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Zur affektiven Dynamik in Interviews mit Sexarbeitenden
Zusammenfassung Anhand der Analyse von Interviews mit Sexarbeitenden zeigt dieser Beitrag auf, wie affektiv-emotionale Prozesse in der Interviewsituation mit den Spezifika des Forschungsfeldes, vor allem der Marginalisierung und Stigmatisierung der Sexarbeitenden, zusammenhängen. Im Zentrum der Analyse steht die Rekonstruktion von Ressentiments und anderen Gefühlen sozialer Auf- und Abwertung, die einen elementaren Bestandteil der affektiven Identitätsarbeit im Interview darstellen. Die Sexarbeitenden reklamieren im Interview eine widerständige und positive Identität, indem sie antizipierte oder affektiv gespürte Ressentiments der Interviewerin managen und dabei teilweise selbst Ressentiments produzieren. Unter Bezugnahme auf emotionssoziologische Arbeiten argumentieren wir, dass die Rekonstruktion von emotionalen Dynamiken im Interview notwendiger Teil einer ungleichheitssensiblen interaktionistischen Interviewforschung sein sollte.