住在约翰福音5:28上的可憎宗教领袖

Carola Redzich
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摘要

1537年,负责该刊物的天主教神学家约翰尼斯·埃克在辞呈前(1537:iir)发表了一份拉丁语通俗拉丁文本圣经译本,并由奥格斯堡的奥格斯堡派和因戈城的乔治·克拉普特出版。它本身只有《旧约》的译文第215页)此外,有一份若读正典,就会对亚历山大·埃默尔默备忘录的修订版加以删减。1998年特别报告:270)艾缪塞尔的译本由于他的工作而成为翻译工作。他强调(1537:iiy)他认为,让同事用自己的名字发消息称,这样做是不对的:要守卫他的身份证,不让他的身份证付出代价。当然了牵扯到的不是三更半夜他也强调,艾比塞尔翻译“良好声誉”的名称有什么意义。(2013年《称赞能胜的汉语人》(65 ~ 67)特别清楚的是,他把圣经译者的名字隐藏于隐喻,而把路德变成了圣经中各式各样的错误复数形式。尽管阿森达在演讲中总是提到对手,但他之所以不称为唱名,是因为路德在最新出版的维滕贝格圣经版中提出了带有特别冒犯意味的名称,而艾瑟在其三年前的一篇文献中提出了这样的事实
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so zuo vnser zeiten vil die Bibel mer zerrissen dan verteütscht haben: Konfessionelle Programmatik und ihre sprachliche Inszenierung in Johannes Ecks Bibelausgabe von 1537
Im Jahr 1537 erscheint bei Alexander Weißenhorn in Augsburg und bei Georg Krapf in Ingolstadt zeitgleich eine Übersetzung der lateinischen Vulgata nach dem gemain hochteütschen, wie der katholische Theologe Johannes Eck, der für die Ausgabe verantwortlich zeichnet, in seiner Vorrede (1537: iir) formuliert. Von Eck selbst stammt nur die Übersetzung des Alten Testaments. Ergänzt wird die Ausgabe durch eine redigierte Fassung von Hieronymus Emsers Überarbeitung des Septembertestaments, die im Auftrag Herzog Georgs von Sachsen 1527 in Dresden erschienen war (vgl. Sonderegger 1998: 270). Eck behandelt Emsers Überarbeitung als selbständige übersetzerische Leistung. Er betont in der Vorrede (1537: iiir), dass er es für unrecht halte, die Arbeit des Kollegen, wie seine Drucker es vorgehabt hätten, on meldung seins namens zu verwenden: hab jhn des lobs / lohn vnd preiß seiner arbait nit wöllen berauben. Natürlich geht es Eck hier nicht um Fragen des Copyrights. Dadurch, dass er die Bedeutung der Namensnennung für die positive Reputation Emsers als Übersetzer so betont hervorhebt (vgl. Lobenstein-Reichmann 2013: 65–67), wird besonders deutlich, dass er den Namen des eigentlichen Übersetzers ostentativ verschweigt und Luther stattdessen in einem unbestimmten Plural aller falschen vertütscher der Bibel verschwinden lässt. Dass Eck seinen Kontrahenten keiner namentlichen Erwähnung für wert befindet, obwohl er sich in seiner Vorrede immer wieder auf ihn bezieht, wird nicht zuletzt als Reaktion darauf zu verstehen sein, dass Luther seinerseits Eck und Emser in seiner drei Jahre zuvor erschienenen Wittenberger Bibelausgabe mit einer gezielt beleidigenden Namensnen-
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