Michael Schlumberger, Daniel Wagner, Michael Liebensteiner, Christoph Becher
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Eine weitere spezifische Anamnese kann hinweisend auf spezielle Krankheitsbilder sein. So wird eine patellofemorale Instabilität häufig als solche erkannt, wobei Differenzialdiagnosen (hypermobiler einklemmender Außenmeniskus – Ereignis in tiefer Beugung, chronische Instabilität des vorderen Kreuzbands – klinische Untersuchung) beachtet werden müssen. Sehr unterschiedlich kann dagegen die Anamnese bei patellofemoralen Knorpelschäden ausfallen. Zu finden sind hier starke Schmerzen bei mittelgradigem bis hin zur Schmerzfreiheit bei starkem Substanzverlust. Ansatztendinopathien treten häufig nach Stoßbelastungen auf, sollten erkannt und konsequent behandelt werden, um Chronifizierungen vorzubeugen. Unspezifische patellofemorale Schmerzen treten oft bilateral auf und lassen sich morphologisch bei blandem bildgebendem Befund nicht eindeutig zuordnen. Hier sind Verlegenheitsdiagnosen (z. B. Plica-Syndrom) zu vermeiden.</p></div></div>","PeriodicalId":42773,"journal":{"name":"ARTHROSKOPIE","volume":"36 6","pages":"382 - 386"},"PeriodicalIF":0.1000,"publicationDate":"2023-11-10","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":"0","resultStr":"{\"title\":\"Anamnese patellofemoraler Pathologien\",\"authors\":\"Michael Schlumberger, Daniel Wagner, Michael Liebensteiner, Christoph Becher\",\"doi\":\"10.1007/s00142-023-00642-x\",\"DOIUrl\":null,\"url\":null,\"abstract\":\"<div><h2>Zusammenfassung</h2><div><p>Patellofemorale Symptomatiken können meist schon durch eine detaillierte Anamnese von anderen Kniegelenksbeschwerden abgegrenzt werden. Schmerzen und Funktionsstörungen sind zentrale Symptome und sollten gezielt bezüglich Qualität, Lokalisation und Verlauf differenziert werden. Bei einer systematisch durchgeführten Anamnese können validierte Patientenfragebögen hilfreich sein, z. B. 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Patellofemorale Symptomatiken können meist schon durch eine detaillierte Anamnese von anderen Kniegelenksbeschwerden abgegrenzt werden. Schmerzen und Funktionsstörungen sind zentrale Symptome und sollten gezielt bezüglich Qualität, Lokalisation und Verlauf differenziert werden. Bei einer systematisch durchgeführten Anamnese können validierte Patientenfragebögen hilfreich sein, z. B. Kujala-Score, BPI 2.0, Knee Injury and Osteoarthritis Outcome Score (KOOS), International Knee Documentation Committee (IKDC) 2000, visuelle Analogskala (VAS) Schmerz. Von Bedeutung für die weitere Diagnostik und Therapie sind aber auch die medizinische Vorgeschichte, Lebensumstände, Belastungssituationen und Erwartungshaltung des Patienten. Eine weitere spezifische Anamnese kann hinweisend auf spezielle Krankheitsbilder sein. So wird eine patellofemorale Instabilität häufig als solche erkannt, wobei Differenzialdiagnosen (hypermobiler einklemmender Außenmeniskus – Ereignis in tiefer Beugung, chronische Instabilität des vorderen Kreuzbands – klinische Untersuchung) beachtet werden müssen. Sehr unterschiedlich kann dagegen die Anamnese bei patellofemoralen Knorpelschäden ausfallen. Zu finden sind hier starke Schmerzen bei mittelgradigem bis hin zur Schmerzfreiheit bei starkem Substanzverlust. Ansatztendinopathien treten häufig nach Stoßbelastungen auf, sollten erkannt und konsequent behandelt werden, um Chronifizierungen vorzubeugen. Unspezifische patellofemorale Schmerzen treten oft bilateral auf und lassen sich morphologisch bei blandem bildgebendem Befund nicht eindeutig zuordnen. Hier sind Verlegenheitsdiagnosen (z. B. Plica-Syndrom) zu vermeiden.
期刊介绍:
Zielsetzung der Zeitschrift
Arthroskopie und Gelenkchirurgie bietet aktuelle Fortbildung für alle arthroskopisch tätigen Ärzt*innen. Sie richtet sich sowohl an niedergelassene als auch in der Klinik tätige Ärzt*innen.
In jeder Ausgabe beschreibt ein umfassendes Leitthema den aktuellen Wissensstand zu unterschiedlichen arthroskopischen Fragestellungen. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der endoskopischen Untersuchung und Chirurgie der Gelenke. Ergänzt wird das inhaltliche Spektrum durch diagnostische und therapeutische Möglichkeiten angrenzender Methoden wie beispielsweise der minimal-invasiven chirurgischen Verfahren.
Aims & Scope
‘Arthroskopie und Gelenkchirurgie’ offers up-to-date review articles and original papers for all medical doctors and scientists working in the field of arthroscopy.
The focus is on current developments regarding endoscopic examination and surgery of the joints, diagnostic and therapeutic possibilities of related methods, e.g. minimal invasive surgery.
Freely submitted original papers allow the presentation of important clinical studies and serve scientific exchange.
Comprehensive reviews on a specific topical issue provide evidenced based information on diagnostics and therapy.
Review
All articles of Arthroskopie are reviewed.
Declaration of Helsinki
All manuscripts submitted for publication presenting results from studies on probands or patients must comply with the Declaration of Helsinki.