{"title":"不能给你脸色看","authors":"Philipp Rhein","doi":"10.1515/sosi-2022-0003","DOIUrl":null,"url":null,"abstract":"Zusammenfassung Der Zusammenhang zwischen Ressentiments und Rechtspopulismus stellt sich empirisch anders dar, als häufig vermutet. Zu diesem Ergebnis kommt dieser Beitrag, der aufbauend auf Ergebnissen und Erfahrungen einer eigenen Interviewstudie mit AfD-WählerInnen und anhand exemplarischer Feldnotizen und Interviewpassagen die Bedeutung von Ressentiments bei RechtspopulistInnen untersucht. Ins Zentrum wird die ForscherIn-Beforschten Interaktionsschnittstelle gerückt. An ihr zeigt sich im Kern, dass AfD-WählerInnen weniger Deklassierungserfahrungen oder Abstiegserwartungen verarbeiten und solche Erfahrungen im Feld auch nicht in Gestalt von Ressentiments gegen den Forscher auftauchen. Vielmehr hegen sie einen Groll gegen die Erwartung, dass der Forscher dieses Deutungsschema anwenden könnte. Demgegenüber präsentieren sie ein Selbstbild, in dem vor allem ein Opfer- und Privilegierten-Selbstverständnis gleichermaßen eine Rolle spielen.","PeriodicalId":110821,"journal":{"name":"Sozialer Sinn","volume":"6 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0000,"publicationDate":"2022-06-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":"0","resultStr":"{\"title\":\"Negativ privilegiert statt deklassiert\",\"authors\":\"Philipp Rhein\",\"doi\":\"10.1515/sosi-2022-0003\",\"DOIUrl\":null,\"url\":null,\"abstract\":\"Zusammenfassung Der Zusammenhang zwischen Ressentiments und Rechtspopulismus stellt sich empirisch anders dar, als häufig vermutet. Zu diesem Ergebnis kommt dieser Beitrag, der aufbauend auf Ergebnissen und Erfahrungen einer eigenen Interviewstudie mit AfD-WählerInnen und anhand exemplarischer Feldnotizen und Interviewpassagen die Bedeutung von Ressentiments bei RechtspopulistInnen untersucht. Ins Zentrum wird die ForscherIn-Beforschten Interaktionsschnittstelle gerückt. An ihr zeigt sich im Kern, dass AfD-WählerInnen weniger Deklassierungserfahrungen oder Abstiegserwartungen verarbeiten und solche Erfahrungen im Feld auch nicht in Gestalt von Ressentiments gegen den Forscher auftauchen. Vielmehr hegen sie einen Groll gegen die Erwartung, dass der Forscher dieses Deutungsschema anwenden könnte. Demgegenüber präsentieren sie ein Selbstbild, in dem vor allem ein Opfer- und Privilegierten-Selbstverständnis gleichermaßen eine Rolle spielen.\",\"PeriodicalId\":110821,\"journal\":{\"name\":\"Sozialer Sinn\",\"volume\":\"6 1\",\"pages\":\"0\"},\"PeriodicalIF\":0.0000,\"publicationDate\":\"2022-06-01\",\"publicationTypes\":\"Journal Article\",\"fieldsOfStudy\":null,\"isOpenAccess\":false,\"openAccessPdf\":\"\",\"citationCount\":\"0\",\"resultStr\":null,\"platform\":\"Semanticscholar\",\"paperid\":null,\"PeriodicalName\":\"Sozialer Sinn\",\"FirstCategoryId\":\"1085\",\"ListUrlMain\":\"https://doi.org/10.1515/sosi-2022-0003\",\"RegionNum\":0,\"RegionCategory\":null,\"ArticlePicture\":[],\"TitleCN\":null,\"AbstractTextCN\":null,\"PMCID\":null,\"EPubDate\":\"\",\"PubModel\":\"\",\"JCR\":\"\",\"JCRName\":\"\",\"Score\":null,\"Total\":0}","platform":"Semanticscholar","paperid":null,"PeriodicalName":"Sozialer Sinn","FirstCategoryId":"1085","ListUrlMain":"https://doi.org/10.1515/sosi-2022-0003","RegionNum":0,"RegionCategory":null,"ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":null,"EPubDate":"","PubModel":"","JCR":"","JCRName":"","Score":null,"Total":0}
Zusammenfassung Der Zusammenhang zwischen Ressentiments und Rechtspopulismus stellt sich empirisch anders dar, als häufig vermutet. Zu diesem Ergebnis kommt dieser Beitrag, der aufbauend auf Ergebnissen und Erfahrungen einer eigenen Interviewstudie mit AfD-WählerInnen und anhand exemplarischer Feldnotizen und Interviewpassagen die Bedeutung von Ressentiments bei RechtspopulistInnen untersucht. Ins Zentrum wird die ForscherIn-Beforschten Interaktionsschnittstelle gerückt. An ihr zeigt sich im Kern, dass AfD-WählerInnen weniger Deklassierungserfahrungen oder Abstiegserwartungen verarbeiten und solche Erfahrungen im Feld auch nicht in Gestalt von Ressentiments gegen den Forscher auftauchen. Vielmehr hegen sie einen Groll gegen die Erwartung, dass der Forscher dieses Deutungsschema anwenden könnte. Demgegenüber präsentieren sie ein Selbstbild, in dem vor allem ein Opfer- und Privilegierten-Selbstverständnis gleichermaßen eine Rolle spielen.