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Soziale Roboter, „prophetische“ Algorithmen, biometrische Gesichtserkennung – es gibt noch viele Beispiele für brisante Phänomene und riskante Praktiken, die Grundsatzfragen aufwerfen zu Regeln, an denen die Gestaltung öffentlicher digitaler Räume sich ausrichten soll. Fragen, die nur gebündelt und neu institutionalisiert beantwortet werden können und für deren Beantwortung die Medienund Digitalethik eine Leitdisziplin ist. Entlang von Beispielen sowie von theoretischen Denkpositionen wird – auch als Alternative zu der Auffassung, der digitalen Transformation ausgeliefert zu sein, – eine Strategie zur Gestaltung digitaler Räume vorgeschlagen, die die aufgeworfenen Grundsatzfragen institutionell adressiert: An etablierte internationale Debattenplätze wie die Internet Governance Foren, an politische Mandatsträger sowie an einen neu aufzugleisenden, selbstregulativen und regierungsunabhängigen Digitalrat, der aktuelle Fragen bezogen auf Deutschland behandelt. 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Aufgeklärt und selbstbestimmt: Vorschlag für eine Strategie zu ethisch orientiert gestalteten digitalen Kommunikationsräumen
Der Youtuber Rezo erhitzte rund um die Europawahl 2019 mit einem Klimapolitik-Video das politische Klima in Deutschland. Das millionenfach geklickte Video warf vielerlei Fragen auf: Ist das Wahlmanipulation? Ist Youtube ein Fernsehkanal? Sind Youtuber Journalisten? Inwiefern ist unkontrollierbare Meinungsführerschaft riskant für demokratische Gesellschaften? Solche Fragen illustrieren exemplarisch, dass noch vieles zu klären ist, wenn digitale Kommunikationsräume verantwortungsbewusst gestaltet werden als diskursive Umgebungen für eine Gesellschaft aufgeklärter und selbstbestimmt agierender Menschen. Soziale Roboter, „prophetische“ Algorithmen, biometrische Gesichtserkennung – es gibt noch viele Beispiele für brisante Phänomene und riskante Praktiken, die Grundsatzfragen aufwerfen zu Regeln, an denen die Gestaltung öffentlicher digitaler Räume sich ausrichten soll. Fragen, die nur gebündelt und neu institutionalisiert beantwortet werden können und für deren Beantwortung die Medienund Digitalethik eine Leitdisziplin ist. Entlang von Beispielen sowie von theoretischen Denkpositionen wird – auch als Alternative zu der Auffassung, der digitalen Transformation ausgeliefert zu sein, – eine Strategie zur Gestaltung digitaler Räume vorgeschlagen, die die aufgeworfenen Grundsatzfragen institutionell adressiert: An etablierte internationale Debattenplätze wie die Internet Governance Foren, an politische Mandatsträger sowie an einen neu aufzugleisenden, selbstregulativen und regierungsunabhängigen Digitalrat, der aktuelle Fragen bezogen auf Deutschland behandelt. Chancen und Risiken: Auswüchse, Aufklärung, Apokalypse Digitale Räume werden Schauplätze von Auswüchsen und brisanten