皮肤病学和性病学历史工作组(AGDV)年会将于 2024 年在慕尼黑 FOBI 举行:2025 年第 53 届 DDG 会议论文摘要征集活动

IF 5.5 4区 医学 Q1 DERMATOLOGY
Deborah Maria Gregersen, Martin Lorenz, Christoph Löser
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So wurden auch zahlreiche amerikanische Soldaten versorgt. Günter Eichs Einblicke in dessen Nachkriegsjahre mit dem Gedicht “Latrine” sowie Bahmers persönliche Worte zur Kriegsgeneration rundeten den Beitrag ab.</p><p>Michael Geiges (Kloten, Schweiz) berichtete von der letzten Pockenepidemie in der Schweiz 1921. Besondere Bedeutung zur Frühdiagnostik kam dem Arzt Max Tièche (1878–1938) zu, der sich gegenüber den echten Pocken sensibilisierte. Mittels Skarifikation mit Serum von neuerkrankten Patienten gelang die Unterscheidung zwischen Pocken und Windpocken (ähnlich wie Pricktest). Damit konnte die Entscheidung zur Pockenquarantäne oder deren Aufhebung getroffen werden. Parallelen zur Corona-Pandemie zeigten sich in der Ablehnung der Pocken-Impfpflicht 1883. Einige der aus dieser Epidemie entstandenen Moulagen zu verschiedenen Pockenstadien sind heute im Züricher Moulagenmuseum zu sehen.</p><p>Deborah Gregersen (Jena) sprach über “das therapeutische Fenster” der Psoriasis-Phototherapie. Ende der 1970er Jahre untersuchte der Chemiker Hartmut Lang (*1943–2001) in Jena die UV-Absorption von Nukleinsäuren und Immunzellen. Seine Theorie des effektivsten und nebenwirkungsärmsten Wellenlängenspektrums von 320–335 nm als „Spezifische Hochintensitätstherapie der Psoriasis (SHIP-Therapie)“ scheiterte an den klinischen Ergebnissen. Trotz schlechter klinischer Ergebnisse wurde in der DDR-Mangelwirtschaft eine eigene Glühlampe für die SHIP-Therapie entwickelt. Zeitgleich wurde in den USA die wirksame Schmalspektrum-UVB311nm-Therapie etabliert.</p><p>Ulrich Meyer (Berlin) behandelte die Geschichte des Allergiebegriffs zunächst am Beispiel des Calciums, das zeitweise fester Bestandteil der Behandlung allergischer Erkrankungen war. Der Gebrauch der Antihistaminika ist seit 1942 ungebrochen. Das bis heute weltweit topisch genutzte Azelastin wurde bereits 1957 im Rodlebener Hydrierwerk in der DDR entwickelt. Roger Altounyan (1922-1987) entdeckte dank Eigenversuchen die Cromoglicinsäure. Zur Verdeutlichung des freien Vortrags dienten Freiexemplare der Dissertationsschrift für alle Anwesenden.</p><p>Christoph Löser (Ludwigshafen) sprach zu „Pornographie und Dermatologie“. Als pornographisch wird jegliches Medium definiert, das der sexuellen Erregung dient, die Wahrnehmung ist kulturell und individuell verschieden. Trotz fehlender Literatur sind die Verbindungen offenkundig, da (nackte) Haut jeweils eine Rolle spielt. Die Nutzung pornographischen Materials ist extrem verbreitet, aber kaum Thema in der Wissenschaft. Dabei können Einflüsse auf die Wahrnehmung von Hauterkrankungen und Stigmatisierungen ebenso wie die Darstellung von Praktiken hinsichtlich STI bedeutsam sein. Auch ein Missbrauch von (kinder)dermatologischen Bildmaterial ist möglich.</p><p>Hanka Lantzsch (Westerland, Sylt) berichtete zur Geschichte der Nordseeklinik Westerland. Das Reizklima wurde seit Bestehen der Klinik in den 1850er Jahren für chronisch Kranke genutzt. 1965 öffnete eine dermatologische Abteilung für die Behandlung chronisch-entzündlicher Hauterkrankungen. In den 1990er Jahren wurde die Klinik der Asklepios Gruppe angegliedert und kooperiert mit dem Hamburger St. Georg-Krankenhaus. 2018 übernahm Frau Lantzsch die Leitung und etablierte eine naturheilkundliche Komplexbehandlung. Eine Besonderheit ist die Nutzung einer Heliotherapie-Düne seit 1968, die mit einem patientenindividuellen Dünenpass betreten werden darf. Dazu passend kommentierte unser Ehrenmitglied Gerd Plewig von Ausflügen an den Sylter Strand mit den ärztlichen Kollegen seiner Kieler Studienzeit für Untersuchungen zur Dynamik der Körperkerntemperatur vor und nach dem Baden im kalten Nordseewasser.</p><p>In der Mitgliederversammlung berichtete Christoph Löser u.a. über das DDG-Archiv im Berlin-Brandenburgischen Wirtschaftsarchiv. Wichtigster Punkt war die Ernennung von Michael Geiges zum Ehrenmitglied (Abbildung 1). Die Laudatio gestaltete Christoph Löser als Interview, was persönliche und biografische Einblicke gewährte. Die Frage nach Ratschlägen für junge Mediziner trifft den Kern historischer Arbeit: Gute alte Bücher lesen, stets auf Primärquellen zurückgreifen und die Texte in ihrer Zeit verstehen.</p><p>Wir laden herzlich zur Sitzung der AGDV am 29.04.2025 bei der 53. DDG-Tagung 2025 nach Berlin ein. 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Günter Eichs Einblicke in dessen Nachkriegsjahre mit dem Gedicht “Latrine” sowie Bahmers persönliche Worte zur Kriegsgeneration rundeten den Beitrag ab.</p><p>Michael Geiges (Kloten, Schweiz) berichtete von der letzten Pockenepidemie in der Schweiz 1921. Besondere Bedeutung zur Frühdiagnostik kam dem Arzt Max Tièche (1878–1938) zu, der sich gegenüber den echten Pocken sensibilisierte. Mittels Skarifikation mit Serum von neuerkrankten Patienten gelang die Unterscheidung zwischen Pocken und Windpocken (ähnlich wie Pricktest). Damit konnte die Entscheidung zur Pockenquarantäne oder deren Aufhebung getroffen werden. Parallelen zur Corona-Pandemie zeigten sich in der Ablehnung der Pocken-Impfpflicht 1883. Einige der aus dieser Epidemie entstandenen Moulagen zu verschiedenen Pockenstadien sind heute im Züricher Moulagenmuseum zu sehen.</p><p>Deborah Gregersen (Jena) sprach über “das therapeutische Fenster” der Psoriasis-Phototherapie. Ende der 1970er Jahre untersuchte der Chemiker Hartmut Lang (*1943–2001) in Jena die UV-Absorption von Nukleinsäuren und Immunzellen. Seine Theorie des effektivsten und nebenwirkungsärmsten Wellenlängenspektrums von 320–335 nm als „Spezifische Hochintensitätstherapie der Psoriasis (SHIP-Therapie)“ scheiterte an den klinischen Ergebnissen. Trotz schlechter klinischer Ergebnisse wurde in der DDR-Mangelwirtschaft eine eigene Glühlampe für die SHIP-Therapie entwickelt. Zeitgleich wurde in den USA die wirksame Schmalspektrum-UVB311nm-Therapie etabliert.</p><p>Ulrich Meyer (Berlin) behandelte die Geschichte des Allergiebegriffs zunächst am Beispiel des Calciums, das zeitweise fester Bestandteil der Behandlung allergischer Erkrankungen war. Der Gebrauch der Antihistaminika ist seit 1942 ungebrochen. Das bis heute weltweit topisch genutzte Azelastin wurde bereits 1957 im Rodlebener Hydrierwerk in der DDR entwickelt. Roger Altounyan (1922-1987) entdeckte dank Eigenversuchen die Cromoglicinsäure. Zur Verdeutlichung des freien Vortrags dienten Freiexemplare der Dissertationsschrift für alle Anwesenden.</p><p>Christoph Löser (Ludwigshafen) sprach zu „Pornographie und Dermatologie“. Als pornographisch wird jegliches Medium definiert, das der sexuellen Erregung dient, die Wahrnehmung ist kulturell und individuell verschieden. Trotz fehlender Literatur sind die Verbindungen offenkundig, da (nackte) Haut jeweils eine Rolle spielt. Die Nutzung pornographischen Materials ist extrem verbreitet, aber kaum Thema in der Wissenschaft. Dabei können Einflüsse auf die Wahrnehmung von Hauterkrankungen und Stigmatisierungen ebenso wie die Darstellung von Praktiken hinsichtlich STI bedeutsam sein. Auch ein Missbrauch von (kinder)dermatologischen Bildmaterial ist möglich.</p><p>Hanka Lantzsch (Westerland, Sylt) berichtete zur Geschichte der Nordseeklinik Westerland. Das Reizklima wurde seit Bestehen der Klinik in den 1850er Jahren für chronisch Kranke genutzt. 1965 öffnete eine dermatologische Abteilung für die Behandlung chronisch-entzündlicher Hauterkrankungen. In den 1990er Jahren wurde die Klinik der Asklepios Gruppe angegliedert und kooperiert mit dem Hamburger St. Georg-Krankenhaus. 2018 übernahm Frau Lantzsch die Leitung und etablierte eine naturheilkundliche Komplexbehandlung. Eine Besonderheit ist die Nutzung einer Heliotherapie-Düne seit 1968, die mit einem patientenindividuellen Dünenpass betreten werden darf. Dazu passend kommentierte unser Ehrenmitglied Gerd Plewig von Ausflügen an den Sylter Strand mit den ärztlichen Kollegen seiner Kieler Studienzeit für Untersuchungen zur Dynamik der Körperkerntemperatur vor und nach dem Baden im kalten Nordseewasser.</p><p>In der Mitgliederversammlung berichtete Christoph Löser u.a. über das DDG-Archiv im Berlin-Brandenburgischen Wirtschaftsarchiv. Wichtigster Punkt war die Ernennung von Michael Geiges zum Ehrenmitglied (Abbildung 1). Die Laudatio gestaltete Christoph Löser als Interview, was persönliche und biografische Einblicke gewährte. Die Frage nach Ratschlägen für junge Mediziner trifft den Kern historischer Arbeit: Gute alte Bücher lesen, stets auf Primärquellen zurückgreifen und die Texte in ihrer Zeit verstehen.</p><p>Wir laden herzlich zur Sitzung der AGDV am 29.04.2025 bei der 53. DDG-Tagung 2025 nach Berlin ein. Abstracts zur Fachgeschichte sollen in der Rubrik “Dermatologie im gesellschaftlichen Kontext” regulär bei der DDG eingereicht und als Kurzvortrag bei der AGDV präsentiert werden. Zur Bewerbung für den Posterpreis der AGDV zusätzlich als PDF-Dokument an <span>[email protected]</span> senden. 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摘要

按照传统,AGDV 的年会被纳入慕尼黑 FOBI 的主要活动中。Friedrich Bahmer(明斯特)以 "In der Hölle des Hürtgenwaldes "为题,以艺术、诗歌和个人的方式向 Günter Stüttgen(1919-2003)和 Günter Eich(1907-1972)致敬。在 Dire Straits 乐队的音乐伴奏下,他以感人的方式描述了 1944 年在 Hürtgen 森林进行的 "万灵之战 "中美国和德国的视角。 1996 年,Stüttgen 作为一名医务人员所做出的人道承诺受到了美军老兵的赞扬:Stüttgen 在战斗中断时不分国籍地抢救伤员。许多美国士兵也得到了这样的治疗。Günter Eich 通过诗歌 "厕所 "对他的战后岁月发表了自己的见解,Bahmer 则对战争年代发表了个人感言,这些都为此次会议画上了圆满的句号。 Michael Geiges(瑞士克洛滕)报告了 1921 年瑞士最后一次天花疫情。 医生 Max Tièche(1878-1938 年)对真正的天花具有敏感性,对早期诊断尤为重要。他通过对新感染者的血清进行瘢痕化处理,能够区分天花和水痘(类似于点滴试验)。这样就可以决定是隔离天花还是解除隔离。与日冕大流行相似的是,1883 年的天花疫苗强制接种遭到了否决。 在苏黎世模拟博物馆中,现在可以看到这次大流行中不同阶段的天花模拟图。Deborah Gregersen(耶拿)谈到了银屑病光疗的 "治疗窗口"。20 世纪 70 年代末,化学家哈特穆特-朗(*1943-2001)在耶拿研究了核酸和免疫细胞对紫外线的吸收。由于临床效果不佳,他提出的最有效、副作用最小的波长光谱 320-335 nm 作为 "银屑病特异性高强度疗法(SHIP疗法)"的理论宣告失败。尽管临床效果不佳,但在民主德国的短缺经济条件下,还是研制出了用于 SHIP 疗法的特殊灯泡。Ulrich Meyer(柏林)首先以钙为例,介绍了过敏概念的历史,钙有时是治疗过敏性疾病不可或缺的一部分。自 1942 年以来,抗组胺药的使用一直没有中断过。至今仍在世界各地局部使用的阿折拉斯汀是 1957 年在民主德国罗德莱本氢化工厂研制成功的。Roger Altounyan(1922-1987 年)通过自己的实验发现了色甘酸。克里斯托夫-洛瑟(Christoph Löser)(路德维希港)发表了题为 "色情与皮肤病学 "的演讲。任何用于唤起性欲的媒介都被定义为色情;对色情的认识因文化和个体差异而不同。尽管缺乏相关文献,但两者之间的联系是显而易见的,因为(裸露的)皮肤在每种情况下都发挥着作用。色情材料的使用极为普遍,但却很难成为科学话题。对皮肤病的认识、污名化以及性传播感染行为的描述都会产生重大影响。汉卡-兰茨奇(Hanka Lantzsch)(西尔特岛韦斯特兰)报告了韦斯特兰 Nordseeklinik 的历史。自十九世纪五十年代成立以来,该诊所一直为慢性病患者提供刺激性气候。1965 年,诊所开设了皮肤科,专门治疗慢性炎症性皮肤病。20 世纪 90 年代,诊所成为 Asklepios 集团的一部分,并与汉堡圣乔治医院开展合作。2018 年,Lantzsch 女士接手管理,并建立了自然疗法综合治疗中心。这里的一大特色是自 1968 年以来一直使用日光浴疗法沙丘,患者可凭专用沙丘通行证进入沙丘。为此,我们的名誉会员格尔德-普莱维格(Gerd Plewig)谈到了他在基尔(Kiel)就读时与医学界同事一起前往西尔特(Sylt)海滩,研究在北海冷水中沐浴前后核心体温的动态变化的情况,克里斯托夫-洛塞尔(Christoph Löser)则在大会上报告了柏林-勃兰登堡经济档案馆中的 DDG 档案等情况。最重要的一点是任命迈克尔-盖格斯(Michael Geiges)为名誉会员(图 1)。克里斯托夫-洛泽尔(Christoph Löser)以访谈的形式发表了赞扬讲话,并提供了个人简历。关于对年轻医生的建议的问题触及了历史工作的核心:阅读好的古书,始终参考原始资料并理解当时的文本。 我们诚挚地邀请您参加 2025 年 4 月 29 日在柏林举行的 AGDV 会议,即 2025 年第 53 届 DDG 大会。
本文章由计算机程序翻译,如有差异,请以英文原文为准。

Jahressitzung der Arbeitsgemeinschaft Geschichte der Dermatologie und Venerologie (AGDV) auf der FOBI München 2024 Posterpreise: Call for abstracts für die 53. DDG-Tagung 2025

Jahressitzung der Arbeitsgemeinschaft Geschichte der Dermatologie und Venerologie (AGDV) auf der FOBI München 2024 Posterpreise: Call for abstracts für die 53. DDG-Tagung 2025

Die Jahressitzung der AGDV fand traditionell eingebettet in das Hauptprogramm der Münchner FOBI statt. Friedrich Bahmer (Münster) stimmte die Teilnehmer mit „In der Hölle des Hürtgenwaldes“ zu einem künstlerisch-poetischen und persönlichen Gedenkbeitrag zu Günter Stüttgen (1919–2003) und Günter Eich (1907–1972) ein. Musikalisch passend untermalt durch die Dire Straits schilderte er auf berührende Weise amerikanische und deutsche Perspektiven der „Allerseelenschlacht“ im Hürtgenwald von 1944. Stüttgens humanes Engagement als Sanitätsoffizier wurde 1996 von Veteranen des US-amerikanischen Militärs geehrt: Stüttgen erwirkte Unterbrechungen der Kampfhandlungen zur Bergung von Verwundeten ohne nach Nationalität zu unterscheiden. So wurden auch zahlreiche amerikanische Soldaten versorgt. Günter Eichs Einblicke in dessen Nachkriegsjahre mit dem Gedicht “Latrine” sowie Bahmers persönliche Worte zur Kriegsgeneration rundeten den Beitrag ab.

Michael Geiges (Kloten, Schweiz) berichtete von der letzten Pockenepidemie in der Schweiz 1921. Besondere Bedeutung zur Frühdiagnostik kam dem Arzt Max Tièche (1878–1938) zu, der sich gegenüber den echten Pocken sensibilisierte. Mittels Skarifikation mit Serum von neuerkrankten Patienten gelang die Unterscheidung zwischen Pocken und Windpocken (ähnlich wie Pricktest). Damit konnte die Entscheidung zur Pockenquarantäne oder deren Aufhebung getroffen werden. Parallelen zur Corona-Pandemie zeigten sich in der Ablehnung der Pocken-Impfpflicht 1883. Einige der aus dieser Epidemie entstandenen Moulagen zu verschiedenen Pockenstadien sind heute im Züricher Moulagenmuseum zu sehen.

Deborah Gregersen (Jena) sprach über “das therapeutische Fenster” der Psoriasis-Phototherapie. Ende der 1970er Jahre untersuchte der Chemiker Hartmut Lang (*1943–2001) in Jena die UV-Absorption von Nukleinsäuren und Immunzellen. Seine Theorie des effektivsten und nebenwirkungsärmsten Wellenlängenspektrums von 320–335 nm als „Spezifische Hochintensitätstherapie der Psoriasis (SHIP-Therapie)“ scheiterte an den klinischen Ergebnissen. Trotz schlechter klinischer Ergebnisse wurde in der DDR-Mangelwirtschaft eine eigene Glühlampe für die SHIP-Therapie entwickelt. Zeitgleich wurde in den USA die wirksame Schmalspektrum-UVB311nm-Therapie etabliert.

Ulrich Meyer (Berlin) behandelte die Geschichte des Allergiebegriffs zunächst am Beispiel des Calciums, das zeitweise fester Bestandteil der Behandlung allergischer Erkrankungen war. Der Gebrauch der Antihistaminika ist seit 1942 ungebrochen. Das bis heute weltweit topisch genutzte Azelastin wurde bereits 1957 im Rodlebener Hydrierwerk in der DDR entwickelt. Roger Altounyan (1922-1987) entdeckte dank Eigenversuchen die Cromoglicinsäure. Zur Verdeutlichung des freien Vortrags dienten Freiexemplare der Dissertationsschrift für alle Anwesenden.

Christoph Löser (Ludwigshafen) sprach zu „Pornographie und Dermatologie“. Als pornographisch wird jegliches Medium definiert, das der sexuellen Erregung dient, die Wahrnehmung ist kulturell und individuell verschieden. Trotz fehlender Literatur sind die Verbindungen offenkundig, da (nackte) Haut jeweils eine Rolle spielt. Die Nutzung pornographischen Materials ist extrem verbreitet, aber kaum Thema in der Wissenschaft. Dabei können Einflüsse auf die Wahrnehmung von Hauterkrankungen und Stigmatisierungen ebenso wie die Darstellung von Praktiken hinsichtlich STI bedeutsam sein. Auch ein Missbrauch von (kinder)dermatologischen Bildmaterial ist möglich.

Hanka Lantzsch (Westerland, Sylt) berichtete zur Geschichte der Nordseeklinik Westerland. Das Reizklima wurde seit Bestehen der Klinik in den 1850er Jahren für chronisch Kranke genutzt. 1965 öffnete eine dermatologische Abteilung für die Behandlung chronisch-entzündlicher Hauterkrankungen. In den 1990er Jahren wurde die Klinik der Asklepios Gruppe angegliedert und kooperiert mit dem Hamburger St. Georg-Krankenhaus. 2018 übernahm Frau Lantzsch die Leitung und etablierte eine naturheilkundliche Komplexbehandlung. Eine Besonderheit ist die Nutzung einer Heliotherapie-Düne seit 1968, die mit einem patientenindividuellen Dünenpass betreten werden darf. Dazu passend kommentierte unser Ehrenmitglied Gerd Plewig von Ausflügen an den Sylter Strand mit den ärztlichen Kollegen seiner Kieler Studienzeit für Untersuchungen zur Dynamik der Körperkerntemperatur vor und nach dem Baden im kalten Nordseewasser.

In der Mitgliederversammlung berichtete Christoph Löser u.a. über das DDG-Archiv im Berlin-Brandenburgischen Wirtschaftsarchiv. Wichtigster Punkt war die Ernennung von Michael Geiges zum Ehrenmitglied (Abbildung 1). Die Laudatio gestaltete Christoph Löser als Interview, was persönliche und biografische Einblicke gewährte. Die Frage nach Ratschlägen für junge Mediziner trifft den Kern historischer Arbeit: Gute alte Bücher lesen, stets auf Primärquellen zurückgreifen und die Texte in ihrer Zeit verstehen.

Wir laden herzlich zur Sitzung der AGDV am 29.04.2025 bei der 53. DDG-Tagung 2025 nach Berlin ein. Abstracts zur Fachgeschichte sollen in der Rubrik “Dermatologie im gesellschaftlichen Kontext” regulär bei der DDG eingereicht und als Kurzvortrag bei der AGDV präsentiert werden. Zur Bewerbung für den Posterpreis der AGDV zusätzlich als PDF-Dokument an [email protected] senden. Die besten drei Poster werden prämiert, die Preisverleihung erfolgt nach der Mitgliederversammlung.

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期刊介绍: The JDDG publishes scientific papers from a wide range of disciplines, such as dermatovenereology, allergology, phlebology, dermatosurgery, dermatooncology, and dermatohistopathology. Also in JDDG: information on medical training, continuing education, a calendar of events, book reviews and society announcements. Papers can be submitted in German or English language. In the print version, all articles are published in German. In the online version, all key articles are published in English.
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