{"title":"和平的平行世界","authors":"J. Pospisil","doi":"10.7767/SUS-2013-0127","DOIUrl":null,"url":null,"abstract":"Die Europäische Union bekennt sich spätestens seit Abschluss des Friedensvertrages zwischen der sudanesischen Regierung und der südsudanesischen Sudan People’s Liberation Movement/Army (SPLM/SPLA) im Jahr 2005 zu einem aktiven Engagement in der Friedensentwicklung in der Region. Dieses Engagement wurde mit der Abspaltung des Südsudan im Juli 2011 ausgebaut und zu einem Testfall für ein gesamteuropäisches Auftreten in einer langfristigen außenpolitischen Herausforderung weiterentwickelt. Diese Bemühungen stoßen jedoch auf enge Grenzen, gerade was den Einfluss auf die Friedensentwicklung in den verschiedenen sudanesischen Konflikten – insbesondere im Nord-Süd-Konflikt und in Darfur – betrifft. Am Beispiel der Peacebuilding-Initiativen der EU gegenüber dem Konflikt zwischen den beiden sudanesischen Staaten argumentiert der vorliegende Beitrag, dass deren vergleichsweise geringer Erfolg nicht in erster Linie auf mangelnden Einsatz, die fehlende Kohärenz oder den Mangel der eingesetzten Instrumente zurückzuführen ist. Vielmehr zeigt sich, dass das normative Peacebuilding-Verständnis der EU mit dem pragmatischen und flexiblen Umgang mit politischen Loyalitäten auf dem „politischen Marktplatz“ der beiden Sudans inkompatibel ist. Dieser Beitrag entstand im Kontext des Forschungsprojektes „Friedensprozessdynamiken in gewaltsamen Mehrparteienkonflikten“, gefördert vom Jubiläumsfonds der Oesterreichischen Nationalbank.","PeriodicalId":360078,"journal":{"name":"Strategie und Sicherheit","volume":"2013 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0000,"publicationDate":"2013-01-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":"0","resultStr":"{\"title\":\"Parallelwelten des Friedens\",\"authors\":\"J. Pospisil\",\"doi\":\"10.7767/SUS-2013-0127\",\"DOIUrl\":null,\"url\":null,\"abstract\":\"Die Europäische Union bekennt sich spätestens seit Abschluss des Friedensvertrages zwischen der sudanesischen Regierung und der südsudanesischen Sudan People’s Liberation Movement/Army (SPLM/SPLA) im Jahr 2005 zu einem aktiven Engagement in der Friedensentwicklung in der Region. Dieses Engagement wurde mit der Abspaltung des Südsudan im Juli 2011 ausgebaut und zu einem Testfall für ein gesamteuropäisches Auftreten in einer langfristigen außenpolitischen Herausforderung weiterentwickelt. Diese Bemühungen stoßen jedoch auf enge Grenzen, gerade was den Einfluss auf die Friedensentwicklung in den verschiedenen sudanesischen Konflikten – insbesondere im Nord-Süd-Konflikt und in Darfur – betrifft. Am Beispiel der Peacebuilding-Initiativen der EU gegenüber dem Konflikt zwischen den beiden sudanesischen Staaten argumentiert der vorliegende Beitrag, dass deren vergleichsweise geringer Erfolg nicht in erster Linie auf mangelnden Einsatz, die fehlende Kohärenz oder den Mangel der eingesetzten Instrumente zurückzuführen ist. Vielmehr zeigt sich, dass das normative Peacebuilding-Verständnis der EU mit dem pragmatischen und flexiblen Umgang mit politischen Loyalitäten auf dem „politischen Marktplatz“ der beiden Sudans inkompatibel ist. Dieser Beitrag entstand im Kontext des Forschungsprojektes „Friedensprozessdynamiken in gewaltsamen Mehrparteienkonflikten“, gefördert vom Jubiläumsfonds der Oesterreichischen Nationalbank.\",\"PeriodicalId\":360078,\"journal\":{\"name\":\"Strategie und Sicherheit\",\"volume\":\"2013 1\",\"pages\":\"0\"},\"PeriodicalIF\":0.0000,\"publicationDate\":\"2013-01-01\",\"publicationTypes\":\"Journal Article\",\"fieldsOfStudy\":null,\"isOpenAccess\":false,\"openAccessPdf\":\"\",\"citationCount\":\"0\",\"resultStr\":null,\"platform\":\"Semanticscholar\",\"paperid\":null,\"PeriodicalName\":\"Strategie und Sicherheit\",\"FirstCategoryId\":\"1085\",\"ListUrlMain\":\"https://doi.org/10.7767/SUS-2013-0127\",\"RegionNum\":0,\"RegionCategory\":null,\"ArticlePicture\":[],\"TitleCN\":null,\"AbstractTextCN\":null,\"PMCID\":null,\"EPubDate\":\"\",\"PubModel\":\"\",\"JCR\":\"\",\"JCRName\":\"\",\"Score\":null,\"Total\":0}","platform":"Semanticscholar","paperid":null,"PeriodicalName":"Strategie und Sicherheit","FirstCategoryId":"1085","ListUrlMain":"https://doi.org/10.7767/SUS-2013-0127","RegionNum":0,"RegionCategory":null,"ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":null,"EPubDate":"","PubModel":"","JCR":"","JCRName":"","Score":null,"Total":0}
Die Europäische Union bekennt sich spätestens seit Abschluss des Friedensvertrages zwischen der sudanesischen Regierung und der südsudanesischen Sudan People’s Liberation Movement/Army (SPLM/SPLA) im Jahr 2005 zu einem aktiven Engagement in der Friedensentwicklung in der Region. Dieses Engagement wurde mit der Abspaltung des Südsudan im Juli 2011 ausgebaut und zu einem Testfall für ein gesamteuropäisches Auftreten in einer langfristigen außenpolitischen Herausforderung weiterentwickelt. Diese Bemühungen stoßen jedoch auf enge Grenzen, gerade was den Einfluss auf die Friedensentwicklung in den verschiedenen sudanesischen Konflikten – insbesondere im Nord-Süd-Konflikt und in Darfur – betrifft. Am Beispiel der Peacebuilding-Initiativen der EU gegenüber dem Konflikt zwischen den beiden sudanesischen Staaten argumentiert der vorliegende Beitrag, dass deren vergleichsweise geringer Erfolg nicht in erster Linie auf mangelnden Einsatz, die fehlende Kohärenz oder den Mangel der eingesetzten Instrumente zurückzuführen ist. Vielmehr zeigt sich, dass das normative Peacebuilding-Verständnis der EU mit dem pragmatischen und flexiblen Umgang mit politischen Loyalitäten auf dem „politischen Marktplatz“ der beiden Sudans inkompatibel ist. Dieser Beitrag entstand im Kontext des Forschungsprojektes „Friedensprozessdynamiken in gewaltsamen Mehrparteienkonflikten“, gefördert vom Jubiläumsfonds der Oesterreichischen Nationalbank.