T. Loer
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摘要

一篇尤金·gom林格的诗放在柏林亚利桑那大学的寝室外,内容引起了广泛的公众辩论。这仅仅考虑了诗歌的内容:这是一种歧视,因为它把女性提到是为了表达她的赞美。对于挂墙者来说,这首诗只是在理论上是对一般艺术自由的不受限制的干预,也就是说,出于政治权利的原因,这首诗被否决了。第一诗并没有重要的意义有为什么这首诗被认为是“现代诗歌中重要的诗歌之一”呢?为什么这首诗的实用主义比喻如此恰当呢?至今还没有人问为什么。为了回答这些重要的问题,本文会分析这首诗,然后分析它的实用(述)框架。两个分析都用一种客观的现代方法…在芝加哥芝加哥研究结果显示,这首诗是给读者们看的一个可以实现自治的艺术。但在报告和辩论中,都充分利用了…违背了自己的个性也有助于整个诗的专题Geschlechterverhältnis Gender-Leisten Geschlechterspannung、殴打她,从而方面,诗中不仅表达了,与此同时,在一个感性形象作为具体互惠erfahrbar成为缩小不平等的减:.由此可见的救助—通过一首诗,但通过其炫耀—这样的力量,使辩论过程中充满了悲伤,从诗句中或是从另一个角度,把诗句对虚无的关注视若无物的偶像视若无物。
本文章由计算机程序翻译,如有差异,请以英文原文为准。
Das Gedicht an der Wand
Zusammenfassung Um ein Gedicht von Eugen Gomringer, das an einer Außenwand der Alice-Salomon-Hochschule in Berlin angebracht worden war, gab es eine umfangreiche öffentliche Debatte. Dabei wurde lediglich der Inhalt des Gedichts berücksichtigt: als diskriminierend, da in ihm Frauen als Gegenüber der Bewunderung erwähnt werden. Und die Verteidiger der Anbringung an der Wand sahen lediglich darin, dass das Gedicht so, d. h. aus Gründen der political correctness abgelehnt wurde, abstrakt einen unzulässigen Eingriff in die Freiheit der Kunst im allgemeinen. Das Gedicht qua Gedicht spielte keine Rolle. Ob und ggf. warum das Gedicht zu Recht als „eines der bedeutenden Gedichte der modernen Lyrik“ gilt und was eigentlich die pragmatische Rahmung der Präsentation für ein Gedicht bedeutet, blieb ungefragt. Zur Beantwortung dieser nicht unerheblichen Fragen wird in dem vorliegenden Beitrag zunächst das Gedicht selbst analysiert und dann die pragmatische (Um-) Rahmung untersucht. Beide Analysen verfahren nach der Methode die Objektive Hermeneutik. Dabei zeigt sich, dass es sich bei dem Gedicht um ein autonomes Kunstwerk handelt, das dem Leser Welt eröffnet. In der Präsentation aber wie in der Debatte darum wird es auf eine seinen Werkcharakter missachtende und es so ruinierende Weise instrumentalisiert. Dazu trägt auch bei, dass das im Gedicht thematische Geschlechterverhältnis über den Gender-Leisten der Geschlechterdiskriminierung geschlagen wird, wodurch die Dimensionen der Geschlechterspannung, die in dem Gedicht nicht nur zum Ausdruck gebracht, sondern zugleich in einer sinnlichen Gestalt als konkrete Reziprozität erfahrbar gemacht werden, auf eine: die der Ungleichheit, reduziert werden. Diese Reduktion wird durch das Gedicht, aber durch seine plakative Präsentation nahegelegt; diese macht, was die Debatte dann aufnimmt, aus dem Gedicht – so oder so – ein Menetekel und setzt es herab zum geistlosen Götzen der leerlaufenden Aufmerksamkeit.
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