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Kontroversität statt Neutralität – oder: Warum Werteerziehung unabdingbar ist
Eine den Gemeingeist fördernde Moral- und Werteerziehung stellt eine wesentliche Bestandsvoraussetzung freiheitlicher Gesellschaften dar. Und wo, wenn nicht in der Schule als einziger staatlich verantworteter Sozialisations- und Bildungsinstanz, sollen sich ethisch reflektiertes demokratisches Bewusstsein, von Fairness geprägte Streitkultur und hinreichend tragfähige Toleranz reproduzieren? Vor diesem Hintergrund finden sich in Schulgesetzen, Landesverfassungen und Kernlehrplänen zahlreiche Ziele der Werteerziehung, denen die Lehrenden nachkommen (sollen). Die Auseinandersetzung mit kontroversen Themen stellt dabei einen elementaren Baustein in der Erziehung zu politischer Mündigkeit und praktischer Urteilsfähigkeit dar. Während der Blick bei der Frage nach Prinzipien der Demokratieerziehung für gewöhnlich auf die politische Bildung gerichtet wird, fokussiert der vorliegende Beitrag den Philosophie- und Ethikunterricht, der – fachlich und fachdidaktisch angrenzend – in besonderer Weise geeignet ist, einen substanziellen Beitrag zur Herausbildung demokratischer Orientierung zu leisten. So etwa würdigt der sog. Dresdner Konsens von 2016 ähnlich wie der im Jahre 1976 begründete Beutelsbacher Konsens die Anlage des Unterrichtes nach dem Grundsatz der Kontroversität als besonders wirksamen Schutz gegen Indoktrination.