{"title":"物质对心智?COVID反民主义反应和是了国际关系","authors":"Daniel Lambach","doi":"10.5771/0044-3360-2021-4-447","DOIUrl":null,"url":null,"abstract":"Ist die COVID-Pandemie eine »Rache der Natur«? Dieser verbreitete Topos greift die Pandemie auf, um in einem antipopulistischen Reflex eine vermeintliche Rückkehr des Materiellen zu postulieren, das über die Flüchtigkeit von Sprache und Diskurs obsiege. In diesem Beitrag kritisiere ich diese Sichtweise, insbesondere ihre Tendenz zu unnötigen Dualismen und Determinismen, und diskutiere COVID im Speziellen sowie Materialität im Allgemeinen als Herausforderung für eine sozialkonstruktivistische Theoriebildung in den Internationalen Beziehungen. Hierzu skizziere ich ein relationales Bild der Gesellschaft als soziomaterielles Beziehungsgeflecht, in dem Akteure untereinander sowie mit Dingen verbunden sind. In diesen Beziehungen kommen Ideen, Repräsentationen und Identitäten zum Tragen. Abschließend werden die Implikationen dieses Ansatzes für die Interpretation der Pandemie ausgeführt.","PeriodicalId":133893,"journal":{"name":"Zeitschrift für Politik","volume":"84 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0000,"publicationDate":"1900-01-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":"0","resultStr":"{\"title\":\"Materie über Geist? COVID, der antipopulistische Reflex und Theoriebildung in den Internationalen Beziehungen\",\"authors\":\"Daniel Lambach\",\"doi\":\"10.5771/0044-3360-2021-4-447\",\"DOIUrl\":null,\"url\":null,\"abstract\":\"Ist die COVID-Pandemie eine »Rache der Natur«? Dieser verbreitete Topos greift die Pandemie auf, um in einem antipopulistischen Reflex eine vermeintliche Rückkehr des Materiellen zu postulieren, das über die Flüchtigkeit von Sprache und Diskurs obsiege. In diesem Beitrag kritisiere ich diese Sichtweise, insbesondere ihre Tendenz zu unnötigen Dualismen und Determinismen, und diskutiere COVID im Speziellen sowie Materialität im Allgemeinen als Herausforderung für eine sozialkonstruktivistische Theoriebildung in den Internationalen Beziehungen. Hierzu skizziere ich ein relationales Bild der Gesellschaft als soziomaterielles Beziehungsgeflecht, in dem Akteure untereinander sowie mit Dingen verbunden sind. In diesen Beziehungen kommen Ideen, Repräsentationen und Identitäten zum Tragen. Abschließend werden die Implikationen dieses Ansatzes für die Interpretation der Pandemie ausgeführt.\",\"PeriodicalId\":133893,\"journal\":{\"name\":\"Zeitschrift für Politik\",\"volume\":\"84 1\",\"pages\":\"0\"},\"PeriodicalIF\":0.0000,\"publicationDate\":\"1900-01-01\",\"publicationTypes\":\"Journal Article\",\"fieldsOfStudy\":null,\"isOpenAccess\":false,\"openAccessPdf\":\"\",\"citationCount\":\"0\",\"resultStr\":null,\"platform\":\"Semanticscholar\",\"paperid\":null,\"PeriodicalName\":\"Zeitschrift für Politik\",\"FirstCategoryId\":\"1085\",\"ListUrlMain\":\"https://doi.org/10.5771/0044-3360-2021-4-447\",\"RegionNum\":0,\"RegionCategory\":null,\"ArticlePicture\":[],\"TitleCN\":null,\"AbstractTextCN\":null,\"PMCID\":null,\"EPubDate\":\"\",\"PubModel\":\"\",\"JCR\":\"\",\"JCRName\":\"\",\"Score\":null,\"Total\":0}","platform":"Semanticscholar","paperid":null,"PeriodicalName":"Zeitschrift für Politik","FirstCategoryId":"1085","ListUrlMain":"https://doi.org/10.5771/0044-3360-2021-4-447","RegionNum":0,"RegionCategory":null,"ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":null,"EPubDate":"","PubModel":"","JCR":"","JCRName":"","Score":null,"Total":0}
Materie über Geist? COVID, der antipopulistische Reflex und Theoriebildung in den Internationalen Beziehungen
Ist die COVID-Pandemie eine »Rache der Natur«? Dieser verbreitete Topos greift die Pandemie auf, um in einem antipopulistischen Reflex eine vermeintliche Rückkehr des Materiellen zu postulieren, das über die Flüchtigkeit von Sprache und Diskurs obsiege. In diesem Beitrag kritisiere ich diese Sichtweise, insbesondere ihre Tendenz zu unnötigen Dualismen und Determinismen, und diskutiere COVID im Speziellen sowie Materialität im Allgemeinen als Herausforderung für eine sozialkonstruktivistische Theoriebildung in den Internationalen Beziehungen. Hierzu skizziere ich ein relationales Bild der Gesellschaft als soziomaterielles Beziehungsgeflecht, in dem Akteure untereinander sowie mit Dingen verbunden sind. In diesen Beziehungen kommen Ideen, Repräsentationen und Identitäten zum Tragen. Abschließend werden die Implikationen dieses Ansatzes für die Interpretation der Pandemie ausgeführt.