{"title":"在对付极端右翼青年的东西关系中相似和不同。关注所发生的青年问题和反对侵略和暴力行动纲领","authors":"S. Lindner","doi":"10.3224/zrex.v3i1.08","DOIUrl":null,"url":null,"abstract":"Die extrem rechte Gewalt der 1990er-Jahre war von Debatten in öffentlichen Medien, Erziehungswissenschaften und Sozialer Arbeit begleitet. Jedoch mangelt es der Jugendarbeit bis heute an Konzepten für den Umgang mit extrem rechten Jugendlichen. Der Artikel analysiert Fachliteratur zum Aktionsprogramm gegen Aggression und Gewalt (AgAG), das 1992 als Modelprogramm in den damaligen neuen Bundesländern implementiert wurde, und zum Konzept der akzeptierenden Jugendarbeit, das Ende der 1980er-Jahre in Bremen entwickelt wurde. Eine Grounded Theory basierte Literaturanalyse arbeitet Parallelen und Differenzen heraus. Eine bis heute gängige Annahme, das Scheitern pädagogischer Maßnahmen gegen extrem rechte Gewalt sei direkte Folge der Bedingungen der Transformationsgesellschaft, wird dadurch infrage gestellt. Vielmehr zeigt sich, dass die spezifische Form der Entpolitisierung extrem rechter Gewalt nicht erst in der Praxis der AgAG-Projekte entstand, sondern bereits in der Literatur zur akzeptierenden Jugendarbeit konzeptuell verankert war. Der Artikel nutzt zwei machtkritische Ansätze, die unterstreichen, dass West-Ost als hierarchisierendes Ordnungsmoment bei der Bewertung pädagogischer Arbeit im Kontext von Rechtsextremismus Einfluss haben könnte.","PeriodicalId":194986,"journal":{"name":"ZRex – Zeitschrift für Rechtsextremismusforschung","volume":"23 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0000,"publicationDate":"2023-04-13","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":"0","resultStr":"{\"title\":\"Parallelen und Differenzen im Umgang mit extrem rechten Jugendlichen im Ost-West-Verhältnis. Eine machtkritische Analyse des Diskurses um die akzeptierende Jugendarbeit und das Aktionsprogramm gegen Aggression und Gewalt\",\"authors\":\"S. Lindner\",\"doi\":\"10.3224/zrex.v3i1.08\",\"DOIUrl\":null,\"url\":null,\"abstract\":\"Die extrem rechte Gewalt der 1990er-Jahre war von Debatten in öffentlichen Medien, Erziehungswissenschaften und Sozialer Arbeit begleitet. Jedoch mangelt es der Jugendarbeit bis heute an Konzepten für den Umgang mit extrem rechten Jugendlichen. Der Artikel analysiert Fachliteratur zum Aktionsprogramm gegen Aggression und Gewalt (AgAG), das 1992 als Modelprogramm in den damaligen neuen Bundesländern implementiert wurde, und zum Konzept der akzeptierenden Jugendarbeit, das Ende der 1980er-Jahre in Bremen entwickelt wurde. Eine Grounded Theory basierte Literaturanalyse arbeitet Parallelen und Differenzen heraus. Eine bis heute gängige Annahme, das Scheitern pädagogischer Maßnahmen gegen extrem rechte Gewalt sei direkte Folge der Bedingungen der Transformationsgesellschaft, wird dadurch infrage gestellt. Vielmehr zeigt sich, dass die spezifische Form der Entpolitisierung extrem rechter Gewalt nicht erst in der Praxis der AgAG-Projekte entstand, sondern bereits in der Literatur zur akzeptierenden Jugendarbeit konzeptuell verankert war. Der Artikel nutzt zwei machtkritische Ansätze, die unterstreichen, dass West-Ost als hierarchisierendes Ordnungsmoment bei der Bewertung pädagogischer Arbeit im Kontext von Rechtsextremismus Einfluss haben könnte.\",\"PeriodicalId\":194986,\"journal\":{\"name\":\"ZRex – Zeitschrift für Rechtsextremismusforschung\",\"volume\":\"23 1\",\"pages\":\"0\"},\"PeriodicalIF\":0.0000,\"publicationDate\":\"2023-04-13\",\"publicationTypes\":\"Journal Article\",\"fieldsOfStudy\":null,\"isOpenAccess\":false,\"openAccessPdf\":\"\",\"citationCount\":\"0\",\"resultStr\":null,\"platform\":\"Semanticscholar\",\"paperid\":null,\"PeriodicalName\":\"ZRex – Zeitschrift für Rechtsextremismusforschung\",\"FirstCategoryId\":\"1085\",\"ListUrlMain\":\"https://doi.org/10.3224/zrex.v3i1.08\",\"RegionNum\":0,\"RegionCategory\":null,\"ArticlePicture\":[],\"TitleCN\":null,\"AbstractTextCN\":null,\"PMCID\":null,\"EPubDate\":\"\",\"PubModel\":\"\",\"JCR\":\"\",\"JCRName\":\"\",\"Score\":null,\"Total\":0}","platform":"Semanticscholar","paperid":null,"PeriodicalName":"ZRex – Zeitschrift für Rechtsextremismusforschung","FirstCategoryId":"1085","ListUrlMain":"https://doi.org/10.3224/zrex.v3i1.08","RegionNum":0,"RegionCategory":null,"ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":null,"EPubDate":"","PubModel":"","JCR":"","JCRName":"","Score":null,"Total":0}
Parallelen und Differenzen im Umgang mit extrem rechten Jugendlichen im Ost-West-Verhältnis. Eine machtkritische Analyse des Diskurses um die akzeptierende Jugendarbeit und das Aktionsprogramm gegen Aggression und Gewalt
Die extrem rechte Gewalt der 1990er-Jahre war von Debatten in öffentlichen Medien, Erziehungswissenschaften und Sozialer Arbeit begleitet. Jedoch mangelt es der Jugendarbeit bis heute an Konzepten für den Umgang mit extrem rechten Jugendlichen. Der Artikel analysiert Fachliteratur zum Aktionsprogramm gegen Aggression und Gewalt (AgAG), das 1992 als Modelprogramm in den damaligen neuen Bundesländern implementiert wurde, und zum Konzept der akzeptierenden Jugendarbeit, das Ende der 1980er-Jahre in Bremen entwickelt wurde. Eine Grounded Theory basierte Literaturanalyse arbeitet Parallelen und Differenzen heraus. Eine bis heute gängige Annahme, das Scheitern pädagogischer Maßnahmen gegen extrem rechte Gewalt sei direkte Folge der Bedingungen der Transformationsgesellschaft, wird dadurch infrage gestellt. Vielmehr zeigt sich, dass die spezifische Form der Entpolitisierung extrem rechter Gewalt nicht erst in der Praxis der AgAG-Projekte entstand, sondern bereits in der Literatur zur akzeptierenden Jugendarbeit konzeptuell verankert war. Der Artikel nutzt zwei machtkritische Ansätze, die unterstreichen, dass West-Ost als hierarchisierendes Ordnungsmoment bei der Bewertung pädagogischer Arbeit im Kontext von Rechtsextremismus Einfluss haben könnte.