为什么移民文化史需要

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Wenn beispielsweise mehrere Bürger zusammenkommen und sich austauschen, wird aus einer privaten Sphäre eine öffentliche.1 Aus diesem Grunde ist – so Weintraub – das öffentliche Leben in modernen Gesellschaften und die Unterscheidung von »öffentlich«/»privat« dafür da, durch Kommunikation und Artikulation von Interessen emotionale Überforderungen aus dem Privaten im öffentlichen Leben (»public life«) auszugleichen und ihnen Formen von Kollektivität (gemeinsame Interessenund Meinungsbildungen) zu geben, Teil einer Gesellschaft zu sein. Die Grundlage dieses zivilgesellschaftlichen Prozesses beruht – so Weintraub weiter – auf der »sociability«, der Geselligkeit, der Soziabilität ihrer Mitglieder. So sind die drei zentralen Kriterien des öffentlichen Raums Sichtbarkeit, Kollektivität und eine beide verbindende Form der Soziabilität. Ersteres ist offen, aufgedeckt und zugänglich für alle und setzt sich ab von dem, was versteckt und heimlich ist. Das zweite berührt die Interessen eines Kollektivs von Individuen im Gegensatz zum Individuellen.2 Dennoch sind die Konstituenten des öffentlichen Lebens, Sichtbarkeit und Kollektivität, nicht ohne ihre Gegensätze, Heimlichkeit und individuelle Betroffenheit, zu denken, ja nicht existent. Es ist die Soziabilität, nach Georg Simmel die Geselligkeit, die beide Seiten zusammenführt.3 Der Zusammenhang von Sichtbarkeit und Kollektivität ergibt sich daraus, dass sowohl das, was in der Öffentlichkeit gezeigt und gesehen wird und als auch was nicht gezeigt und nicht gesehen wird, jeweils wandelbar ist. Mit dem Gezeigten und Gesehenen hängt zusammen, wer und was zusammengehört oder wer oder was sich zusammengehörig fühlt. 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摘要

一个个体所不能自理,不能秩序成为公众关注的一部分,认为杰夫维在其镜像区分公开«»和«»私有.个人最终是特殊的,才能代表社会。但最大的区别,公开«»和«»私密信息予以种.例如,有些市民团聚交流时,所需要的是一个私有的空间,一个私有的空间所以这么一件事——维及社会公众生活在现代社会的区别»«公众/私人»«原本就是在通过沟通和利益的共同性情感überforderungen来自私人公共生活(公共生命«»)抵消他们形式Kollektivität(共同Interessenund Meinungsbildungen)给社会中的一份子.这个民间社会进程的基础的基础就是维继续行驶在»sociability«、交际Soziabilität成员.因此,公共空间的三大关键要素是整合性、聚性和两者的统一性。前者是敞开心扉,敞开敞开的,不让自己的心去隐瞒和秘密。第二个影响的是每个个体集体的利益,而不是个人的利益。2然而,公共生活中具有的各项要素、注视和集体性,并不是没有他们的对立、保密和个人的行为,而是根本不存在的。这是相邀请,根据格奥尔格西默的意思,这是双方的意愿联合在一起。3因此,无论在公众中展示和看到什么,或者没有展示或看到什么,都是可以改变的。正如所见的和所见的,决定着谁属于谁,谁属于谁,或什么在一起。更重要的是谁跟谁在一起
本文章由计算机程序翻译,如有差异,请以英文原文为准。
Epilog: Warum eine Kulturgeschichte der Migration notwendig ist
Das, was ein Individuum allein betreffe, dürfe nicht bestimmender Teil öffentlicher Anliegen sein, meint Jeff Weintraub in seinen Reflexionen zur Unterscheidung von »öffentlich« und »privat«. Das Individuelle sei letztlich zu partikular, um für die Gesellschaft stehen zu können. Doch die große Unterscheidung zwischen »öffentlich« und »privat« ist mehrdeutig und vielseitig. Wenn beispielsweise mehrere Bürger zusammenkommen und sich austauschen, wird aus einer privaten Sphäre eine öffentliche.1 Aus diesem Grunde ist – so Weintraub – das öffentliche Leben in modernen Gesellschaften und die Unterscheidung von »öffentlich«/»privat« dafür da, durch Kommunikation und Artikulation von Interessen emotionale Überforderungen aus dem Privaten im öffentlichen Leben (»public life«) auszugleichen und ihnen Formen von Kollektivität (gemeinsame Interessenund Meinungsbildungen) zu geben, Teil einer Gesellschaft zu sein. Die Grundlage dieses zivilgesellschaftlichen Prozesses beruht – so Weintraub weiter – auf der »sociability«, der Geselligkeit, der Soziabilität ihrer Mitglieder. So sind die drei zentralen Kriterien des öffentlichen Raums Sichtbarkeit, Kollektivität und eine beide verbindende Form der Soziabilität. Ersteres ist offen, aufgedeckt und zugänglich für alle und setzt sich ab von dem, was versteckt und heimlich ist. Das zweite berührt die Interessen eines Kollektivs von Individuen im Gegensatz zum Individuellen.2 Dennoch sind die Konstituenten des öffentlichen Lebens, Sichtbarkeit und Kollektivität, nicht ohne ihre Gegensätze, Heimlichkeit und individuelle Betroffenheit, zu denken, ja nicht existent. Es ist die Soziabilität, nach Georg Simmel die Geselligkeit, die beide Seiten zusammenführt.3 Der Zusammenhang von Sichtbarkeit und Kollektivität ergibt sich daraus, dass sowohl das, was in der Öffentlichkeit gezeigt und gesehen wird und als auch was nicht gezeigt und nicht gesehen wird, jeweils wandelbar ist. Mit dem Gezeigten und Gesehenen hängt zusammen, wer und was zusammengehört oder wer oder was sich zusammengehörig fühlt. Und wichtiger noch, wer mit wem in
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