Thomas Buffet, Marina Zwetajewa, ihremWerk der Dichter, Bogdan Stepa, nowitsch Tschulowski
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: Mit dem deutschen Dichter Hölderlin teilt Zwetajewa als neuromantische Dichterin das Bedürfnis, nach dem Absoluten zu suchen. Wie bei Hölderlin erscheint in ihrem Werk der Dichter als ein wandernder Priester, der die Hoffnung und den Glauben an das Absolute predigt. Hölderlins schmerzliche Liebes-geschichte mit Susette Gontard und seine dadurch erweckte Umnachtung faszi-nieren sie und nähren ihre tragische Auffassung der Liebe. Durch die Lektüre seines Werks und den Briefwechsel, den Zwetajewa mit Rilke führt, fungiert dieser als Mittler zwischen beiden Dichtern. Alle drei eint die gemeinsame Vorliebe für die elegische Form als Ausdrucksmittel der Tragik. Mit Hölderlin teilt Zwetajewa schließlich eine von der Romantik distanzierte Auffassung des Absoluten: Nicht die Dichtung entspricht einem Absoluten, sondern das Göttliche. Die Dichtung wird demnach, anders als in der Romantik, als ein bloßes Mittel zur Preisung des göttlichen Absoluten betrachtet.