{"title":"代名词,为原始智慧","authors":"Karin Bräu, Laura Fuhrmann","doi":"10.1515/sosi-2019-0002","DOIUrl":null,"url":null,"abstract":"Zusammenfassung Anhand von ethnografischen Unterrichtsprotokollen arbeiten wir im vorliegenden Beitrag heraus, dass sich die Hervorbringung von leistungsstarken Schüler*innen – in Anknüpfung an Goffman – in Praktiken der Imagepflege vollzieht. Die Schüler*innen grenzen sich dabei über Mehrarbeit von ihren Mitschüler*innen ab, um sich so als besonders fleißig und lernbereit zu inszenieren. Allerdings sind Imagepraktiken im Unterricht aufgrund hierarchischer Verhältnisse risikobehaftet und können nur gelingen, wenn die Lehrperson das Image der Schüler*innen als positiv anerkennt. Ein positives Leistungsimage kann dann auch verwehrt werden, falls Lehrer*innen und Schüler*innen verschiedene Normen als relevant für die Konstruktion einer guten Leistung aufrufen. In der Diskussion werden die herausgearbeiteten Erkenntnisse mit Hilfe einer theoretischen Heuristik, die als sensibilisierende Brille dient und ein sozialkonstruktivistisches Leistungsverständnis, den Imagebegriff von Goffman und anerkennungstheoretische Überlegungen verknüpft, weiter geschärft.","PeriodicalId":110821,"journal":{"name":"Sozialer Sinn","volume":"10 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0000,"publicationDate":"2019-06-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":"1","resultStr":"{\"title\":\"Techniken der Imagepflege als Teil schulischer Leistungserzeugung\",\"authors\":\"Karin Bräu, Laura Fuhrmann\",\"doi\":\"10.1515/sosi-2019-0002\",\"DOIUrl\":null,\"url\":null,\"abstract\":\"Zusammenfassung Anhand von ethnografischen Unterrichtsprotokollen arbeiten wir im vorliegenden Beitrag heraus, dass sich die Hervorbringung von leistungsstarken Schüler*innen – in Anknüpfung an Goffman – in Praktiken der Imagepflege vollzieht. Die Schüler*innen grenzen sich dabei über Mehrarbeit von ihren Mitschüler*innen ab, um sich so als besonders fleißig und lernbereit zu inszenieren. Allerdings sind Imagepraktiken im Unterricht aufgrund hierarchischer Verhältnisse risikobehaftet und können nur gelingen, wenn die Lehrperson das Image der Schüler*innen als positiv anerkennt. Ein positives Leistungsimage kann dann auch verwehrt werden, falls Lehrer*innen und Schüler*innen verschiedene Normen als relevant für die Konstruktion einer guten Leistung aufrufen. In der Diskussion werden die herausgearbeiteten Erkenntnisse mit Hilfe einer theoretischen Heuristik, die als sensibilisierende Brille dient und ein sozialkonstruktivistisches Leistungsverständnis, den Imagebegriff von Goffman und anerkennungstheoretische Überlegungen verknüpft, weiter geschärft.\",\"PeriodicalId\":110821,\"journal\":{\"name\":\"Sozialer Sinn\",\"volume\":\"10 1\",\"pages\":\"0\"},\"PeriodicalIF\":0.0000,\"publicationDate\":\"2019-06-01\",\"publicationTypes\":\"Journal Article\",\"fieldsOfStudy\":null,\"isOpenAccess\":false,\"openAccessPdf\":\"\",\"citationCount\":\"1\",\"resultStr\":null,\"platform\":\"Semanticscholar\",\"paperid\":null,\"PeriodicalName\":\"Sozialer Sinn\",\"FirstCategoryId\":\"1085\",\"ListUrlMain\":\"https://doi.org/10.1515/sosi-2019-0002\",\"RegionNum\":0,\"RegionCategory\":null,\"ArticlePicture\":[],\"TitleCN\":null,\"AbstractTextCN\":null,\"PMCID\":null,\"EPubDate\":\"\",\"PubModel\":\"\",\"JCR\":\"\",\"JCRName\":\"\",\"Score\":null,\"Total\":0}","platform":"Semanticscholar","paperid":null,"PeriodicalName":"Sozialer Sinn","FirstCategoryId":"1085","ListUrlMain":"https://doi.org/10.1515/sosi-2019-0002","RegionNum":0,"RegionCategory":null,"ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":null,"EPubDate":"","PubModel":"","JCR":"","JCRName":"","Score":null,"Total":0}
Techniken der Imagepflege als Teil schulischer Leistungserzeugung
Zusammenfassung Anhand von ethnografischen Unterrichtsprotokollen arbeiten wir im vorliegenden Beitrag heraus, dass sich die Hervorbringung von leistungsstarken Schüler*innen – in Anknüpfung an Goffman – in Praktiken der Imagepflege vollzieht. Die Schüler*innen grenzen sich dabei über Mehrarbeit von ihren Mitschüler*innen ab, um sich so als besonders fleißig und lernbereit zu inszenieren. Allerdings sind Imagepraktiken im Unterricht aufgrund hierarchischer Verhältnisse risikobehaftet und können nur gelingen, wenn die Lehrperson das Image der Schüler*innen als positiv anerkennt. Ein positives Leistungsimage kann dann auch verwehrt werden, falls Lehrer*innen und Schüler*innen verschiedene Normen als relevant für die Konstruktion einer guten Leistung aufrufen. In der Diskussion werden die herausgearbeiteten Erkenntnisse mit Hilfe einer theoretischen Heuristik, die als sensibilisierende Brille dient und ein sozialkonstruktivistisches Leistungsverständnis, den Imagebegriff von Goffman und anerkennungstheoretische Überlegungen verknüpft, weiter geschärft.