从其他‚到这来对付‚”呢?

S. Stiefbold
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In der phantastischen Literatur kann die Figur des Wechselbalges dagegen anders perspektiviert werden, kann zur Heldin oder zum Helden der Erzählung werden, wie etwa in dem Kinderbuch Saaski aus dem Moor der US-amerikanischen Schriftstellerin Eloise McGraw (1915-2000), das in der englischen Originalausgabe The Moorchild erstmalig 1996 erschien. Hier findet eine Wechselbälgin in einer Autorinnenerzählung selbst zur Sprache und schliesslich auch ihren Platz in der Welt. In der Erzählung werden Findungsprozesse sichtbar, die sich auch an der Aushandlung des Selbst zwischen ‚ganz Anderem‘ in Form einer numinosen Gestalt und (ver-)alltäglichtem ‚Anderssein‘ entwickeln. Dabei sind gerade auch Benennungen Teil dieser Aushandlungen von Identitäten, die nicht als feststehend und geschlossen, sondern als offene, andauernde Identifikationsprozesse verstanden werden: Wer und was bin ich oder kann und möchte ich sein, welche Rolle spielt dabei das Erzählen und Benennen von mir, das Sprechen über mich? In diesem Spannungsverhältnis, in dem Anderes am Eigenen wirkt und das eigene Andere ins Selbst eingeholt wird, werden dann auch Selbstermächtigungsprozesse bedeutungsvoll und eigene Ordnungen auf dem Hintergrund produktiver Grenzerfahrungen geschaffen. 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摘要

Wechselbälger作为共享的孩子是在所谓的Volkserzählungen宣布和全部的动机和设计numinose‚陌生人”视为潜在lebensweltliche传播危险.就在19日的庙堂里和早期20。它还体现了在二十世纪初,除了交换、幸福交换和未幸福交换外,复杂的行为以及反对的情绪,例如,错怪父母被认为不是孩子的人。极其重要的是,我们能否在极其通俗的历史背景中看到它的意图。奇妙文学的Wechselbalges的角色是能改变perspektiviert将可能成为英雄或英雄的故事,如美国作家的书还Saaski从荒野中Eloise McGraw(1915-2000),在英语的这本书《Moorchild . 1996年首次出现极其重要的是,一个极其重要的人物被怀疑了。故事中人们Findungsprozesse明显开始谈判也在依靠自身力量之间是完全不同的‚’numinosen形状的形状和(橄榄球)alltäglichtem‚来对付“开发.按摩的时候你刚收到的提名人选,其中Aushandlungen身份、不作为永久性关闭,而是开放的、长期Identifikationsprozesse被理解:谁和什么我还是可以和我将要告诉他的发挥哪些作用,向我名字,说话是关于我的?在这样的紧张关系中,其它事物起作用而自己的其它事物被赶上,自我赋权过程也被出于高效边界经验的背景以有意义的意义的产生自己的秩序。不仅的女主角,也是读者与读者,这表明的Möglichkeitsräume也打开另外受到考验,如何来对付‚比“毕竟比日常的一部分‚规则”可以被理解为.
本文章由计算机程序翻译,如有差异,请以英文原文为准。
Vom ‚Anderen‘ zum ‚Anderssein‘?
Wechselbälger als ausgetauschte Kinder sind in sogenannten Volkserzählungen bekannt und das Motiv des Austausches durch numinose Gestalten oder ‚Fremden‘ als potenzielle lebensweltliche Gefahr verbreitet. Gerade in den Sagen des 19. und frühen 20. Jahrhunderts wird neben dem Austausch – und dem geglückten oder nicht geglückten Rücktausch – auch das störende Verhalten und das abweichende Äussere, an dem der Wechselbalg als nicht eigenes Kind zu erkennen sei, thematisiert. Die Perspektive des Wechselbalges selbst, die Frage nach der Intention seines negativ auffallenden Verhaltens findet in der Logik der Sage keinen Platz. In der phantastischen Literatur kann die Figur des Wechselbalges dagegen anders perspektiviert werden, kann zur Heldin oder zum Helden der Erzählung werden, wie etwa in dem Kinderbuch Saaski aus dem Moor der US-amerikanischen Schriftstellerin Eloise McGraw (1915-2000), das in der englischen Originalausgabe The Moorchild erstmalig 1996 erschien. Hier findet eine Wechselbälgin in einer Autorinnenerzählung selbst zur Sprache und schliesslich auch ihren Platz in der Welt. In der Erzählung werden Findungsprozesse sichtbar, die sich auch an der Aushandlung des Selbst zwischen ‚ganz Anderem‘ in Form einer numinosen Gestalt und (ver-)alltäglichtem ‚Anderssein‘ entwickeln. Dabei sind gerade auch Benennungen Teil dieser Aushandlungen von Identitäten, die nicht als feststehend und geschlossen, sondern als offene, andauernde Identifikationsprozesse verstanden werden: Wer und was bin ich oder kann und möchte ich sein, welche Rolle spielt dabei das Erzählen und Benennen von mir, das Sprechen über mich? In diesem Spannungsverhältnis, in dem Anderes am Eigenen wirkt und das eigene Andere ins Selbst eingeholt wird, werden dann auch Selbstermächtigungsprozesse bedeutungsvoll und eigene Ordnungen auf dem Hintergrund produktiver Grenzerfahrungen geschaffen. Nicht nur der Heldin, sondern auch den Leserinnen und Lesern zeigt dies, wie Möglichkeitsräume des Selbst geöffnet und erprobt werden können und wie das Andere als ‚Anderssein‘ schliesslich als alltäglicher Teil des ‚Menschseins‘ verstanden werden kann.
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