicht typisch sind (T. violaceum, T. verrucosum, T. tonsurans), kann möglicherweise durch Migration und Tourismus erklärt werden.9 Die öffentlichen Gesundheitsmaßnahmen in den ersten Monaten der COVID-19-Pandemie haben das Erregerspektrum nicht verändert; diese Daten sollten jedoch in einigen Jahren erneut analysiert werden.

Es hat sich gezeigt, dass die PCR-Analyse Pilzinfektionen aufdecken kann, die aufgrund negativer Kulturen sonst unentdeckt geblieben wären. Hochwertige PCR37 kann daher zur Diagnose sowohl von Candidosen als auch von Dermatophytosen beitragen. Der Wert der PCR-Testung zur Diagnose von Dermatomykosen wird auch in dieser epidemiologischen, retrospektiven Arbeit deutlich, auch wenn die Anzahl der PCR-Tests zu niedrig war, um eine exakte Analyse zu ermöglichen. Die PCR-Testung wird von den meisten Krankenkassen in Deutschland nicht abgedeckt, aber sie könnte den Ärzten helfen, Pilzinfektionen schneller und genauer zu diagnostizieren.38

Wir möchten Frau Andrea Kieslinger für ihre Arbeit bei der Pilzkultivierung im mykologischen Labor und Herrn Sebastian Fellner für seine Hilfe bei der Datenanalyse danken.

Open access Veröffentlichung ermöglicht und organisiert durch Projekt DEAL.

Die Autoren erklären keine Interessenkonflikte. Die Studie wurde von der Klinik und Poliklinik für Dermatologie und Allergologie der LMU München, Deutschland finanziert.

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期刊介绍: The JDDG publishes scientific papers from a wide range of disciplines, such as dermatovenereology, allergology, phlebology, dermatosurgery, dermatooncology, and dermatohistopathology. Also in JDDG: information on medical training, continuing education, a calendar of events, book reviews and society announcements. Papers can be submitted in German or English language. In the print version, all articles are published in German. In the online version, all key articles are published in English.
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