朱丽安皇帝就哲学的本质和历史

Dirk Cürsgen
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In diesem im Fortgang seiner kurzen Amtszeit immer härter geführten Kampf nimmt gerade die Philosophie mit ihrer – wie Julian es sieht – notwendig geschichtlichen Gegebenheit und Wirksamkeit eine zentrale Stellung ein. Vor diesem Hintergrund soll deshalb nachfolgend Julians Bild vom Wesen und besonders der Geschichte der Philosophie skizziert und untersucht werden, einmal, weil damit das Gegenideal zum Christentum überhaupt klarer hervortreten kann, einmal, um zu zeigen, welche Konstruktionsund Interpretationsanstrengungen vollzogen werden, damit die Philosophie in ihrer Historizität die Funktion des Gegenbildes zum Christentum allererst zu erfüllen vermag. Es wird zunächst schnell offensichtlich, dass Julians Konzept der Philosophiegeschichte kaum von seinem Menschenbild abzutrennen ist, denn wie alle Quellen der Wahrheit zeitlos und unveränderlich dasselbe sagen, so bleibt auch das, was das Göttliche und Ewige erkennt – nämlich die Seele – unwandelbar immer gleich. 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摘要

尽管时间短暂,任务既忠诚又费时,皇帝朱利安也是罗马帝国最后一位异教君主,却在文字和内容方面,留下了一份内容广泛而意义深远的文件。几乎所有的著作但薪酬平等问题上足够丰富,使得这一普遍性的问题(和辩的均势背景)呈现,向朱利安Lebensarbeit他毕生:斗争似乎不可阻挡vordringende和外交的基督教,为皇帝的憎行人类历史的化身,这意味着人类.堕落和腐败的肺不能运作在这场任期短暂和越来越艰难的斗争中,哲学——朱利安认为,对于某些历史和功效有必要——占据中心地位。背景下,所以以下julian图片的特性,应该特别历史哲学诠释却将审查它清晰的Gegenideal信奉基督教的生意就是一次,以表明哪些Konstruktionsund Interpretationsanstrengungen教仪,使哲学在其Historizität Gegenbildes信奉基督教的功能一般有能力履行.首先会很快显然julian Philosophiegeschichte的概念几乎是他的Menschenbild告诉的,因为像所有真理的来源不过时,不会改变自己所说一样,依然是神圣和永恒随彼——即灵魂——变同样.认识到神盾局的首要目标是
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Kaiser Julian über das Wesen und die Geschichte der Philosophie
Trotz seines kurzen Lebens sowie der ebenso gewissenhaften wie zeitraubenden Erfüllung seiner mannigfaltigen Amtspflichten hat Kaiser Julian – als letzter heidnischer Herrscher des römischen Imperiums – ein breites und beeindruckend weitgespanntes schriftliches Werk hinterlassen, und dies sowohl was die Formen als auch was die Inhalte betrifft. Nahezu jede seiner Schriften aber, gleich welchem Thema sie sich auf welche Art und Weise widmet, lässt das allumfassende Anliegen (und den allumfassenden polemischen Kontext) sichtbar werden, dem Julian seine Lebensarbeit gewidmet hat: den Kampf gegen das scheinbar unaufhaltsam vordringende und erstarkende Christentum, das für den Kaiser den Greuel der Menschheitsgeschichte schlechthin bedeutet, den Gipfelpunkt menschlicher Dekadenz und Korruption. In diesem im Fortgang seiner kurzen Amtszeit immer härter geführten Kampf nimmt gerade die Philosophie mit ihrer – wie Julian es sieht – notwendig geschichtlichen Gegebenheit und Wirksamkeit eine zentrale Stellung ein. Vor diesem Hintergrund soll deshalb nachfolgend Julians Bild vom Wesen und besonders der Geschichte der Philosophie skizziert und untersucht werden, einmal, weil damit das Gegenideal zum Christentum überhaupt klarer hervortreten kann, einmal, um zu zeigen, welche Konstruktionsund Interpretationsanstrengungen vollzogen werden, damit die Philosophie in ihrer Historizität die Funktion des Gegenbildes zum Christentum allererst zu erfüllen vermag. Es wird zunächst schnell offensichtlich, dass Julians Konzept der Philosophiegeschichte kaum von seinem Menschenbild abzutrennen ist, denn wie alle Quellen der Wahrheit zeitlos und unveränderlich dasselbe sagen, so bleibt auch das, was das Göttliche und Ewige erkennt – nämlich die Seele – unwandelbar immer gleich. Das höchste Ziel aller Dinge besteht in arete und aletheia, wobei
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