{"title":"网络,信息和权力","authors":"Rudi Schmiede","doi":"10.14361/9783839403518-021","DOIUrl":null,"url":null,"abstract":"»Netzwerke« sind in den vergangenen 20 bis 30 Jahren zu einem der am häufigsten gebrauchten Begriffe zur Beschreibung moderner organisatorischer und technischer Strukturen geworden. Sie sind als materiale wie als metaphorische Beschreibung eingängig; der Begriff ist hinreichend unscharf; er wird meist im metaphorischen, oft auch im alltagssprachlich geprägten Sinn gebraucht. Der Bedeutungsgehalt des Begriffs ist schillernd: »Netzwerke« werden zum Einen als gesellschaftlich geprägte Strukturkategorie gebraucht; zum Anderen bezeichnen sie aber auch technisch-materiale Strukturen, beziehen 1 sich hier auf Konstellationen technischer Artefakte. Im Folgenden sollen einige Fragen diskutiert werden, deren Beantwortung das Verständnis für die Bedeutungszunahme von »Netzwerken« – als Begriff wie als reale Strukturen – erleichtern kann: Woher kommen und wie erklären sich die Popularität und die erhebliche Verbreitung dieses Bildes? Was sind die ökonomischen, sozialen, politischen und historischen Hintergründe für diese Ausbreitung? Welche Strukturen, welche Hoffnungen, welche Illusionen verbergen sich hinter der Konjunktur dieser Begrifflichkeit? Wie sieht das Verhältnis zwischen dem strukturmetaphorischen und dem technischen Gebrauch des Netzwerkbegriffs aus? Welche gesellschaftlichen Prägungen gehen in ihn ein, welche Machtund Einflussstrukturen sind in ihm enthalten? Und nicht zuletzt: Wie sieht das Verhältnis zwischen prägenden Zwängen einerseits, Spielräumen für die Gestaltung von sozialen und technischen Netzwerken andererseits aus?","PeriodicalId":364934,"journal":{"name":"Unbestimmtheitssignaturen der Technik","volume":"16 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0000,"publicationDate":"2005-12-31","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":"1","resultStr":"{\"title\":\"Netzwerke, Informationstechnologie und Macht\",\"authors\":\"Rudi Schmiede\",\"doi\":\"10.14361/9783839403518-021\",\"DOIUrl\":null,\"url\":null,\"abstract\":\"»Netzwerke« sind in den vergangenen 20 bis 30 Jahren zu einem der am häufigsten gebrauchten Begriffe zur Beschreibung moderner organisatorischer und technischer Strukturen geworden. Sie sind als materiale wie als metaphorische Beschreibung eingängig; der Begriff ist hinreichend unscharf; er wird meist im metaphorischen, oft auch im alltagssprachlich geprägten Sinn gebraucht. Der Bedeutungsgehalt des Begriffs ist schillernd: »Netzwerke« werden zum Einen als gesellschaftlich geprägte Strukturkategorie gebraucht; zum Anderen bezeichnen sie aber auch technisch-materiale Strukturen, beziehen 1 sich hier auf Konstellationen technischer Artefakte. Im Folgenden sollen einige Fragen diskutiert werden, deren Beantwortung das Verständnis für die Bedeutungszunahme von »Netzwerken« – als Begriff wie als reale Strukturen – erleichtern kann: Woher kommen und wie erklären sich die Popularität und die erhebliche Verbreitung dieses Bildes? Was sind die ökonomischen, sozialen, politischen und historischen Hintergründe für diese Ausbreitung? Welche Strukturen, welche Hoffnungen, welche Illusionen verbergen sich hinter der Konjunktur dieser Begrifflichkeit? Wie sieht das Verhältnis zwischen dem strukturmetaphorischen und dem technischen Gebrauch des Netzwerkbegriffs aus? Welche gesellschaftlichen Prägungen gehen in ihn ein, welche Machtund Einflussstrukturen sind in ihm enthalten? Und nicht zuletzt: Wie sieht das Verhältnis zwischen prägenden Zwängen einerseits, Spielräumen für die Gestaltung von sozialen und technischen Netzwerken andererseits aus?\",\"PeriodicalId\":364934,\"journal\":{\"name\":\"Unbestimmtheitssignaturen der Technik\",\"volume\":\"16 1\",\"pages\":\"0\"},\"PeriodicalIF\":0.0000,\"publicationDate\":\"2005-12-31\",\"publicationTypes\":\"Journal Article\",\"fieldsOfStudy\":null,\"isOpenAccess\":false,\"openAccessPdf\":\"\",\"citationCount\":\"1\",\"resultStr\":null,\"platform\":\"Semanticscholar\",\"paperid\":null,\"PeriodicalName\":\"Unbestimmtheitssignaturen der Technik\",\"FirstCategoryId\":\"1085\",\"ListUrlMain\":\"https://doi.org/10.14361/9783839403518-021\",\"RegionNum\":0,\"RegionCategory\":null,\"ArticlePicture\":[],\"TitleCN\":null,\"AbstractTextCN\":null,\"PMCID\":null,\"EPubDate\":\"\",\"PubModel\":\"\",\"JCR\":\"\",\"JCRName\":\"\",\"Score\":null,\"Total\":0}","platform":"Semanticscholar","paperid":null,"PeriodicalName":"Unbestimmtheitssignaturen der Technik","FirstCategoryId":"1085","ListUrlMain":"https://doi.org/10.14361/9783839403518-021","RegionNum":0,"RegionCategory":null,"ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":null,"EPubDate":"","PubModel":"","JCR":"","JCRName":"","Score":null,"Total":0}
»Netzwerke« sind in den vergangenen 20 bis 30 Jahren zu einem der am häufigsten gebrauchten Begriffe zur Beschreibung moderner organisatorischer und technischer Strukturen geworden. Sie sind als materiale wie als metaphorische Beschreibung eingängig; der Begriff ist hinreichend unscharf; er wird meist im metaphorischen, oft auch im alltagssprachlich geprägten Sinn gebraucht. Der Bedeutungsgehalt des Begriffs ist schillernd: »Netzwerke« werden zum Einen als gesellschaftlich geprägte Strukturkategorie gebraucht; zum Anderen bezeichnen sie aber auch technisch-materiale Strukturen, beziehen 1 sich hier auf Konstellationen technischer Artefakte. Im Folgenden sollen einige Fragen diskutiert werden, deren Beantwortung das Verständnis für die Bedeutungszunahme von »Netzwerken« – als Begriff wie als reale Strukturen – erleichtern kann: Woher kommen und wie erklären sich die Popularität und die erhebliche Verbreitung dieses Bildes? Was sind die ökonomischen, sozialen, politischen und historischen Hintergründe für diese Ausbreitung? Welche Strukturen, welche Hoffnungen, welche Illusionen verbergen sich hinter der Konjunktur dieser Begrifflichkeit? Wie sieht das Verhältnis zwischen dem strukturmetaphorischen und dem technischen Gebrauch des Netzwerkbegriffs aus? Welche gesellschaftlichen Prägungen gehen in ihn ein, welche Machtund Einflussstrukturen sind in ihm enthalten? Und nicht zuletzt: Wie sieht das Verhältnis zwischen prägenden Zwängen einerseits, Spielräumen für die Gestaltung von sozialen und technischen Netzwerken andererseits aus?