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Grenzüberschreitungen und -verletzungen in der psychotherapeutischen Ausbildung
Nicht nur die Errungenschaften, sondern auch schwerwiegende Grenzverletzungen ziehen sich durch die Geschichte der Psychoanalyse. Wie wird man zum grenzverletzenden »Täter«, um welche »Taten« geht es? Am Beispiel der psychoanalytischen Ausbildungssituation werden Dilemmata und schwer aushaltbare Paradoxien reflektiert, denen man bei der Bearbeitung von Grenzüberschreitungen bis hin zu Grenzverletzungen unweigerlich begegnet und deren Komplexität ein differenziertes Vorgehen erforderlich machen. Der Frage, ob unter den Bedingungen der sich transgenerational fortschreibenden Weitergabe grenzverletzender Beziehungsmuster überhaupt eine Sensibilisierung und unabhängige Aufklärung gelingen kann, setzt die Autorin ein ambivalentes, aber letztlich begründetes JA entgegen – vorausgesetzt, man ist bereit die persönliche schuldhafte Verantwortung und die strukturell-systemischen Ursachen als dialektisch zueinander in Beziehung stehende Komponenten eines Geschehens anzuerkennen, wozu es der triangulierenden Hilfe in Form eines außenstehenden Dritten bedarf. Zuletzt werden mögliche Denkund Lösungsansätze vorgestellt, in deren Zentrum dialogisches (statt argumentatives) Sprechen, Bereitschaft zur Wiedergutmachung und Fehlerlernen steht.