{"title":"轴问题的6轴","authors":"Edwin Egeter","doi":"10.30965/9783957437501_006","DOIUrl":null,"url":null,"abstract":"In meiner Literaturrecherche fiel mir auf, dass sich in der Diskussion über das hard problem verschiedene Optiken zeigen, die sich als bipolare Achsen des Problemzuganges kategorisieren lassen. Die jeweilige Problemoptik bestimmt zu einem hohen Grade die Art des Lösungsversuches. Bevor ich auf den für diese Arbeit zentralen Problemzugang der phänomenalen Achse eingehe, werde ich in den folgenden Abschnitten kurz auf alle sechs, von mir festgestellten Optiken eingehen. Selbstverständlich erhebe ich nicht den Anspruch auf eine Vollständigkeit dieser Kategorisierung. Es ist zudem wichtig zu bedenken, dass die Fronten dieser bipolaren Achsen zwischen einzelnen Vertretern bzw. Ansätzen nicht gleichmässig verlaufen. Das heisst, dass phänomenale Realisten, die bspw. bezweifeln, dass Erleben mit einem reduktiven Funktionalismus zufriedenstellend erklärt werden kann (explanatorischer Kritizismus), zwar epistemisch pessimistisch1 (z.B. McGinn)2 sein können, aber dennoch nicht ›antimaterialistisch‹ oder substanzdualistisch argumentieren müssen.3 Ein anderes Beispiel für die Unregelmässigkeit in der Verteilung der Antipoden ist, dass Panpsychismus oder neutraler Monismus Phänomenales zwar ernst nehmen (phänomenaler Realismus) und Erleben als eigenständiges Explanandum anerkennen. Aus diesem Grund behaupten sie nicht, wie der materialistische Monismus, dass Phänomenales ›letztlich‹ nur etwas Materielles sei. Dennoch müssen panpsychistische Vertreter eines phänomenalen Realismus nicht zwingend und im engen Sinn ›immaterialistisch‹ bzw. ›antiphysikalistisch‹ oder ›antinaturalistisch‹ argumentieren, falls sie sich auf einen neutralen Monismus berufen. Im Rahmen dieser Dissertation kann ich jedoch nur skizzenhaft auf jene Achsen von Problemzugängen eingehen. Weil der Fokus meiner Arbeit auf dem Desiderat phänomenaler Adäquatheit liegt, werde ich nur auf die letzte der sechs folgenden Achsen näher eingehen.","PeriodicalId":333575,"journal":{"name":"Phänomenale Adäquatheit und Irreduzibilität des Bewusstseins","volume":"35 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0000,"publicationDate":"2020-06-11","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":"0","resultStr":"{\"title\":\"Sechs Achsen der Problemoptik\",\"authors\":\"Edwin Egeter\",\"doi\":\"10.30965/9783957437501_006\",\"DOIUrl\":null,\"url\":null,\"abstract\":\"In meiner Literaturrecherche fiel mir auf, dass sich in der Diskussion über das hard problem verschiedene Optiken zeigen, die sich als bipolare Achsen des Problemzuganges kategorisieren lassen. 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