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Global vernetzte, interaktive Wertschöpfungsketten stellen tradierte Vorstellungen von Unternehmen, Arbeitnehmern und Lebensentwürfen auf den Kopf. Dabei geht es um nichts weniger als einen „quasi-sozialdarwinistischen Konkurrenzkampf um Arbeit“ (Draheim/Crimmann 2015). Diese tiefgreifende Veränderung ist mehr als nur die vierte Industrielle Revolution, sie ist vergleichbar mit der Erfindung der Schrift. \"Es gibt nun aber die Chance, die vorhandenen Technologien aufzugreifen und konsequent einzusetzen, und zwar als Kulturtechnik.\" (Weibel 2018, so auch Düll 2016, 6) Nie, so scheint es, war die ordnungspolitische und sozialpolitische – letztlich somit auch gesellschaftspolitische – Rahmensetzung so erforderlich und zugleich scheinbar so unmöglich wie derzeit. 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摘要
“工作4.0”的定义多样性已经难以逾越,许多定义往往仍然含糊不清,被理解为工业化的后续阶段及其对劳动力市场的影响。(BMAS, 24)大多数所说的是目前的数字转型。人们经常在“工业4.0”以下的问题中讨论(“krger 2017年说到数字参与”),或者“工作4.0”非常严格,只用于新工作和合作形式(Olk 2018)。在这里,“劳动4.0”被理解为一场会从根本上改变劳动力市场的破坏性数字革命(发光的蓝色/面纱者等2018年8月等等)。全球互联的交互式价值链颠覆了传统的公司、工人和生活计划观念。“准社会主义对工作的竞争”根本就毫无意义。——《这一深刻的变化,超越了第四次工业革命,可以和字体的发明相提并论。"现在有机会重新应用现有的技术,并自始至终加以采用,以此作为文化工程"规章和社会政策——毕竟也是社会政策框架必须同时建造起来的——似乎从来没有这样做过。从制度和政治经济学的角度,劳力4.0是“一个在德国的老权力精英和新社会势力之间的公开辩论。结果是一个加速器或恒温箱能够进入先进的环境。] I .
Arbeit 4.0: Bringt die digitale Transformation mehr Partizipation?
Man kann die schillernde Vielfalt der Definitionen zu „Arbeit 4.0“ kaum noch überblicken, wobei viele oft genug dann doch im vagen bleiben und sich als Fortschreibung bisheriger Stufen der Industrialisierung und deren Auswirkung auf den Arbeitsmarkt verstehen (BMAS 2017, 24). Es wird dann zumeist von einem gerade stattfindenden digitalen Transformationsprozess gesprochen. Manchmal, aber immer seltener, werden die nachfolgenden Fragestellungen unter dem Schlagwort „Industrie 4.0“ diskutiert (Krüger 2017 spricht von digitaler Teilhabe) oder aber es wird „Arbeit 4.0“ sehr eng und ausschließlich für neue Arbeitsprozesse und Formen der Zusammenarbeit verwendet (Olk 2018). Hier wird unter „Arbeit 4.0“ eine disruptive, digitale Revolution verstanden, die „den Arbeitsmarkt radikal verändern wird“ (so u.a. Lichtblau/ Schleiermacher et al 2018, 8). Global vernetzte, interaktive Wertschöpfungsketten stellen tradierte Vorstellungen von Unternehmen, Arbeitnehmern und Lebensentwürfen auf den Kopf. Dabei geht es um nichts weniger als einen „quasi-sozialdarwinistischen Konkurrenzkampf um Arbeit“ (Draheim/Crimmann 2015). Diese tiefgreifende Veränderung ist mehr als nur die vierte Industrielle Revolution, sie ist vergleichbar mit der Erfindung der Schrift. "Es gibt nun aber die Chance, die vorhandenen Technologien aufzugreifen und konsequent einzusetzen, und zwar als Kulturtechnik." (Weibel 2018, so auch Düll 2016, 6) Nie, so scheint es, war die ordnungspolitische und sozialpolitische – letztlich somit auch gesellschaftspolitische – Rahmensetzung so erforderlich und zugleich scheinbar so unmöglich wie derzeit. Aus einer institutionellen und politökonomischen Sicht ist Arbeit 4.0 „ein offener Diskurs im Spannungsfeld alter Machteliten und neuer, sozialer Kräfte in Deutschland, der die verschiedenen Facetten der digitalen Transformation unserer Gesellschaft von der alten Arbeitswelt in eine noch ungewisse Zukunft politisch öffentlich aushandelt. Im Ergebnis kann darüber ein Accelerator (Beschleuniger) oder Inkubator fortschrittlicher Rahmenbedingungen [...] I.