{"title":"过渡自主研究为发展中国家纠正新药的理性高效应用创造科学基础:国际疫苗研究所的经验","authors":"J. Clemens","doi":"10.1159/000218196","DOIUrl":null,"url":null,"abstract":"Während in den letzten Jahren die Einführung neuer Impfstoffe in den reichen Industrienationen in atemberaubendem Tempo erfolgte, fanden in die öffentlichen Gesundheitsprogramme für die arme Bevölkerung in Entwicklungsländern nur wenige Impfstoffe der neuen Generation Eingang, und die Einführung dieser wenigen Impfstoffe erfolgte schrecklich langsam. Ein Grund für die langsame Einführung sind die begrenzten finanziellen Mittel, ein weiterer Grund jedoch ist der Mangel an wissenschaftlichen Grundlagen, die für rationale Grundsatzentscheidungen benötigt werden. Mangelnde Unterstützung bei der Durchführung von Phase-I-Studien zur Untersuchung möglicher Impfstoffe gegen Krankheiten, die in Entwicklungsländern auftreten, ist ein weiteres, allgemein bekanntes Hindernis. Darüber hinaus sind aber auch andere Formen der translationalen Forschung erforderlich, um die für die Impfpolitik benötigten wissenschaftlichen Grundlagen zu schaffen. Es hat sich herausgestellt, dass viele Impfstoffe bei der verarmten Bevölkerung in Entwicklungsländern weniger wirksam sind als bei Menschen aus wohlhabenderen Ländern. Phase-II- und Phase-III-Studien stellen somit eine weitere wesentliche Form der translationalen Forschung dar, die benötigt wird, um Impfstoffe in Entwicklungsländern einzuführen. Darüber hinaus können selbst bei Impfstoffen, deren Zulassung auf Studien beruht, die in Entwicklungsländern durchgeführt wurden, Zweifel bestehen, ob die Krankheitslast die Einführung des Impfstoffs rechtfertigt, ob die Verabreichung des Impfstoffs im Rahmen öffentlicher Gesundheitsprogramme wirtschaftlich ist, ob eine Einführung programmatisch durchführbar und akzeptabel ist und ob die Einführung des Impfstoffes finanziell nachhaltig sein wird. Zur Ausräumung dieser verbleibenden Zweifel bedarf es einer dritten Form der translationalen Forschung. Das International Vaccine Institute, eine internationale, gemeinnützige Forschungs- und Entwicklungsorganisation mit Sitz in Seoul, Korea, beschäftigt sich seit seiner Gründung im Jahr 1987 mit der translationalen Forschung zur Einführung von Impfstoffen gegen die verschiedensten, in 22 Ländern Asiens, Afrikas und Lateinamerikas auftretenden Krankheiten. Dieser Beitrag beschreibt die vom International Vaccine Institute durchgeführten translationalen Forschungsprojekte und die dabei gewonnenen Erkenntnisse bezüglich der Strategien, die darauf abzielen, den Einfluss der translationalen Forschung auf die Impfpolitik in Entwicklungsländern zu stärken.","PeriodicalId":294450,"journal":{"name":"Annales Nestlé (Deutsche Ausg.)","volume":"15 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0000,"publicationDate":"2009-06-30","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":"0","resultStr":"{\"title\":\"Translationale Forschung zur Schaffung wissenschaftlicher Grundlagen für eine rationale und effiziente Einführung neuer Impfstoffe in Entwicklungsländern: Erfahrungen des International Vaccine Institute\",\"authors\":\"J. 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Translationale Forschung zur Schaffung wissenschaftlicher Grundlagen für eine rationale und effiziente Einführung neuer Impfstoffe in Entwicklungsländern: Erfahrungen des International Vaccine Institute
Während in den letzten Jahren die Einführung neuer Impfstoffe in den reichen Industrienationen in atemberaubendem Tempo erfolgte, fanden in die öffentlichen Gesundheitsprogramme für die arme Bevölkerung in Entwicklungsländern nur wenige Impfstoffe der neuen Generation Eingang, und die Einführung dieser wenigen Impfstoffe erfolgte schrecklich langsam. Ein Grund für die langsame Einführung sind die begrenzten finanziellen Mittel, ein weiterer Grund jedoch ist der Mangel an wissenschaftlichen Grundlagen, die für rationale Grundsatzentscheidungen benötigt werden. Mangelnde Unterstützung bei der Durchführung von Phase-I-Studien zur Untersuchung möglicher Impfstoffe gegen Krankheiten, die in Entwicklungsländern auftreten, ist ein weiteres, allgemein bekanntes Hindernis. Darüber hinaus sind aber auch andere Formen der translationalen Forschung erforderlich, um die für die Impfpolitik benötigten wissenschaftlichen Grundlagen zu schaffen. Es hat sich herausgestellt, dass viele Impfstoffe bei der verarmten Bevölkerung in Entwicklungsländern weniger wirksam sind als bei Menschen aus wohlhabenderen Ländern. Phase-II- und Phase-III-Studien stellen somit eine weitere wesentliche Form der translationalen Forschung dar, die benötigt wird, um Impfstoffe in Entwicklungsländern einzuführen. Darüber hinaus können selbst bei Impfstoffen, deren Zulassung auf Studien beruht, die in Entwicklungsländern durchgeführt wurden, Zweifel bestehen, ob die Krankheitslast die Einführung des Impfstoffs rechtfertigt, ob die Verabreichung des Impfstoffs im Rahmen öffentlicher Gesundheitsprogramme wirtschaftlich ist, ob eine Einführung programmatisch durchführbar und akzeptabel ist und ob die Einführung des Impfstoffes finanziell nachhaltig sein wird. Zur Ausräumung dieser verbleibenden Zweifel bedarf es einer dritten Form der translationalen Forschung. Das International Vaccine Institute, eine internationale, gemeinnützige Forschungs- und Entwicklungsorganisation mit Sitz in Seoul, Korea, beschäftigt sich seit seiner Gründung im Jahr 1987 mit der translationalen Forschung zur Einführung von Impfstoffen gegen die verschiedensten, in 22 Ländern Asiens, Afrikas und Lateinamerikas auftretenden Krankheiten. Dieser Beitrag beschreibt die vom International Vaccine Institute durchgeführten translationalen Forschungsprojekte und die dabei gewonnenen Erkenntnisse bezüglich der Strategien, die darauf abzielen, den Einfluss der translationalen Forschung auf die Impfpolitik in Entwicklungsländern zu stärken.