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Postkoloniale Normalisierung: Anmerkungen zur Debatte um eine koloniale Qualität von Nationalsozialismus und Holocaust
Zusammenfassung Neuere Forschungsansätze aus dem Bereich der vergleichenden Genozidforschung und der postkolonialen Studien postulieren, dass Nationalsozialismus und Holocaust eine koloniale Qualität aufwiesen. Von qualitativen Unterschieden zwischen kolonialer und nationalsozialistischer Herrschaft und Gewalt zu sprechen, wird mit wissenschaftlichem Eurozentrismus assoziiert. Die Vorstellung einer ‚Singularität’ des Holocausts wird abgelehnt. Die zentralen Annahmen solcher Ansätze werden im Artikel rekonstruiert, untersucht und mit Erkenntnissen der Holocaust- und Antisemitismusforschung kontrastiert. Dabei zeigt sich, dass die Spezifik des modernen NS-Antisemitismus in komparativ-postkolonialen Analysen des Holocaust nicht adäquat aufgegriffen wird.