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Kein Entrinnen aus machtvollen Differenzierungen?!
Postkoloniale Strukturen, Diskurse und Praktiken sind modernen Gesellschaften zutiefst eingelagert. Die Konstruktion von „Gesellschaftsanderen“ erweist sich nach wie vor als konstitutiv für das Selbstverständnis westlich-europäischer Gesellschaften, weshalb ihnen binäres Denken und Othering-Prozesse inhärent sind. Gegenwärtig erfährt hierzulande ein religiöses Othering Konjunktur, das den Migrant*innen aus muslimisch geprägten Ländern gilt. Interreligiöse Bildungsinitiativen verfolgen das Anliegen, binären Codierungen und damit verbundenen Bewertungen entgegenzuwirken, reifizieren aber zugleich die religiöse Differenz. Auch die Beforschung derselben ist nicht neutral, sondern findet in den diskursiven Räumen der jeweils angesagten Religionspädagogik statt, vor dessen Hintergrund Professionalität re-konstruiert und vermessen wird. Der Beitrag widmet sich der Beforschung christlich-islamischen Teamteachings und versucht, religiösem Othering in religionspädagogischer Wissensproduktion und Repräsentation nachzugehen. Dabei wird deutlich, wie komplex der diskursive Raum ist, in dem interreligiöse Bildungsprozesse stattfinden und welch hohe Sensibilität für Diskurse und Wissensordnungen erforderlich ist, um religiöses Othering in der eigenen Forschung möglichst zu vermeiden.