{"title":"(重新)构建荣誉和记忆--评述。","authors":"Priv.-Doz. Dr. Alexander Pinwinkler","doi":"10.1002/bewi.202300027","DOIUrl":null,"url":null,"abstract":"<p>Das Themenfeld „Erinnern“ und „Gedächtnis“ und die damit verknüpften Praktiken und Diskurse werden seit vielen Jahren breit bearbeitet und diskutiert. Stellvertretend für den enormen Korpus an Studien und Veröffentlichungen sei hier nur auf die wegweisenden Arbeiten von Jan und Aleida Assmann zum kulturellen Gedächtnis und zur Erinnerungskultur verwiesen.<sup>1</sup> Das vorliegende Themenheft bewegt sich damit zwar in einem sehr gut erforschten Arbeitsbereich, es vermittelt aber zugleich weiterführende Anregungen und Impulse. Diese beziehen sich vor allem auf akademische Ehrungen und deren Relevanz und symbolische Bedeutung für Wissenschaft, Gesellschaft und Politik.</p><p>Thorsten Halling und Anne Oommen-Halbach heben denn auch in ihrer Einführung zum Themenheft als einen wesentlichen Ausgangspunkt ihrer Überlegungen hervor, dass gesellschaftliche und wissenschaftliche „Gedächtniskulturen“ wechselseitig stark aufeinander bezogen sind.<sup>2</sup> Die Beiträge des Themenhefts greifen diese Feststellung auf und fragen danach, inwiefern es zu „Erinnerungstransfers“ zwischen Wissenschaft und Öffentlichkeit kommt. Welche Bedeutung der (Re−)Produktion und Dekonstruktion der Memoria von Wissenschaftler:innen für gesellschaftliche Identitätsentwürfe wie auch der historisch informierten Selbstdarstellung von wissenschaftlichen Fachdisziplinen, akademischen Institutionen und Fachverbänden zukommt, bildet einen weiteren Gegenstand der hier veröffentlichten Artikel.</p><p>Mit dem skizzierten konzeptionellen Ansatz leisten die Studien des Themenhefts einen wesentlichen Beitrag zu einer Verknüpfung von Gedächtniskulturforschung und Wissenschaftsgeschichte. Der vorliegende Kommentar bezieht sich auf die im Themenheft vorgestellten Fallbeispiele und stellt weitere Beispiele von Wissenschaftlern vor, deren Biografien und wissenschaftliche Memoria in den vergangenen Jahren öffentlich stark diskutiert wurden. Der Kommentar fragt danach, welche individuellen und institutionellen Akteur:innen sich an diesen Debatten beteiligten und welche Interessen und Motive diese jeweils verfolgten. 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Ehren und Erinnern (re-)konstruieren – ein Kommentar.
Das Themenfeld „Erinnern“ und „Gedächtnis“ und die damit verknüpften Praktiken und Diskurse werden seit vielen Jahren breit bearbeitet und diskutiert. Stellvertretend für den enormen Korpus an Studien und Veröffentlichungen sei hier nur auf die wegweisenden Arbeiten von Jan und Aleida Assmann zum kulturellen Gedächtnis und zur Erinnerungskultur verwiesen.1 Das vorliegende Themenheft bewegt sich damit zwar in einem sehr gut erforschten Arbeitsbereich, es vermittelt aber zugleich weiterführende Anregungen und Impulse. Diese beziehen sich vor allem auf akademische Ehrungen und deren Relevanz und symbolische Bedeutung für Wissenschaft, Gesellschaft und Politik.
Thorsten Halling und Anne Oommen-Halbach heben denn auch in ihrer Einführung zum Themenheft als einen wesentlichen Ausgangspunkt ihrer Überlegungen hervor, dass gesellschaftliche und wissenschaftliche „Gedächtniskulturen“ wechselseitig stark aufeinander bezogen sind.2 Die Beiträge des Themenhefts greifen diese Feststellung auf und fragen danach, inwiefern es zu „Erinnerungstransfers“ zwischen Wissenschaft und Öffentlichkeit kommt. Welche Bedeutung der (Re−)Produktion und Dekonstruktion der Memoria von Wissenschaftler:innen für gesellschaftliche Identitätsentwürfe wie auch der historisch informierten Selbstdarstellung von wissenschaftlichen Fachdisziplinen, akademischen Institutionen und Fachverbänden zukommt, bildet einen weiteren Gegenstand der hier veröffentlichten Artikel.
Mit dem skizzierten konzeptionellen Ansatz leisten die Studien des Themenhefts einen wesentlichen Beitrag zu einer Verknüpfung von Gedächtniskulturforschung und Wissenschaftsgeschichte. Der vorliegende Kommentar bezieht sich auf die im Themenheft vorgestellten Fallbeispiele und stellt weitere Beispiele von Wissenschaftlern vor, deren Biografien und wissenschaftliche Memoria in den vergangenen Jahren öffentlich stark diskutiert wurden. Der Kommentar fragt danach, welche individuellen und institutionellen Akteur:innen sich an diesen Debatten beteiligten und welche Interessen und Motive diese jeweils verfolgten. Welche allgemeinen Muster sich dabei abzeichnen, und welche Fragen vorerst offenbleiben, bildet den Gegenstand abschließender Überlegungen und Reflexionen.
期刊介绍:
Die Geschichte der Wissenschaften ist in erster Linie eine Geschichte der Ideen und Entdeckungen, oft genug aber auch der Moden, Irrtümer und Missverständnisse. Sie hängt eng mit der Entwicklung kultureller und zivilisatorischer Leistungen zusammen und bleibt von der politischen Geschichte keineswegs unberührt.