{"title":"科学可以承受多少\"安全空间\" ?","authors":"Florian Follert, F. Daumann","doi":"10.15358/0340-1650-2021-10-23","DOIUrl":null,"url":null,"abstract":"Wissenschaft ist per definitionem kritisch und lebt vom Diskurs. In der Literatur wird vermehrt darauf hingewiesen, dass sich aus gesellschaftlichen Entwicklungen und der Forderung nach sog. „safe spaces“ innerhalb der Wissenschaft neue Herausforderungen ergeben. Es zeigt sich, dass zwischen wissenschaftlicher Freiheit und einer absoluten Wohlfühlatmosphäre ein Konflikt besteht. Der vorliegende Beitrag betrachtet das Spannungsfeld vor dem Hintergrund des Liberalismus und wendet hierzu das bekannte Liberalismus- Paradoxon, welches durch Sen (1970) begründet wurde, auf die Forderung nach „safe spaces“ im Wissenschaftsbetrieb an. Es zeigt sich, dass die Institutionalisierung von Wohlfühlbereichen eine normative Wertung erfordert, die mindestens ein Individuum in seiner Freiheit beschränkt. Der Beitrag diskutiert daher die Rückbesinnung auf das „Ethos der Forschung“ als mögliche Alternative zu institutionalisierten „safe spaces“.","PeriodicalId":382751,"journal":{"name":"WiSt - Wirtschaftswissenschaftliches Studium","volume":"5 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0000,"publicationDate":"2021-10-05","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":"1","resultStr":"{\"title\":\"Wie viel \\\"safe space\\\" verträgt die Wissenschaft?\",\"authors\":\"Florian Follert, F. Daumann\",\"doi\":\"10.15358/0340-1650-2021-10-23\",\"DOIUrl\":null,\"url\":null,\"abstract\":\"Wissenschaft ist per definitionem kritisch und lebt vom Diskurs. In der Literatur wird vermehrt darauf hingewiesen, dass sich aus gesellschaftlichen Entwicklungen und der Forderung nach sog. „safe spaces“ innerhalb der Wissenschaft neue Herausforderungen ergeben. Es zeigt sich, dass zwischen wissenschaftlicher Freiheit und einer absoluten Wohlfühlatmosphäre ein Konflikt besteht. Der vorliegende Beitrag betrachtet das Spannungsfeld vor dem Hintergrund des Liberalismus und wendet hierzu das bekannte Liberalismus- Paradoxon, welches durch Sen (1970) begründet wurde, auf die Forderung nach „safe spaces“ im Wissenschaftsbetrieb an. Es zeigt sich, dass die Institutionalisierung von Wohlfühlbereichen eine normative Wertung erfordert, die mindestens ein Individuum in seiner Freiheit beschränkt. Der Beitrag diskutiert daher die Rückbesinnung auf das „Ethos der Forschung“ als mögliche Alternative zu institutionalisierten „safe spaces“.\",\"PeriodicalId\":382751,\"journal\":{\"name\":\"WiSt - Wirtschaftswissenschaftliches Studium\",\"volume\":\"5 1\",\"pages\":\"0\"},\"PeriodicalIF\":0.0000,\"publicationDate\":\"2021-10-05\",\"publicationTypes\":\"Journal Article\",\"fieldsOfStudy\":null,\"isOpenAccess\":false,\"openAccessPdf\":\"\",\"citationCount\":\"1\",\"resultStr\":null,\"platform\":\"Semanticscholar\",\"paperid\":null,\"PeriodicalName\":\"WiSt - Wirtschaftswissenschaftliches Studium\",\"FirstCategoryId\":\"1085\",\"ListUrlMain\":\"https://doi.org/10.15358/0340-1650-2021-10-23\",\"RegionNum\":0,\"RegionCategory\":null,\"ArticlePicture\":[],\"TitleCN\":null,\"AbstractTextCN\":null,\"PMCID\":null,\"EPubDate\":\"\",\"PubModel\":\"\",\"JCR\":\"\",\"JCRName\":\"\",\"Score\":null,\"Total\":0}","platform":"Semanticscholar","paperid":null,"PeriodicalName":"WiSt - Wirtschaftswissenschaftliches Studium","FirstCategoryId":"1085","ListUrlMain":"https://doi.org/10.15358/0340-1650-2021-10-23","RegionNum":0,"RegionCategory":null,"ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":null,"EPubDate":"","PubModel":"","JCR":"","JCRName":"","Score":null,"Total":0}
Wissenschaft ist per definitionem kritisch und lebt vom Diskurs. In der Literatur wird vermehrt darauf hingewiesen, dass sich aus gesellschaftlichen Entwicklungen und der Forderung nach sog. „safe spaces“ innerhalb der Wissenschaft neue Herausforderungen ergeben. Es zeigt sich, dass zwischen wissenschaftlicher Freiheit und einer absoluten Wohlfühlatmosphäre ein Konflikt besteht. Der vorliegende Beitrag betrachtet das Spannungsfeld vor dem Hintergrund des Liberalismus und wendet hierzu das bekannte Liberalismus- Paradoxon, welches durch Sen (1970) begründet wurde, auf die Forderung nach „safe spaces“ im Wissenschaftsbetrieb an. Es zeigt sich, dass die Institutionalisierung von Wohlfühlbereichen eine normative Wertung erfordert, die mindestens ein Individuum in seiner Freiheit beschränkt. Der Beitrag diskutiert daher die Rückbesinnung auf das „Ethos der Forschung“ als mögliche Alternative zu institutionalisierten „safe spaces“.