{"title":"3. 用来运用今天捷克语的精品","authors":"B. Schmiedtová","doi":"10.1515/9783110615746-003","DOIUrl":null,"url":null,"abstract":"0. Einführung In der Erforschung des slawischen Aspekts wurde bis heute kaum den Präferenzen verschiedener Formen Aufmerksamkeit gewidmet, die sich auf die tatsächliche Verwendung einer bestimmten morphologischen Verbalform beziehen1. Die Ergebnisse von Schmiedtová und Sahonenko (2008), Schmiedtová et al. (2011), Schmiedtová (i.Dr., 2013) sowie Stutterheim et al. (2012) zeigen deutlich, dass Muttersprachler des Tschechischen und des Russischen trotz der Ähnlichkeiten in den zugrunde liegenden Aspektsystemen unterschiedliche Präferenzen für verschiedene morphologische Verbalformen in der Darstellung eines bestimmten Situationstyps haben. Tschechische Muttersprachler verwenden präfigierte Verben, die vom grammatischen Aspekt her meistens perfektiv sind, überwiegend für Situationen, in denen es um den Nachzustand2 einer Handlung handelt, also beispielsweise für eine Situation, in der eine Frau ein Glas Wasser ganz austrinkt (man sieht sie das Glas heben, dann das Wasser trinken und schließlich das Glas wieder auf der Tischoberfläche abstellen). Eine charakteristische Versprachlichung einer solchen Szene im Tschechischen ist: tsch. Paní vy-pila – dt. Eine Frau trank (Vergangenheit Perfektiv) ein Glas Wasser aus.","PeriodicalId":309837,"journal":{"name":"Sprache und Kognition","volume":"23 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0000,"publicationDate":"2018-08-21","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":"0","resultStr":"{\"title\":\"3. Zur Verwendung der perfektiven Präsensform im heutigen Tschechisch\",\"authors\":\"B. Schmiedtová\",\"doi\":\"10.1515/9783110615746-003\",\"DOIUrl\":null,\"url\":null,\"abstract\":\"0. Einführung In der Erforschung des slawischen Aspekts wurde bis heute kaum den Präferenzen verschiedener Formen Aufmerksamkeit gewidmet, die sich auf die tatsächliche Verwendung einer bestimmten morphologischen Verbalform beziehen1. Die Ergebnisse von Schmiedtová und Sahonenko (2008), Schmiedtová et al. (2011), Schmiedtová (i.Dr., 2013) sowie Stutterheim et al. (2012) zeigen deutlich, dass Muttersprachler des Tschechischen und des Russischen trotz der Ähnlichkeiten in den zugrunde liegenden Aspektsystemen unterschiedliche Präferenzen für verschiedene morphologische Verbalformen in der Darstellung eines bestimmten Situationstyps haben. Tschechische Muttersprachler verwenden präfigierte Verben, die vom grammatischen Aspekt her meistens perfektiv sind, überwiegend für Situationen, in denen es um den Nachzustand2 einer Handlung handelt, also beispielsweise für eine Situation, in der eine Frau ein Glas Wasser ganz austrinkt (man sieht sie das Glas heben, dann das Wasser trinken und schließlich das Glas wieder auf der Tischoberfläche abstellen). Eine charakteristische Versprachlichung einer solchen Szene im Tschechischen ist: tsch. Paní vy-pila – dt. Eine Frau trank (Vergangenheit Perfektiv) ein Glas Wasser aus.\",\"PeriodicalId\":309837,\"journal\":{\"name\":\"Sprache und Kognition\",\"volume\":\"23 1\",\"pages\":\"0\"},\"PeriodicalIF\":0.0000,\"publicationDate\":\"2018-08-21\",\"publicationTypes\":\"Journal Article\",\"fieldsOfStudy\":null,\"isOpenAccess\":false,\"openAccessPdf\":\"\",\"citationCount\":\"0\",\"resultStr\":null,\"platform\":\"Semanticscholar\",\"paperid\":null,\"PeriodicalName\":\"Sprache und Kognition\",\"FirstCategoryId\":\"1085\",\"ListUrlMain\":\"https://doi.org/10.1515/9783110615746-003\",\"RegionNum\":0,\"RegionCategory\":null,\"ArticlePicture\":[],\"TitleCN\":null,\"AbstractTextCN\":null,\"PMCID\":null,\"EPubDate\":\"\",\"PubModel\":\"\",\"JCR\":\"\",\"JCRName\":\"\",\"Score\":null,\"Total\":0}","platform":"Semanticscholar","paperid":null,"PeriodicalName":"Sprache und Kognition","FirstCategoryId":"1085","ListUrlMain":"https://doi.org/10.1515/9783110615746-003","RegionNum":0,"RegionCategory":null,"ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":null,"EPubDate":"","PubModel":"","JCR":"","JCRName":"","Score":null,"Total":0}
3. Zur Verwendung der perfektiven Präsensform im heutigen Tschechisch
0. Einführung In der Erforschung des slawischen Aspekts wurde bis heute kaum den Präferenzen verschiedener Formen Aufmerksamkeit gewidmet, die sich auf die tatsächliche Verwendung einer bestimmten morphologischen Verbalform beziehen1. Die Ergebnisse von Schmiedtová und Sahonenko (2008), Schmiedtová et al. (2011), Schmiedtová (i.Dr., 2013) sowie Stutterheim et al. (2012) zeigen deutlich, dass Muttersprachler des Tschechischen und des Russischen trotz der Ähnlichkeiten in den zugrunde liegenden Aspektsystemen unterschiedliche Präferenzen für verschiedene morphologische Verbalformen in der Darstellung eines bestimmten Situationstyps haben. Tschechische Muttersprachler verwenden präfigierte Verben, die vom grammatischen Aspekt her meistens perfektiv sind, überwiegend für Situationen, in denen es um den Nachzustand2 einer Handlung handelt, also beispielsweise für eine Situation, in der eine Frau ein Glas Wasser ganz austrinkt (man sieht sie das Glas heben, dann das Wasser trinken und schließlich das Glas wieder auf der Tischoberfläche abstellen). Eine charakteristische Versprachlichung einer solchen Szene im Tschechischen ist: tsch. Paní vy-pila – dt. Eine Frau trank (Vergangenheit Perfektiv) ein Glas Wasser aus.