{"title":"认真的项目规划--年龄问题?","authors":"Steffen Rietz","doi":"10.24053/pm-2024-0054","DOIUrl":null,"url":null,"abstract":"Die Art und Weise, wie Projekte geplant und gesteuert werden, steht u. a. in einer starken Prägung des Projektteams und dessen Alter. Projektbeteiligte in fortgeschrittenem Alter bringen oft mehr Projekt-, Berufs- und Lebenserfahrung ein. Sie arbeiten gründlich und umsichtig, sind aber weniger risikobereit. Sehr junge Teams hingegen arbeiten oft agiler, nutzen mehr IT-Tools für die Planung und die Kommunikation untereinander. Sie nutzen vielleicht sogar schon Künstliche Intelligenz. Sie können durch Flexibilität und ein punktuell höheres Leistungsvermögen die aus Unerfahrenheit resultierenden Planungsfehler ggf. wieder ausbügeln. Die diesen beiden Altersextremen nachgesagten Charakterprofile können teilweise empirisch nachgewiesen werden, sind teils aber auch klischeebehaftete Behauptungen, die zwar punktuell beobachtet, aber nicht pauschaliert werden sollten. \nIm fortgeschrittenen Alter gibt es kaum feste Grenzen. Erfahrene „alte Hasen“ können auch im hohen Rentenalter noch eine Bereicherung für jedes Team sein. Bezüglich des Nachwuchses gibt es immer wieder Diskussionen rund um die untere Altersgrenze. Ab welchem Alter ist es sinnvoll, spielerisch lernende Kinder für die Notwendigkeit einer frühzeitigen Projektplanung zu sensibilisieren? Die GPM-Fachgruppe ‚Projektmanagement macht Schule‘ hat zahlreiche Projekte in Berufsschulen und der Gymnasialstufe begleitet und aus den Erfahrungen umfangreiche Lehrmaterialien entwickelt. In Gymnasien und Berufsschulen sind daher häufiger Projekte zu beobachten, die diese Bezeichnung auch verdienen. Eine projekthafte Unterrichtsgestaltung ist nicht nur ein Modetrend, sondern nachweislich abwechslungsreich, motivierend, praxisnah und lernfördernd. Im Real- und insbesondere Grundschulalter hingegen sind auch mehrtägige Aufgaben häufig von so geringer Komplexität, dass keine echte Planungsnotwendigkeit besteht. Lehrer (und Eltern) helfen durch regelmäßiges Eingreifen den Erfolg abzusichern. \nAber es geht auch in der Grundschule schon anders. Die Frage ist: Wann werden einfache Aufgaben („Deck doch schon mal den Tisch“) so umfangreich, dass notwendigerweise in Planung, Realisierung und weitere Phasen unterteilt werden muss, ohne die Kinder dabei zu überfordern? Im Interview mit Steffi Widmann von der Schoenbergschule in Freiburg sprechen wir über Potenziale und Grenzen der Projektplanung in der Grundschule. Die GPM-Fachgruppe ‚Projektmanagement macht Schule‘ lobt nach eigener langjähriger Erfahrung in diesem Bereich das Engagement von Frau Widmann und unterstreicht die Vorbildwirkung. Das im Gespräch skizzierte Projekt einer dritten Klasse ist ausdrücklich zur Nachahmung empfohlen. - Prof. Steffen Rietz im Gespräch mit der Grundschullehrerin Steffi Widmann.","PeriodicalId":500642,"journal":{"name":"PROJEKTMANAGEMENT AKTUELL","volume":"67 1","pages":""},"PeriodicalIF":0.0000,"publicationDate":"2024-07-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":"0","resultStr":"{\"title\":\"Gewissenhafte Projektplanung – eine Frage des Alters?\",\"authors\":\"Steffen Rietz\",\"doi\":\"10.24053/pm-2024-0054\",\"DOIUrl\":null,\"url\":null,\"abstract\":\"Die Art und Weise, wie Projekte geplant und gesteuert werden, steht u. a. in einer starken Prägung des Projektteams und dessen Alter. 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Gewissenhafte Projektplanung – eine Frage des Alters?
Die Art und Weise, wie Projekte geplant und gesteuert werden, steht u. a. in einer starken Prägung des Projektteams und dessen Alter. Projektbeteiligte in fortgeschrittenem Alter bringen oft mehr Projekt-, Berufs- und Lebenserfahrung ein. Sie arbeiten gründlich und umsichtig, sind aber weniger risikobereit. Sehr junge Teams hingegen arbeiten oft agiler, nutzen mehr IT-Tools für die Planung und die Kommunikation untereinander. Sie nutzen vielleicht sogar schon Künstliche Intelligenz. Sie können durch Flexibilität und ein punktuell höheres Leistungsvermögen die aus Unerfahrenheit resultierenden Planungsfehler ggf. wieder ausbügeln. Die diesen beiden Altersextremen nachgesagten Charakterprofile können teilweise empirisch nachgewiesen werden, sind teils aber auch klischeebehaftete Behauptungen, die zwar punktuell beobachtet, aber nicht pauschaliert werden sollten.
Im fortgeschrittenen Alter gibt es kaum feste Grenzen. Erfahrene „alte Hasen“ können auch im hohen Rentenalter noch eine Bereicherung für jedes Team sein. Bezüglich des Nachwuchses gibt es immer wieder Diskussionen rund um die untere Altersgrenze. Ab welchem Alter ist es sinnvoll, spielerisch lernende Kinder für die Notwendigkeit einer frühzeitigen Projektplanung zu sensibilisieren? Die GPM-Fachgruppe ‚Projektmanagement macht Schule‘ hat zahlreiche Projekte in Berufsschulen und der Gymnasialstufe begleitet und aus den Erfahrungen umfangreiche Lehrmaterialien entwickelt. In Gymnasien und Berufsschulen sind daher häufiger Projekte zu beobachten, die diese Bezeichnung auch verdienen. Eine projekthafte Unterrichtsgestaltung ist nicht nur ein Modetrend, sondern nachweislich abwechslungsreich, motivierend, praxisnah und lernfördernd. Im Real- und insbesondere Grundschulalter hingegen sind auch mehrtägige Aufgaben häufig von so geringer Komplexität, dass keine echte Planungsnotwendigkeit besteht. Lehrer (und Eltern) helfen durch regelmäßiges Eingreifen den Erfolg abzusichern.
Aber es geht auch in der Grundschule schon anders. Die Frage ist: Wann werden einfache Aufgaben („Deck doch schon mal den Tisch“) so umfangreich, dass notwendigerweise in Planung, Realisierung und weitere Phasen unterteilt werden muss, ohne die Kinder dabei zu überfordern? Im Interview mit Steffi Widmann von der Schoenbergschule in Freiburg sprechen wir über Potenziale und Grenzen der Projektplanung in der Grundschule. Die GPM-Fachgruppe ‚Projektmanagement macht Schule‘ lobt nach eigener langjähriger Erfahrung in diesem Bereich das Engagement von Frau Widmann und unterstreicht die Vorbildwirkung. Das im Gespräch skizzierte Projekt einer dritten Klasse ist ausdrücklich zur Nachahmung empfohlen. - Prof. Steffen Rietz im Gespräch mit der Grundschullehrerin Steffi Widmann.