Ioana D. Olaru, Steven Van Den Broucke, Andrew J. Rosser, H. Salzer, Gerrit Woltmann, Emmanuel Bottieau, C. Lange
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Die Zielsetzung der vorliegenden Übersichtsarbeit ist es, ein Gesamtbild der exotischen Infektionen mit pulmonaler Beteiligung zu vermitteln, die bei Geflüchteten und Migranten auftreten können, und jeweils auf die Epidemiologie, Diagnostik und Behandlung einzugehen. Da Geflüchtete und Migranten aus vielen verschiedenen Ländern und Weltregionen nach Europa kommen, ist es wichtig, die verschiedenen Krankheitserreger zu kennen, die in den jeweiligen Herkunftsländern eine Rolle spielen. Einige dieser Krankheiten sind sehr selten und auf einzelne geographische Regionen beschränkt, während andere weiter verbreitet sind. Auch im Schweregrad unterscheiden sich diese Infektionen stark; einige sind harmlos, andere schwerwiegend oder sogar lebensbedrohlich. Wir gehen auch auf infektiöse und nicht infektiöse Komplikationen von HIV-Infektionen ein, da ein Teil der Migranten aus Gegenden mit hoher HIV-Prävalenz kommt, zum Beispiel aus Afrika südlich der Sahara. 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Lungenerkrankungen bei Geflüchteten und Migranten in Europa
Mehr als 2 Millionen Menschen kamen allein im Zeitraum 2015/2016 auf der Flucht vor Konflikten, Verfolgung und Armut in die Europäische Union, um hier Asyl zu suchen. Dadurch bekommt es das medizinische Fachpersonal in den aufnehmenden Ländern potenziell mit einem größeren Spektrum an Krankheitsbildern und Manifestationsformen zu tun als zuvor, darunter zahlreiche Infektionen mit Beteiligung der Lunge. Die Häufigkeit von Tuberkulose ist bekanntermaßen bei Migranten erhöht; dies ist in anderen Publikationen umfassend behandelt worden. Die Zielsetzung der vorliegenden Übersichtsarbeit ist es, ein Gesamtbild der exotischen Infektionen mit pulmonaler Beteiligung zu vermitteln, die bei Geflüchteten und Migranten auftreten können, und jeweils auf die Epidemiologie, Diagnostik und Behandlung einzugehen. Da Geflüchtete und Migranten aus vielen verschiedenen Ländern und Weltregionen nach Europa kommen, ist es wichtig, die verschiedenen Krankheitserreger zu kennen, die in den jeweiligen Herkunftsländern eine Rolle spielen. Einige dieser Krankheiten sind sehr selten und auf einzelne geographische Regionen beschränkt, während andere weiter verbreitet sind. Auch im Schweregrad unterscheiden sich diese Infektionen stark; einige sind harmlos, andere schwerwiegend oder sogar lebensbedrohlich. Wir gehen auch auf infektiöse und nicht infektiöse Komplikationen von HIV-Infektionen ein, da ein Teil der Migranten aus Gegenden mit hoher HIV-Prävalenz kommt, zum Beispiel aus Afrika südlich der Sahara. Da die Diagnose und Behandlung dieser Patienten unter Umständen schwierig sein kann, ist es gegebenenfalls geboten, sie an spezialisierte Zentren mit besonderer Erfahrung im Management dieser Krankheiten zu verweisen. Abschließend wird kurz auf nicht übertragbare Atemwegserkrankungen eingegangen.