B. Osmanodja, Aylin Akifova, K. Budde, J. Beck, K. Bornemann-Kolatzki, E. Schütz, M. Oellerich
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Der Patient hatte bereits früh nach der Transplantation ein Kaposi-Sarkom als Komplikation der Immunsuppression entwickelt, und wurde deshalb nach 5 Monaten von einer Standardimmunsuppression (Tacrolimus, Mycophenolatmofetil, Methylprednisolon) auf eine duale Immunsuppression mit Sirolimus und Methylprednisolon umgestellt. Hierunter entwickelte der Patient ca. 1,5 Jahre nach Transplantation donorspezifische Antikörper. Zwei Jahre nach Transplantation erfolgte die quantitative Messung von zellfreier Transplantat-DNA im Plasma. Da die Werte wiederholt über dem Cutoff von 50 Kopien/mL lagen, erfolgte die Nierentransplantatbiopsie und sicherte die Diagnose einer aktiven ABMR nach der Banff-Klassifikation 2019. Nach Ausschluss eines Rezidivs des Kaposi-Sarkoms erfolgte die Therapieeinleitung mittels Plasmapherese und intravenösen Immunglobulinen, sowie die Ergänzung der immunsuppressiven Therapie um Mycophenolatmofetil. 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Zellfreie Transplantat-DNA zur Diagnose und Monitoring bei antikörpervermittelter Abstoßung nach Nierentransplantation
Zusammenfassung Eine antikörpervermittelte Abstoßung (antibody-mediated rejection, ABMR) ist die häufigste immunologische Ursache für einen späten Transplantatverlust. Mit der zellfreien Transplantat-DNA (donor-derived cell-free DNA, dd-cfDNA) steht ein neuer schädigungsspezifischer Transplantat-Biomarker zur Verfügung, welcher eine höhere Sensitivität und Spezifität für die Diagnose einer ABMR aufweist als Routine-Biomarker wie Kreatinin und Albuminurie. Wir beschreiben den Fall eines 49-jährigen Patienten nach Nierentransplantation, bei dem wir mittels dd-cfDNA frühzeitig die Diagnose einer ABMR gestellt und anschließend das Therapieansprechen überwacht haben. Der Patient hatte bereits früh nach der Transplantation ein Kaposi-Sarkom als Komplikation der Immunsuppression entwickelt, und wurde deshalb nach 5 Monaten von einer Standardimmunsuppression (Tacrolimus, Mycophenolatmofetil, Methylprednisolon) auf eine duale Immunsuppression mit Sirolimus und Methylprednisolon umgestellt. Hierunter entwickelte der Patient ca. 1,5 Jahre nach Transplantation donorspezifische Antikörper. Zwei Jahre nach Transplantation erfolgte die quantitative Messung von zellfreier Transplantat-DNA im Plasma. Da die Werte wiederholt über dem Cutoff von 50 Kopien/mL lagen, erfolgte die Nierentransplantatbiopsie und sicherte die Diagnose einer aktiven ABMR nach der Banff-Klassifikation 2019. Nach Ausschluss eines Rezidivs des Kaposi-Sarkoms erfolgte die Therapieeinleitung mittels Plasmapherese und intravenösen Immunglobulinen, sowie die Ergänzung der immunsuppressiven Therapie um Mycophenolatmofetil. Hierunter konnte mittelfristig eine Reduktion der dd-cfDNA unter den Cutoff, sowie eine Stabilisierung der Nierenfunktionsparameter (Kreatinin und Albuminurie) erreicht werden.